G
Gelöscht 58488
Gast
Hallo zusammen,
ich bin gerade total niedergeschlagen und würde daher gerne um Tipps bitten. Vielleicht kennt ja jemand ein ähnliches Problem.
Ich (w27) lebe mit meinen Eltern in einem Mehrgenerationenhaus - wir sind leider eine sehr kleine Familie und ich sehe nur einen Onkel noch regelmäßig, sonst gibt es niemanden mehr. Vor 4 Jahren bin ich in die Dachwohnung des Hauses gezogen, während meine Eltern unten leben. Wir nutzen eine Küche zusammen und einen Hausgang. Ich bezahle 500 Euro Miete an meine Mutter, dafür habe ich eine schöne und helle Dachwohnung mit Garage und Holzofen. Eigentlich wollte ich ja mit meinem Langzeitfreund zusammen ziehen, der mich allerdings für ein Leben im Ausland verlassen hat.... ich bin also aktuell Single und genieße die Zeit sehr, da ich fast 8 Jahre in dieser Beziehung war.
Meine Eltern schlafen schon seit Jahren in getrennten Zimmern und ich bin offen und ehrlich sicher, dass sie damals auch nur wegen mir zusammen geblieben sind. Meine Mutter ist schon immer sehr auf Geld bedacht gewesen und hat heute mehrere Wohnungen und besitzt unser Haus - mein Vater war da nie so dahinter und ist eben mitgezogen und erledigt den handwerklichen Teil. Ich hatte immer das Gefühl, dass die beiden einfach mehr in einer Wohngemeinschaft leben - wie das dann mal in der Rente funktionieren soll weiß ich nicht...
Eigentlich wollte ich mich irgendwann in eine der Wohnungen meiner Mutter einmieten, was aber nie so wirklich geklappt hat (die Mieter sind alle seit Jahrzehnten drin und da möchte ich keinen rauswerfen müssen).
Mein Entschluss zum Auszug hat sich schon letztes Jahr weiter gefestigt und ist mit der Zeit immer stärker geworden. Denn natürlich bekommen meine Eltern alles mit, ich muss jeden Besuch an ihrem Wohnzimmer vorbei schleppen und so wirklich seine Ruhe hat man ja nie. Ich habe auch nach wie vor voll den Alltag meiner Eltern irgendwo "in" mir (sitze meist gg. 7 unten beim Essen dabei) und habe mit der Zeit auch aufgehört bestimmte Dinge zu tun, weil ich einfach so wenig Zeit nur für mich habe.
Großraumbüro, Reitstall und dann Zuhause noch die Eltern - überall wollen die Leute reden, sich unterhalten und sich austauschen. Sprich ich habe eigentlich 14 Stunden am Tag den Mund auf und komme dann am Abend in meine Wohnung hoch und mache nur noch die Tür hinter mir zu...
Ich würde gerne am Abend einfach noch entscheiden joggen zu gehen oder nochmal zum Pferd, ohne dass ich meiner Mutter begegnen und ihr erklären muss wo ich denn noch hin will! Für mich hat dieses "Mehrgenerationenwohnen" zwar auch Vorteile und ist schön - aber ich glaube es würde uns allen besser gehen, wenn ich ganz ausgezogen bin und meine Eltern damit mehr zu schätzen weiß.... denn nur weil man zusammen wohnt, ist man sich ja nicht automaisch nahe: eher sogar das Gegenteil, denn man sitzt ja ständig aufeinander.
Nun sehe ich mir immer wieder Eigentumswohnungen an (ich möchte eine kaufen, da die Mieten hier so hoch sind) und es wird eigentlich jeden Tag nur schwerer. Meine Mutter lässt ihren Frust und Trotz an mir aus und stichelt ständig mit blöden Bemerkungen und macht mir Angst, dass ein Auszug allein so schlimm wäre. Niemand hätte sich da je wohl gefühlt und ich müsste auch bedenken, dass ich dann kein Geld mehr habe. Wer will denn auch schon allein wohnen etc. usw.
Erst gestern beim Abendessen sagte sie zu meinem Vater tatsächlich "geniß das Essen mit deinem Kind noch, bald ist sie ja weg und du siehst sie nicht mehr".... :mad:
Mein Vater sieht das dagegen alles detulich lockerer, möchte mir auch etwas Geld dazu geben und meint, dass ich einfach nichts überstürzen soll und eine Wohnung finden soll, die mir auch wirklich gefällt.
