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Beschäftige mich zu viel mit mir selbst

G

Gast

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Hallo
Ich bin ziemlich unglücklich, weil ich, so denke ich, mich viel zu stark mit mir selbst und Psychologie befasse. Ich denke einfach zu viel nach und bin selten mal richtig "da". Ich weiss, dass man auch unglücklich ist, wenn man sich gar nicht um seine Gedanken- und Gefühlswelt kümmert, aber bei mir ist es das genaue Gegenteil.
Erst durch das Nachdenken werden Probleme gegründet, die eigentlich gar keine sind. Beispielsweise weil ich oft im Internet surfe und dort nach Antworten suche, warum es mir so und so geht und warum ich bin wer ich bin und wer ich überhaupt bin und ob es überhaupt ein Ich gibt.
Es geht mittlerweile soweit, dass ich mein Leben gar nicht mehr als das meine sehe, sondern dass ich nur ein Teil einer grossen Simulation bin und gar keine Kontrolle oder einen freien Willen über mich habe. Manchmal versuche ich dann auch, einfach mein Leben aus der Perspektive eines Dritten zu sehen, um mich nicht mehr mit meinem miserablen Leben zu identifizieren.
Jetzt habe ich keine Ahnung, was ich gegen diese Grüblerei tun soll. Wenn ich in eine Psychotherapie gehen würde, würde ich mich doch noch viel stärker mit mir befassen, oder?
Ich bin übrigens 22, ich weiss nicht, ob es normal ist, dass man in diesem Alter so viel nachdenkt. Möglicherweise habe ich Asperger, aber ich bin auf jeden Fall extrem introvertiert.
Ich habe auch keine Ziele oder Träume mehr im Leben, will mich nur noch zurückziehen und mich mit mir selbst beschäftigen. Ausgerechnet sehe ich den Sinn des Lebens darin, herauszufinden, was der Sinn des Lebens selber ist.
Ich müsste, um glücklicher zu werden, dümmer werden, so wie Homer das gemacht hat mit dem Stift in der Nase.
Ich glaube einfach, dass ich völlig verrückt werde, weil ich mehr und mehr die Realität aus den Augen verliere. Ich glaube auch noch, dass mein Körper bloss eine Hülle ist für meinen Geist.
Ich habe auch nicht wirklich Hobbys, weil ich mich nicht konzentrieren kann. Für die Probleme anderer kann ich mich einfach nicht interessieren, meine Gedankenwelt ist mir wichtiger.
Sind Medikamente der einzige Ausweg?
 
ich kann dich total gut verstehen.
ich bin 28 und mir geht es genauso, ich zwinge mich unter menschen und ich zwinge mich aus meinen gedanken heraus, es sei denn es hat einen praktischen sinn, also zwinge ich mich mein leben mit praktischen dingen zu füllen, über die ich dann zielorientiert nachdenken kann.
ich kann dir nur raten, dich ebenfalls zu zwingen, auch dich zu zu zwingen dich zu konzentrieren, denn je später du damit anfängst, umso schiweriger könnte es werden und du wärst dann irgendwann arbeitslos, hartz 4 empfänger, wenn du das nichts chon bist und das kannst du nicht wirklich wollen, also ich will es für mich nicht.
ich kann mir vorstellen, das das alles irgendwann nicht mehr so ein zwang ist, weil es auch schöne momente gibt und für dich auch geben wird, so dass d merkst das das leben außerhalb des eigenen inneren ab und zu auch gut sein kann und immer mal wieder ist .

an medikamente würde ich nicht denken, ich kann mir bei mir auch vorstellen das eine asperger diagnose oder ad(h)s passen würde, als erklärung für symptome und einschrnkungen, trotz besten willens, was mir das leben sos chwer macht, ich wäre aber nicht bereit medikamente zu nehmen, bin nicht bereit diesen langen weg der diagnosefindung zu gehen, kräfte aufzuwenden, die ich lieber in disziplin investiere und verhaltenkontrollen, damit ich auf meinen eigenen beinen stehen kann, nein, es funktioniert nicht immer. die grenzen sind mir n och nicht klar. habe schon kontakt zu therapeuten u.ä. aufgenomme, würde auch sagen das hat es verschlimmert, mit denen konnte ich immer hervorragend über "meine themen" sprechen, die nicht nur mein eigenes selbst betreffen, irgendwie war das nie therapie, sondern wurde ziemlich schnell zur philosophie stunde.

