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Auch Freunde gehen ihren Weg

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cien18

Gast
Huhu

Möchte euch mal eine kleine Geschichte erzählen,
es waren einmal 3 junge Burschen die sich in der 9. Klasse zufällig über den Weg liefen.
Schnell verstand man sich und da früher jeder im Counterstrike Fieber war, tauschte man seine ICQ-Nummern aus, in der Hoffnung einen Clan zusammen zu gründen.
Das hat natürlich geklappt und die 3 jungen Burschen zockten fast 1 Jahr lang pausenlos zusammen. Mitte der 10. Klasse fing der Alkohol und die Party's interessant zu werden, also gingen die 3 jungen Burschen zusammen auf eine Party. Ein Anfang einer Super-Freundschaft. Die 3 jungen Burschen erlebten in ca. 3 Jahren tiefer Freundschaft jeden Scheiß zusammen, traurige und schöne Zeiten. Jedes Wochenende war ein anderer dran mit "kotzen" und abstürzen, aber gut das man seine Freunde dabei hat, auf die man sich verlassen kann und die einen auch gerne bis ins Bett bringen. Das war für die 3 jungen Burschen selbstverständlich, denn sie waren beste Freunde. Nach 2 Jahren wilder Party's, schönen und schlechten Zeiten, beschloß einer der Burschen sich bei der Bundeswehr zu verpflichten, keiner ahnte was kommen würde. Die ersten 7 Monate traf man sich regelmäßig am Wochenende um auf Party's zu gehen oder die Welt unsicher zu machen, der Bursche der sich bei der Bundeswehr verpflichtete, kam leider immer nur am Wochenende. In den ganzen Monaten veränderte sich die tiefe Freundschaft der 3 jungen Burschen von einer tiefen und festen Freundschaft zu einer rein oberflächlichen Freundschaft, ziemlich schade. Jeder ging seine eigenen Wege, ohne Rücksicht auf den anderen. Nach 9 Monaten, als der Bursche aus der Bundeswehr wieder kam, verstanden es die 3 jungen Burschen, was aus der einst so schönen Freundschaft geworden ist, mehr als ein "Hallo" und ein "Tschüß" war nicht übrig geblieben. Der Bursche aus der Bundeswehr hat eine Ausbildung gefunden, aber wieder weiter weg, die 2 anderen Burschen haben eine feste Freundin, einer dieser Burschen verlor sich in dem Spiel World of Warcraft. Der Bursche mit seiner Freundin hat nur noch Augen für sie und hat die 2 anderen Burschen völlig vergessen, der Bursche der World of Warcraft spielt hat ebenfalls für nichts mehr Zeit, außer der Bursche der aus der Bundeswehr kam, erinnerte sich gerne an alte Zeiten und verstand doch, dass auch sein Leben weitergeht und Freunde nunmal auch andere Wege gehen.
Vor knapp 1 Jahr hätte das niemand der 3 jungen Burschen für möglich gehalten, da es Träume gab wie eine WG zu gründen und immer zusammen zu bleiben, aber träumen darf man ja, oder? Leider wurde aus diesen Träumen nichts.

Nun, der Bursche aus der Bundeswehr hat neue Freunde gefunden, viele davon waren falsche Freunde. Trotzdem erinnere ich mich gerne an die Zeit zusammen, an die schönen und verdammt traurigen Momente dieser Freundschaft. Sie hat mein weiteres Leben sehr geprägt und die Zeit werde ich wohl nie vergessen.

"Weine nicht, weil es vorbei ist - lächle, weil es überhaupt passiert ist."
"Look who's alone now, it's not me, it's not me."

Möchte damit eigentlich nur sagen, dass Freunde kommen und gehen, auch wenn man es nicht glaubt, Freunde gehen ihre Wege, sogar die besten Freunde. Ebenfalls bedanke ich mich bei der Frauenwelt, danke. Auch wenn man sagt, dass eine tiefe Freundschaft mehr wert ist als eine Frau, was wahr ist, wird dies trotzdem nicht eingehalten.

