Arbeitsblockade – Brauche dringend hilfreiche Tipps

Hallo an Alle,

ich habe eine riesengroße Arbeitsblockade, und zwar schon seit mehreren Wochen, und bekomme sie einfach nicht in den Griff.

Ich bin selbständig und habe ein Büro mit mehreren Angestellten. Eigentlich war das immer mein Traum, und ich habe viele Jahre dafür gekämpft, dass es so gut läuft, wie es im letzten Jahr gelaufen ist.

Eigentlich zeichnete sich der Einbruch schon Anfang Januar ab. Da hatte ich schon des Öfteren keine Lust, morgens zur Arbeit zu gehen, oder gar mit Kunden zu sprechen. Aber ich habe mich immer wieder neu motiviert, in dem ich mich zum Beispiel auf irgendetwas Schönes am Abend gefreut habe. Das klappte dann auch.

Aber seit einiger Zeit funktioniert überhaupt nichts mehr! Ich gehe natürlich noch jeden Morgen zur Arbeit und will dann auch hoch motiviert loslegen, aber dann…fange ich an im Internet zu surfen, bis der Tag rum ist. Das einzige was ich mache, ist die Fragen meiner Mitarbeiter zu beantworten und Telefonate. Aber selbst da lasse ich mich immer öfter verleugnen, was dem Geschäft ja auch nicht gerade zuträglich ist. Außerdem glaube ich auch, dass meine Mitarbeiter auch schon langsam mitbekommen, dass ich kaum was arbeite.

Ich habe schon so viel versucht:

- Aufgabenliste erstellt
- Wochenplan erstellt
- Den Blick auf den schönen Feierabend oder das Wochenende gelenkt
- Mir vorgestellt wie schön es wäre, wenn mein Unternehmen noch erfolgreicher wäre
- Ich habe mit jemanden den Deal abgeschlossen, dass ich 20 € zahlen muss, wenn ich an dem Tag eine bestimmte Aufgabe nicht erledigt habe. Ihr könnt euch jetzt sicherlich vorstellen, dass ich die 20 € gezahlt habe.

Ich verstehe das nicht! Mein Unternehmen ist mir nicht egal! Es war immer mein Traum! Nur manchmal habe ich das Gefühl, dass mir im Büro die Luft zum Denken und Atmen fehlt. Ich habe sogar in den kältesten Tagen mit ein wenig offenen Fenster gesessen, in der Hoffnung, dass die kalte Luft mein Gehirn auf Trab bringt. Aber irgendwie will es nicht!

Ich habe aber auch nicht das Gefühl, dass ich depressiv bin.

Insgesamt habe ich keine Ahnung, was sich da bei mir gerade abspielt. Ich würde es nur zu gern verstehen und eine Lösung finden, damit ich endlich wieder richtig arbeiten kann.

Vielleicht hat ja der ein oder andere von euch ein paar tolle Tipps. Schöne wäre ein Schalter, den ich sofort umlegen kann  Spaß beiseite. Jeden Tipp nehme ich dankbar entgegen.

Vielen Dank im Voraus von mir, Michaela

AW: Arbeitsblockade – Brauche dringend hilfreiche Tipps

Gast meinte:

Nur manchmal habe ich das Gefühl, dass mir im Büro die Luft zum Denken und Atmen fehlt.

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Dann mach einfach das naheliegende und mach kurzzeitig Tapetenwechsel. Das Internt aber dort lassen, wos ist und nicht mitnehmen.

Wann hattest du denn die letzte richtige Auszeit. Sprich Urlaub.

Es kan einfach eine Überlastung sein und die löst man nicht mit Arbeitsplänen etc. sondern einer Auszeit.

Ich weiß ja nicht in welcher Branche du selbst und ständig bist. Aber du brauchst normalerweise jemanden, der dich vertreten kann über einen längeren Zeitpunkt.
Die Gefahr ist halt immer, dass es auch sehr schnell wieder bergab gehen kann.

