Deutschrocker
Neues Mitglied
Hey liebe Leser,
vorweg, ich versuche das hier leserfreundlich und strukturiert zu gestalten, ich glaube aber fast dass meine Gedankengänge mit mir durchgehen werden. Ich bitte das zu entschuldigen und hoffe dass doch der ein oder andere bis zum Ende durchhält. Danke schonmal.
Vielleicht zuerst mal etwas zu meiner Person. Ich werde in den nächsten, sagen wir mal 2 Wochen 20 Jahre alt, hab Mitte vergangenen Jahres mein Abitur mit ner mittleren 2er-Note abgeschlossen und befinde mich jetzt seit September bis Ende März in ner befristeten Anstellung als ungelernte Aushilfskraft.
Ich bin seit 2 Jahren in einer festen Beziehung, lebe noch zu Hause mit meinem Bruder (17) bei meiner Mum (meine Eltern haben sich getrennt) und habe meine Großeltern und eine Tante mit Onkel in der direkten Nachbarschaft, eine sehr fürsorgliche Familienumgebung kann man sagen. Meine Tante hat mir bspw. den Zugang zu meiner momentanen Beschäftigung ermöglicht.
Aufgrund einer gescheiterten Unternehmung meines Vaters mit seinem Vater ist die ganze Familie bis heute in einer finanziell sehr angespannten Lage. Auf unseren Häusern lasten hohe Hypotheken und alles was uns wohl damals wie heute von Offenbarungseid (oder wie auch immer das heutzutage heißt) abhält ist der Wunsch der ganzen Familie mir und meinem Bruder eine einigermaßen unbeschwerte Zeit zu ermöglichen. Das hat natürlich niemand so ausgesprochen, aber man merkt das – besonders mit dem jetzt doch zunehmenden Alter – schon, wie der Hase läuft.
Ich würde mich selber schon als „psychisch vorbelastet“ beschreiben. Zum einen is da natürlich die Trennung meiner Eltern, ich hab das damals (so mit 13-14 Jahren) nich wirklich an mich rankommen lassen, doch ich merke jetzt so langsam, dass ich einfach alles verdrängt habe was mich damals hätte verletzen können... es fällt mir teilweise sogar schwer, mich daran zu erinnern, was in dieser Zeit so geschehen ist. Hauptsächlich zu Hause, teilweise aber auch mit Freunden etc. Hat schon zu einigen komischen Situationen geführt.
Zum anderen – ich möchte mich bei diesem Punkt hüten nicht zu übertreiben – hab ich wohl meine Jugendzeit von sagen wir mal 16 bis Ende 17 in einem ziemlich depressiven, existenzhinterfragenden Stil durchlebt. Das fing an mit dem einfachen Liebeskummer wie ihn jeder Mal erlebt, steigerte sich aber bei mir in wirklich monatelang andauernde Fragen nach dem Sinn des Lebens überhaupt, mit darin begründet liegenden schweren Alkoholabstürzen usw.. (also auch nicht so wie sich jeder mal mit Kumpels besäuft, sondern auch allein daheim.. oder einmal hab ich nen Streit angezettelt mit nem Wildfremden Jugendlichen nur um selber aufs Maul zu bekommen .. hab mir also erfolgreich die Nase brechen lassen..)
Das alles legte sich erstmal als ich Ende 2007 (also mit Ende 17) mit meiner Freundin zusammenkam. Sie war (und ist!) einfach ein Mittelpunkt um den sich mein Leben drehen kann und der mir wahnsinnig viel Ruhe und Kraft verleiht. Ich möchte nicht wissen, wo ich heute ohne sie stehen würde.
Die Schule lief bei mir immer so nebenbei, ich hab so ne Gleichgültigkeitshaltung entwickelt und bin damit bis zum Abitur eigentlich sehr gut gefahren. Mit ner gehörigen Portion Durchmogelungstalent und ein bisschen Glück zur richtigen Zeit, muss ich ehrlicherweise zugeben.
Jetzt steh ich allerdings „abgeschlossen“ da und weiß nicht so recht wohin, und damit kommen wir so langsam zu dem Grund, warum ich diesen Thread eröffnet habe...
Ich befinde mich in einer Phase der absoluten Ziel- und Antriebslosigkeit. Jeden Abend, den ich allein zu Hause verbringe (so wie heute) versinke ich in Gedanken über meine Zukunft, in Selbstmitleid und Melancholie – um mich am Ende darüber aufzuregen, dass ich wieder einen Tag verschwendet habe und am Morgen wieder aufzuwachen und diese ganzen Gedanken als Unfug zu verdammen. Ich hab teilweise gar das Gefühl, dass ich den Tag über eine andere Person bin als Abends. Die einzige Linderung die ich an diesen Abenden erhalten kann finde ich im Musikhören (siehe mein Nickname 😉 ) oder Gedichte schreiben... und wenn ich den Abend mit meiner Freundin verbringe, bleibe ich auch gänzlich davon verschont.