Die schöne Zeit mit euren Freunden könnte schon bald Vergangenheit sein, denn nicht nur dein Leben geht weiter. Lasst eure Freunde nicht selbstverständlich werden.

Manchmal denke ich, wenn ich durch die Stadt gehe und Plätze sehe wo wir getrunken haben, das war eine verdammt geile Zeit.

Wie findet ihr den Text?
Habt ihr sowas auch mal durchgemacht?
 
hi cien18,
tja Freunde kommen und gehen. Ich kann deinen Text sehr gut verstehen. Ich hatte bestimmt schon 10 beste Freundinnen.
Es kam immer darauf an, in welcher Phase meines Lebens ich gerade steckte. Während der gesamten Schulzeit hatte ich auch bestimmte Freunde. Wir hatten alle was gemeinsames, die Schule. Wir erlebten viel zusammen und es war undenkbar, dass es irgendwann mal anders sein sollte. Doch der Hacken daran ist, dass jeder sich weiterentwickelte und die Schule war irgendwann vorbei. Jeder dieser Persönlichkeiten entwickelte sich auf ihre spezielle Art weiter. Manche waren sich ähnlicher, die gingen dann noch eine gewisse Strecke des Weges zusammen, andere waren plötzlich zu verschieden und der Weg trennte sich für diejenigen. Auf meinem Weg, ich nenn das jetzt mal so, haben mich einige begleitet, manche für Monate manche für Jahre, ganz wenige sind seit Anfangan dabei und manche stoßen immerwieder zu mir, begleiten mich ein kurzes Stück und dann sind sie wieder weg. Ich hatte noch vor gut 4 Jahren einen Freund, den ich zu meinen besten Freunden gezählt habe. Heute weiß ich gar nicht worüber ich mit ihm reden soll, außer über die Vergangenheit. Das liegt daran, dass ich mich weiterentwickelt habe und er auch, nur in total unterschiedliche Richtungen. Das ist auch gut so. Dafür kommt wieder jemand anders und mit dem werde ich mich besser, oder besser gesagt, anders gut verstehen. Dieser Mensch wird mich dann wieder einen Teil meines Weges begleiten, wie weit, das stellt sich noch raus.
Klar ist es immer schade, wenn Freundschaften einfach so verlaufen, aber du mußt einfach deinen Weg weiter gehen (das hört sich jetzt sehr blöd an, ist aber so) und nicht so an der Vergangenheit kleben.
Damals als die Schulzeit vorbei war hatte ich auch ein rießiges Problem damit. Bin ständig zu den Orten gefahren, wo wir sonst immer Party gemacht haben, aber es war keiner mehr da. Hab dann auch mehr oder weniger in meinen Erinnerungen existiert. Scheiß Zeit.
Freunde kommen und gehen, Gesichter die langsam verschwinden, ist halt mal so.
lgmissbi
 
Hallo !

Ja ich kenne das nur zu gut ich hatte auch viele "Freundinnen" davon konnte ich die auf die ich mich wirklich verlassen konnte an einer Hand abzählen.

Heute denk ich auch oft an früher und was für ne super Zeit wir damals zusammen hatten.

Ich bin erst kürzlich von meiner "besten" Freundin sehr enttäuscht worden, aber nur weil ich nicht wahrhaben wollte das man sich einfach verändert, man glaubt immer derjenige bleibt wie er war als man sich kennenlernte.

Ich bin sehr traurig darüber!!!!

Aber das ist nun mal so es gibt immer wieder neue Freunde, wie hier auch schon erwähnt, je nach Lebensabschnitt, was man grade beruflich tut ,wo man lebt, was man für Hobbys hat, wenn man einen Partner findet, dann wird der Kontakt automatisch immer weniger.....

Aber das komische ist, ich habe eine Frau kennengelernt als ich im Krankenhaus zur Entbindung meines großen Sohnes war..... Der ist jetzt 12 Jahre... Mit ihr hab ich immer noch sehr oft Kontakt, sie besucht mich auch jedes Jahr 2 mal und telefonieren regelmäßig, denn wir leben 500 km getrennt.