Du läufst Gefahr, in einen Teufelskreis zu rutschen: abnehmende Leistungsfähigkeit --> mehr Aufwand --> weiter abnehmende Leistungsfähigkeit --> Burn-Out.

Gibt es nicht die Möglichkeit, deine Aufgaben neu zu definieren? Kann einer deiner Mitarbeiter als Stellvertreter einspringen und du konzentrierst dich nur noch auf die Tätigkeiten, die wirklich nur die Geschäftsführung übernehmen kann? Bevor du jetzt sagst, dass das nicht geht: Nicht delegieren zu können ist Teil des Problems. Die volle Verantwortung auf sich zu konzentrieren auch. Als Chefin hast du das Recht, deine Tätigkeiten flexibel zu gestalten. Wenn der Burn-Out droht, hast du sogar die Pflicht dazu, weil es um den langfristigen Erhalt der Arbeitsplätze geht, und das kannst du nur, wenn du selbst voll auf der Höhe ist. Wenn du klare Strukturen schaffst und weiter als Ansprechpartnerin verfügbar bist, glaube ich nicht, dass es deine Mitarbeiter dir übel nehmen, wenn du den operativen Aufgabenbereich etwas eindampfst. Manche werden sich sogar über die Chance freuen, zeigen zu können, dass sie Verantwortung übernehmen können.

Hallo,

also ich denke, du musst dir wirklich mal eine Auszeit geben, sonst hat das alles keinen Sinn! Hast du nicht jemanden, der dich vertreten kann?

Hm, ansonsten scheint ja hier keiner im Forum dein Problem zu haben....nach den Antworten zu urteilen🙁 Ich kann dazu nichts weiter sagen, weil ich in einer anderen Situation bin. Sorry. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie sehr du leidest.

Alles Gute für dich!

Arbeitsblockade-Wenn man den Begriff mal googelt, sieht man erst, wie viele Menschen davon betroffen sind. :-(

Es gibt auch viele Bücher zu diesem Thema. Vielleicht kannst du dich da mal schlau machen?

Viele Grüße
der Gast Erick

Hast du mal studiert? Das Verhalten kenne ich ein bisschen von Studenten. Man muss plötzlich ohne Aufsicht und Absprache für sich selbst sorgen und entscheiden, wie vorzugehen ist. Selbstständigkeit kommt dem ja sehr nahe. Welche Person war das damals, mit der du den 20€-Vertrag gemacht hast? Es wäre vielleicht sinnvoller, eine Lösung mit den Mitarbeitern zu finden, da sie immer in deiner Nähe sind und deine Aufgaben kennen. Dazu gehören auch räumliche Abkommen wie in einem offenen Büro. Wie oft sitzt ihr zusammen in der Woche?

So an sich würde ich schätzen, dass der Sprung zum Traumberuf vielleicht zu groß war und du das noch nicht richtig begriffen hast. Im schlimmsten Fall endet das mit Depression, wenn man große Veränderungen kaum verdaut hat, auch sehr schöne. Ich rate dir auf jeden Fall mal ein Erstgespräch mit eine, Berater oder Psychologen zu führen und zu fragen, wie du vorgehen kannst. Diese Blockade scheint nämlich sehr stabil zu sein und sich durch deinen Willen allein nicht zu verändern. Tu dir und allen anderen einen Gefallen und sprich mit jemandem darüber!

Hei, ich habe nun nicht geschaut wie lange das her ist mit der Anfrage. Jedoch habe auch ich das Thema, nun seit nahezu 5 Jahren. Ich kam streckenweise damit immer ganz gut klar, bis zu 6 Monate am Stück konnte ich es ignorieren. Jedoch kam es immer stärker durch, auch ich steckte nun seit über einem halben Jahr in einem tiefen Loch. Ich habe zig Seminare besucht, Bücher gelesen, alles mögliche und kann einen Anfänger bis mittelschweren Fall denke ich sogar ganz gut coachen.

