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Arbeitslos nach Studium

Dannon

Mitglied
Hallo,zunächst mal, ich bin offensichtlich neu hier und habe gegen Ende letzten Jahres meinen M.Sc in Mathematik mit einem Schnitt von 1,x abgeschlossen.

Da ich das Jahr auch recht viel nebenher gearbeitet habe (insgesamt 2 Praktika und eine quasi Werkstudententätigkeit), hatte ich mich damals entschlossen, dass ich quasi bis Februar/März eine kleine Pause mache und dann mit voller Kraft in die Bewerbungsphase starte.

Soweit so gut, anfangs hatte ich auch noch tatsächlich Vorstellungsgespräche bekommen, die ich aber auch teilweise aufgrund eigener Schuld versemmelt habe. Ich überlege hier halt, ein Bewerbungstraining zu machen.

Ich sage teilweise, denn bei mindestens 3 Gesprächen hatte ich nicht mal ansatzweise das Gefühl, man würde mich ernsthaft einstellen wollen, weil man sich nur über mich lustig gemacht hat und das ganze eher zum Zeitvertreib bzw. als Quotenbewerber ala "Hey Betriebsrat schau her, wir haben hier noch zwei andere Kandidaten, die sind aber beide komplett unbrauchbar und deshalb müssen wir x (nicht mich) einstellen".

Natürlich habe ich noch weitere Bewerbungen laufen, aber ich habe nicht mehr das Gefühl, dass ich da überhaupt noch irgendwo unter komme, weil die Lücke ja schon größer ist (auch wenn ich sie im Lebenslauf kleiner schreibe) und so langsam überkommen mich ernsthafte Zweifel, ob ich überhaupt noch etwas angemessenes finden werde und die Angst vor Absagen ohne Vorstellungsgespräch frisst mich langsam auf.

Ich würde auch fast alles machen, solange es einigermaßen fachgerecht ist - das heißt auch, X Stunden am Tag irgendwelche Templates oder sowas ausfüllen. Das einzige, was mir überhaupt nicht liegt, ist körperliche Arbeit.

Sehe nur ich meine Situation so schwarz oder ist da noch irgendwas zu machen?...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dannon,

MINT-Berufe (also auch Mathematik) sind gerade eigentlich sehr gefragt, da sie zu den Berufen des "Fachkräfte-Mangels" gehören. Ich weiß leider nicht, wo du wohnst bzw. arbeiten möchtest. Im MINT-Bereich gibt es auch spezielle Personalvermittler / Headhunter, die nur diesen Bereich vermitteln - vielleicht ist es ja eine Option für dich, deine Unterlagen auch dort einzureichen. Die können dir auch bei der "Qualität" deiner Bewerbungsunterlagen helfen und dir Tipps geben. Oft kostet das nichts extra.

Auch Zeitarbeit (nur für den beruflichen Einstieg, nicht dauerhaft) ist bei MINT-Berufen nicht so schlecht bezahlt, wie bei anderen und die Übernahme-Quoten deutlich höher als z.B. im kaufmännischen Bereich. So kannst du zumindest schon mal den Einstieg finden und Berufserfahrung sammeln.

Durch Absagen solltest du dich nicht einschüchtern oder unterkriegen lassen und diese vor Allem nicht persönlich nehmen. Kopf hoch, du packst das schon.

Dir alles Gute und viel Erfolg bei deinem Berufsstart.

Viele Grüße
Homesick
 
Sehe nur ich meine Situation so schwarz oder ist da noch irgendwas zu machen?...

Ich kann deinen Pessimismus nicht nachvollziehen... mit deiner Qualifikation stehen dir viele Berufe offen, vor allem, wenn du flexibel bist, d. h. auch für Sachen offen bist, die wenig bis nichts mit dem deinem Studium zu tun haben, und das sollte man als Hochschulabsolvent grundsätzlich sein, denn i.d.R. ist ein Studium, vor allem ein Unistudium, nunmal sehr praxisfern, und wer sich weiter mit entsprechenden Inhalten beschäftigen will, dem bleibt eigentlich nur eine akademische Laufbahn. Wenn du ein paar Erfahrungen im IT-Bereich vorweisen kannst, sollte es eigentlich ein Kinderspiel sein, an einen vernünftigen Job zu kommen.
Für mich als Geisteswissenschaftler sieht's da z. B. etwas schwieriger aus.
Ich vermute, dass du dich in den Vorstellungsgesprächen einfach schlecht verkauft hast. Ich empfehle dir das Buch "Das überzeugende Bewerbungsgespräch für Hochschulabsolventen" von Püttjer/Schnierda.
 
Auf was für Stellen bewirbst du dich denn? Hattest du Informatik Anteile im Studium?

Ich kenne viele Mathematiker die im Informatik Consulting arbeiten. Die arbeit ist nicht für jeden was denn man ist ständig weg und dementsprechend hoch ist die Fluktuation der AN. Da wird aber eigentlich immer gesucht.
 
Ok, danke schon mal.

Ich weiß leider nicht, wo du wohnst bzw. arbeiten möchtest.

Ja, grundsätzlich bewerbe ich mich schon überregional, ich gehe nämlich eh schon davon aus, dass ich sowieso umziehen muss. Das macht mir aber auch nichts aus. Was Headhunter und Personalvermittlung angeht, müsste ich mal schauen, was geht und/oder halt Zeitarbeit, das würde auch gehen.

Wenn du ein paar Erfahrungen im IT-Bereich vorweisen kannst, sollte es eigentlich ein Kinderspiel sein, an einen vernünftigen Job zu kommen.

Meiner Ansicht erfülle ich das schon, habe Informatik nur nicht "offiziell" als Schwerpunkt gehabt, sondern mache sowas eher aus persönlichem Interesse.

