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Berufliches Versagen

baltar

Aktives Mitglied
Hallo,

ich hab schon in anderen Themen-Beiträgen mitgeteilt, dass ich ein zweites Mal gekündigt worden bin, in der Probezeit, und das in Folge. Nun hab ich grundsätzliche Zweifel an mir und ob ich wirklich tauglich bin. Die letzte Stelle wurde vor Kurzem gekündigt, weil die Chefs meinten, dass ich nichts ins Team passe, und dass sie Zweifel haben, ob ich den komplexen Zusammenhang auch packen werde. Bei der davor wurde ich nach 8 Monaten gekündigt, weil ich die Arbeit nicht geschafft habe. Davor hab ich 2,5 Jahre in einem Unternehmen gearbeitet und ein gutes Zeugnis bekommen. Ich zweifel nun an mir, ob es bei mir doch zu wenig ist, was ich mitbringe für den Beruf. Ich bin Buchhalter. Ich hab jetzt Angst, mir die dritte blutige Nase zu holen und meinen Lebenslauf noch mehr zu ruinieren.
 

Traulicht

Aktives Mitglied
Hallo baltar,

ich würde es davon abhängig machen, ob dir der Beruf des Buchhalters Freude bereitet und du gerne weiter dieser Tätigkeit nachgehen möchtest. Wenn ja: Dann versuche es weiter, wenn nein: Was könntest du dir anderes vorstellen?

Es ist nicht schlimm, wenn man die Probezeit nicht besteht. Manchmal paßt man wirklich nicht ins Team (warum auch immer) und bisweilen ist auch die Tätigkeit in genau dieser EINEN Firma nichts für einen. Warum zweifelst du jetzt so an dir? Sind es nur die Kündigungen, oder gibt es da aus dir selbst heraus auch Zweifel? Bestehen fachliche Probleme, Lücken, die man schließen könnte?

Wichtig ist auch, daß du dir überlegt, was genau du beruflich machen willst, für welche Art/Größe von Unternehmen etc. du arbeiten möchtest. Das kann helfen, den richtigen Arbeitgeber zu finden.
Ich kenne deinen Lebenslauf jetzt natürlich nicht im Detail, aber für mich klingt er noch nicht ruiniert, und du kannst ruhig einen dritten Anlauf wagen. Nur Mut!

Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir viel Glück bei der Stellensuche 💚
 

baltar

Aktives Mitglied
Ich möchte eigentlich in der Buchhaltung bleiben, was anderes kann ich mir nicht vorstellen. Wenn ich nach meinem Arbeitszeugnis gehe, habe ich offenbar auch nicht so schlecht gearbeitet. Aber das fühle ich jetzt entwertet, weil ich das Gefühl bekomme, dass ich, wenn man richtig gefordert wird, unfähig bin.
 

Traulicht

Aktives Mitglied
Ich kann dieses Gefühl gut nachvollziehen, aber andererseits: Wenn du dir nichts anderes vorstellen kannst, und du für diese Tätigkeit brennst, dann steckt in dir auch Potential für den Beruf! Ob du bei diesen Arbeitsstellen richtig gefordert warst, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht ja, vielleicht nein. Vielleicht ist es auch die Art der Forderung... Nicht jede Buchhalterstelle hat ja den gleichen Umfang und die gleichen Themen in exakt dem Verteilungsschlüssel.

Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als es noch einmal zu versuchen. Nur so kannst du deinen Traum von einer neuen Arbeit erfüllen.
Aber du könntest darüber nachdenken, was dir gut tun und dich in deinem Selbstbewußtsein nach diesen zwei Niederlagen wieder stärken könnte. Zum Beispiel einen Lehrgang, ein Seminar oder gar eine umfangreiche Weiterbildung? Das könnte dein Ego pushen und deinen Lebenslauf aufwerten. Natürlich nur so als Anregung :) Es gibt bestimmt noch andere Dinge, die du machen könntest! Nur Aufgeben ist nicht, denk dran ;)
 

kasiopaja

Urgestein
Ich möchte eigentlich in der Buchhaltung bleiben, was anderes kann ich mir nicht vorstellen. Wenn ich nach meinem Arbeitszeugnis gehe, habe ich offenbar auch nicht so schlecht gearbeitet. Aber das fühle ich jetzt entwertet, weil ich das Gefühl bekomme, dass ich, wenn man richtig gefordert wird, unfähig bin.
Vielleicht suchst Du Dir was in einer kleineren Firma, in der Du alleine verantwortlich bist.
Ganz ohne Team.
 

