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Lola2010

Mitglied
Hallo,

ich bin gerade mit meinem Studium fertig geworden und befinde mich momentan in der Bewerbungsphase. Für jeden Menschen ist das eine schwierige Zeit und jeder möchte so schnell wie möglich einen Job, in meinem Fall ist es ein Praktikum, finden. Nur, lösen bei mir die Bewerbungsgespräche starke Emotionen aus. Nicht aus Angst den Job zu bekommen, sondern weil ich den Gedanken, einen Bürojob machen zu müssen, kaum ertragen kann. Ich frage mich immer wieder, warum ich nur diesen Weg gegangen bin? Vielleicht hätte ich besser nicht studieren sollen. Aber diese Gedanken helfen mir natürlich nicht weiter.

Ich glaube, ich möchte nochmal etwas komplett Neues anfangen, trau mich aber nicht. Es ist wie in einem Wagon gefangen zu sein, und der Zug fährt einfach seine Strecke weiter; wenn ich aussteigen will, werde ich das nicht unbeschadet überleben (das denke ich zumindest), aber der Zug scheint sowieso in einen Abgrund zu rasen. Da ist es dann doch auch schon egal was man macht. Das Problem ist, dass ich einfach nicht genug Mut und Selbstbewusstsein habe mein Leben zu ändern. Ich will es aber ändern, weiß nur nicht wie.

Und natürlich empfinde ich Schuldgefühle gegenüber meiner Familie und dem Staat, der mich mit Bafög unterstützte und ich habe das Gefühl nichts zurückgeben zu können. Ich weiß nicht was ich machen soll. Morgen habe ich wieder ein Bewerbungsgespräch und bei den ganzen Gedanken über das Leben, die Zukunft und den Sinn rollen mir die Tränen über die Wangen.

Meine Frage: Kennt ihr sowas? Habt ihr vielleicht einen un-/konventionellen Lebenslauf und seid damit glücklich?
 

ARtlady

Mitglied
Hallo lola,

kenne das nur zu gut!
Bin gerade in der gleichen emotionswelt.

habe zwar nicht studiert, aber mit fast 22 immer noch keine abgeschlossene Ausbildung. Denke jetzt im 2. Lj (im 2. angefangen) über einen berufswechsel nach, da das Schuljahr ja zumindest rum ist.

ich denke einfach, dass ich es körperlich nicht mehr schaffe und auch psychisch, den der Chef ist ein Choleriker Außerdem würde mich der andere Beruf(konditor) viel glücklicher machen .

Ich glaube, dass es heutzutage fast schon normal ist, den Beruf öfter zu wechseln.

Und wenn du schon Heulkrämpfe bekommst, dann ist es höchste zeit.

wie soll man auch zwischen 15 und 19, 20 wissen was man mal sein ganzes leben machen möchte, man kennt doch noch nichts von der Welt!

ich denke das ist ein entwicklungsprozess und auf den sollte man sich verlassen!

Tu was deiner Gesundheit zu gute kommt und nicht dem schönen Schein nach außen, es ist dein Leben nicht das deiner Eltern oder des Staates.!

Bin gespannt, wie du es weiter handhabst.

LG ARtlady
 

Lola2010

Mitglied
Hallo Artlady,

ich bin zum Vorstellungsgespräch hingegangen und habe eine Zusage, jetzt fehlt nur noch die Wohnung.

Ich werde das Praktikum ausprobieren, da ich die Leute dort nett fand und testen will wie und ob es mir gefällt. Ich schau jetzt einfach mal und wenn ich merke, dass es nicht geht, dann suche ich mir was anderes. Immerhin bin ich dann in einer Großstadt, wo es doch mehr Möglichkeiten gibt als auf dem Land.

Halte das gerade für einen guten Weg.

liebe Grüße
Lola
 
B

Basti55

Gast
Hallo Lola,
ich hatte nach dem Studium das gleiche Problem, wusste "das möchte ich nicht machen", groteske Situation.
Schuldgefühle sind nicht angemessen.
Für mich war dann die Lösung ein Quereinstieg in einen Job, den ich machen wollte, auch wenn er komplett nicht zu meiner Vorbildung gepasst hat. Dafür brauchte ich ein hohes Maß an Kreativität in Bezug auf meine Bewerbungsunterlagen und die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche. Aber so ein "Bruch"im Lebenslauf ist eine gute Möglichkeit als "Aufhänger", um in ensprechenden Vorstellungsgesprächen zu begeistern.

Ich wünsche Dir alles Gute,
Basti
 

Lola2010

Mitglied
Danke Basti,

schön zu lesen. Inspirierend. Ich habe das so sehr verinnerlicht nach der Norm zu leben, sprich: Du hast das studiert, ergo machst du das, außerdem biste ja auch nicht mehr die Jüngste und du musst dankbar sein für das was dir geboten wird.

Ich brauch mehr Mut, mehr Mut und Selbstvertrauen um mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Auf der anderen Seite stehen immer die Angst und die Selbstzweifel. Es ist wie ein innerer Kampf der nicht enden will.
 
G

Gast

Gast
Hallo Lola,
ich hatte nach dem Studium das gleiche Problem, wusste "das möchte ich nicht machen", groteske Situation.
Schuldgefühle sind nicht angemessen.
Für mich war dann die Lösung ein Quereinstieg in einen Job, den ich machen wollte, auch wenn er komplett nicht zu meiner Vorbildung gepasst hat. Dafür brauchte ich ein hohes Maß an Kreativität in Bezug auf meine Bewerbungsunterlagen und die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche. Aber so ein "Bruch"im Lebenslauf ist eine gute Möglichkeit als "Aufhänger", um in ensprechenden Vorstellungsgesprächen zu begeistern.

