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Arbeitslos, Depressionen und Soziale Ängste

redtiger

Mitglied
Manchmal kommt es mir so vor, als würde ich nicht in diese Welt passen. Ich bin total introvertiert, habe Probleme auf Menschen zuzugehen, mich mit ihnen zu unterhalten, geschweige denn Freundschaften zu schließen. Ich wurde während meiner Schulzeit gemobbt, hatte überhaupt keine Freunde und saß nur zu Hause rum. Ich habe quasi meine ganze Jugend verpasst und einige Jahre in völliger sozialer Isolation gelebt. Abseits von der Schule abgesehen von meiner Familie keine sozialen Kontakte...

Wobei ich den ganzen verpassten Partys auch irgendwie null nachtrauere, denn Feiern und Alkohol waren noch nie meins. Dadurch habe ich aber auch überhaupt keinen Anschluss zu Leuten in meinem Alter (20-25). Ich bin nicht witzig oder schlagkräftig, bin meistens nur der stille Zuhörer und in Gruppen immer der, der am wenigsten redet. Würde gerne mehr reden, aber bin innerlich so blockiert, dass mir meistens spontan gar nichts einfällt. Dumme Sprüche von anderen kontern kann ich nicht.

Ich konnte mich glücklicherweise nach dem Abi aufraffen eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren, die ich 2016 auch erfolgreich abgeschlossen habe. Habe mich auf der Arbeit nur irgendwie nie wirklich wohl gefühlt. Die Arbeit an sich war eher weniger das Problem, sondern eher die Kollegen. Ich konnte zu niemandem einen wirklichen Draht aufbauen, Weihnachtsfeiern oder Partys unter den Azubis waren der Horror für mich, ich mag es überhaupt nicht von Besoffenen umgeben zu sein. Hinzu kommt, dass ich mich auch kaum mit den anderen Azubis unterhalten konnte, da es bei denen immer nur drum ging, wo sie am Wochenende feiern waren oder wo am nächsten Wochenende eine Party steigt.

Schon während meiner Ausbildung stand für mich fest: "Du passt hier nicht rein, nach deiner Ausbildung haust du ab!" Da ich das Abi in der Tasche hatte dachte ich mir "Gehst du studieren". Also zum Wintersemester 2016 eingeschrieben. Anfangs hat mir das Studium auch Spaß gemacht und es hat mir gut getan aus meinem alten Umfeld rauszukommen (neue Stadt), aber am Ende des 1. Semesters habe ich bereits für mich erkannt: "Das Studium passt nicht zu dir". Ich habe es zwar noch weiter versucht, aber zum Ende des 2. Semester dann endgültig abgebrochen, weil es nicht besser wurde.

Seitdem bin ich auf der Suche nach einer Stelle in meinem alten Job. Von gefühlten 100 Bewerbungen bisher nur eine Handvoll Einladungen zu Vorstellungsgesprächen und eine Einladung zum Probearbeiten. Die Firma hätte mich zwar auch genommen, allerdings hat mir die Tätigkeit eher weniger gefallen und die Arbeitsbedingungen wären auch ziemlich schlecht gewesen (mieses Gehalt, unbezahlter Urlaub etc.). Vermutlich hätten sie mich auch nur genommen, weil sich kein anderer Depp finden lässt.

Mittlerweile traue ich mich bei vielen Unternehmen gar nicht mehr zu bewerben, weil ich mir bereits im Vorfeld denke "Dafür hast du eh nicht die nötige Qualifikation". Meistens werden tatsächlich Berufserfahrungen in bestimmten Bereichen gefordert wird, die ich nicht vorweisen kann. Ich traue mir seitdem auch absolut nichts mehr zu, denke ich passe nirgendwo rein. Überall wird Offenheit, Aufgeschlossenheit und Teamfähigkeit gefordert, nur muss man sich da seinen Arbeitskollegen halt auch öffnen können. Überall wird mit regelmäßigen Firmenevents und Feierlichkeiten geworben - für viele ein netter Anreiz - für mich eher abschreckend, da Veranstaltungen wie z.B. die alljährliche Weihnachtsfeier schon in meinem alten Betrieb für mich die Hölle waren 🙁

