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Arbeitslosigkeit- welche negativen Erfahrungen habt ihr gemacht?

P

Putzi

Gast
Mich würde mal interessieren was ihr für Erfahrungen gemacht als Arbeitslose? Was hat sich in Eurem Umfeld verändert? Was für Probleme hat Euch die Arbeitslosigkeit (ausser das Geld) gebracht? Habt Ihr vielleicht aus Scham Eure Arbeitslosigkeit verschwiegen?
 
Am Anfang war ich froh, dass ich meinen verhassten Job endlich los war und mich ein bisschen "entspannen" konnte. Und ich hatte auch überhaupt kein Problem damit, meinen engsten FreundInnen zu sagen, dass ich derzeit arbeitslos bin. Allerdings durfte ich mir schon von gewissen FreundInnen anhören, dass sie so viel Steuern zahlen um Leute wie mich durchzufüttern.
Doch mittlerweile bin ich seit Oktober auf Jobsuche und bekomme ständig nur Absagen, was nach fast fünf Monaten alles andere als lustig ist. Ich fühle mich einfach nur noch wertlos und mache mir sehr große Sorgen um meine berufliche Zukunft.
 
Mich würde mal interessieren was ihr für Erfahrungen gemacht als Arbeitslose?
Bewerben, absagen... immer wieder... wird halt mit Zeit dezent ermüdend...

Was hat sich in Eurem Umfeld verändert? Was für Probleme hat Euch die Arbeitslosigkeit (ausser das Geld) gebracht?
Ich hab mit der zeit gelernt Leute, die einen wegen der Arbeitslosigkeit verurteilen, aus den Freundeskreis zu verabschieden. Solche Pfeifen sind meist die, die nie richtig in Bewerbermarkt drin waren (Also seit tausend Jahren arbeitend, aber vergessen, dass auch er jederzeit arbeitslos werden kann und sich dann mit "den Gesocks" abgeben muss) oder von Daddy auf Firmensessel reinkutschiert wurde. Ich verlass mich lieber auf meine korrekten Leute die mir Kraft geben durchzuhalten.

Habt Ihr vielleicht aus Scham Eure Arbeitslosigkeit verschwiegen?
Nö wieso? Ich besteh als Mensch aus mehr Dingen als meine aktuelle Tätigkeit
 
Ich war nie lange arbeitslos, bis aufs letzte mal.

Toll war es nicht , schlimm war es auch nicht.

Das letzte mal war es mir sogar ganz recht, dass ich das Jahr zuhause war, weil ich meine demente Schwiegermutter mit zu versorgen hatte und das anstrengend genug war.

Die jeweiligen Sachbearbeiter waren eigentlich immer ganz nett, da kann man ganz und gar nichts dagegen sagen. Eigentlich nur Gutes.
 
Ich hatte nach dem Studium auch nichts gefunden...
Da ich keinen Anspruch auf ALG1 hatte bin ich gleich ins ALG2 gerutscht.

Ich war gleichermaßen erstaunt und schockiert, welche Leute davon betroffen sind. Es ist wirklich alles vertreten- von ungelernten Hilfsarbeitern, über Ingenieure bis hin zu Ärzten, bzw Leuten mit Doktortitel.
Was ist sehr schade finde, alle werden über einen Kamm geschert.
Mir persönlich hat das Jobcenter in keinster Weise Hilfe bieten können. Ich bekam ständig Vermittlungsvorschläge für Lagertätigkeiten bzw. andere Hilfsarbeiten. Dafür habe ich nicht studiert...
Bevor ich jetzt als faul dargestellt werde, ich habe zum Glück schnell etwas in meinem Bereich gefunden 🙂

Ich finde das ganze System versagt völlig. Diejenigen, die sowieso keine Lust auf Arbeit haben und auch noch nie gearbeitet haben, profitieren.
Leute, die Jahrzehnte lang hart gearbeitet, sich eine Existenz aufgebaut haben (Haus, Auto, finanzielle Rücklagen) und dann unverschuldet Arbeitslos geworden, bzw. in ALG2 abgerutscht sind, werden ohne Ende ausgebeutet.
Allein die Tatsache, dass man erst sein Erspartes Geld (hier zählen auch der Wert vom Haus und Auto) "verleben" muss (zur Erinnerung, das hat man sich hart erarbeitet und auch fleißig Steuern gezahlt...), bevor man überhaupt Grundsicherung bekommt, ist eine riesengroße Schweinerei.

Ein weiteres Versagen des Systems sehe ich in der Subventionierung von unseriösen Zeitarbeitsfirmen durch unsere Steuergelder.
Arbeitslose werden in solche Firmen gezwungen, arbeiten dort häufig zu katastrophalen Bedingungen und können am Monatsende von dem mickrigen Lohn oft nicht sich selbst, geschweige denn eine Familie versorgen.
Folglich müssen diese Leute vom Staat "aufstocken" lassen...
Die Leute tauchen allerdings nicht mehr in den Arbeitslosenzahlen auf. Diese Zahlen scheinen das einzige zu sein, das Politik, AGAs und Jobcenter interessiert... Anders kann ich mir diese Idiotie nicht erklären.

Um zum Thema zurück zu kommen:
Mich persönlich hat meine Zeit mit ALG2 sehr belastet. Ich finde es einfach beschämend, in solchem Maße vom Jobcenter abhängig zu sein, dass die dort praktisch alles mit einem machen können. Und ja, ich habe meine Situation auch verheimlicht...

Ich glaube, dass es an niemandem Spurlos vorbei geht arbeitslos zu sein.
 