Aber wenn wir uns sehen ist es als ob es gestern gewesen ist, das wir uns das letzte mal gesehen haben . Wir haben uns immer was zu erzählen , auch wenn wir mal längere Zeit nicht gesprochen haben. Sie ist trotz der Entfernung immer gleich geblieben. Im Gegensatz zu meiner angeblich "besten" Freundin......

Liebe Grüße Shalimar
 
wahre freundschaft ist sehr selten. die meisten leute sind abschnittsgefährten im leben. man kann sich glücklich schätzen, wenn man 1-2 leute hat, bei denen es drüber hinausgeht und länger hält. mit den wenigsten kann man wirklich einen tiefen kontakt haben.

ich hatte 15 jahre lang eine beste freundin- vor knapp 2 jahren ist dann alles in die brüche gegangen. sie meinte sich nicht mehr melden zu müssen, treffen, die so gut wie ausgemacht waren, wurden unter fadenscheinigen gründen abgesagt. ich habe dann nach ca. 6 monaten, wo sich dahingehend nichts änderte den kontakt per brief abgebrochen. in den darauffolgenden monaten erfuhr ich, dass eine "freundin" sie dann genauso behandelte, wie sie mich. ich rief sie dann an und bat um aussprache. sie stimmte zu. jedoch ist ihrerseits dann nie mehr was gekommen, obwohl ich nochmal anfragte. seit einiger zeit ist sie mir komplett egal- selbst wenn ihr was schlimmes widerfahren würde, würde mich das nicht interessieren. ich kann mir nie wieder irgendeinen kontakt mit ihr vorstellen. ich hab nicht mal ne erklärung für dieses plötzlich wandelnde verhalten bekommen. es gab vorher auch keine streitigkeiten, quasi von heut auf morgen änderte sich das verhalten. ich hab nicht mal mehr das bedürfnis sie zu grüßen. es war eine schlimme zeit für mich, aber seit geraumer zeit geht es wieder aufwärts, obwohl ich das nicht für möglich gehalten hätte.
 
Ich kann deine Erfahrungen nicht teilen... Ich habe seit über 10 Jahren den gleichen Freundeskreis. Natürlich stehen wir heute an verschiedenen Punkten im Leben und haben uns z.T. in unterschiedliche Richtungen entwickelt, aber trotzdem stehen wir uns sehr nahe und führen eine wirklich tiefe und schöne Freundschaft. Wir haben nicht den Anspruch, dass wir "gleich" sein müssen und gleiche Interessen und Einstellungen haben müssen. Wir finden es interessant, dass wir "verschieden" sind und unterschiedliche Ansprüche und Hoffnungen ans Leben haben und wir geniessen es, darüber zu philosophieren und uns auszutauschen und uns natürlich auch voll und ganz zu unterstützen!

Natürlich gab es auch oberflächlichere Freundschaften die sie mittlerweile aufgelöst haben, aber der "innere Kern" der wirklich guten Freunde ist seit 10 Jahren der gleiche...
 
Ich find den text richtig schön bzw. traurig weil mir das grade nämlich auch passiert aber naja so is das eben. Is zwar traurig aber was soll man machen 🙁
 