Meine Situation erscheint momentan für mich ausweglos. Ich bin den ganzen Tag zu Hause und mache null Produktives. Ich kann mich zu nichts mehr aufraffen, nichts macht mir Bock. Ich liege nur noch im Bett und schaue mir Videos auf YouTube an oder surfe im Internet. So kann das einfach nicht weitergehen. Wie kriege ich mein Leben in den Griff? 🙁
 
Manchmal kommt es mir so vor, als würde ich nicht in diese Welt passen. Ich bin total introvertiert, habe Probleme auf Menschen zuzugehen, mich mit ihnen zu unterhalten, geschweige denn Freundschaften zu schließen. Ich wurde während meiner Schulzeit gemobbt, hatte überhaupt keine Freunde und saß nur zu Hause rum. Ich habe quasi meine ganze Jugend verpasst und einige Jahre in völliger sozialer Isolation gelebt. Abseits von der Schule abgesehen von meiner Familie keine sozialen Kontakte...

Wobei ich den ganzen verpassten Partys auch irgendwie null nachtrauere, denn Feiern und Alkohol waren noch nie meins. Dadurch habe ich aber auch überhaupt keinen Anschluss zu Leuten in meinem Alter (20-25). Ich bin nicht witzig oder schlagkräftig, bin meistens nur der stille Zuhörer und in Gruppen immer der, der am wenigsten redet. Würde gerne mehr reden, aber bin innerlich so blockiert, dass mir meistens spontan gar nichts einfällt. Dumme Sprüche von anderen kontern kann ich nicht.

Ich konnte mich glücklicherweise nach dem Abi aufraffen eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren, die ich 2016 auch erfolgreich abgeschlossen habe. Habe mich auf der Arbeit nur irgendwie nie wirklich wohl gefühlt. Die Arbeit an sich war eher weniger das Problem, sondern eher die Kollegen. Ich konnte zu niemandem einen wirklichen Draht aufbauen, Weihnachtsfeiern oder Partys unter den Azubis waren der Horror für mich, ich mag es überhaupt nicht von Besoffenen umgeben zu sein. Hinzu kommt, dass ich mich auch kaum mit den anderen Azubis unterhalten konnte, da es bei denen immer nur drum ging, wo sie am Wochenende feiern waren oder wo am nächsten Wochenende eine Party steigt.

Schon während meiner Ausbildung stand für mich fest: "Du passt hier nicht rein, nach deiner Ausbildung haust du ab!" Da ich das Abi in der Tasche hatte dachte ich mir "Gehst du studieren". Also zum Wintersemester 2016 eingeschrieben. Anfangs hat mir das Studium auch Spaß gemacht und es hat mir gut getan aus meinem alten Umfeld rauszukommen (neue Stadt), aber am Ende des 1. Semesters habe ich bereits für mich erkannt: "Das Studium passt nicht zu dir". Ich habe es zwar noch weiter versucht, aber zum Ende des 2. Semester dann endgültig abgebrochen, weil es nicht besser wurde.

Seitdem bin ich auf der Suche nach einer Stelle in meinem alten Job. Von gefühlten 100 Bewerbungen bisher nur eine Handvoll Einladungen zu Vorstellungsgesprächen und eine Einladung zum Probearbeiten. Die Firma hätte mich zwar auch genommen, allerdings hat mir die Tätigkeit eher weniger gefallen und die Arbeitsbedingungen wären auch ziemlich schlecht gewesen (mieses Gehalt, unbezahlter Urlaub etc.). Vermutlich hätten sie mich auch nur genommen, weil sich kein anderer Depp finden lässt.

Mittlerweile traue ich mich bei vielen Unternehmen gar nicht mehr zu bewerben, weil ich mir bereits im Vorfeld denke "Dafür hast du eh nicht die nötige Qualifikation". Meistens werden tatsächlich Berufserfahrungen in bestimmten Bereichen gefordert wird, die ich nicht vorweisen kann. Ich traue mir seitdem auch absolut nichts mehr zu, denke ich passe nirgendwo rein. Überall wird Offenheit, Aufgeschlossenheit und Teamfähigkeit gefordert, nur muss man sich da seinen Arbeitskollegen halt auch öffnen können. Überall wird mit regelmäßigen Firmenevents und Feierlichkeiten geworben - für viele ein netter Anreiz - für mich eher abschreckend, da Veranstaltungen wie z.B. die alljährliche Weihnachtsfeier schon in meinem alten Betrieb für mich die Hölle waren 🙁