Leider kann ich mit ihr über solche Probleme nur schwer bis garnicht reden.. ich habe es schon versucht, doch das Problem besteht einfach darin dass sie sämtliche Sorgen und Probleme meinerseits auf sich zentriert und sich selbst als ursächlich dafür erkennen will, was sie traurig macht, mich traurig macht und letztlich keinem weiterhilft. Da ist es für mich die einfachere Lösung, einen schönen Abend bei ihr zu verbringen, ohne was zu sagen, und am nächsten Abend allein daheim wieder vor mich hin zu denken.
Ich hatte auch Zeit meines Lebens nur einen Freund, der meine Gedanken jemals richtig verstehen, verarbeiten und mit mir sinnvolle Gespräche führen konnte. „Leider“ hat er etwa zeitgleich mit mir eine Freundin gefunden, die blöderweise über 200km weit weg wohnt und daher seine Zeit weit mehr beansprucht als es eine solche enge Freundschaft verträgt. Ich gönne ihm sein Glück, keine Frage, aber er fehlt mir als Gesprächspartner, der er davor über 6 Jahre lang war... von anderen Freunden, mit denen ich das Gespräch über meine Probleme versucht habe (nicht viele, ich schrei sowas nicht gern heraus) erfahre ich da leider immer nur Reaktionen in die Richtung dass ich mich nicht so aufspielen soll, dass sie mir da nicht helfen können oder dass ich doch eigentlich verdammt nochmal glücklich sein müsste (als wüsste ich das nicht!).
Teil dieser vorhin schonmal erwähnten Antriebslosigkeit ist, dass ich nicht weiß in welche Richtung ich mich beruflich entwickeln will. Ich hätte das Zivijahr gern mitgenommen, wurde aber ausgemustert, habs verschludert mich wo zu bewerben etc und hab jetzt diesen Job, um meine Family nicht noch mehr finanziell zu belasten... ich bewerbe mich zwar als Fachinformatiker und hab den Einstellungstest zum gehobenen nichttechnischen Dienst sehr erfolgreich abgeschlossen.. aber ob das das richtige ist, weiß ich nicht. Es geht halt wieder darum, die Erwartungen meiner Familie zu erfüllen, die für meine Ausbildung und meine „unbeschwerte“ Jugendzeit so viele Entbehrungen auf sich genommen haben. Zu allem Überfluss bin ich auch noch, wie ich erfahren musste, in einer vom bayerischen Staat als extremistisch eingestuften Vereinigung Mitglied. Das ist bei der Einstellung zur Angabe verpflichtet, und ob das meine Chancen verbessert wage ich doch zu bezweifeln...
Zudem wird mein jetziger Job schon in jedem Bewerbungsgespräch zum Thema, und ich entwickle da schon oft so einen Hass auf die Befragenden, die die (finanzielle) Situation nicht verstehen können und mich fragen warum ich nicht zumindest im Ausland umherreise oder sowas mache... das ist ein Gefühl von oben herunter behandelt zu werden, was ich wirklich verabscheue und mich auch schon in einem Gespräch zu einer eher unsachlichen Antwort verleitet hat …
Um das ganze abzukürzen.. ich habe Angst davor wo mein Leben hingeht, ich hab keine Vorstellung davon wo es hingehen soll, ich sehe mich selbst gefangen zwischen familiären Erwartungen, die ich aus einer „Schuld“situation heraus erfüllen will, und einem enormen Freiheitsdrang meinerseits, der mir sagt, dass ich mich am besten garnicht binden sollte, weder durch ne Ausbildung noch sonstwas, sondern einfach irgendwie frei sein .. tun was ich will.. es ist schwer dieses Gefühl in Worte zu fassen.
Was erhoffe ich mir jetzt von euch?
Es sieht aus als erwarte ich Antworten auf Fragen, die ich nicht imstande bin zu stellen; Fragen, die ich nicht in Worte fassen kann.
Möglichkeiten und Wege aufgezeigt zu bekommen, wo ich selbst kein Ziel, keinen großen Wunsch im Blick habe...
Ich kanns nicht sagen. Trotzdem würde ich mich über eure Antworten freuen, wenn ihr bis zum Ende durchgehalten habt.
