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Außenseiter durch Suizidversuch?

Gottessegel

Neues Mitglied
Hallo zu später Stunde,

vorab: Ich weiß nicht, ob ich in diesem Bereich mit meinem Thema richtig bin. Also verzeiht es mir bitte, wenn sich dieses Thema in einem falschen Forum befindet.

Kurz zu meiner Person: Ich bin 19 Jahre alt, männlich und mache gerade eine Ausbildung, ich hatte bereits 1x eine Ausbildung aufgrund meiner Psyche abgebrochen. Ich habe nun in meinem Leben bereits 5 Suizidversuche hinter mir, jedes mal ausgelöst durch mein eigenes Fehlverhalten gegenüber anderen mir wichtigen Menschen. Der letzte Suizidversuch fand Juni statt. Ich bin seither in einer wöchentlichen (1x pro Woche) ambulanten Therapie, welche mir auch sehr hilft. Mir geht es bzgl. den Suizidgedanken massiv besser, ich kann auf jeden Fall nach vorn schauen und habe auch aus meinen Fehlern gelernt.

Der Auslöser meines letzten Suizidversuchs (im Juni) war Stress mit einem anderen Azubi. Ich habe ihm oft über meine Probleme erzählt, immer negativ geredet. Dadurch, dass er mir immer zugehört hatte und mir Mut und Zuversicht für die Zukunft zugesprochen hatte, wurde er für mich zu einem Freund. Als ich so sehr verzeifelt war und ihm einen Abschiedsbrief gegeben hatte, ist er ausgerastet und sich dazu geäußert, dass er das alles nicht mehr mitmachen kann, was mir einfällt ihm solch einen Brief zu geben und hat mich als schlechten Menschen bezeichnet. Da war dann die Welt komplett zusammengebrochen und in der Nacht kam es dann zum Suizidversuch. Am nächsten Tag konnte er sich schon denken, weil ich nicht da war, was passierte. Dann herrschte einige Wochen Ruhe zwischen uns, in dieser Zeit hat er sich distanziert und hinter meinem Rücken immer schlecht und herabwürdigend über mich gesprochen (mit den anderen Azubis). Seither ist richtig aggressive (verbal, nicht körperlich) Luft zwischen ihm und mir. Er wollte damals Abstand, was ich ihm auch gegeben hatte bzw. immer noch gebe.

Mein Psychologe sagt, ich soll ihn ignorieren, um mich selbst zu schützen. Genau dies tue ich.
Ich hatte ihn einmal gegrüßt und ihn gefragt, wie es ihm geht. Dann kam promt und schon verbal aggressiv die Antwort: "Was bildest du dir bitte schön ein?". Nun grüße ich ihn nicht mehr und er rennt jedes mal zum Ausbilder und beschwert sich darüber, dass ich ihn nicht grüße. Was soll ich denn da noch machen?????? Der Ausbilder ist der selben Meinung wie ich. In diesem Zusammenhang ist noch zu sagen, der Ausbilder und die gesamte Führung meines Betriebs weiß darüber bescheid, also über alles - den Suizidversuch, die Reaktionen meines ehemaligen Freundes usw.

Ich weiß nicht, was ich da noch machen soll.
Am Freitag findet dann ein hoffentlich klärendes Gespräch mit meinem obersten Vorgesetzten (über Ausbilder), dem ehemaligen Freund und mir statt.

Die anderen Azubis wissen über meinem Suizidversuch usw. bescheid, weil sie sich gefragt hatten, wo ich bin und warum ich so lange krank geschrieben war. Ich war im drang denen dies zu schildern, was ich letztlich auch für richtig hielt, weil sie damit mein damaligen negatives/depressives Verhalten verstehen konnten.

Das was mich zurzeit sehr beschäftigt ist, dass ich in meinem Ausbildungsbetrieb einfach nur noch ein Außenseiter bei den anderen Azubis bin. Niemand möchte mehr mit mir richtigen Kontakt haben, jeder distanziert sich von mir - obwohl nun schon das ganze was passierte, einige Monate zurück liegt.

Ich habe das heute wieder gemerkt, als die anderen Azubis (also alle 9) zusammen sich beim Mittag essen an einem anderen Tisch gesetzt haben - niemand hat mir Aufmerksamkeit geschenkt, nicht mal ein Hallo von den anderen. Sie hängen meistens mit meinem ehemaligen geglaubten Freund ab. Also kann ich mir eigentlich alles zusammen reimen.

Ich fühle mich unwohl, ich weiß nicht mehr, was ich noch machen kann. Ich bin kurz davor zu kündigen und meine zweite angefangene Ausbildung wieder in den Sand zu setzen - obwohl mir die jetzige Ausbildung (rein von den Aufgaben und Tätigkeiten der Ausbildung) sehr gut gefällt. Aber was bringt mir das, wenn meine Gesundheit darunter leidet?

Ich brauche dazu mal eine außenstehende neutrale Meinung. Ich hoffe, ihr könnt den Zusammenhang etwas verstehen. Vielen Dank fürs durchlesen.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Hallo,

ich rate dir zu zwei Dingen:
Mach die Ausbildung unbedingt zuende! Konzentriere dich auf einen guten Abschluss.
Dass die anderen Azubis dir mit Skepzis begegnen, ist für mich nachvollziehbar - schließlich war das mit dem Abschiedsbrief tatsächlich eine befremdliche Reaktion und dein Kollege hat in meinen Augen gut reagiert und sich abgegrenzt.
Deine zahlreichen Suizidvbersuche gehören thematisch NICHT in den Ausbildungsbetrieb.
Da ein klärendes Gespräch mit den Ausbildern und Azubis ansteht, solltest du dies nutzen. Entschuldige dich für die Sache mit dem Brief und ekläre, dass du künftig diese Thematik komplett rauslassen wirst aus dem Betrieb. Schlage ein "Reset" vor.
Menschen entwickeln Handlungsmuster, zu deinen Mustern scheint es zu gehören, Suizisankündigungen/-versuche zur Milderung deines Leides einzusetzen. Damit erreichst du jedoch genau das Gegenteil. Bespreche suizidale Gedanken mit deinem Therapeuten, nicht mit Kollegen.
Der Außenseiter bist du nicht durch die Suizidversuche, sondern durch deine Mitteilungen darüber. Menschen fühlen sich da schnell emotional erpresst/gegängelt und wenn sie stark genug sind, setzen sie klare Grenzen.
Du musst dir ein anderes Handlungsmuster schaffen.
 

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