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Antriebslos ~ vor allem morgens, Arbeit leidet.

Momo_91

Neues Mitglied
Hi..

Ich (26) weiß gar nicht, wie ich anfangen soll, aber ich schreibe einfach mal.

Ich komme Frühs einfach nicht mehr aus dem Bett. Ich bin vollkommen lustlos und denke nur noch „ach nimm die nächste Bahn“.. meistens klappt das und ich komme gerade noch so pünktlich zur Arbeit (ich mache gerade eine zweite Ausbildung, die mir eigentlich wirklich Spaß macht). Oft passiert es aber auch, dass ich mich krank melde .. meistens mindestens 1x die Woche, was meine Kollegen und Chefs natürlich nicht toll finden. Drauf angesprochen schiebe ich es auf die Gesundheit. Ich hätte wieder Magen-Probleme gehabt. Die habe ich wirklich sehr oft, Ärzte finden aber keinen Grund und ich vermute mittlerer Weile, dass es psychosomatisch bedingt sein könnte.

Seit ich umgezogen bin (wohne alleine), habe ich kaum noch Freunde. Eine Mit-Azubine mag ich und wir treffen uns ab und an privat mal. Aber auch dazu muss ich mich oft zwingen. Mir fehlt die Lust an allem. Am liebsten würde ich für immer auf dem Sofa liegen, fern sehen oder schlafen. Mein Hund ist so das einzige, das mich noch aufrecht hält. Wenn ich über mich selbst nachdenke, sehe ich mich einfach nicht mehr. Als würde das anstrengen jetzt eh vergebens sein weil ich später eh nicht mehr da bin oder so, ich kann das selbst nicht ganz erklären.

Ich habe aber sich Angst zu einem Arzt damit zugehen, ich kann nämlich überhaupt nicht über mich oder meine Gedanken / Gefühle reden. Meist sage ich mir nur das, was ich am liebsten gerade hören würde. Ich habe vielleicht auch Angst, mir selbst laut einzugestehen, dass ich evtl ein Problem haben könnte. Ich will nicht so enden wie meine Mutter. Frührentner, psychisch krank und ohne Lebenssinn..

Was soll ich nur tun?
 
J

Judith

Gast
Lieber oder liebe Momo_91 ( sah im Profil nach, doch bei Geschlecht stand, wie so oft hier, nichts..),

dass Du nie so enden wirst, wie Deine Mutter, ist jetzt schon klar, denn Du hast die Weisheit, zu wissen, wann man sich Hilfe besorgen muss...das alleine macht mich so sicher, dass Du aus dem Erleben Deiner Mutter eher Positives herauszogst...eben was tun...statt einfach in Angst-So-Zu-Werden-Wie-Sie verharrst.

Nun benötigst Du "nur":) noch den Mut demnächst Nägel mit Köpfen zu machen. Auch wenn Dir prinzipiell und vor allem in Deinem Beruf alles gefällt, stelle ich mir die momentane depressive als Folge der Entwurzelung vor. Weisst
Du, dass Umziehen auf den Stressskalen die Nr. 3 innehat ? Kommt gleich nach Tod und Trennung von einem Partner. Und das will was heissen ! Aus eigener Erfahrung kann ich Dir auch bestätigen, dass je nach Alter und Situation das Abschiednehmen von einer Gegend, aber auch Zeit..psychisch eine Herausforderung sind. Dass Dir nun die notwendige Lebens-Lust und Aufbruchstimmung fehlen, ist die Konsequenz. Ob Du Dir nun ein Antidepressivum verschreiben lässt oder nicht, WICHTIG ist, dass Du keine Minute länger ALLEIN mit Deinem Kummer bleibst. Wenn er zum Beispiel bei Psychotherapeuten ausgesprochen werden darf...mal anerkannt und somit zugelassen ist ....kannst Du dann auch daran arbeiten...um dann mit abenteuerfreundlichem Geiste auf die neue Welt zuzugehen.