Liebe Grüße,
der Deutschrocker.
vorweg, ich versuche das hier leserfreundlich und strukturiert zu gestalten, ich glaube aber fast dass meine Gedankengänge mit mir durchgehen werden. Ich bitte das zu entschuldigen und hoffe dass doch der ein oder andere bis zum Ende durchhält. Danke schonmal.
Vielleicht zuerst mal etwas zu meiner Person. Ich werde in den nächsten, sagen wir mal 2 Wochen 20 Jahre alt, hab Mitte vergangenen Jahres mein Abitur mit ner mittleren 2er-Note abgeschlossen und befinde mich jetzt seit September bis Ende März in ner befristeten Anstellung als ungelernte Aushilfskraft.
Ich bin seit 2 Jahren in einer festen Beziehung, lebe noch zu Hause mit meinem Bruder (17) bei meiner Mum (meine Eltern haben sich getrennt) und habe meine Großeltern und eine Tante mit Onkel in der direkten Nachbarschaft, eine sehr fürsorgliche Familienumgebung kann man sagen. Meine Tante hat mir bspw. den Zugang zu meiner momentanen Beschäftigung ermöglicht.
Aufgrund einer gescheiterten Unternehmung meines Vaters mit seinem Vater ist die ganze Familie bis heute in einer finanziell sehr angespannten Lage. Auf unseren Häusern lasten hohe Hypotheken und alles was uns wohl damals wie heute von Offenbarungseid (oder wie auch immer das heutzutage heißt) abhält ist der Wunsch der ganzen Familie mir und meinem Bruder eine einigermaßen unbeschwerte Zeit zu ermöglichen. Das hat natürlich niemand so ausgesprochen, aber man merkt das – besonders mit dem jetzt doch zunehmenden Alter – schon, wie der Hase läuft.
Ich würde mich selber schon als „psychisch vorbelastet“ beschreiben. Zum einen is da natürlich die Trennung meiner Eltern, ich hab das damals (so mit 13-14 Jahren) nich wirklich an mich rankommen lassen, doch ich merke jetzt so langsam, dass ich einfach alles verdrängt habe was mich damals hätte verletzen können... es fällt mir teilweise sogar schwer, mich daran zu erinnern, was in dieser Zeit so geschehen ist. Hauptsächlich zu Hause, teilweise aber auch mit Freunden etc. Hat schon zu einigen komischen Situationen geführt.
Zum anderen – ich möchte mich bei diesem Punkt hüten nicht zu übertreiben – hab ich wohl meine Jugendzeit von sagen wir mal 16 bis Ende 17 in einem ziemlich depressiven, existenzhinterfragenden Stil durchlebt. Das fing an mit dem einfachen Liebeskummer wie ihn jeder Mal erlebt, steigerte sich aber bei mir in wirklich monatelang andauernde Fragen nach dem Sinn des Lebens überhaupt, mit darin begründet liegenden schweren Alkoholabstürzen usw.. (also auch nicht so wie sich jeder mal mit Kumpels besäuft, sondern auch allein daheim.. oder einmal hab ich nen Streit angezettelt mit nem Wildfremden Jugendlichen nur um selber aufs Maul zu bekommen .. hab mir also erfolgreich die Nase brechen lassen..)
Das alles legte sich erstmal als ich Ende 2007 (also mit Ende 17) mit meiner Freundin zusammenkam. Sie war (und ist!) einfach ein Mittelpunkt um den sich mein Leben drehen kann und der mir wahnsinnig viel Ruhe und Kraft verleiht. Ich möchte nicht wissen, wo ich heute ohne sie stehen würde.
Die Schule lief bei mir immer so nebenbei, ich hab so ne Gleichgültigkeitshaltung entwickelt und bin damit bis zum Abitur eigentlich sehr gut gefahren. Mit ner gehörigen Portion Durchmogelungstalent und ein bisschen Glück zur richtigen Zeit, muss ich ehrlicherweise zugeben.
Jetzt steh ich allerdings „abgeschlossen“ da und weiß nicht so recht wohin, und damit kommen wir so langsam zu dem Grund, warum ich diesen Thread eröffnet habe...
Ich befinde mich in einer Phase der absoluten Ziel- und Antriebslosigkeit. Jeden Abend, den ich allein zu Hause verbringe (so wie heute) versinke ich in Gedanken über meine Zukunft, in Selbstmitleid und Melancholie – um mich am Ende darüber aufzuregen, dass ich wieder einen Tag verschwendet habe und am Morgen wieder aufzuwachen und diese ganzen Gedanken als Unfug zu verdammen. Ich hab teilweise gar das Gefühl, dass ich den Tag über eine andere Person bin als Abends. Die einzige Linderung die ich an diesen Abenden erhalten kann finde ich im Musikhören (siehe mein Nickname 😉 ) oder Gedichte schreiben... und wenn ich den Abend mit meiner Freundin verbringe, bleibe ich auch gänzlich davon verschont.
