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Ausbildung und Familie - ich schaff es nicht mehr

C.B.

Mitglied
Hallo erstmal,


ich weiß jetzt garnicht genau, wo ich anfangen soll, stecke aber auf jeden Fall in sehr großen Problemen. Dazu muss ich sagen, dass mein bisheriges Leben stark von anderen Menschen beeinflusst war. Meine Probleme fingen damals in der Schule schon an, musste häufig sehr viel Mobbing ertragen. Teilweise lag es auch daran, dass meine Mutter nach dem Tod meines Vaters sehr wenig Geld und sehr viele Schulden hatte. Wurde oft als minderwertig und nutzlos dargestellt. Das alles hat dann wohl meinen bisherigen beruflichen Werdegang sehr stark beeinflusst. Ich habe die Schule gehasst, habe alles versucht um mein Schulleben um 10 Jahre zu begrenzen. Wollte unter allen Umständen eine Ausbildung bekommen, damit ich die ganzen Schmarzotzer nicht mehr ertragen müsste und dass ich auch endlich mal was bin.


Habe ja 2 Praktikas gemacht, die mir einen äußerst positiven Einblick in das Berufsleben gezeigt haben. Die Auszubildenden hatten viel Geld und wirkten auch charakterlich sehr glücklich. Auf jeden Fall gab es dort irgendwie keine schlechte Stimmung und Mobbing schon gar nicht.


Eine zweite Sache, die in meinem Leben immer schief gelaufen war, ist es Geld zu haben. Habe EIN JAHR JEDEN SAMSTAG Zeitungen ausgetragen, habe einen Ferienjob gemacht. Die meisten meiner Freunde hielten das ja für unnötig, da sie alles in den Hintern geschoben bekommen haben. Nie kam ich je dazu das Geld, welches ICCHHHHH verdient habe und wofür ich einen Teil meiner Lebenszeit geopfert habe auszugeben, da es mir meine Mutter weggenommen hat, da sie pleite war!!!!!! Auch Geld, welches ich von Verwandten oder so bekommen habe, durfte ich nicht ausgeben.


Geld ist ja nicht alles, hatte aber auch sonst nie viel gehabt, worauf ich in irgendeiner Form aufbauen konnte. Meine
einzige Stärke war immer meine Willenskraft zur Schule, obwohl ich sie gehasst habe. Habe mich immer bemüht, gute Noten zu schreiben und das hat mir zumindest ein Abschlusszeugnis mit dem Durchschnitt 2,2 gebracht. Wenn ich nicht worden wäre, hätte ich wohl 1,5 gehabt.


Dann kam auf jeden Fall die Entscheidung, was ich nach der Schule machen möchte. Wollte immernoch trotz Aussicht auf Abitur eine Ausbildung anfangen, habe mich überall beworben, aber keiner wollte mich nehmen. Habe meine Suche dann gestreckt und mich intensiv im Einzelhandel beworben, was eigentlich nicht zu meinen Berufswünschen zählte. Schlussendlich habe ich doch noch eine Stelle als Verkäufer angeboten bekommen und direkt zugestimmt. Habe mich nur noch gefreut, dass ich endlich von den unreifen Leuten weg wäre und endlich kein Mobbing mehr ertragen müsse. Habe gedacht, dass ich endlich meinen Lohn für die
jahrelange Plackerei bekommen würde...


..............
..............


Und jetzt sind wir erst in der Gegenwart. Sorry, habe schon viel zu viel geschrieben, aber dass muss ich jetzt irgendwo alles los werden, auch wenn es an einem Sonntag um 4:30 Uhr morgens ist.


WEIT GEFEHLT!!!!! Zwar ist meine Vorstellung TATSÄCHLICH aufgegangen, dass ich endlich nicht mehr gemobbt werden würde (teilweise sehr nette Mitarbeiter und eine äußerst tolle Chefin, Berufsschulklasse auch in Ordnung), aber nun hat sich alles andere verschlechtert. Diese Arbeit passt überhaupt nicht zu mir und belastet mich physisch und psychisch sehr stark. Das Schlimmste ist ja, dass fast 65% von MEINEM Lohn auf Hartz 4 meiner Mutter angerechnet wurde. WAS KANN ICH DENN DAFÜR, DASS MEINE MUTTER NICHT ARBEITET???? Alle haben mir immer versucht einzureden, dass es richtig wäre, so viel Geld abzugeben. DAS IST NICHT RICHTIG!!! ICH MUSS SPÄTER AUCH 40 JAHRE STEUERN ZAHLEN!!! Ich habe durch die Ausbildung kaum noch was von meinem Leben!!