Ich vermute, dass du dich in den Vorstellungsgesprächen einfach schlecht verkauft hast. Ich empfehle dir das Buch "Das überzeugende Bewerbungsgespräch für Hochschulabsolventen" von Püttjer/Schnierda.

Das trifft es dann schon eher, ich werde mal einen Blick reinwagen, denn schaden kann es mir ja eigentlich nicht. Ich überlege sowieso, das eine oder andere Bewerbungstraining zu absolvieren...

Auf was für Stellen bewirbst du dich denn? Hattest du Informatik Anteile im Studium?

Ich kenne viele Mathematiker die im Informatik Consulting arbeiten. Die arbeit ist nicht für jeden was denn man ist ständig weg und dementsprechend hoch ist die Fluktuation der AN. Da wird aber eigentlich immer gesucht.

Wie schon gesagt, kein Info Anteil im Studium, sondern als Anwendungsfach BWL. Grundsätzlich wäre das auch eine Option, auch halt generell als Consulting, wobei ich mich auch als technisch affin bezeichnen würde.
 
Hallo,zunächst mal, ich bin offensichtlich neu hier und habe gegen Ende letzten Jahres meinen M.Sc in Mathematik mit einem Schnitt von 1,x abgeschlossen. Da ich das Jahr auch recht viel nebenher gearbeitet habe (insgesamt 2 Praktika und eine quasi Werkstudententätigkeit), hatte ich mich damals entschlossen, dass ich quasi bis Februar/März eine kleine Pause mache und dann mit voller Kraft in die Bewerbungsphase starte

Nach dem Studium nicht direkt einen Job zu finden, ist denke ich normal. Ab 6 Monaten ohne Beschäftigung würde ich mir dann aber schon Sorgen machen.
 
Wenn du hobbymäßig Informatik machst, würde ich das bei Bewerbungen im Anschreiben mit angeben. Oder du legst noch eine Art Projektliste bei, wo du aufschreibst, welche Projekte du (privat) so am Laufen hast und was diese beinhalten. Sprich, welche Teile aus der Informatik du darin so verwendet hast.

Mit Mathematik alleine gewinnt man halt nicht viel. Da sollte man schon noch Nebenfächer oder Praktika in BWL oder Informatik machen. Nach einem solchen Praktikum (und wenn es nur wenige Monate sind) würde ich mich auch mal umschauen. Ist zwar nicht das Gelbe vom Ei, für den Anfang aber besser als nix.
 
Ab 6 Monaten ohne Beschäftigung würde ich mir dann aber schon Sorgen machen.

Ja genau, und darauf läuft es gerade bei mir hinaus, bzw. wenn man die Auszeit nicht glaubt, dann ist das schon lange der Fall.

Wenn du hobbymäßig Informatik machst, würde ich das bei Bewerbungen im Anschreiben mit angeben. Oder du legst noch eine Art Projektliste bei, wo du aufschreibst, welche Projekte du (privat) so am Laufen hast und was diese beinhalten. Sprich, welche Teile aus der Informatik du darin so verwendet hast.

Genau, da habe ich auch tatsächlich 1-2 Punkte im Lebenslauf, welche darauf hinweisen. Vielleicht sollte ich da nochmal etwas ausführlicher werden, aber wie das in Deutschland ist, zählt das eher weniger als ein Zettel wo drauf steht, dass ich M.Sc Informatik bin, auch wenn mir gerade jetzt spontan ein Informatiker einfällt, der nicht mal ansatzweise Interesse hat, sich mit sowas länger als nötig zu befassen.

Da sollte man schon noch Nebenfächer oder Praktika in BWL oder Informatik machen. Nach einem solchen Praktikum (und wenn es nur wenige Monate sind) würde ich mich auch mal umschauen. Ist zwar nicht das Gelbe vom Ei, für den Anfang aber besser als nix.

Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich mit meinen Praktika usw. bereits recht gut aufgestellt wäre und es vielleicht nur ein bisschen dauern würde, ehe die große Panik ausbrechen würde. Das scheint aber nicht der Fall zu sein - da spielt auch wieder das Problem, dass ich hier quasi am A**** der Welt wohne und nicht einfach mal so ein (unbezahltes) Praktikum machen kann, weil ich vorher einen Umzug finanzieren müsste.
 
Mathematiker haben es schwer, wenn sie keine Zusatzqualifikationen bzw. die ominösen "Softskills" haben von denen alle reden. Wenn man, verzeiht das Klischee, der schüchterne Mathematiker ist, wenig Kommunikation und lieber im Kämmerchen über Beweisen brütet, wird es tatsächlich schwer.
Den als Mathematiker ist man prädestiniert für Consulting und Beratung, durch das geübte exzessive logische und analytische Denkvermögen. Dort ist auch die Bezahlung gut.
Programmieren, das machen Fachinformatiker oder FHler. Das große Geld gibts im IT-Projektmanagement und der Architektur. Wenn man da nicht vernünftig wirkt, im Sinne von kommunikativ und sozial verträglich ist man schnell draußen.
In der Berufswelt sind eben andere Fähigkeiten für den Erfolg relevant, als im Studium. Das gilt aber nicht nur für Mathematik.
 
Den als Mathematiker ist man prädestiniert für Consulting und Beratung, durch das geübte exzessive logische und analytische Denkvermögen. Dort ist auch die Bezahlung gut.

Da hast du natürlich vollkommen Recht - ich werde demnächst über einen persönlichen Kontakt in ein VG für eine Stelle als Consultant bei einer Big4 gehen, auch da ich festgestellt habe, dass genau das meine Stärken sind und es reizt mich, vom Kunden als deren Problemlöser wahrgenommen zu werden.

Ironischerweise wollte ich unabhängig davon gerade nochmal ein Update posten 🙂
 

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