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Auszeit nehmen nach Kündigung wegen psychischer Probleme oder direkter Wechsel?

Raindrop7

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin zurzeit in einer sehr schwierigen Situation und möchte mir ein paar Ratschläge einholen.

Vor ein paar Monaten habe ich mein Studium abgeschlossen und bin meinen ersten Job als Softwareentwickler angetreten. Anfangs lief es gut, aber mit der Zeit habe ich mich immer schlechter mit den Kollegen verstanden und mein gesundheitlicher Zustand hat sich aufgrund psychischer Probleme verschlechtert. Schon während meines Studiums litt ich an starker Müdigkeit und Erschöpfung. Dennoch habe ich immer alle Prüfungen bestanden und zuletzt auch eine sehr gute Abschlussarbeit geschrieben.

Als ich mit meinem ersten Job begann, dachte ich durch ausreichend Schlaf und gesunde Ernährung meine Probleme in den Griff zu bekommen. Leider hat das nur eine kurze Zeit funktioniert. Ich konnte mich irgendwann nicht mehr konzetrieren, schaffte folglich mein Arbeitspensum nicht mehr, fiel mehrfach wegen Krankheit aus und wurde bei den Kollegen immer unbeliebter.

Zwischenzeitlich habe ich immer wieder versucht, den Job zu wechseln, in der Hoffnung, es würde anderswo besser sein. Mittlerweile habe ich realisiert, dass ich egal bei welchem Arbeitgeber mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben werde. Also suchte ich mir Hilfe bei einem Arzt, der mir eine Angststörung und ein Burnout/Depression diagnostizierte. Tatsächlich werde ich ständig von Ängsten geplagt und erlebe auf Arbeit mein gesamtes Umfeld als feindselig.

Es kam der Punkt, an dem ich es auf Arbeit nicht mehr ausgehalten habe und meinen Arbeitgeber darum bat, mich zu kündigen. Vielleicht war das eine dumme Idee, aber ich wollte mich dadurch vor finanziellen Schwierigkeiten schützen.

Jetzt stehe ich allerdings vor einer sehr schwierigen Entscheidung. Ich könnte mir eine Auszeit nehmen, um eine Therapie zu beginnen, die ich dringend benötige. Allrdings habe ich hier die Befürchtung, dann später keinen Job mehr zu finden. Ich kann ja beim Bewerbungsgespäch nicht einfach sagen, dass ich wegen Depression mir eine Auszeit nahm, da bin ich sofort abgeschrieben.

Die zweite Möglichkeit wäre, dass ich mich jetzt sofort auf einen neuen Job bewerbe, aber hier plagt mich die Angst, dann wieder auf die gleiche Weise zu scheitern, weil ich meine psychischen Probleme nicht im Griff habe. Bis ich einen geeigneten Therapeuten finde, könnten durchaus noch Monate vergehen. Wenn ich den Job dann wieder verliere, sieht das im Lebenslauf noch problematischer aus, was die Jobsuche für mich noch weiter erschweren würde.

Als Zwischenlösung könnte ich mir vorstellen, vielleicht zunächst einer einfachen Tätigkeit nachzugehen wie z.B. ein Aushilfejob, der mich geistig nicht zu stark belastet und den ich trotz meiner Probleme ausüben kann. Aber auch das wird schwierig im Lebenslauf zu begründen sein, ist aber vielleicht besser als eine komplette Lücke?

Hat jemand schon mal eine ähnliche Situation durchgemacht? Oder kann mir jemand ein paar wertvolle Tipps geben?

Gruß
Raindrop
 
Eine Auszeit kann man aus vielen Gründen nehmen. Ein bisschen reisen zum Beispiel, wenn man sich um familiäre Sachen kümmert oder man sagt knallhart "Ich habe mir mal eine Auszeit genommen" Man muss ja nicht erklären, dass man Depressionen hat. Ich persönlich würde sogar sagen "private Auszeit" und es dabei belassen.

Das kommt auf jeden Fall besser, als wenn man jede Woche den Job wechselt. Auch Hilfsjobs usw. anzunehmen würde ich lassen. Das wirkt in deinem Fall nämlich eher negativ, denn dann wird sich jeder AG fragen was da im Busch ist.
Gerade als Software-Entwickler denke ich, dass es dir nicht an passenden Jobangeboten mangeln wird. Also einfach mal durchatmen und ein wenig entspannen. Im ersten Jahr Arbeitslosigkeit lässt dich auch die Agentur für Arbeit noch relativ in Ruhe, dass heißt Bewerbungstrainings und ABM-Maßnahmen drohen dir erstmal nicht. Wenn du krank geschrieben bist sowieso nicht. Ist halt nur eine finanzielle Sache, gibt halt weniger Geld. Aber das sollte es schon wert sein.
 
Hi, ich kann dich gut verstehen, man macht sich ja immer Sorgen was als Nächstes kommt. Du könntest aber ganz bewusst die „Lücke“ in Kauf nehmen und für dich nutzen. Du könntest dich weiterbilden oder in einem Verein engagieren, während du auf einen Therapeplatz wartest, oder eben, wie du schon sagst, einen sog. Brückenjob annehmen, der dafür sorgt, dass du beschäftigt bist, aber dein Denken nicht zu sehr belastet.
Viele Grüße
Accio
 

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