Auch wenn das, was die da machen "rechtlich" ist, komme ich damit überhaupt nicht mehr zurecht. Es geht einfach nicht! Es ist eine Katastrophe für meine Arbeitsmoral und für mein Selbstbewusstsein. muss teilweise 9 Std. am Tag arbeiten und wenn morgens 5 Std. Schule ist manchmal sogar noch 6 Std. nach der Schule. Ich glaube ich schaff das nicht mehr...


In den letzten 3 Monaten hat meine Arbeitsleistung um geschätzte 40% abgenommen. Die Mitarbeiter und meine Chefin sind zwar immer noch freundlich zu mir, machen mir aber bereits Vorwürfe, dass ich zu langsam bin. Selbst der Bezirksleiter war schon da und meinte ich wäre körperlich nicht für den Beruf geeignet. In Wahrheit ist es hauptsächlich psychischer Natur...Leide mittlerweile auch unter Schlafstörungen, bin gestern das 3. Mal zu spät zur Arbeit in kürzester Zeit gekommen.
Diesmal war meine Chefin aber richtig sauer auf mich. Sie hat mir mit wütender Stimme eine Standpauke
gegeben und dann war wieder alles irgendwie in Ordnung.


So, habe zwar wahrscheinlich eh die Hälfte vergessen zu schreiben, aber es reicht!! Könnt ihr mir mal was dazu schreiben und mir ein paar Tipps geben, wie ich aus dieser Situation wieder rauskommen kann?


Habe aber so das Gefühl, dass meine Ausbildung UND meine Psyche bereits stark am bröckeln ist.




Grüße, C.B.
 

Gelinda

Sehr aktives Mitglied
Ich würde versuchen, daß ich so schnell wie möglich von der Mutter wegkomme.

Auf jeden Fall brauchst Du dazu Deinen Beruf, damit Du nicht in diese Lage Deiner Mutter gerätst.
Wenn Du eine Aubildung hast, so hast Du eher die Chance auf eine gute Arbeit.

Vergrabe Dich um Himmelswillen nicht in Deinen absolut nachvollziehbaren Kummer.

Wie geht es Dir heute?

Hast du Dich denn mal Deiner Cheffin gegenüber im Vertrauen geöffnet? Bitte Sie doch mal um ein Gespräch unter vier Augen und erzähl ihr Deinen Kummer. Vielleicht kann sie Dir ja nach Überlegung der Sachlage mit Rat helfen.
 

weidebirke

Urgestein
Du schiebst die Schuld an eine falsche Stelle.

Es ist richtig, dass Du zur Bedarfsgemeinschft gehörst, so lange Du zu Hause wohnst. Und da wird eben jedes Einkommen reingerechnet.

Nicht richtig ist es aber, dafür die berechnende Stelle verantwortlich zu machen, wenn es doch deine Mutter ist, die diese Situation verursacht.

Die einzige, die handeln kann, bist Du selbst. Wenn Du ausziehst, dann wird nichts mehr angerechnet udn Du kannst dein azubi-Gehalt für Dich allein behalten.

Andererseits: Du die Einberechnung wird ja auch Dein Anteil Miete gezahlt. Und Geld für Lebensmittel. Dir bleiben 35% für Dich. Miete udn Essen, Strom ist schon weg. Ich würde sagen, das ist ein normaler Schnitt udn bei m ir nicht anders. Willkommen im leben.

Es ist nicht in Ordnung, dass Du deswegen gleich leistungsmäßig so einknickst. Statt zu jammern, würde ich da mal privat und Arbeit trennen. Denn arbeiten musst Du dein leben lang und kannst nicht wegen jedem Problem udn jeder Befindlichkeit die Hälfte hinschmeißen.
 

C.B.

Mitglied
Sehr frühen morgen nochmal...

um ehrlich zu sein, hab ich völlig vergessen, dass ich dieses Thema gepostet habe, da ich so dermaßen viel um die Ohren hatte. Ich habe mir meinen Beitrag nochmals nach fast einem Monat durchgelesen und bin völlig erschrocken.....Ich befand mich zu dieser Situation wohl eindeutig auf einem Tiefpunkt, da das, was ich geschrieben hatte alles andere als sachlich war. Dafür möchte ich mich erstmal in aller Form entschuldigen! Eure Kritik nehme ich selbstverständlich an.

Da ich jetzt Urlaub habe, habe ich gerade einen relativ freien Kopf und bin in der Lage, vernünftig darüber zu schreiben (ohh mann)...

