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Berufspraktikum: Kurz vor burnout (Schlaflosigkeit, Zittern, Heulkrämpfe)

Anonym

Registrierter Nutzer, anonym
Hallo zusammen!


Ich bin angehender Erzieher im Berufspraktikum in einer heilpädagogische Wohngruppe für traumatisierte Kinder.
Die Arbeit war zu beginn super, aber nach inzwischen 8 Monaten nagt die Belastung an mir, sowohl körperlich als auch psychisch. In Teamsitzungen und in Anleitergesprächen habe ich mehrfach betont, dass ich mit den Nerven fertig bin und im Umgang mit manchen Kindern nicht weiter weiß.
Die Tipps der Anleitung kann ich folgendermaßen zusammenfassen: "Na dann musst du schauen dass es läuft." Ich erhalte keine Rückmeldung über gute Arbeitsweisen, die ich so weiterführen könnte, sondern statt dessen ständig massive Kritik, die sich zu 95% auf hauswirtschaftliche Arbeiten bezieht (zu spät mit dem Kochen fertig, Wäsche nicht aus dem Trockner genommen/gefaltet, etc.).

Die erste Folge meines Hinweises auf die Überlastung: Gespräch mit der Erziehungsleitung, die im Prinzip auch nur sagte, dass es irgendwie laufen muss.

Die zweite Folge: In meinem nächsten Dienstplan stehen 10 Tag-/Nachtdienste hintereinander, Mo-Fr von 12:00 bis 12:00, Sa/So von 13:00 bis 13:00. Die Zeit zwischen 22:00 und 06:00 Uhr gilt als Freizeit und wird nicht bezahlt. "Putziges" Detail: In meinen Dienstanweisungen steht, dass ich das älteste Kind um 05:50 Uhr wecken soll ...

Ich habe nur noch wenige Monate vor mir, daher will ich im Grunde mit meinem Arbeitgeber keinen Streit anfangen, aber ich bin einfach fertig ... Schlaflosigkeit, Zittern, Heulkrämpfe, verbale Entgleisungen ggü. den Kindern (zum Glück noch sehr selten, aber der 10-Tage-Block kommt ja erst noch). Ich bin über 40 Jahre alt, körperlich fit und hatte in meinem ganzen Leben noch nie eine Phase, in der ich so kaputt war wie jetzt (Trotz folgender bereits ausgeübter Berufe/Praktika/Nebenjob: Wochenendhilfsarbeit im Alten- und Pflegeheim und auf Baustellen ab meinem 15ten Lebensjahr, Zivildienst in einem Behindertenwohnheim, ehrenamtlicher Helfer in einem Rollstuhl-Basketballverein, Callcenter (outbound ... mea culpa), Nachtportier im Hotel am Großstadt-Hauptbahnhof, Security im Fussballstadion ... nichts davon hat mich auch nur im geringsten aus der Bahn geworfen, alles problemlos machbar, aber hier weiß ich nicht weiter).


Kann mir irgend jemand einen Rat geben?


Vielen Dank vorab,

Celador

PS: Ich bin schon so durch, dass ich Angst habe den Beitrag abzuschicken, weil ein cleverer Kollege seine Einrichtung nach der Beschreibung mit Pech wiedererkennt :/
 
W

wasserstoffperloxidimmeer

Gast
Das klingt nach extremer Ausbeute.
Ich finde es immer schade wenn junge Menschen in Ausbildung schon der Beruf im Praktikum vergrault wird.
Ich nehme an du erhälst dafür nicht mal Geld?

Lass den Laden hinter dir und versuch zu wechseln-. Wie viele Monate hast du dort noch?
 

Kätzin

Aktives Mitglied
Du machst Praktikum.
Wirst du dafür entlohnt?
Zumindest moralische Unterstützung scheinst du ja nicht zu bekommen. Das ist schade.

Für mich klingt es schon so als wäre es der Job nicht wert, dass du dafür deine Gesundheit ruinierst. Durchquälen um jeden Preis muss nicht sein.

Wie du schreibst bist du keiner der Arbeit scheut. Du findest sicherlich etwas anderes, besseres. Dies ist auch mein Tipp: Weg da, bevor du kaputt gehst.
 

Renasia

Aktives Mitglied
Ich nehme an es wird bezahlt, da es sich ums anerkennungsjahr handelt . Im anerkennungsjahr besucht man normal auch noch e8ne Berufsschule o.ä ( wer macht bei dir die Hospiationen / Praxisbesuche?) , ihast du da das Thema mal. Angesprochen?
 

Celador

Neues Mitglied
Danke für die Antworten! :)

Das Praktikum wird prinizipiell bezahlt (~80% des Gehalts einer regulären Stelle, kommt auf ~1000€ raus), und es geht mir bei der Bezahlung für die Nachtzeiten mehr um's Prinzip als um's Geld. Träger ist die katholische Kirche, und wann immer die sagt, es wäre kein Geld da, packt mich eine Mischung aus Übelkeit und Wut. ;)

Was mich ärgert: Ich komme immer 15 min früher und bleiber immer 15-30min länger, sage zu jeder Anfrage ja, komme mit den Kinder gut klar, werde aber wegen hauswirtschaftlicher Kleinigkeiten mit der Note 3 bewertet, und psychische Sorgen wegen Überbelastung gelten als Gejammer.

Meine schulische Anleitung ist informiert und wird auf Anfrage auch eingreifen, allerdings würde ich das mit Blick auf den mächtigen Träger gerne vermeiden. Selbst wenn man gewinnt kann man danach sehr viele Einrichtungen von seiner Bewerbungsliste streichen, und Nachzahlungen würden im Zweifel zu Lasten der Kinder gehen (ich bezweifle sehr, dass der Bischof bei seinem asketischen Gehalt von > 10.000€ im Monat etwas abgeben kann ^^ )

Ich werde schauen, wie stressig die nächste Zeit wird und dann entsprechend entscheiden.


Nochmals vielen Dank für die Antworten!

Celador
 

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