All das das hilft wohl auf Dauer NICHTS.

Auf Dauer muss man einfach einsehen, welche Natur man wirklich hat, und die menschliche Natur ist frei, war sie immer und möchte sie auch immer sein. Solche Menschen, die die Veranlagung haben, ihren kern zu leben, ganz einfach weil man sie bislang nicht BRECHEN konnte, um sie als Arbeitssklaven zu halten, haben es lange Zeit schwer mit diesen Themen.

Ich hatte mehrere Burnouts.

Heute stehe ich mit meiner Firma, mit der ich unter normalen Umständen 200 TSD im Jahr machen könnte, kurz vor der Abwicklung. Grund: Akute Bocklosigkeit. Alle können mich mal. Genug angestrengt und dabei verarscht worden.

Für mich ist klar, daß ich mein Leben nun radikal ändern muß, und wenn das auch zu Verzicht und Einschränkungen führt.

Aber die schlimmste Einschränkung kann für mich nur sein, weiter vor dem PC zu hängen, tausend andere DInge zu tun ausser denen die ich sollte, und dabei NICHTS SCHAFFEN, und sich dennoch dafür zu bestrafen, weil man ja nicht seine Freizeit nutzt.

Das ist KNAST, die Hölle und jeder der einmal mit diesem Thema zu tun bekommt sollte darüber nachdenken, daß es gut sein kann daß er EGAL was er tut irgendwann auch einmal da stehen wird, wo er einfach GAR NICHT MEHR kann.

Am Anfang bis Mitte kann man tricksen, sich motivieren, dies und das gibt es, ANti-Procrastination dies und Kalender das, Ritalin, Belohnung, feste Zeiten hier und Spaziergang da, Meditation und Joggen... blieblablub.

Je früher Du dich mit Dir selber auseinander setzt und herausfindest, WER DU BIST und WAS DU WILLST, desto besser, das ist mein Tip an dieser Stelle, bevor Du wie ich und die meisten anderen noch viele weitere Jahre verlierst und doch so endest.

Es kann gut sein, daß Du dabei auch herausfindest, daß der Wahnsinn eigentlich nicht in Deinem Kopf (obwohl, eingebaut halt hihi, noch), sondern DA DRAUSSEN stattfindet, du erkennst daß du in einer lebensfeindlichen BEtonwüste lebst, lauter hysterische und angsterfüllte Menschen hin und herhetzen für den Ersten und Du bist einer davon, keiner ist glücklich egal wie dick die Brieftasche ist.

Irgend was stimmt hier nicht, manche haben den extremsten Luxus - die meisten sterben aber Hungers.

BAnken und Finanzkrise, Kriege ohne Ende seit 300 Jahren, Umweltzerstörung Tierquälerei und Ungerechtigkeiten wo man hinschaut, und unsere tollen Regierungsvertreter tun einen Scheiß dagegen. Warum nur. hmmmm...

Ja, wir LEBEN FALSCH, was auch gewollt ist, aber das muß so nicht sein. Nicht für Dich. Du musst da ja nicht mitmachen, oder nicht zu 100%. Zahlst du gerne STeuern? Miete? Versicherung? all diesen Mist? Nein? Hast Du wirklich Bock auf Deine ARbeit, siehst Du Sinn und ERfüllung darin? Auch nein? Na dann tus doch einfach nicht!

Für diese Zustände gibt es auch ganz direkte psychologische Gründe, die man zuordnen kann, wie z.b. warum strenge ich mich wie ein Verrückter an, wenn mir am Jahresende der Staat sowieso mehr als die Hälfte abnimmt, einfach so, oder eine Serie von Enttäuschungen. Entweder in kurzer Zeit, dann ist es gleich passiert oder auf 20 JAhre verteilt... oder am Allerbesten dann so um die 50, wenn du es in der ML Crisis einfach Tscheckst, daß Du bislang ganz andere Sehnsüchte hattest und Du die meisten nun nicht mehr ausleben kannst.