@Gelinda

Danke für deine Antwort! Das mit dem wegkommen habe ich mir anfangs auch überlegt. Momentan stellt es für mich aber keine Option mehr dar. Es bringt bloß noch mehr Arbeit, zu der ich gerade wohl eher nicht im Stande bin. Ich muss aber auch sagen, dass sich meine Mutter auch nur zu besonderen Anlässen bemüht, dieser Arbeit nachzugehen...

Meine Chefin weiß davon, dass wir gerade unter finanziellen Problemen leiden. Sie meinte nur zu mir, dass sie das super nachvollziehen kann, da sie früher selbst in einer ähnlichen Situation war. Um nochmals zu übersetzen, was ich da geschrieben habe: Mir fehlt schlichtweg der Rückhalt, den viele Menschen schon mit der Geburt bekommen. Ich musste mein ganzes Leben immer selbst klar kommen. Nachhilfe hat mir ja niemand gegeben, da meiner Mutter das nicht bezahlen konnte. Das Wort "Playstation" oder "X-Box" war für mich ein Fremdwort, da mir nie jemand eine geschenkt hat. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich weiß, dass ein Leben ohne Technik auch schön sein kann.


@weidebirke:

Du hast recht! Was ich geschrieben habe, klingt ziemlich wirr. Um nochmal auf die Situation zu kommen: Der Staat will sein Geld, meine Mutter will Geld und ich möchte auch Geld. Aber mittlerweile habe ich herausgefunden, dass Geldgier nur alles kaputt macht. Ich war auch nicht mehr ich selbst, als ich diesen Beitrag da verfasst habe. Ich dachte Geld würde alle Probleme lösen! Mittlerweile ist mir klar geworden, dass es mein Weg ist, der mich völlig fertig macht. Habe mich von unzähligen Menschen dazu verleiten lassen Dinge zu tun, die mich nicht weitergebracht haben.

Zu deinem letzten Absatz: Ich weiß, dass es unglaubwürdig klingt, aber meine Toleranz in Sachen Befindlichkeit
ist weit höher, als die mancher, die von ihren Eltern alles in Hals bekommen. Habe den Tod meines Vaters verwunden, habe jahrelanges Mobbing ertragen und habe mich mein gesamtes Leben damit abgefunden, dass ich für jede Kleinigkeit hart arbeiten muss. Da kann von "gleich einknicken" wohl eher weniger die Rede sein.
Der Vorschlag, privates von der Arbeit zu trennen, lässt sich mittlerweile auch kaum noch umsetzten. Meine Arbeit macht mich gleichermaßen unglücklich, wie mein Privatleben. Leider kann ja niemand verstehen, dass ich auch nur ein Mensch bin, der bereits an seinen äußersten Leistungsreserven steht und auch psychisch völlig ausgelaugt ist... :(

Viele Grüße, C.B.
 
G

Gast

Gast
@TS:
Ich kann Dein Problem nachvollziehen. Jeder halbwegs ambitionierte Mensch wäre in Deiner Lebenssituation frustriert und wütend...
Dennoch würde ich Dir raten, die Verantwortung für Deine Situation zu übernehmen. Denn das eigentliche Problem, das Dich von einem glücklichen Leben abhält, hast Du mit folgendem Glaubenssatz bereits erkannt:
"Dazu muss ich sagen, dass mein bisheriges Leben stark von anderen Menschen beeinflusst war."

Deine Erfahrung in der Kindheit hat Dich gelernt, dass Du ein "Opfer" Deiner Umstände bist. Gerade für einen Mann ist das die Hölle auf Erden! Deswegen akzeptiere zu nächst einmal die Tatsache, dass ALLES, was in Deinem Leben ist, von Dir geschaffen wurde. Entweder, weil Du es direkt geschaffen hast (e.g. Job, der Dir nicht gefällt) oder weil Du es nicht geändert hast (e.g. Lebenssituation Deiner Familie). Die Schuldfrage ist irrelevant - zählen tut nur, wer verantwortlich ist. Und das bist Du.
So lange Du dies nicht akzeptieren kannst, bleibst Du in der Opfersituation und wirst darüber heulen, wie schlecht Dein Leben ist.
Dies ist die erste harte Lektion, die Dich die Welt durch diese Lebenssituation lehren möchte.

Höre auf damit zu überlegen, wer moralisch korrekt und wer inkorrekt gehandelt hat. Denn wir Menschen sind alle schwach und machen Fehler - den "Schuldigen" zu suchen, ändert nichts. Wichtiger ist, nach Lösungen zu suchen. Erwarte nicht von anderen, dass sie Dir Rückhalt geben. Sei selbst das Alphatier, das zu seinem Rudel schaut. Dein Rückhalt sollten Deine moralischen Werte und Deine Lebensphilosophie sein. Ein Mann muss für die "gute Sache" kämpfen - sonst ist er ein armseliges Würstchen und hasst sich nur selber. Du kannst kämpfen. Aber Du musst wissen, was für Dich die "gute Sache" ist.