Meine Situation erscheint momentan für mich ausweglos. Ich bin den ganzen Tag zu Hause und mache null Produktives. Ich kann mich zu nichts mehr aufraffen, nichts macht mir Bock. Ich liege nur noch im Bett und schaue mir Videos auf YouTube an oder surfe im Internet. So kann das einfach nicht weitergehen. Wie kriege ich mein Leben in den Griff? 🙁

Schreiben ist wichtig. Ja ich kenne diese Situation und ich fühle mich teilweise auch so, ich bin zu den Firmen direkt hin und habe angefragt, ob es möglich sei, dort zu arbeiten. Engagement deckt einen Scheiß Lebenslauf gut ab 🙂.
Ich muss auch aktiver sein, werde ich auch: ).
 
Schreiben ist wichtig. Ja ich kenne diese Situation und ich fühle mich teilweise auch so, ich bin zu den Firmen direkt hin und habe angefragt, ob es möglich sei, dort zu arbeiten. Engagement deckt einen Scheiß Lebenslauf gut ab 🙂.
Ich muss auch aktiver sein, werde ich auch: ).
Also du meinst, einfach Initiativbewerbungen schreiben? Ich weiß nicht, ob das so viel bringt, wenn die Firmen nicht explizit eine Stelle ausgeschrieben haben. Sicher kann man auch da einen Glücksgriff landen, aber bei den meisten Firmen landest du vermutlich erst mal auf dem Wartestapel (wenn überhaupt) und ich hätte halt gerne so schnell wie möglich wieder was, um aus diesem Trott rauszukommen. Heute wieder zig Stellenanzeigen gelesen, aber irgendwas passt immer nicht. Entweder sagt mir die Tätigkeit nicht zu oder das Unternehmen hat bei kununu.de total schlechte Bewertungen - vermutlich bin ich aber auch einfach zu anspruchsvoll - oder die Depression sorgt dafür, dass ich auf keinen Job so richtig Bock habe 🙁
 
Deine Situation kann ich mehr als gut nachempfinden. Gerade den Teil, dass du gefühlt nur noch in YouTube rumhängst und dabei auf der Couch oder im Bett liegst. Denn im Grunde ist es bei mir nichts anderes. Um offen zu sein, habe ich spätestens seit heute sogar einen akuten Notstand. Ich habe keinen Job und meine Ersparnisse bis auf knapp 400 Euro komplett aufgebraucht. Mir ist dabei echt zum Schreien zu Mute, denn einen Nebenjob will ich nicht und irgendein 0815-Angestelltenverhältnis mit diesen Berufszombies als Kollegen, kommt mir nicht in die Tüte. Aber was machen? Ich bin im absoluten Zugzwang. Meine einzige Rettung könnte das Unternehmen sein, das ich kürzlich erst gegründet habe. Ich habe eine gute Idee von der ich vollends überzeugt bin - deshalb auch die Gründung. Aber um die Idee realisieren zu können, braucht es eine Finanzierungsrunde. Dafür habe ich eine Crowdfunding-Kampagne vorbereitet. Nur das Dumme daran ist, dass ich mich nicht wirklich traue, die Sache zu starten, weil ich immens Angst davor habe, dass das Projekt fehlschlägt und ich dann nicht mehr drum herumkomme, mir irgendeine Arbeit zu suchen. Fürmich ist das ein totales Dilemma. Dem entsprechend kann ich wahnsinnig gut nachvollziehen, was in dir vorgeht. Auch dke soziale Komponente deiner Situation ist mir keine Unbekannte. Ich bin zwar nicht introvertiert aber kann mit diesem dämlichen Party- und Saufgefasel genauso wenig was anfangen, wie du. Für mich ist das eh mur eine Ausprägung von persönlicher Selbstverstümmelung. Die Leute wollen das zwar selber nicht aber bevor sie allein sein müssen, machen sie das Theater lieber mit - und belügen sich damit selbst. Von daher geht es mir wie dir: ich schotte mich lieber ab, anstatt mich mit diesen Deppen zu befassen. Allerdings: wie ich es eben beschrieben habe, bin ich jetzt gezwungen meine Deckung zu verlassen. Das macht mich wahnsinnig. Ich weiß ja nicht, wie es dir in der Hinsicht geht aber ich habe höllische Angst davor, mich wieder in diesen Gesellschaftstrott einzureihen und wieder zum Zombie zu werden. Diesen Prozess habe ich nach einer Isolationsphase schon mal durchlaufen und ich will das nicht nochmal erleben. Es ist mein Leben und ich will nicht, dass ich von der 0815-Denkweise anderer Menschen dahingehend beeibflusst werde, mich ihrer Erwartungshaltung anzugleichen. Zwar habe ich durchaus meinen eigenen Sturkopf aber ich bin trotz allem nicht der Typ - ähnlich wie es bei dir ist - der dumme Sprüche kontert. Ist mir alles zu doof. Aber wenn man hier seinen Boden nicht verteidigt, verliert man ihn zwangsläufig. Also, ich bin gerade wirklich kurz davor, den Verstand zu verlieren. Mich macht dieser Wahnsinn echt krank. Aber vielleicht ist es ja genau richtig, wenn ich einfach nichts mehr zu verlieren habe. Vielleicht traue ich mich dann ja doch, wenn die Erkenntnis dazu gereift ist. Die Hoffnung stirbt ja irgendwie doch zuletzt, oder?
 