jedenfalls ist es für mich sehr anstrengend mit den anderen mitzuhalten, weil meine innere welt mächtig ist.
Ich rate dir zu mehr disziplin, zwing dich selbst deine aufmerksamkeit auf andere dinge zu lenken, sei vernünftig, du weisst doch was das heisst ? und hol dir doch auch ein beratungsgespräch das kann erstmal nicht schaden
 
Meinst du das Simulationsargument? Das finde ich cool.

Du schreibst "Ich glaube auch noch, dass mein Körper bloss eine Hülle ist für meinen Geist.". Damit setzt du voraus, dass es einen Geist geben muss. Gibt es ihn? Vielleicht ist ja alles nur organisch, und dein Gehirn simuliert dir bloß einen "Geist".

Mit Selbstdiagnosen wäre ich vorsichtiger. Feststeht, dass du 1) introvertiert, 2) unglücklich bist, weil du ein "miserables Leben" hast, und 3) viel grübelst.

Viel Grübeln und ein Unglücklich-sein könnten eher Anzeichen für eine Depression sein. Aber wirklich Auskunft, kann dir hier niemand geben, da müsstest du schon einen Arzt konsultieren.

Deine Gedankengebäuden gebaut durch Grübeln, könntest du vielleicht produktiv nutzen, in dem du einen Blog schreibst.
 
Hallo

ich würde,wen dir dein Leben so nicht mehr gefällt und du da allein nicht raus kommst, schon eine therapie empfehlen,denn da wärest du dann einmal die woche, wo du dich mit dir selbst beschäftigst, eben nicht allein und durch die reflektion durch eine andere person,kann dir schneller klar werden,was ist und was du tun kannst,um etwas zu verändern. du könntest verhaltenstehrapie machen, denn dort lernst du eben dein verhalten zu steuern.

LG
 
Jetzt habe ich keine Ahnung, was ich gegen diese Grüblerei tun soll. Wenn ich in eine Psychotherapie gehen würde, würde ich mich doch noch viel stärker mit mir befassen, oder?
Ich empfehle dir dennoch, eine Psychotherapie zu machen. Es muss ja keine Psychoanalyse sein, die Jahre dauert und am ehesten zu einer kontraproduktiven Selbstbespielgelung führen kann. Eine Verhaltenstherapie, in der du lernst, dich der Außenwelt wieder mehr zu öffnen und bestimmte unerwünschte Gedanken zu stoppen, wäre nach meinem Eindruck von dem, was du schreibst, vorteilhafter. Sie dauert auch bei weitem nicht so lang wie eine Psychoanalyse.

Es ist auch nicht auszuschließen, dass eine medikamentöse Therapie vonnöten ist. Das solltest du mit deinem Hausarzt besprechen, der dich in dem Fall an einen Psychiater überweisen könnte. Nur Ärzte können dies wirklich beurteilen. Ein kompetenter Arzt wird Medikamente vorsichtig und so niedrig wie möglich dosieren. Auch Psychiater, nicht nur Psychologen, führen Psychotherapien durch.

Extremes Um-Sich-selbst-Kreisen tut jedenfalls nicht gut. Da ich selbst dazu neige (und auch schon mit 22 so war 😉), weiß ich, wovon ich rede. Es könnte dazu führen, dass du Schwierigkeiten im Studium oder Beruf bekommst und eines Tages sozial völlig isoliert bist. Eine gewisse Introversion und Zurückhaltung sind zwar anlagebedingt und unabänderlich. Mir persönlich sind solche Menschen sympathischer als die allzu lauten, von sich so sehr überzeugten, extrovertierten Selbstdarsteller, die immer im Mittelpunkt stehen (müssen). Auch muss nicht jeder einen Riesenfreundeskreis haben oder dominant auftreten.