Aber den ersten Schritt zur Selbsthilfe...den musst Du Dir getrauen...drücke Daumen für Mut und liebe Grüsse, Judith
 

Momo_91

Neues Mitglied
Hallo Judith, :)

erst einmal danke für deine lieben Worte, ich bin übrigens eine 'sie' :)

Ob das mit der Entwurzelung zu tun hat weiß ich nicht, ich bin ja bereits mit 18 ausgezogen aber in den letzten Jahren immer und immer wieder umgezogen (von 2010 bis 2016 ganze 5 mal) .. Am wohlsten hatte ich mich in Berlin gefühlt, auch wenn ich gebürtig aus Bayern bin. Ich wünsche mir auch, irgendwann dort hin zurück zu ziehen.

Ich glaub für diesen Schritt bin ich irgendwie noch nicht bereit .. irgendwie kann ich mich noch nicht überwinden..
Aber ich denke mehr und mehr darüber nach.


Liebe Grüße zurück
Momo
 
J

JuppProblem

Gast
Hi Momo_91,

ich weiß, dass es immer einfacher ist, anderen Ratschläge zu erteilen, als dass man diese selber umsetzt! Erst einmal finde ich es einfach schade, dass eine 26 jährige Frau offensichtlich unter depressiven Verstimmungen leidet, und dadurch ihre Lebensqualität reduziert.

Mache dir (ich darf du sagen?) bitte bewusst, dass es nur ein Leben für jeden auf dieser Erde gibt. Und du hast die Verantwortung dafür, dass es dir in diesem Leben so gut geht, wie irgend möglich. D.h. als aller erstes musst die dich selber jeden Tag mit kleinen Dingen glücklich machen - egal was, die Hauptsache, du kannst dich daran erfreuen.
Dann suche dir Beschäftigung in irgendeinem Verein, der dir zusagt. Sport, VHS (Sprachen lernen, Töpfern, Stricken oder was auch immer), geh raus - laufe mit deinem Hund durch die Natur, durchs Dorf oder durch die Stadt.
Und wenn nötig, suche dir professionelle Hilfe!
Nur mache bitte eins nicht, liege einfach nur herum und igel dich nicht ein - das macht depressiv und traurig (oder andersherum). Geh raus und genieße das Leben. Es sein denn, du bist wie Oblomov - dem hat diese Art zu leben offensichtlich gefallen.
Ja, ich weiß. Es ist einfach gesagt, aber umsetzen musst du es. Tritt dir selber in den Hintern und zwinge dich, aus der Lethargie herauszukommen. Du bist jung, du schaffst das.
Wenn du in der großen Welt nicht zurechtkommst, dann ist das überhaupt nicht schlimm. Wenn du dich in deiner Heimat wohler fühlst, dann ist das völlig normal! Geh zurück zu deinen Wurzeln – da bist du zuhause. Ich bin kein Hellseher, aber ich denke, dass könnte schon mal ein Schritt, in ein schöneres Leben sein.

Viel Glück! Mach das Beste aus deinen Leben, du hast nur eins!
 
J

Judith

Gast
Hallo liebe Momo,

als Du schriebst, dass Du in den letzten Jahren ganze 5 Mal Dein zu Hause wechseltest...da war mir Dein Zustand noch klarer als vorher. Da würde ja jeder Mensch, der kein Roboter ist, erschöpft, depressiv. Ja, bitte tue das was der Herr vor mir schrieb: tanke Kraft und Energie um dann den bitter notwendigen Schritt zu tun: nämlich dahin zu ziehen wo Deine Ursprünge sind, wo Du Dich wohl fühlst. Unbedingt ! Aufmunternde Grüsse, Judith
 

susi54

Mitglied
Hört sich nach den ersten Anzeichen einer Depression. Ich empfehle mal neue Bekanntschaften zu knüpfen und den Job durch neue Hobbys/Sport zu ergänzen!
 

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