All die eingebauten verrückten HIndernisse, dieser obligatorische Mist wie Strafzettel, die GEZ, IHK, VBG, Bußgelder hier, behördlicher "irrtum" da, kunden die nicht zahlen... usw usf den man so erlebt, das alles gehört zur Zermürbungstaktig dieses Systems dazu. Brauchst Du das?

Wenn Du also etwas weniger an Geld (!), Erfolg Karrierre etc denkst sondern ganz einfach mehr darüber, was dich glücklich macht, was Du gern tust, was Dir leicht fällt oder wo Du richtig Talent hast, dann bist du auf der richtigen Spur.

Vielleicht merkst Du dann, daß diese Blockade, dieses ewige und verhaßte HIndernis, am Ende ein Segen ist. Eine WArnung, damit Du Dein Leben nicht wegwirfst. Haben nicht alle. Du bist gar nicht so unnormal, nein eigentlich genau das Gegenteil.

Es kommt darauf an, was Du daraus machst.

VLG

Emergy

Gast meinte:

Auf Dauer muss man einfach einsehen, welche Natur man wirklich hat, und die menschliche Natur ist frei, war sie immer und möchte sie auch immer sein. Solche Menschen, die die Veranlagung haben, ihren kern zu leben, ganz einfach weil man sie bislang nicht BRECHEN konnte, um sie als Arbeitssklaven zu halten, haben es lange Zeit schwer mit diesen Themen.

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Ich bin leider auch so ein Mensch, der eine sehr, sehr große Sehnsucht danach verspürt, seinen wahren Kern zu leben. Mein Leben im Angestelltenverhältnis habe ich so unglaublich satt, dass jeder einzelne Arbeitstag wie eine große Last für mich ist.

Drei Dinge sind es, die mir so sehr schwer fallen:

- der Job bzw. die Aufgaben sind einfach nicht mein Ding. Ich finde die Sachverhalte langweilig, sie interessieren mich nicht, ich kann mich nicht dafür begeistern. Außerdem fällt es mir schwer, die Aufgaben zu lösen, weil sie nicht meinen Talenten entsprechen.

- das Eingesperrt-Sein. Jeden Arbeitstag muss ich in einem lichtlosen Büro bewegungslos sitzend verbringen. Es gibt keinen Ausweg, keine Gnade. Dabei fühle ich mich nicht nur räumlich, sondern auch mental gefangen.

- das Ausgeliefert-Sein. Trotz moderner Zeiten fühle ich mich meinem Arbeitgeber ausgeliefert, und er lässt mich das auch jeden Tag spüren. Ich (und auch meine Kollegen) werde nach Gutdünken des Managements herumgeschoben, muss mal hier, mal dahin umziehen, mal in einen finsteren Keller, mal in ein überfülltes Büro ohne Blick nach draußen, usw. Teamleiter wechseln wie das Wetter, immer werden einem diese Entscheidungen nur mitgeteilt, nie wird mit einem gesprochen, nie erhält man die Möglichkeit, selber Einfluss zu nehmen. Versucht man es, dann wird man nicht angehört.

Was mich wundert: die allermeisten Menschen im Arbeitsleben arbeiten ja unter ähnlichen Bedingungen, aber nur eine kleine Minderheit scheint darunter zu leiden. Fast alle nehmen die Situation hin... Beneidenswert... Aber mir will das einfach nicht gelingen...

@knuddel40:

Du sprichst mir aus der Seele, auch ich möchte mehr selbstbestimmt leben. Das Arbeiten in vorgegebenen Strukturen macht mich langsam auch mürbe. Es gibt sicherlich ganz unterschiedliche Gründe für Arbeitsblockaden, aber bei mir ist es das Angestelltendasein. Ich habe auch schon eine versucht Selbständigkeit hinter mir, das hat leider nicht so funktioniert.

LG Watertrinker