K4P

Mitglied
Ganz offen... ich würde mich an deiner Stelle nicht verantwortlich sehen. Man erwartet im Berufsleben mehr und mehr Perfektion oder aber maschinelles Denken und Handeln strikt nach dem Handbuch. Alles darüber hinaus oder abseits davon ist unerwünscht. Auf Arbeit ist der Mensch nur reine Austauschware und Arbeitsvieh. Insbesondere in bestimmten Bereichen. Zumindest solange halt auch reichlich Auswahl da ist und man nicht Mittel und Wege findet sich möglichst unentbehrlich zu machen. Dazu gehören sich Fähigkeiten und Kenntnisse anzueignen, welche im jeweiligen Beruf eher Mangelware aber heiß begehrt bzw. erforderlich sind. Wenn man der einzige in der Firma ist, der genau weiß wie gewisse Dinge laufen, kann einem das in eine Position bringen, in welchem dann auch die Firma von einem angewiesen ist, damit alles läuft. Wissen ist Macht.
Im Endeffekt ist jeder Mensch so wie er ist. Nicht wie man ihn haben will. Leider bekommen eben vor allem diejenigen die am wenigsten so sind wie man sie gerne hätte das zu spüren.
"It's just Buisness - nothing personal"
Letztendlich aber würde ich mir einfach die Begründung vor Augen führen und genau nachfragen was den jetzt der Grund ist. Warum passt du nicht ins Team. Vielleicht ist es auch etwas das nicht ganz unbegründet ist und woran du arbeiten kannst. Wenn nicht, dann ist es halt einfach so. Vielleicht bist du ja auch im falschen Beruf und eine Umschulung o.ä. wäre sinnvoll. Das musst du für dich ergründen und vielleicht kann dir ja jemand aus deinem Umfeld helfen. Bist du unzufrieden mit deiner Tätigkeit, dann wird sich das wahrscheinlich auch auf deine Arbeit die du ablieferst auswirken.
 

baltar

Aktives Mitglied
Ich habe inzwischen zwei Einladungen für Probearbeit erhalten. Ich werde mich vorbereiten, aus meinen Weiterbildungen nochmal alles durchgehen. Und wenn ich das Gefühl habe, dass die Schuhe mir doch zu groß sind, dann lasse ich die Finger davon. Bei der vorherigen Stelle, bei der ich nach drei Wochen die Kündigung bekommen habe, hatte ich den Vertrag praktisch blind unterschrieben. Ich hab weder mit den Kollegen gesprochen noch eine Probearbeit gehabt. Das mache ich so nie wieder, ich kaufe nicht mehr die Katze im Sack.
 

baltar

Aktives Mitglied
Ich wollte noch sagen, warum mein Lebenslauf rampuniert ist. Ich hab ein Studium studiert, mit Überlänge, es zumindest mit einer sehr guten Note abgeschlossen. Eigentlich hätte ich sie nicht verdient, wenn man mir tiefergreifende Fragen zum Studium gestellt hätte, wäre ich peinlich gescheitert. Dafür bin ich ja auch nicht in den Beruf rein, zur Strafe und zum Schutz der Klienten. Ich hätte ihn mit meiner Problematik eh nicht ausüben können. Aber damals hab ich auch nicht gewusst, was ich sonst machen kann, so negativ wurde mir von allen Seiten alles dargestellt.

Nach dem Studium hab ich Therapie gemacht und eine Maßnahme, um wieder einigermaßen auf die Füße zu kommen. Eine Umschulung hat mir der Staat verweigert, also musste ich versuchen, eine normale Ausbildung zu kriegen, obwohl ich schon über 30 war. Ich hab sie gekriegt mit langem Kämpfen, und abgeschlossen. Natürlich ist man auf dem Arbeitsmarkt nicht sehr begehrt, wenn man Lücken oder irgendwie mit etwas gestopfte Stellen im Lebenslauf hat.

Ich hab viel Schuld auf mich geladen, und ich schäme mich heute für meine Fehler, dass ich so dumm und einfältig gewesen bin. Und diese Lücken in meinem Lebenslauf verfolgen mich leider immer weiter, bis heute. Ich werde wohl noch Jahre weiter erklären müssen, warum ich früher Mist gebaut habe.
 

baltar

Aktives Mitglied
Das ist eine sehr schwere Prüfung, die man da machen muss. Man muss berufsbegleitend über einige Jahre einen Kurs machen. Und die Durchfallzahlen sind sehr hoch. Ich bin da momentan eher unsicher. Erstmal wieder auf den grünen Zweig kommen.
 

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