Überlege Dir, was Du in Deiner Welt haben möchtest. Wie soll Dein Leben aussehen? Was für Menschen sollen um Dich herum sein? Wie ist Dein spirituelles und philosophisches Weltbild - und ist es in sich schlüssig?
Wenn Du ein klares Bild davon hast, wie Du leben möchtest, räume auf. Entferne alles, das nicht in Deine Vorstellung vom Leben passt. Deine Mutter zieht Dich 'runter? Gehe auf Distanz. Der Staat passt Dir nicht? Wandere aus. Dein Job nervt? Such Dir einen anderen. Ein anderer Job erfordert eine Ausbildung und eine erneute jahrelange Durststrecke? Kämpfe. Du hast Angst, Fehler zu machen und noch tiefer in die Probleme abzurutschen? Da hilft nur Konfrontation. Mache die Fehler, rutsche ab. Und Du wirst merken, dass Du auch in einer noch übleren Situation überleben kannst.

Konkret würde ich an Deiner Stelle erst einmal alles hinter mir lassen und ein paar Monate oder Jahre auf Reisen gehen. So weit weg wie möglich. Auch wenn Du ein armseliges Leben führen musst. Geographische Distanz half mir persönlich immer, eine emotionale Distanz zu meinem Umfeld zu kriegen. Zeitweise musste ich in Dirttweltländern mit 30€ im Monat überleben. Ich habe überlebt - und war sogar glücklich. Doch erst nach dem ich gemerkt habe, dass Geld extrem unwichtig ist, begann sich mein Bankkonto zu füllen. Denn ich definierte mich nicht länger als "Opfer" meiner finanziellen Welt, sondern als Schaffer derselben. Und akzeptierte, was ich geschaffen habe.
 
G

Gast

Gast
Hallo Gast,

Danke für deine Antwort. Du bringst genau das auf dem Punkt, was irgendwie geschehen muss...

@TS:
Ich kann Dein Problem nachvollziehen. Jeder halbwegs ambitionierte Mensch wäre in Deiner Lebenssituation frustriert und wütend...
Dennoch würde ich Dir raten, die Verantwortung für Deine Situation zu übernehmen. Denn das eigentliche Problem, das Dich von einem glücklichen Leben abhält, hast Du mit folgendem Glaubenssatz bereits erkannt:
"Dazu muss ich sagen, dass mein bisheriges Leben stark von anderen Menschen beeinflusst war."
Genau, das sich daraus entwickelte Resultat, unter dem ich heute stehe ist der Grund, wieso es grad so schlecht läuft. Mit der Ausbildung habe ich versucht, die Vergangenheit hinter mir zu lassen. Verantwortung übernehmen...das schreibt es sich leider einfacher, als es umzusetzen ist. Ich müsste Verantwortung für Dinge übernehmen, die ich auf Grund der damaligen Umstände vor 10 Jahren falsch gemacht habe. Wenn ich vor 10 Jahren, oder vor 6 Jahren alles richtig gemacht hätte, wäre ich ganz bestimmt nicht dort, wo ich jetzt bin.

Deine Erfahrung in der Kindheit hat Dich gelernt, dass Du ein "Opfer" Deiner Umstände bist. Gerade für einen Mann ist das die Hölle auf Erden! Deswegen akzeptiere zu nächst einmal die Tatsache, dass ALLES, was in Deinem Leben ist, von Dir geschaffen wurde. Entweder, weil Du es direkt geschaffen hast (e.g. Job, der Dir nicht gefällt) oder weil Du es nicht geändert hast (e.g. Lebenssituation Deiner Familie). Die Schuldfrage ist irrelevant - zählen tut nur, wer verantwortlich ist. Und das bist Du.
So lange Du dies nicht akzeptieren kannst, bleibst Du in der Opfersituation und wirst darüber heulen, wie schlecht Dein Leben ist.
Dies ist die erste harte Lektion, die Dich die Welt durch diese Lebenssituation lehren möchte.
Ohh Ja, ich habe vor 5 Jahren bereits festgestellt, dass gewaltig was falsch läuft. Genau zu diesem Zeitpunkt wollte ich ALLES drehen! Es war jedoch schon zu spät. Ich war bereits im Teufelskreis des Mobbings gefangen und kam nicht mehr raus. Der verzweifelte Versuch, mich der Gesellschaft anzupassen ging leider völlig daneben...
Ich glaube mehr dazu kann ich nicht schreiben, da mir gerade alles wieder hochkommt. Habe mit der Vergangenheit eigentlich abgeschlossen....

