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Ausbildung raubt mir alle Energie

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lila-moon

Gast
Hallo,

seit zwei Jahren mache ich eine Ausbildung bei meiner Kommune. Es ist eine gut bezahlte Ausbildung und die Chancen übernommen zu werden sind sehr gut. Die Möglichkeiten von Fortbildungen sind auch zahlreich.

Mein Problem ist, dass ich jeden Tag sterben will, nur um nicht dorthin zu müssen. Diese Ausbildung ist nicht schwer, aber sie macht mich trotzdem einfach fertig.
Dieser Beruf ist so langweilig, deprimierend und fruchtlos, dass ich es kaum aushalte. Trotzdem gehe ich weiter dorthin und spiele die zufriedene Azubine, denn wie sehen meine Chancen in der heutigen Zeit schon aus? Trotz meines zweier Abis hab ich kaum eine Ausbildungsstelle gefunden. Diese Ausbildung war mein letzter Ausweg vor der Arbeitslosigkeit und den habe ich verzweifelt ergriffen.

Nach der Schule habe ich zwar an Studium gedacht, doch die Studiengebühren konnte ich mir damals nicht leisten. Und die Fächer die mir gefielen waren leider auch welche mit einem sehr hohen NC oder sie hatten keine große Aussicht auf eine Jobchance nach dem Studium.

Was mich noch besonders immer runterzieht sind meine Ausbilder und deren Kollegen, welche öfters selbst sagen dass sie dieser Job fertig macht. Und das vor mir.
Ja, was soll denn da eine Azubine sagen?

Vielleicht hat jemand einen Ratschlag, was ich tun soll, denn ich weiß nicht mehr weiter. Ich weiß nicht ob ich noch weitere Jahre in dieser Eintönigkeit arbeiten kann.

Danke im Voraus,
lila-moon
 
Hallo,

ich würde auf jeden Fall durchziehen! Was wäre denn die Alternative? Mit einer abgeschlossenen Ausbildung öffnen sich neue Türen,die auch in Bereiche führen können,die dich eher interessieren.
Freiheit bedeutet, die Wahl zu haben. Und nach der Ausbildung kannst du zwischen ganz anderen Jobs wählen als ohne.
Die Ausbildungszeit ist in keinem Berufszweig stets lustig oder inspirierend. Aber es lohnt sich.

Viele Grüße

Monarose
 
Hallo,

ich kann mich meiner Vorschreiberin nur anschließen. Auch wenns furchtbar langweilig und öde ist, zieh die Ausbildung durch und sieh zu, dass du danach etwas Interessanteres findest.

Alles Gute
Sisandra
 
Sicher das es die Ausbildung selbst ist und nicht das "Leben" dort?
Meine 2. Ausbildung, war auch nicht schwer. Im Gegenteil, habe fast nie was gemacht dafür und kam gut durch.

Ich bin seit bald einem Jahr dort krank geschrieben, selbst die Zwischenprüfung habe ich hinter mir, trotzdem werde ich da nicht wieder zurück.
Für mich war das ganze Zwischenmenschliche Disaster dort, einfach zu viel für mich.
Desöfteren Arbeitsplatzwechsel, wodurch ich mich auf neue Situationen einstellen musste.

Ich konnte kaum den einen Tag verarbeiten, fing schon der nächste an.

Steigender Alkoholkonsum war es bei mir. Da ich es nur verdrängen wollte nur damit ich die Ausbildung schaffe.
Es wäre mir "scheiß" egal, gewesen zu dem Zeitpunkt, ob ich hinterher Alkoholabhängig geworden wäre.
Das alles "nur" um eine Ausbildung zu erhalten.

Durchkommen um jeden Preis egal wie, selbst wenn man sich dabei kaputt macht.
Durch gute Bekannte ist mir klar geworden, dass es das nicht Wert ist.

Lass dir von niemanden vorschreiben, ob du die Ausbildung weiter machen solltest oder nicht.
DU musst dir selbst darüber im klaren werden, ob es das alles Wert ist.

Ob die Freude doch noch eine Ausbildung gekriegt haben zu haben, höher ist, als deine Selbstmordgedanken (übrigens war es in meinem Fall auch die "letzte" Bewerbung, die letzte "Chance" für ne Ausbildung).

Beruflich war der Job Interessant (wobei auch die Eintönigkeit anfing) und ich hatte keine Schwierigkeiten bis auf die Tatsache das ich etwas lernen musste, zum "Handwerkeln".
Kaputt gemacht hat mich das Zwischenmenschliche, wie immer in den Ausbildungen.

Nur du selbst kannst dir entscheiden, ob du weiter machen willst oder Realistisch darüber nachdenken wie es nach der Ausbildung endet.
In meinem Fall hieß es "Alki oder Psychisch stabil"
In deinem Fall wohl eher "Tot oder lebendig".

Eine Ausbildung zu haben hat immer seine Vorteile, darauf aufzubauen oder ähnliches. Nicht aber auf Kosten des Augenlichts.

