Hallo!
Ich habe vor knapp eineinhalb Jahren eine Periostlappenplastik im rechten OSG bekommen.
2001 bin ich das erste Mal richtig heftig am Tage meines Musikabiturs umgeknickt. Leider hat der Arzt mich völlig falsch behandelt, mir trotz eines auf Grund der Blutaustretung fast schwarzen Beines Krücken verweigert (auf Rezept - musste sie mir selbst kaufen, da Schulunfall und Arzt sich geweigert hat Privat abzurechnen....) und mich mit einem losen Tapeverband heimgeschickt. Nach einer Woche könnte ich wieder "springen". Ich tat etwas langsamer, jedoch hätte dieser Fuß eingegipst gehört. Das weiß ich heute. Denn das zweite Umknicken kam ganz schnell. Da keine KG verschrieben und auch sonst nichts, waren meine Bänderrissstellen bzw. Dehnungen noch nicht wieder verheilt, als ich wieder knickte. So ging es dann weiter und ich wurde schließlich chronisch instabil. Knickte ständig, irgendwann auch im stehen an einer unebenen Teppichstelle im Haus meiner Eltern. So konnte es nicht weitergehen. Selbst KG intensiv half nichts und so entschied ich mich nach langer Recherche für eine Bandplastik. Fand durch ein tolles Internetforum (
www.softrock.de dann auf "Medforum" gehen) viele gute Tips, wo ich mich operieren lassen könnte und entschied mich für die in meiner Situation einzig vernünftige Variante: Die Heidelberger Atos-Klinik mit Hajo Thermann.
Er hat mich kompetent untersucht und festgestellt, dass die Bänder so laks sind, dass sie durch KG nicht wiederherzustellen sind und ich mit meiner Entscheidung richtig liege - auch wenn er kein Freund der schnellen OPs ist.
Außerdem habe ich wohl angeborene lakse Bänder. Mein Vater hat die auch.
Bekam ein paar Tage später einen OP-Termin und war eineinhalb Wochen später schon wieder daheim. Nach der OP ging es mir sehr schnell wieder sehr gut, hatte kaum Schmerzen, keine Probleme mit dem Gips (Gips mit aufgesägtem Fenster, damit Fuß stabil ist, jedoch die Nahtstelle von mir gereinigt werden kann) und konnte nach eineinhalb Monaten wieder richtig kräftig gut auftreten. War zwar anfangs noch etwas unsicher, jedoch habe ich seitdem keine Probleme mehr.
Es wurde Knochenhaut entfernt (Periostlappen) - ich glaube im Bereich der Ferse - über die Bänderrißstelle geschlagen, segeltuchförmig, dann die Bänder noch drum herum (so habe ich es dem OP-Bericht entnommen) und alles mit "Mitek"-Ankern im Knochen versenkt.
Wenn du im Internet recherchierst, wirst du dazu einiges finden.
SO, das war meine Geschichte! Eine Plastik im Bein muss nicht schlecht sein! Ist ja körpereigenes Material! Aber:
Bevor du dich operieren lässt, versuche einen guten Orthopäden zu finden, der dich konservativ behandelt -das heißt: KG, gute Schiene, evtl. Gehgips zur Ruhigstellung für einige Zeit, einen richtigen Genesungsplan und vor allem: gute Betreuung!!
Ich würde an deiner Stelle erst eine Plastik in Erwägung ziehen, wenn du chronisch instabil bist wie ich bzw. wenn die Gefahr besteht und ein kompetenter Arzt meint, das wäre eine echte Chance für dich!
Wenn ich nach dem ersten größeren Umknicken gescheit behandelt worden wäre, dann hätte ich vielleicht keine Bandplastik gebraucht. Allerdings ist mein operiertes Bein sehr stabil und ich habe mit dem "gesunden" Gelenk viel mehr Probleme!!
Laß dich nicht entmutigen! Viele Plastiken sind veraltet, das stimmt - nicht die Periostlappenplastik und wenn sie richtig angewandt wird (nicht von irgendeinem pissigen Uni-Mediziner, sondern einem Sprunggelenk-Spezialisten!!!!), der Patient sich lange genug schont und an die Grenzen der Belastbarkeit hält, dann bin ich sicher, dass die Chance auf erneutes Umknicken genau so gering ist, wie im alltäglichen Leben!
Alles Gute für dich und halte mal auf dem Laufenden!!!!
Schone den Fuß, besorge dir eine gescheite Schiene (Kann "Ligacast" von BORT - die ist ähnlich der Aircast, nur viel bequemer und besser - oder Malleoloc -sehr bequem auch in Schuhen) empfehlen, als Übergangsstütze zur Stärkung.
Liebe Grüße,
Nettie