Von meiner Mutter habe ich eher das Gefühl, dass ich für meinen Wunsch nach Selbstsändigkeit bestraft werde.... sind wir ehrlich: wann soll ich denn dann ausziehen? Wenn der nächste Freund um die Ecke kommt? Hat sie gedacht ich bleibe ewig? 😕
Ich war mit bald 27 Jahren doch wirklich lange genug Zuhause und so langsam möchte ich einfach einen getrennten Wohnraum - Haushalt und Wäsche mache ich ja eh schon allein. Und da ich einen festen Job seit meiner Ausbildung habe, kann ich mir auch eine höhere Miete leisten.
Es tut wirklich sehr weh, wenn man von der Mutter keine Unterstützung bekommt und nur blöd angeredet wird.... es ist fast, als würde sie mich bestrafen wollen, dass ich sie "verlasse". Sie redet nur noch von einem Haus in den Bergen, denn wenn ich mal weg bin, dann zieht sie auch ganz weit weg. Dass mein Vater hier noch 5 Jahre arbeiten muss bis zur Rente, vergisst sie wohl gerne... was soll das denn auch?
Meine beste Freundin meinte das sei nur eine Trotzreaktion und wohl die Hoffnung, das Kind noch halten zu können. Ihre Mutter wäre damals genauso gewesen und hätte ewig nicht mehr mit ihr gesprochen. Sie hat sich damals 5 Monate die Augen ausgeheult weil sie so allein in ihrer Wohnung war und die Mutter den Kontakt abgebrochen hat... 😕
Das macht mir nun natürlich keinen Mut. Wenn ich das höre, würde ich gern fast alles hinwerfen und einfach da bleiben und schlucken, was mich so stört. Aber ich glaube, dass das alles einfach zum "Abnabelungsprozess" gehört und normal ist - auch wenn Mütter m. M. nach so nicht reagieren sollten und doch hinter ihren Kindern stehen sollten?
Natürlich ist es für beide Seiten schwer und ja ich neige doch gern zu Heimweh - aber ich will auch einfach mal raus und mein Leben leben... und nicht das Gemeinschaftsleben.
Habt ihr gute Tipps und Ratschläge für mich? Wie geht man damit am Besten um?
Vielen Dank!! 🙂
ich bin gerade total niedergeschlagen und würde daher gerne um Tipps bitten. Vielleicht kennt ja jemand ein ähnliches Problem.
Ich (w27) lebe mit meinen Eltern in einem Mehrgenerationenhaus - wir sind leider eine sehr kleine Familie und ich sehe nur einen Onkel noch regelmäßig, sonst gibt es niemanden mehr. Vor 4 Jahren bin ich in die Dachwohnung des Hauses gezogen, während meine Eltern unten leben. Wir nutzen eine Küche zusammen und einen Hausgang. Ich bezahle 500 Euro Miete an meine Mutter, dafür habe ich eine schöne und helle Dachwohnung mit Garage und Holzofen. Eigentlich wollte ich ja mit meinem Langzeitfreund zusammen ziehen, der mich allerdings für ein Leben im Ausland verlassen hat.... ich bin also aktuell Single und genieße die Zeit sehr, da ich fast 8 Jahre in dieser Beziehung war.
Meine Eltern schlafen schon seit Jahren in getrennten Zimmern und ich bin offen und ehrlich sicher, dass sie damals auch nur wegen mir zusammen geblieben sind. Meine Mutter ist schon immer sehr auf Geld bedacht gewesen und hat heute mehrere Wohnungen und besitzt unser Haus - mein Vater war da nie so dahinter und ist eben mitgezogen und erledigt den handwerklichen Teil. Ich hatte immer das Gefühl, dass die beiden einfach mehr in einer Wohngemeinschaft leben - wie das dann mal in der Rente funktionieren soll weiß ich nicht...
Eigentlich wollte ich mich irgendwann in eine der Wohnungen meiner Mutter einmieten, was aber nie so wirklich geklappt hat (die Mieter sind alle seit Jahrzehnten drin und da möchte ich keinen rauswerfen müssen).
Mein Entschluss zum Auszug hat sich schon letztes Jahr weiter gefestigt und ist mit der Zeit immer stärker geworden. Denn natürlich bekommen meine Eltern alles mit, ich muss jeden Besuch an ihrem Wohnzimmer vorbei schleppen und so wirklich seine Ruhe hat man ja nie. Ich habe auch nach wie vor voll den Alltag meiner Eltern irgendwo "in" mir (sitze meist gg. 7 unten beim Essen dabei) und habe mit der Zeit auch aufgehört bestimmte Dinge zu tun, weil ich einfach so wenig Zeit nur für mich habe.