Was mir gerade noch einfällt:
Hast du evtl. "Mentale" Hilfen? Therapeut, Eltern, Bekannte oder whatever. Die einfach dann evtl. auch damit "konfrontieren". Evtl. können sie auch als Boxsack dienen 😀

lg
 
hallo lila-moon,

ich kenne das, bin selbst angestellte in einer komune.

ist das bei euch nicht so, dass während der ausbildung die ämter gewechselt werden? also, dass du mehrere ämter in der ausbildung kennenlernst?
du kannst dich auch von dem amt, wo das jetzt nicht so gut läuft dich weg versetzen lassen, red mal mit deinen ausbilder.
das hab ich in meiner ausbildung auch gemacht.

das gute bei einer komune ist, dass du in verschiedenen arbeitsbereichen arbeiten kannst.
auch nach der ausbildung.
wenn dir ein arbeitsbereich nicht gut gefällt, versuchst du dich versetzen zu lassen.
zwar geht das nicht sofort, aber überleg mal wie vorteilig das ist.

wenn du jetzt zum beispiel bei einer normalen firma bist, dann hast du nicht diese verschiedenen arbeitsbereiche, da musst du sofort den kompletten arbeitgeber wechseln, wenn dir das nicht gefällt.

außerdem wirst du ja nicht ewig in diesem amt sein, da wo du jetzt eingesetzt bist oder nicht?
du hast doch sicher bald wieder block-unterricht und dann wechselst du doch wieder das amt.

so war es auf jeden fall bei mir.
hoffe konnte dir paar ratschläge geben.
 
Hallo lila,

meines Erachtens macht es absolut keinen Sinn eine Ausbildung weiterzuführen, die einen auf einen Weg führt, den man nicht gehen will.

Das was hier einige nicht bedenken ist, dass Jahre der Untätigkeit und des anspruchslosen Vor-sich-hin-Arbeitens(Rumhängens) der Leistungsfähigkeit und dem Vertrauen in eben diese einen fast irreparablen Schaden zufügen können.

Man ist eventuell danach überhaupt nicht mehr in der Lage, eine anspruchsvollere Tätigkeit auszuführen, da man sich an dieses stupide Einerlei gewöhnt hat und auch gar keinen Leistungswillen mehr aufbringen kann und dann meistens sowieso schon eine Depression als Folge des Bore-Out-Syndroms mit sich rumschleppt.

Deswegen möchte ich dir raten: Setz dich noch einmal konzentriert und in Ruhe hin und überlege, was du denn wirklich willst. Es gibt doch sicherlich eine Ausbildung im universitären Bereich oder an einem privaten Institut, die es dir ermöglicht auch später einigermaßen Geld zu verdienen. Und laß dich nicht von diesen ganzen Apokalyptikern verrückt machen, die dir einreden wollen, dass es für einen intelligenten Menschen, der zudem ein 2er Abi hingelegt hat, nur den sicheren aber eintönigen Hafen des öffentlichen Dienstes gibt.

Und wenn es denn unbedingt ein NC-Fach sein soll, wie wäre es denn zur Überbrückung mit einem längeren Auslandsaufenthalt oder einer Reihe von Praktika?

Was die Studiengebühren angeht, die werden heute im Allgemeinen über einen Kredit abgedeckt, den du später zurückzahlen kannst. Nun, wenn man bedenkt wie viele sich für ein Auto oder ein Haus bis über beide Ohren verschulden, ist dies ja eher eine Investition mit geringem Risiko, denn wenn du Freude an deiner Tätigkeit hast, wirst du auch später einen dementsprechenden Job (muß ja nicht unbedingt in Deutschland sein) finden um den Kredit zurückzahlen zu können.

Du bist noch nicht gebunden durch Kinder, du bist jung, du darfst noch Träume und Pläne haben, laß dich nicht entmutigen, denn den Mutigen gehört die Welt.

Drück dir die Daumen

ithink
 
Hallo,

ich würde an deiner Stelle die Ausbildung fortsetzen. Denn du weißt nicht, ob es danach nicht noch schlimmer kommt und du den Abbruch bereust.

Heutzutage wollen doch die meisten Unternehmen ein 1er Abitur, am besten noch einen Lebenslauf mit 4 Praktikas, ein paar Urkunden und einem Auslandsaufenhalt inkl. Sprachkurs (übertrieben dargestellt, aber du verstehst hoffentlich was ich meine). Ich kann dich verstehen wenn du sagst, du bist froh eine Stelle gefunden zu haben! Mir geht es nicht anders, außer dass ich von mir aus nicht studieren wollte.

Außerdem ist es schlecht für den (beruflichen) Werdegang, eine Ausbildung abzubrechen. Ich hab unzählige Bewerbungsgespräche hinter mir und weiß, dass manche Leute dich mit Fragen nur so löchern. Sie werden dich fragen, warum du die Lehre abgebrochen hast, ob du zu schlecht warst, ob du dem Druck nicht standhalten konntest, warum du dort vorher keine Praktika gemacht hast und vor allem fragen sie dich, ob das wieder passieren könnte. Simpel ausgedrückt: Es wirft ein negatives Bild auf dich. Es zeigt, du hast kein Durchhaltevermögen, auf dich ist kein Verlass usw. Es ist hart, aber genau so ist es. Klar kannst du sagen, ich habe mich dort nicht wohlgefühlt und alles war so langweilig. Aber in jeder Ausbildung muss man tolle Dinge als auch langweilige Dinge machen, da muss man durch! Wenn es ums Einstellen von Mitarbeitern geht, kennen die meisten keine Gefühle mehr, da wird knallhart aussortiert nach dem Motto "der Stärkste gewinnt".

Mach deine Ausbildung zu Ende und sei am Schluss froh und glücklich dass du es trotz aller Umstände geschafft hast. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung kannst du dich auch an Studiengänge/andere Ausbildun wagen, die du gerne machen würdest. Wenn es nicht klappt - für den Notfall hast du dann immer noch die Ausbildung.
 

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