Hey eineanderewelt, danke für deine Antwort. Wenn man eine gute Idee hat und sich damit selbstständig macht, ist das natürlich ideal. Man kann sich selbst aussuchen, mit wem man arbeitet oder man arbeitet einfach allein (wenn das Arbeitspensum dies zulässt) und spart sich so nervige Weihnachtsfeiern oder Betriebsausflüge mit Kollegen, mit denen man privat eigentlich gar nichts zu tun haben will. Ich kann in etwa nachvollziehen, wie du dich fühlst, denn ich hätte da vermutlich auch große Bedenken, aber im Prinzip ist es ja wie du sagst, was hast du schon zu verlieren? Entweder es klappt oder es klappt nicht. Wenn du es gar nicht erst versuchst, kannst du nicht gewinnen und musst dir eben notgedrungen einen Arbeitsplatz in einem Angestelltenverhältnis suchen.
 
Da hast du absolut recht. Ich werd mein Glück auf jeden Fall versuchen. Hast du selbst noch nie daran gedacht, eventuell etwas eigenes hochzuziehen? Du wirkst durch deine Beschreibungen in meinen Augen durchdacht und fähig. Gemäß den Freiheiten, die eine Selbstständigkeit neben großer Verantwortung mit sich bringt, könnte das doch genau das Richtige für dich sein. Meinst du nicht? Falls nicht, wie sind deine Pläne? Ich traue dir zu, dass du dein eigenes Ding erfolgreich durchziehen kannst.

Beste Grüße
 
Ich habe es mir schon mal durch den Kopf gehen lassen. Habe im 1. Semester meines Studiums auch ein Wahlpflichtfach zum Thema Unternehmensgründung besucht, aber dadurch gemerkt, dass ich glaub ich (noch) nicht der Typ dafür bin, sich selbstständig zu machen. Es gehört eben sehr viel Verantwortungsbewusstsein und eine hohe Risikobereitschaft dazu - und man muss natürlich eine gute Idee haben, die ich nicht habe. Hinzu kommen dann auch noch meine sozialen Ängste und meine Introvertiertheit - wenn man sich selbstständig macht sollte man finde ich nicht kontaktscheu sein.
 
Ich verstehe, was du meinst. Im Grunde genommen ist sowieso alles ein Prozess. Soll heißen: Wenn es eine gute Lösung für dich wäre eine unternehmerische Tätigkeit zu starten, dann bin ich mir sicher, dass es dich früher oder später eh heimsuchen wird.