Darf ich auch eine Geschichte erzählen?
Nun, es war einmal ein Junge von zarten 15 Jahren, der vor den Ruinen seines Lebens stand. Er hatte eine einsame Kindheit verbracht, ohne Freunde, lediglich im Kreise seiner Familie fühlte er sich wohl. In der Schule fühlte er sich immer einsam, hatte zwar Alibi-Freundschaften, doch nicht, weil er diese Leute mochte, sondern weil er nicht ganz alleine dastehen wollte. Zweckfreundschaften. Am Wochenende, wo seine Klassenkameraden feiern gingen und sich trafen, war dieser Junge meist alleine zuhause, wo er sich in seinen oftmals trübseligen und deprimierenden Gedanken verlor und jegliche Freude am Leben zu verlieren drohte. Er klammerte sich an seine Familie, weil dies der einzige Ort war, wo er Halt fand, er hatte nie gelernt, echte Freundschaften zu schließen. Die Schule hatte er, bezüglich der sozialen Komponente, immer gehasst, er hatte sich Zeit seines Lebens immer nach Haus gewünscht in den Halt seiner Familie, von der er wusste, dass sie zu ihm stehen würde. Nicht weil sie ihn als Person so schätzten, sondern weil sie seine Familie war und ihn eben aufgrund seines Blutes an sich gebunden hatte.
Nun, in dieser Zeit probte er mit seiner Klasse für ein Theaterstück. Während dieser Zeit passierte es: Ein anderer Junge aus seiner Klasse, dessen Lebensgeschichte nicht unterschiedlicher hätte sein können, knüpfte Kontakt mit unserem Protagonisten. Ich kann mir nicht erklären warum, doch auf einmal hatte sich alles verändert. Der Junge verbrachte während der Proben viel Zeit mit seinem neuen Freund, sie hatten unglaublich viel Spaß und Freude, sie lachten viel und lebten wie im Rausch. Für den Jungen fühlte es sich an, als wäre er stets auf Drogen, so herrlich war es. Der Junge hatte so etwas noch nie erlebt, er merkte, dass sich ein Mensch für ihn interessierte, sich mit ihm beschäftigen und mit ihm seine Zeit verbringen wollte. Diese Gefühl, einen Freund zu haben, der mit ihm befreundet war, weil er es wollte, war das Beste, was der Junge in seinem Leben bis Dato erlebt hatte.
Nun, es kam wie es kam. Die Freundschaft begann sich zu festigen, auch nach der Zeit des Theaterprojektes. Von nun an verbrachten die Beiden die Schulzeit zusammen, wenn auch die anderen Freunde des anderen Jungen meist auch dabei waren, was für den Protagonisten nicht umbedingt angenehm war, da diese Menschen in ihm, so glaubte er, eine Gefahr sahen, da er sich so gut mit seinem neuen Freund (und ihrem alten Freund) verstand.
Die Zeit verging und die Freundschaft begann sich zu festigen. Die beiden verstanden sich wirklich unglaublich gut, sie hatten Spaß wie am ersten Tag, es war wie im permanenten Drogenrausch, der einfach nicht enden wollte. Nach einem halben Jahr fanden sie ein Hobby, das sie weiter zusammenschweißen sollte - sie gingen ins Kino. Sie gingen oft ins Kino, sehr oft. Zweimal pro Woche war die Regel, manchmal auch öfter. Sie hatten viel Spaß daran, sie lachten sich kaputt über Filme, die eigentlich gar nicht lustig waren. Sie waren einfach glücklich, sich zu haben, glücklich, glücklich zu sein, wenn sie die Zeit miteinander verbrachten. Nun begann für den Jungen eine neue Zeit, in der er auch begann, mit seinem Freund auf Partys zu gehen, wo er den Alkohol kennenlernte sowie das Cannabis. Letztgenanntes war eine weitere Gemeinsamkeit der Beiden, die die Freundschaft festigte: Sie begannen zu kiffen und fanden es unheimlich spannend, sie hatten ein gemeinsames Geheimnis und fühlten sich cool dabei.
Um es etwas zu verkürzen: Für den Jungen ging es in den nächsten zwei Jahren raketenhaft bergauf, er verbrachte immer mehr Zeit mit seinem Freund, sie machten den Führerschein zusammen, gingen zusammen in den Urlaub, machten zusammen Party, kifften zusammen, lernten zusammen, telefonierten jeden Tag über Skype im Internet, spielten zusammen Counterstrike, kurz, sie machten alles zusammen, was man zusammen machen kann.
Der erste Einschnitt kam, als sein Freund eine Freundin bekam, das war etwa ein Jahr, nachdem sie sich angefreundet hatten. Der Junge hatte Angst, dass damit die Freundschaft schon beendet sei, er hatte Angst, sein Freund hätte keine Zeit mehr für ihn. Doch diese Befürchtungen bestätigten sich nicht, im Gegenteil, die Freundschaft festigte sie weiter und der Junge freundete sich auch eng mit der Freundin seines Freundes an. Kurz, aus dem befürchteten negativen Ereignis wurde etwas positives.
Doch nun, nach zwei Jahren engster und schönster Freundschaft, die praktisch den Jungen in das Leben gebracht hatte, die ihm Partys, Drogen und seine ersten Erfahrungen mit Frauen ermöglicht hatte, die ihm gezeigt hatte, wie schön das Leben sein kann, drohte sie zu zerbrechen. Der Junge begann immer mehr sich auf seinen Freund zu fixieren, obwohl er eine Freundin hatte inzwischen. Er wollte 24 h am Tag und 7h in der Woche mit seinem Freund verbringen, und langsam merkte er, dass es seinem Freund zu viel wurde. Er bekam auch immer mehr Paranoia, dass er seinen Freund, auf den er sich so fixierte und der ihm so unglaublich viel bedeutete, irgendwann verlieren würde. Er teilte seinem Freund diese Befürchtungen mit, doch dieser machte ihm auf subtile Weise klar, dass er auch etwas Freiheit brauche und dass ihm die Enge der Freundschaft langsam zu viel wurde. Unser Protagonist begann langsam zu verzweifeln, er stürzte in Depressionen vor lauter Panik, seinen Freund zu verlieren, dadurch belastete er jedoch diesen Freund noch mehr mit seinen emotionalen Anfällen. Der Freund riet dem Jungen, doch etwas mehr mit seiner Freundin zu machen, sich nicht völlig von ihm abhängig zu machen, doch der Junge verstand nicht, was sein Freund damit meinte, der Junge dachte, der Freund möchte die Freundschaft beenden. Der Junge weiß nicht was er machen soll, vor lauter Angst vor einem Bruch kommt er nicht dazu, die Freundschaft wirklich zu leben, er vermisst die alten Zeiten, wo ihn seine Gedanken nicht permanent zu zerstören drohten...
Dies ist eine wahre Geschichte, die letzten Geschehnisse daraus sind in Wirklichkeit vor einem Tag geschehen. Ich bin der Protagonist...
 