Ich wünsche Dir alles Gute,
Basti
Hallo, bedingt durch das Studium der Geisteswissenschaften (Germanistik und Politikwissenschaften) brauche ich wahrscheinlich auch so eine Stelle als Quereinsteiger, ich stehe kurz vor dem Bacherlorabschluss. In welchen Beruf konntest du als Quereinsteiger kommen?
 
B

Basti55

Gast
Hallo Lola,

das kann ich sehr gut verstehen. Aber wenn Du ausschließlich nach irgeneiner Norm leben würdest, würdest Du Dir ja diese Gedanken gar nicht machen:rolleyes:
Die interessantesten Lebensläufe sind diejenigen, die nicht geradlinig verlaufen sind. Menschen, die nicht wie ein Aal durchs Leben gleiten, sondern Schrammen und Beulen haben, weil sie auch mal "durchgepoltert" sind, dadurch nehmen sie sich selbst erst richtig war, werden ergo auch von anderen wahrgenommen, gelebtes Leben, sozusagen. Unsere "Macken", unsere Struktur macht uns erst zum Menschen.
Ich habe einige jahre als Personaler gearbeitet und mich gehütet, folgenden Typ Mensch einzustellen: 25, frisch von der Uni, 3 Jahre im Ausland, Hugo Boss Anzug (natürlich auch der passende Duft), "ich bin die Elite Einstellung". Ich dachte, der hat sich von Mutti bestimmt seine Initialen in die Unterhose einnähen lassen.:D
Beim ersten Sturm kippen diese Leute um.
Stell Dir vor, was Du für Talente hast (auch Soft Skills), und dann versuch Dir vorzustellen, warum jemand Dich jeden Monat dafür bezahlen sollte, was Du alles an wertvollem geben kannst. Und wenn das jetzt noch schwierig ist, es kommt.

Gruß
Basti
 

Crank08

Neues Mitglied
Hallo allerseits,
dann will ich auch mal meinen Senf hier lassen. Vielleicht hat ja jemand eine rettende Idee :D
Ich bin 36, habe einmal - auch aus "ich wußte nix besseres" Schriftsetzerin gelernt, das sind ja heut die Mediengestalter, habe auch etwa 10 Jahre in dem Job gearbeitet bei verschiedenen Firmen, das letzte Mal 2008. Mit den heutigen Sachen wie Webdesign, Programmierung etc. kenn ich mich nicht aus, durch eine Weiterbildung habe ich aber gemerkt, dass ich das auch nicht kann/will.
Ich finde nix mehr in dem Beruf, bin zwischendurch mal als Handelsvertreterin tätig gewesen, auch nix für mich, Klinkenputzen.
Amt sagt nein zu Umschulung oder Weiterbildung.
Was soll ich also tun, nichts anderes gelernt, jetzt nen Staplerschein gemacht, aber auch da null Erfahrung.
Hab im letzten Jahr dann in Dänemark gearbeitet, da meinen jetzigen Freund kennengelernt und möchte wieder dahin (war Saisonjob). Lerne jetzt dänisch zu Hause (aber dauert halt). Dort werde ich aber auch höchstens nen Job kriegen, wofür ich keine Ausbildung brauche (Produktion etc.)
naja, bin jedenfalls auch unglücklich mit meiner Berufswahl, hatte auch nie eine Stelle, die mir super Spaß gemacht hätte. Nun stehen noch paar Jährchen aus bis zur Rente (naja, oder was dann kommt)
Was kann ich nur tun? frag ich mich und die Allgemeinheit...
Einen schönen Start ins Wochenend ;)
 

Lola2010

Mitglied
Hallo Lola,

Stell Dir vor, was Du für Talente hast (auch Soft Skills), und dann versuch Dir vorzustellen, warum jemand Dich jeden Monat dafür bezahlen sollte, was Du alles an wertvollem geben kannst. Und wenn das jetzt noch schwierig ist, es kommt.

Gruß
Basti
Stimmt, das kann man ja immer mal wieder machen, so eine Art Inventur des Selbst. Und ja, es ist schwer eine Inventarliste zu erstellen.

Mich plagt momentan viel eher, dass ich überhaupt keine Leidenschaft für das begonnene Praktikum aufbringe. Wurde oft gefragt: "Und??? Freuste dich??!!" Ich kam mir vor, als müsste ich Freude vortäuschen. Mir ist es egal, ich mach' es einfach und gleichzeitig frage ich mich, ob nicht vielleicht die Chance besteht, dass sich das noch ändern wird. Habe ja heute erst angefangen und mir während der Arbeitszeit teilweise vorgestellt etwas anderes zu machen ( wie Verkäuferin zu sein, um das Geld zu sichern, aber im Privaten mich total auf die Fotografie zu konzentrieren), musste mich dann arg zwingen bei DER Arbeit zu bleiben.

Ich weiß nicht, was ich machen soll. Erstmal weiter machen und gucken, ob eine Veränderung eintritt und wenn diese nicht kommt, dann muss ich das beenden.
 

Hejmdal

Neues Mitglied
Schau Dir das Praktikum an, wenns Dir gar nicht liegt, mach wirklich nochmal was neues. Habe nun auch nen unbefristeten Arbeitsvertrag (nach Studium) gekündigt und werde was anderes machen. Weil ich das Gefühl hatte, ich muß.
 

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