Aber wasmich gerade viel mehr interessiert ist, warum du so "kontaktscheu" bist. Offensichtlich hast du doch gar kein Problem unter Leute zu kommen. Immerhin hast du studiert. Dabei darf man zwangsläufig Kommilitonen im Umwelt vorfinden. Du hast eine Ausbildung gemacht, also hattest du Kollegen zu dir Zeit. Familie und eine Hand voll enger Freunde wirst du auch haben (1 bis 5🙂 #qualityoverquantity
Also, wasich mich dabei Frage ist: Bist du wirklich kontaktscheu oder bist du einfach nur ausgesucht/ anspruchsvoll? Letzteres ist in meinen Augen übrigens kein e schlechte Eigenschaft. Gutmütig kann man deshalb schließlich trotzdem sein. Aber ich finde, dass es durchaus Sinn macht, gut zu selektieren, wer etwas im eigenen Umfeld zu suchen hat und wer nicht. Es heißt nicht umsonst "Zeig mir deine Freunde und ich sag dir, wer du bist." 🙂

Unter dem Strich, soweit das Obige auf dich zutreffen mag, bist du einfach eigenartig - und das meine ich durchaus positiv. Kein Mensch mag doch heute mehr "normal, brav, erwartungsgemäß" o.ä. sein. Das ist nur nicht so einfach, weshalb die meisten Menschen kaum etwas ändern, andere hängen in der Luft und der kleinste Teil schafft den "Ausbruch in die eigene Realität" - das klingt so herrlich paradox und zutreffend, dass ich mir gerade selvst auf die Schulter klopfen möchte... 😀
Für mich ist dein Empfinden (Unsicherheit/Angst) nur ein Zeichen dafür, dass sich dein Instinkt dagegen wehrt, wenn sich dein Umfeld wie eine verrückte Affenbande aufführt. Und DAS wiederum ist ein Zeichen von Intelligenz.

Du kannst mir gerne widersprechen, wenn du möchtest. Ich halte dich für durchaus fähig - in allen Belangen 🙂
 
Hmm, vermutlich trifft es deine Definition von "ausgesucht/anspruchsvoll" eher. Es ist jetzt nicht (mehr) so, dass ich mich komplett abschotte und jeglichen Kontakt zu anderen Menschen scheue. Wenn ich etwas zu sagen habe, dann sage ich es in der Regel auch. Mein Problem ist eher, dass ich sehr eingeschränkte Interessen habe und ich mit vielen Dingen, die vor allem meine Altersgruppe interessiert (Fußball, Feiern gehen, Alkohol etc.) nichts anfangen kann. Ich denke ich bin da in gewisser Weise etwas nerdig, auch wenn ich nicht so aussehe 😀 Mit Familie oder Freunden (ich würde sagen ich habe einen ganz guten Freund und ein paar Kumpels) habe ich eigentlich keine Probleme zu reden. Allerdings ticken meine Kumpels eben auch ähnlich als ich.

Sobald es eben Menschen mit anderen Interessen/Lebensweisen sind blocke ich irgendwie total ab. Ich weiß mit solchen Leuten nichts anzufangen. Ich weiß nicht, worüber ich mich mit ihnen unterhalten soll und mache mir teilweise auch extrem Gedanken darüber, was sie über mich denken (z.B. "Warum geht der nicht feiern, das macht doch jeder in unserem Alter") und habe Angst, als Langweiler abgestempelt zu werden. Und Smalltalk hasse ich auch total, kann ich einfach gar nicht. Während der Ausbildung war es wie gesagt genauso, ich war nach den drei Jahren immer noch mega distanziert zu jedem und habe es nicht geschafft, mit irgendjemanden ein näheres, freundschaftliches Verhältnis aufzubauen.

Besonders schwer fällt es mir, mich in Gruppen einzubinden. Partnerarbeit in der Schule war eigentlich eher weniger ein Problem, aber in der Gruppe gehe ich irgendwie total unter.

Wahrscheinlich ist es schwer, mich und meine Person mit einem treffenden Adjektiv zu beschreiben - ich denke "speziell" trifft es am besten 😀
 
Na dann: Herzlichen Glückwunsch. Ganz im Ernst. Wenn du es schaffst, in dieser Gesellschaft "speziell" zu bleiben und dich nicht in das Kredo der Ellbogengesellschaft einzureihen, indem du jedem Kack mitmachst, den andere so treiben, einfach um irgendwie dabei zu sein und als "normal" anerkannt zu werden, dann ist das schon mal eine Leistung für sich.