Freundschaften verändern sich.

Natürlich ist man in der Jugend und auch davor ständig zusammen, denn es hat ja niemand eine dauerhafte Freundin oder Familie oder einen Job und so hat man jede Menge Zeit.

Später , wenn Job, Familie und Kinder dazu kommen und dadurch bedingt auch andere Bekanntschaften, dann wird die Zeit rarer, und man sieht sich nicht mehr so oft.

Das heißt aber nicht, dass man nicht mehr auf seine Freunde zählen kann, sondern nur dass sich das Leben verändert hat.

Freundschaften können genau so tief sein und beständig auch wenn man sich nicht mehr so furchtbar oft sieht.

Wir sind selbst ein sehr großer Freundeskreis, der sich zum Großteil seit dem Kindergarten und der Schule kennt, d. h. seit über 30 Jahren.

Wir treffen uns meist mal so und bei Geburtstagen, mailen und telefonieren auch viel und irgendwie bleibt man, wenn man selbst nicht mit jemandem mailt oder telefoniert über die anderen auf dem Laufenden.

Und es ist jedesmal schön die anderen zu treffen und sich gegenseitig mit alten Geschichten zu unterhalten und zu sehen , dass wir immer noch sehr verbunden sind.

Und das nicht nur bei Geburtstagen und glücklichen Anlässen.

So richtig merkt man es auch bei traurigen Geschehnissen, dass man ganz eng zusammen rückt und sich gegenseitig stützt.

Bei schönen Anlässen sieht man viele und es ist sehr schön.

Bei traurigen Anlässen erhält man noch mehr Rückmeldung, weil jeder dem anderen helfen will und die Wärme und Nähe der Freundschaft immer noch gebraucht wird.

Wir haben neulich erst wieder darüber gesprochen, dass wir immer gedacht haben, dass das alles ganz normal ist, es aber offensichtlich etwas besonderes ist , für das wir alle sehr dankbar sind.
 
Wie findet ihr den Text?
Habt ihr sowas auch mal durchgemacht?