Höre auf damit zu überlegen, wer moralisch korrekt und wer inkorrekt gehandelt hat. Denn wir Menschen sind alle schwach und machen Fehler - den "Schuldigen" zu suchen, ändert nichts. Wichtiger ist, nach Lösungen zu suchen. Erwarte nicht von anderen, dass sie Dir Rückhalt geben. Sei selbst das Alphatier, das zu seinem Rudel schaut. Dein Rückhalt sollten Deine moralischen Werte und Deine Lebensphilosophie sein. Ein Mann muss für die "gute Sache" kämpfen - sonst ist er ein armseliges Würstchen und hasst sich nur selber. Du kannst kämpfen. Aber Du musst wissen, was für Dich die "gute Sache" ist.
Ich lege keinen Wert mehr darauf, den "Schuldigen" aus der Vergangenheit zu finden. Ich möchte, dass sich meine Gegenwart ändert. Ich möchte, dass die Zukunft nicht so eintritt, wie sie sich ankündigt. Ich habe diesen Thread eröffnet, da ich absolut nicht mehr in der Lage bin, für eine Sache zu kämpfen, die für mich völlig bedeutungslos ist. Ich wusste schon mit 8, dass ich auf ein Gymnasium gehen und das Abitur machen wollte. Dieser Weg ist es wert, erkämpft zu werden. Nur habe ich nach meinem Abschluss das Abitur nicht angefangen, da ich genau wusste, dass ich es unter Mobbing nicht schaffen werde. Ich wollte nicht genau den Weg blockieren, von dem ich weiß, dass es der richtige ist.

Überlege Dir, was Du in Deiner Welt haben möchtest. Wie soll Dein Leben aussehen? Was für Menschen sollen um Dich herum sein? Wie ist Dein spirituelles und philosophisches Weltbild - und ist es in sich schlüssig?
Wenn Du ein klares Bild davon hast, wie Du leben möchtest, räume auf. Entferne alles, das nicht in Deine Vorstellung vom Leben passt. Deine Mutter zieht Dich 'runter? Gehe auf Distanz. Der Staat passt Dir nicht? Wandere aus. Dein Job nervt? Such Dir einen anderen. Ein anderer Job erfordert eine Ausbildung und eine erneute jahrelange Durststrecke? Kämpfe. Du hast Angst, Fehler zu machen und noch tiefer in die Probleme abzurutschen? Da hilft nur Konfrontation. Mache die Fehler, rutsche ab. Und Du wirst merken, dass Du auch in einer noch übleren Situation überleben kannst.
Diese Fragen alle zu beantworten, könnte womöglich ein ganzes Buch füllen. Ich möchte ein Leben, indem mein Alltag und mein Privatleben sich nicht gegenseitig beißen und negativ beeinflussen. Ich möchte allen meinen Hobbys, die ich seit meiner Kindheit hatte ohne Einschränkungen nachgehen können. Ich möchte den Rest meiner Familie um mich haben, zu dem meine Mutter den Kontakt abgebrochen hat. Ich weiß, ich möchte viel, aber so stelle ich mir ein schöneres Leben vor.
Es gibt nur noch 2 Fehler, die ich jetzt noch machen kann. 1. Meine Ausbildung vorzeitig abzubrechen. 2. Meine Ausbildung weiter zu machen. Es gibt nur diese 2 Möglichkeiten. Beides kommt mir falsch vor.

Konkret würde ich an Deiner Stelle erst einmal alles hinter mir lassen und ein paar Monate oder Jahre auf Reisen gehen. So weit weg wie möglich. Auch wenn Du ein armseliges Leben führen musst. Geographische Distanz half mir persönlich immer, eine emotionale Distanz zu meinem Umfeld zu kriegen. Zeitweise musste ich in Dirttweltländern mit 30€ im Monat überleben. Ich habe überlebt - und war sogar glücklich. Doch erst nach dem ich gemerkt habe, dass Geld extrem unwichtig ist, begann sich mein Bankkonto zu füllen. Denn ich definierte mich nicht länger als "Opfer" meiner finanziellen Welt, sondern als Schaffer derselben. Und akzeptierte, was ich geschaffen habe.
[/QUOTE]

Ich reise sehr gerne. Ich möchte was von der Welt sehen. Ich habe mir auch schon überlegt, ein Jahr in die USA zu fahren. Nur ist mein Englisch auf dem Stand meines Schulwissens. Ich müsste Kurse nehmen oder so.

Dein Denkanstoß hat mir schon etwas geholfen.

Grüße, C.B.
 

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