Also, ich persönlich kann dich wahnsinnig gut verstehen. Mir geht's oftmals genauso. An sich bin ich zwar ein extrovertierter und geselliger Mensch aber nur weil ich gerne mal auf n Schnack mit anderen Leuten abhängen WÜRDE, heißt das noch lange nicht, dass der so einfach zu Stande kommt 😀 Begründung: du kennst diese Leute, die ständig

- nörgeln und über ihren Job jammern, weil es ihnen dort seit Jahren nicht gefällt...
- belanglosen Smalltalk führen, der keinen Menschen weiterbringt...
- Klatsch und Tratsch als ihren Lebensmittelpunkt betrachten...
- nichts besseres zu tun haben, als sich über ihre neuen Schuhe/Schmuck/Autos zu definieren...
- oder einfach nur Dinge sagen, von denen sie Denken, dass man (wer auch immer) es von ihnen erwartet...

dass man da nichts mit jedem ins Gespräch kommen möchte, ist schwer nachvollziehbar 🙂

Aber gleichzeitig haben so Leute wie du und ich dann natürlich das Problem, dass wir uns schnell einigeln und abkapseln, weil es uns obiges Verhalten von jetzt auf gleich zu doof wird. Aber - und das ist das GROßE aber - wenn du mal hinter die Kulisse eines jeden Menschen schaust, dann wirst du feststellen, dass jedes einzelne Verhaltensmuster von oben irgendwie einem Hilferuf gleich kommt. Die Leute wollen eben auch nicht alleine sein und versuchen sich irgendwie interessant zu machen. Irgendwo doof oder? Aber im Grunde nichts anderes, als sich einzuigeln und abzukapseln. Das heißt unter dem Strich: Wenn du etwas an deiner Situation ändern möchtest, dann wirst du nicht darum herumkommen, jeden einzelnen Menschen als Individuum und als Herausforderung betrachten zu müssen. Du wirst versuchen müssen zu verstehen, warum ein Mensch das tut/denkt/ sagt, was er eben gerade tut/denkt/sagt... 😀 Und dafür reicht es eben nicht, wenn du einfach nur Smalltalk führst, den du ja Gott sei Dank eh nicht magst. Meiner Erfahrung nach habe ich hier die besten Ergebnisse eingefahren, wenn ich mich selbst, die anderen und schon gar nicht die Welt, einfach nicht mehr so ernst genommen habe.

Sind wir mal ehrlich: Im Grunde wollen wir alle nicht alleine sein. Wir wollen irgendwo dazugehören. Gleichgesinnte finden. Anerkennung erfahren und respektiert werden. Aber das gibt es alles nicht geschenkt. Jedes einzelne Mal, wenn du dich mit einem Menschen unterhältst, dann führst du ein komplett einzigartiges Gespräch - zumindest potenziell. Denn es liegt in deiner Verantwortung, deine Persönlichkeit, dein "ICH", so zu positionieren, dass dieses das Gespräch aktiv beeinflusst. Du bist kein Statist in deinem Leben und das muss dir klar werden. Du spielst die Hauptrolle in deinem Film. DU bist der Regisseur. Das heißt, dass du alle Freiheiten der Welt hast, diesen Film so zu gestalten, wie du es möchtest. Wenn du einen speziellen Film drehen möchtest, dann mach es. Finde dafür die Leute, die auch speziell sind. Hinterfrage dich, was du gerne machst. Finde die Leute, die eine gemeinsame Basis mit dir haben. Und dann grabe tiefer. Versuch zu verstehen, warum Leute sind wie sie sind. Was wollen sie? Wie geht es ihnen? Kann man ihnen helfen, etwas glücklicher zu werden? Sei smart. Trau dich. Sei einfach du selbst und leb dich aus. Ich schwöre dir, wenn du aufhörst dich selbst so ernst zu nehmen, dann geht auf einmal alles viel leichter von der Hand. Gib deinem inneren Kritiker den Laufpass. Stelle Fragen, wo du Fragen hast. Hab keine Angst davor "Fehler" zu machen. Jeder macht Fehler. Nur darüber wachsen wir im Endeffekt. Hörst du auf Fehler zu machen und daraus zu lernen, wirst du dich wieder abschotten. Also, geh da raus und zeig der Welt, dass du da bist. Wo du bist, wird dein Film gedreht und nichts anderes. Trau dich. Und "Do what you can't."

Schönes Schlusswort mit einem kleinem Film im Abspann 😀

https://www.youtube.com/watch?v=jG7dSXcfVqE
 

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