Wenn man aber nur noch um sich selbst kreist, nimmt es krankhafte Züge an, dann sollte man dringend etwas unternehmen und sich professionelle Unterstützung holen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gast,

Ausgerechnet sehe ich den Sinn des Lebens darin, herauszufinden, was der Sinn des Lebens selber ist.... Für die Probleme anderer kann ich mich einfach nicht interessieren, meine Gedankenwelt ist mir wichtiger.

Ich glaube, dass der Sinn gerade in einer Zuwendung zu den Problemen anderer besteht. Das Umsichselbstkreisen ist also genau dem Sinn, nach dem Du suchst, entgegengesetzt!

Mein ganz praktischer Rat: versuche Dich doch mal für eine festgelegte Zeitspanne (z. B. zwei Wochen) den Problemen anderer zu widmen! Vielleicht merkst Du dann, wie entspannt es sein kann, sich nicht mehr mit sich selbst auseinander setzen zu müssen. Zudem wirst Du andere positive Erfahrungen machen (positives Feedback anderer etc.). Und vor allem bist Du für Deine Menschen dann nützlich. Ein vollkommen anderes Leben 🙂! Die positiven Erfahrungen bringen Dich vielleicht dann dauerhaft von der Selbstgrübelei ab.

Viel Erfolg!
 
Hallo ich bin's wieder

Wenn man einen ausgefüllten Tagesplan hat, dann hat man weniger Zeit zu grübeln, daher ist es gut, dass ich gerade ziemlich beschäftigt bin.
Aber ich habe ein paar Fragen über die Psychotherapie, da ich niemanden kenne, der je da war; und weil sich das glaube ich bei mir schon irgendwie aufdrängt:
- Ist die in der Schweiz kostenlos? Und erscheint das dann auf irgendwelchen Abrechnungen der Krankenkasse? Mein Problem ist, dass ich dann heimlich in die Therapie gehen müsste, weil meine Eltern gar nichts von meinen Problemen wissen und ich mit ihnen auch nicht darüber reden kann. Ich denke nicht, dass sie etwas von einer Therapie halten würden; und wenn ichs heimlich machen würde, würde es irgendwann herauskommen.
- Wie kann ich einem Psychologen vertrauen? Woher weiss ich, dass er dann nicht irgendwelche Zwangsmassnahmen einleitet? Was erzählt ein Psychologe denn so zu Hause am Familientisch, wenn er eigentlich Schweigepflicht über seinen Beruf hat? Und interessiert sich ein Psychologe denn überhaupt für seine Patienten? (Meine Theorie: Psychologen studieren erst überhaupt Psychologie, damit sie sich besser mit ihren eigenen Problemen befassen können)
- Gibt es Psychologen mit Asperger? Würden die mich besser verstehen?
- Kann dann irgendwie eine Freundschaft entstehen? Erzählt der Psychologe auch aus seinem Leben?
- Was macht man dort überhaupt?

Mich mit den Problemen anderer zu befassen fällt mir schwer: Meistens sind die Probleme der Leute zu trivial (Welches Kleid soll ich anziehen? Was soll ich kochen? Hilfe, ich werde diese Prüfung nicht schaffen! etc. Meistens möchten die Leute nur etwas Aufmerksamkeit), oder es gibt Leute, die sich nicht helfen lassen wollen und es gibt Leute, bei denen man objektiv denkt, dass sie ein Problem haben, in Wirklichkeit sind sie aber voll zufrieden mit ihrem Leben (z.B. wenn sie den ganzen Tag vor der Pc gamen, darin aber kein Problem sehen).

Das Witzige ist, dass ich, glaube ich, irgendwann im Leben noch Psychologie studieren werde (wenn mich niemand daran hindert). Das scheint wohl trotz allem meine Bestimmung zu sein.
 