Am Anfang war ich froh, dass ich meinen verhassten Job endlich los war und mich ein bisschen "entspannen" konnte. Und ich hatte auch überhaupt kein Problem damit, meinen engsten FreundInnen zu sagen, dass ich derzeit arbeitslos bin. Allerdings durfte ich mir schon von gewissen FreundInnen anhören, dass sie so viel Steuern zahlen um Leute wie mich durchzufüttern.
Doch mittlerweile bin ich seit Oktober auf Jobsuche und bekomme ständig nur Absagen, was nach fast fünf Monaten alles andere als lustig ist. Ich fühle mich einfach nur noch wertlos und mache mir sehr große Sorgen um meine berufliche Zukunft.

Deine "Freunde" müssten auch genauso viel Steuern zahlen selbst wenn es keine Arbeitslosen gäbe und der Satzteil mit dem Durchfüttern ist unterste Schublade und Armselig.🙄
Also lass dich von Menschen welche nicht mal in der Lage sind ihren Verstand zu benutzen nicht auch noch obendrein "klein" machen.
 
.........was viele immer wieder vergessen, das von dem Geld, welches man vom Amt erhält sämtliche Fixkosten zu zahlen sind, da bleibt Netto nicht mehr viel übrig. Größere Anschaffungen (die mehr als 50€ kosten sind nicht mehr finanzierbar, genauso wenig wie Reperaturkosten)

Zudem findet eine Isolation vom gesellschaftlichen Leben statt, denn Kinobesuche, Eventveranstaltungen oder einfach nur mal Kaffeetrinken gehen ist nicht mehr möglich, denn jeder Schritt kostet Geld, denn auch Fahrkosten sind ein nicht zu unterschätzender Fakt.

Nach und nach wird man immer mehr in "Einzelhaft" geschoben, zumal man bei der Wohnungssuche eher auf die Wohnungen zurückgreifen muss, die auf Grund ihres Zustandes kein anderer will, die aber in das vorgegebene Büdget vom Amt passen - das drängt einen in ein soziales Umfeld, welches nicht gerade erstrebenswert ist.

Viel Zeit für Freizeit, aber keine Möglichkeiten der Gestaltung mehr.
 
ich habe es auch allen gesagt.
etwas gutes hat es zu mindest, du kannst die falschen freunde aussortieren.
es ist ne harte zeit, aber ich hoffe es kommen auch gute mal
 
Am Anfang war ich froh, dass ich meinen verhassten Job endlich los war und mich ein bisschen "entspannen" konnte. Und ich hatte auch überhaupt kein Problem damit, meinen engsten FreundInnen zu sagen, dass ich derzeit arbeitslos bin. Allerdings durfte ich mir schon von gewissen FreundInnen anhören, dass sie so viel Steuern zahlen um Leute wie mich durchzufüttern.
Doch mittlerweile bin ich seit Oktober auf Jobsuche und bekomme ständig nur Absagen, was nach fast fünf Monaten alles andere als lustig ist. Ich fühle mich einfach nur noch wertlos und mache mir sehr große Sorgen um meine berufliche Zukunft.

Ich war nie arbeitslos, trotzdem möchte ich dazu etwas sagen.

Weg mit solchen "Freunden".
Ich finde es spannend und traurig, dass auf Menschen, die ALG 1/2 beziehen, "herumgehackt" wird. Und Leute, die so viel Geld haben, dass sie tausende Euro im Jahr Steuern hinterziehen, werden akzeptiert. Die haben ja "hart gearbeitet". Was für ein riesen Unsinn. Man muss sich mal ausrechnend, welcher "Schaden" höher ist...
 
Ich war nach meinem Studium acht Monate im ALG II-Bezug. Ich muss sagen, die Sachbearbeiterin war immer fair, hat mich zu nichts genötigt, sondern mich eher aufgebaut. Eine ganz liebe Frau war das. Es sitzen nicht nur Drachen auf den Ämtern. Meinen Bekannten und meiner Familie war es egal. Ich war zwar manchmal ziemlich fertig, aber ich habe den Einstieg geschafft. Ich war dann nochmals kurz arbeitslos und auch da war es kein Problem. Ich hatte wiederum kein Problem mit Sachbearbeitern.
Insgesamt habe ich persönlich keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Anders sieht es bei den Firmen aus: Wenn die das Gefühl haben, dass man schon länger arbeitslos ist und den Job braucht, dann sieht man das wahre Gesicht der Arbeitgeber und da schneiden die Deutschen aus meiner Sicht eher schlecht ab. Ich habe internationale Recruitingerfahrungen gemacht und ausländische Firmen waren damals meist viel respektvoller: Kaffee trinken beim Vorstellungsgespräch in der Schweiz, Pizza essen in Liechtenstein, bezahlte Flüge nach Österreich mit anschließendem Sightseeing, sofortige Zusage am Telefon in Spanien, Irland und dem UK. Davon können wir in Deutschland innerhalb des Bewerbungsprozesses nur träumen. Ich denke, deswegen ist Deutschland für ausländische Fachkräfte so unheimlich unattraktiv. Hinzu kommen noch hohe Steuern und ein Sozialsystem, das nur für Schmarotzer attraktiv ist.

Inzwischen gehöre ich zu den sogenannten "Fachkräften" und nun geht es auch in deutschen Firmen um einiges freundlicher. Die Firmen tischen zum Teil wirklich auf. Die Einladung zum Essen oder Kaffee trinken ist jetzt auch Standard, aber ich weiß, wie es damals war und vergesse nicht wie es mir ging und woher ich komme.
 

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