Hallo cien18,

ja, ich hatte mal einen Schulfreund, mit dem ich vor allem in den wenigen Monaten nach dem Abi eine wunderschöne Zeit verbrachte. Dann ging er zum Bund und ich für über ein Jahr nach Übersee.

Seine Briefe wurden immer spärlicher. Irgendwann erfuhr ich, daß er seit Sylvester eine neue Freundin habe und mit ihr zusammengezogen sei.

Einige Monate später kehrte ich in die Heimat zurück und traf ihn noch einmal. Er hatte sich völlig verändert, war auffallend ernst geworden und statt sich mit mir zu unterhalten, schlug er ein Computerspiel vor. Ebensogut hätten wir uns vor die Glotze setzen können.

Der Kontakt schlief wenige Monate später ein, für ca. 20 Jahre. Er lebt bis heute in unserer gemeinsamen Heimatstadt, ich hingegen zog fort.

Dann kam eines Tages ein EMail von ihm, er hatte meine Addi über unsere Schulhomepage ausfindig gemacht. Wir korrespondierten sehr intensiv und ich dachte schon, diesmal sei es der Beginn einer erneuten, wunderbaren Freundschaft.

Irgendwann fragte ich nach, warum er damals eigentlich so verändert gewesen sei. Er meinte, seine Freundin sei eifersüchtig gewesen (dazu bestand kein Anlaß, wir haben nie etwas miteinander gehabt) und er habe nicht gewusst, wie er sich verhalten solle.

Ich hatte sowas schon gedacht, aber es war solange her, sie sind eh seit Jahren getrennt, es erklärte die Sache von damals und damit war das Thema für mich erledigt.

Wir korrespondierten weiter, bis er eines Tages erwähnte, er sei seit Neuestem wieder liiert. Und siehe: Kurz darauf riss der Kontakt wieder ab, plötzlich schrieb er mir keine Emails mehr.

Ich habe nicht bei ihm nachgebohrt - da wir keinerlei Streit hatten, gehe ich davon aus, daß er wieder mal nicht wußte, wie er sich verhalten soll...

Daß er noch lebt weiß ich definitiv. Für mich ist dieser Kontakt gelaufen. Eine Chanche zu versieben, war schon schlimm genug. Aber die zweite dann auch noch?

Ich war sehr traurig über diese Entwicklung, aber ich denke, sie war nur möglich, weil er eben kein Freund war. So gesehen ist es kein Verlust, denn nachdem ich seine Freundschaft offenbar nie besaß, kann ich sie ja schlecht verloren haben.

Ich war viele Jahre verheiratet, aber selbst für meinen Mann - der zum Glück nie auf die Idee kam, das zu verlangen - hätte ich keine bestehende Freundschaft aufgegeben. Weder zu männlichen, noch zu weiblichen Freunden.

Als ich geschieden wurde, hatte ich so noch ein kleines soziales Netz, mit dem ich neu durchstarten konnte. Das hat mir sehr geholfen, mit der neuen Lebenssituation umzugehen.

Ich finde es schade, daß manche Menschen den Wert einer Freundschaft nicht zu schätzen wissen. Solche Leute werden spätestens dann sehr schnell sehr einsam sein, wenn der Partner sich aus dem Staub macht bzw. stirbt und sie nicht mehr berufstätig sind.

Aber heutzutage ist es ja chic, bloß nicht über sowas nachzudenken, sondern lieber einen auf Carpe Diem zu machen.

Mir hat Dein Text gut gefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ja, so ist es leider auch bei mir öfters gewesen. inzwischen habe ich mit meiner ehemals besten freundin zwar sporadisch wieder kontakt, aber es wird natürlich nie wieder so wie früher und das will ich auch nicht, da ich zu sehr verletzt wurde. wir haben dennoch eine ebene, wo wir miteinander reden können.
aber es ging mir auch schon umgekehrt so, dass ich selbst mit leuten keinen kontakt mehr wollte, weil sie sich entweder gar nicht weiterentwickelten, oder einfach stehenblieben. es war sogar schon so, dass mir die größe der unterschiede erst nach jahren bewusst wurde.
 

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