Leider kann ich mit ihr über solche Probleme nur schwer bis garnicht reden.. ich habe es schon versucht, doch das Problem besteht einfach darin dass sie sämtliche Sorgen und Probleme meinerseits auf sich zentriert und sich selbst als ursächlich dafür erkennen will, was sie traurig macht, mich traurig macht und letztlich keinem weiterhilft. Da ist es für mich die einfachere Lösung, einen schönen Abend bei ihr zu verbringen, ohne was zu sagen, und am nächsten Abend allein daheim wieder vor mich hin zu denken.
Ich hatte auch Zeit meines Lebens nur einen Freund, der meine Gedanken jemals richtig verstehen, verarbeiten und mit mir sinnvolle Gespräche führen konnte. „Leider“ hat er etwa zeitgleich mit mir eine Freundin gefunden, die blöderweise über 200km weit weg wohnt und daher seine Zeit weit mehr beansprucht als es eine solche enge Freundschaft verträgt. Ich gönne ihm sein Glück, keine Frage, aber er fehlt mir als Gesprächspartner, der er davor über 6 Jahre lang war... von anderen Freunden, mit denen ich das Gespräch über meine Probleme versucht habe (nicht viele, ich schrei sowas nicht gern heraus) erfahre ich da leider immer nur Reaktionen in die Richtung dass ich mich nicht so aufspielen soll, dass sie mir da nicht helfen können oder dass ich doch eigentlich verdammt nochmal glücklich sein müsste (als wüsste ich das nicht!).
Teil dieser vorhin schonmal erwähnten Antriebslosigkeit ist, dass ich nicht weiß in welche Richtung ich mich beruflich entwickeln will. Ich hätte das Zivijahr gern mitgenommen, wurde aber ausgemustert, habs verschludert mich wo zu bewerben etc und hab jetzt diesen Job, um meine Family nicht noch mehr finanziell zu belasten... ich bewerbe mich zwar als Fachinformatiker und hab den Einstellungstest zum gehobenen nichttechnischen Dienst sehr erfolgreich abgeschlossen.. aber ob das das richtige ist, weiß ich nicht. Es geht halt wieder darum, die Erwartungen meiner Familie zu erfüllen, die für meine Ausbildung und meine „unbeschwerte“ Jugendzeit so viele Entbehrungen auf sich genommen haben. Zu allem Überfluss bin ich auch noch, wie ich erfahren musste, in einer vom bayerischen Staat als extremistisch eingestuften Vereinigung Mitglied. Das ist bei der Einstellung zur Angabe verpflichtet, und ob das meine Chancen verbessert wage ich doch zu bezweifeln...
Zudem wird mein jetziger Job schon in jedem Bewerbungsgespräch zum Thema, und ich entwickle da schon oft so einen Hass auf die Befragenden, die die (finanzielle) Situation nicht verstehen können und mich fragen warum ich nicht zumindest im Ausland umherreise oder sowas mache... das ist ein Gefühl von oben herunter behandelt zu werden, was ich wirklich verabscheue und mich auch schon in einem Gespräch zu einer eher unsachlichen Antwort verleitet hat …
Um das ganze abzukürzen.. ich habe Angst davor wo mein Leben hingeht, ich hab keine Vorstellung davon wo es hingehen soll, ich sehe mich selbst gefangen zwischen familiären Erwartungen, die ich aus einer „Schuld“situation heraus erfüllen will, und einem enormen Freiheitsdrang meinerseits, der mir sagt, dass ich mich am besten garnicht binden sollte, weder durch ne Ausbildung noch sonstwas, sondern einfach irgendwie frei sein .. tun was ich will.. es ist schwer dieses Gefühl in Worte zu fassen.
Was erhoffe ich mir jetzt von euch?
Es sieht aus als erwarte ich Antworten auf Fragen, die ich nicht imstande bin zu stellen; Fragen, die ich nicht in Worte fassen kann.
Möglichkeiten und Wege aufgezeigt zu bekommen, wo ich selbst kein Ziel, keinen großen Wunsch im Blick habe...
Ich kanns nicht sagen. Trotzdem würde ich mich über eure Antworten freuen, wenn ihr bis zum Ende durchgehalten habt.
Liebe Grüße,
der Deutschrocker.