Großraumbüro, Reitstall und dann Zuhause noch die Eltern - überall wollen die Leute reden, sich unterhalten und sich austauschen. Sprich ich habe eigentlich 14 Stunden am Tag den Mund auf und komme dann am Abend in meine Wohnung hoch und mache nur noch die Tür hinter mir zu...
Ich würde gerne am Abend einfach noch entscheiden joggen zu gehen oder nochmal zum Pferd, ohne dass ich meiner Mutter begegnen und ihr erklären muss wo ich denn noch hin will! Für mich hat dieses "Mehrgenerationenwohnen" zwar auch Vorteile und ist schön - aber ich glaube es würde uns allen besser gehen, wenn ich ganz ausgezogen bin und meine Eltern damit mehr zu schätzen weiß.... denn nur weil man zusammen wohnt, ist man sich ja nicht automaisch nahe: eher sogar das Gegenteil, denn man sitzt ja ständig aufeinander.
Nun sehe ich mir immer wieder Eigentumswohnungen an (ich möchte eine kaufen, da die Mieten hier so hoch sind) und es wird eigentlich jeden Tag nur schwerer. Meine Mutter lässt ihren Frust und Trotz an mir aus und stichelt ständig mit blöden Bemerkungen und macht mir Angst, dass ein Auszug allein so schlimm wäre. Niemand hätte sich da je wohl gefühlt und ich müsste auch bedenken, dass ich dann kein Geld mehr habe. Wer will denn auch schon allein wohnen etc. usw.
Erst gestern beim Abendessen sagte sie zu meinem Vater tatsächlich "geniß das Essen mit deinem Kind noch, bald ist sie ja weg und du siehst sie nicht mehr".... :mad:
Mein Vater sieht das dagegen alles detulich lockerer, möchte mir auch etwas Geld dazu geben und meint, dass ich einfach nichts überstürzen soll und eine Wohnung finden soll, die mir auch wirklich gefällt.
Von meiner Mutter habe ich eher das Gefühl, dass ich für meinen Wunsch nach Selbstsändigkeit bestraft werde.... sind wir ehrlich: wann soll ich denn dann ausziehen? Wenn der nächste Freund um die Ecke kommt? Hat sie gedacht ich bleibe ewig? 😕
Ich war mit bald 27 Jahren doch wirklich lange genug Zuhause und so langsam möchte ich einfach einen getrennten Wohnraum - Haushalt und Wäsche mache ich ja eh schon allein. Und da ich einen festen Job seit meiner Ausbildung habe, kann ich mir auch eine höhere Miete leisten.
Es tut wirklich sehr weh, wenn man von der Mutter keine Unterstützung bekommt und nur blöd angeredet wird.... es ist fast, als würde sie mich bestrafen wollen, dass ich sie "verlasse". Sie redet nur noch von einem Haus in den Bergen, denn wenn ich mal weg bin, dann zieht sie auch ganz weit weg. Dass mein Vater hier noch 5 Jahre arbeiten muss bis zur Rente, vergisst sie wohl gerne... was soll das denn auch?
Meine beste Freundin meinte das sei nur eine Trotzreaktion und wohl die Hoffnung, das Kind noch halten zu können. Ihre Mutter wäre damals genauso gewesen und hätte ewig nicht mehr mit ihr gesprochen. Sie hat sich damals 5 Monate die Augen ausgeheult weil sie so allein in ihrer Wohnung war und die Mutter den Kontakt abgebrochen hat... 😕
Das macht mir nun natürlich keinen Mut. Wenn ich das höre, würde ich gern fast alles hinwerfen und einfach da bleiben und schlucken, was mich so stört. Aber ich glaube, dass das alles einfach zum "Abnabelungsprozess" gehört und normal ist - auch wenn Mütter m. M. nach so nicht reagieren sollten und doch hinter ihren Kindern stehen sollten?
Natürlich ist es für beide Seiten schwer und ja ich neige doch gern zu Heimweh - aber ich will auch einfach mal raus und mein Leben leben... und nicht das Gemeinschaftsleben.
Habt ihr gute Tipps und Ratschläge für mich? Wie geht man damit am Besten um?
Vielen Dank!! 🙂