An den TE: Ich sage dazu mal, was ich aus eigener Erfahrung als Patient weiß. Wie das in der Schweiz ist, kann ich nicht sagen. Was das Vertrauen und Interesse von Psychologen angeht, kann man bzw. ich generell nur spekulieren, aber es kommt bestimmt darauf an, mit wem man es jeweils zu tun hat. Denke nicht, dass man die alle in den Topf schmeißen kann. Genauso mit dem Studium. Ich vermute, es gibt solche und solche. Die, die sich für ihren eigenen Knacks interessieren und andere, die Therapeut werden wollen, um Mesnchen zu helfen. In der Therapie wird eigentlich nur geredet. So kenn ich das zumindest. Zur Freundschaft...weiß nicht, ob man das erwarten darf und was hier unter Freundschaft verstanden wird. Ein Vertrauensverhältnis sollte da sein auf jeden Fall, aber gewissermaßen sind sie auch wiederum Dienstleister, die zu einer gewissen Professionalität gegenüber dem Patienten verplichtet sind.
 
Hallo, ich kann dich verstehen. Ich denke auch sehr viel. Aber man muss sich einfach ablenken. Bestimmte Fragen kann man nicht beantworten, z.B. ob es einen freien Willen gibt? Ob wir in einer Simulation leben? Auch wenn es so wäre, was wäre daran schlimm. Auch wenn es keinen freien Willen gäbe, du hättest doch das Gefühl es, es ist DEIN Wille. Darum geht es doch. In deiner Realität hast du einen freien Willen. Jeder muss seinen eigenen Sinn des Lebens finden. Such dir ein Hobby das dich ablenkt. Mach etwas das dir Spaß macht. Gedanken erzeugen Gefühle. Die Art wie wir denken bestimmt unsere Realität, wie wir sie wahrnehmen.
 
hi grüße dich.

Wie du merkst antworten gibt es viele.
Doch welsche antwort für dich die richtige ist, dass solltest du zuerst selber herausfinden.

Hier schrieb eine/einer, sich mit problemen von freunden zu beschäftigen kann zum ersten schritt weiterhelfen.

Die antwort finde ich super!
Wieso? Nun, sind wa mal ehrlich..
wir sind noch so jung und haben nicht mal annähernd genug gelebt/ erlebt um über das Leben beurteilen zu konnen. Da draußen, außerhalb deiner Hülle, dort sind antworten auf alle fragen.

Ich hatte eine phase im leben wo ich der meinung war, es gibt keine antwort auf meine fragen. Weil ich mir mit der Zeit selber bestätigte das es so sei, dass niemand eigentlich mich verstehen wird. das führte so weit dass ich irgendwann am kern meiner gedanken stand und mir dachte jetzt verliere ich alles.
Schlusslich fing ich an eins nachdem anderen freunden zu helfen. Die haben alle probleme! nicht nur ich viel mir ein !
so manchmal dachte ich mir irgendwann wieso ich immer der unzertrennlichen meinung war, dass nur ich probleme hatte, während es eigentlich gar kein leben ohne probleme gibt. Wie auch immer.,. ich denke irgendwann bildet man seine gefühle automatisch dazu, ebensozusein wie es meinen freunden erging wenn ich für sie da bin. Irgendwie ist es halt so.
Ich denke das wieso ist eigentich egal.
Wichtig ist, so denke ich, nicht auf dem Bobbes zu hocken und ständig die gedanken ins innere fleisch zu gravieren. Mit narben prägt man sich nur immer mehr Narben ein.

Kurz und zusammengefasst:

dein ziel: Lass mal deine gedanken. und beschäftige dich ab jetzt ununterbrochen mit Problemen anderer dennen die dir nahe stehen und dir wichtig sind. Versuch sie abzulenken. Dann wirst du verstehen dass ablenkung dieser art dich selbst dir selbst zur Kenntnis bringt.

Mit freundlichen Grüßen

Ali mit viel Rechtschreibfehlern und einem gutem Herz .
 

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