Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen - man muss der Typ Mensch dafür sein. Für mich war es nichts, denn ich brauche die Struktur eines Ortes wo ich hingehe um mich wirklich zum Lernen zu motivieren, brauche also extrinsische Motivation.
Für Fernunterricht muss man sich selbst motivieren können, sich selbst strukturieren und organisieren können. Manche können das, manche lernen es, andere garnicht. Ich kann das nicht, da ich mich schnell ablenken lassen kann, vorallem in den eigenen vier Wänden. Ich hab dann irgendwann in der nahe liegenden Bibliothek gelernt, aber irgendwie fühlt man sich auch etwas allein. Mir fehlte irgendwann auch das soziale.
Grundsätzlich sind die Inhalte aber sehr tiefgreifend, meistens sehr ausführlich beschrieben um viele Informationen zu bekommen woraus man sich eine Grundbasis für den Stoff zusammen "basteln" kann. Das muss man selbstständig gut filtern können - was sind wesentliche Informationen, was eher nebensächlich? Ich hab mich da schnell in Details verstrickt was eher kontraproduktiv war. Dafür fand ich die Lernbücher etwas zu tiefgreifend. Pro Buch wird ein Thema behandelt und das auch sehr ausführlich. So versucht man sich irgendwie durchzuarbeiten, lernt aber auch nicht so richtig wichtiges von unwichtigem zu trennen, weil es keine Anleitung gibt. Die muss man sich selbst erarbeiten. Hat man aber einmal einen "Filter", kann man sich die Bücher schneller erarbeiten. Ist aber eine Typ-Sache.
Mir haben diese Dinge def. gefehlt. Zwar gibt es Ansprechpartner bei Problemen und Fragen, mir war das ganze aber dann auch wieder zu unpersönlich und ich musste mich immer wieder von "Neuem" meinen Ansprechpartnern vorstellen. Das ist grundsätzlich nicht schlimm, denn diese haben ja sehr viele Schüler, nur mir fehlte ein bisschen die Leitperson bzw. einen Ansprechpartner, mit dem ich mich auf einer guten Ebene befand. Die meisten waren zwar alle sehr freundlich, aber mir fehlte das etwas familiärere einer Schule.
Ich hab mich also irgendwann dazu entschieden anstatt des Fernunterrichts ein Weiterbildungskolleg zu besuchen und bin damit viel zufriedener. Die Lehrer kennen mich gut, wissen was meine Stärken und Schwächen sind, ich kann mich jederzeit beraten lassen, bekomme genauere Anleitungen Informationen zu filtern und konnte das viel schneller erlernen. Ich mag es viel lieber irgendwohin zu gehen anstatt mich selber hinsetzen zu müssen. Da bin ich einfach nicht der Mensch für zur Zeit.
Grundsätzlich ist es aber sehr gut für Menschen, die es sich vorallem leisten können (günstig ist es nicht gerade), sich selbst gut motivieren können, schnelle Lern- und Aufnahmefähigkeiten haben, beruflich viel unterwegs sind und gut alleine arbeiten können.
Es gibt aber auch viele Alternativen zum Fernunterricht, wie z.B. auf Kollegs, welche oft einen Online-Gang anbieten mit nur ein bis zwei Präsenstagen in der Woche, die Abendschule oder Ganztags. Die VHS bietet auch Abiturkurse.
Die SGD bietet ja auch einen Probemonat an. Nimm das in Anspruch und schau ob das was für dich ist.