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Beste Freunde - was ist los mit mir?

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Hallo zusammen!
Ich bin ein bisschen verwirrt über mich selber und verstehe meine Reaktionen nicht wirklich oder nur teilweise. Dies ist der Grund warum ich hier schreibe. Vielleicht hat jemand von euch eine ähnliche Situation erlebt oder kann durch Objektivität mir helfen 🙂

Ich wohne seit letztem September mit meiner besten Freundin in einer WG (sind beide Studentinnen). Schon bevor wir zusammen gewohnt haben, hatten wir eine recht symbiotische Freundschaft, d.h. selbst wenn wir nicht das gleiche studieren, sahen wir uns jeden Tag oder sonst riefen wir uns an und schrieben sms. Dies ist seit ungefähr drei Jahren so und als wir beide eine neue Wohnung suchten, war es beinahe logisch, dass wir zusammen etwas suchten. Dies lief auch sehr lange gut.

Vorgeschichte:
Vor etwa zwei Monaten hat sie begonnen sich regelmässig mit einem Mann zu treffen, obwohl sie einen Freund hatte. (Ist wahrscheinlich der grösste Unterschied zwischen uns beiden: Sie ist immer in einer Beziehung und ich hatte noch nie einen richtigen Freund). Dem neuen Mann, den sie nun regelmässig traf, erzählte sie jedoch nicht, dass sie einen Freund hat. Ich spürte genau, dass das nicht gut kommen konnte und riet ihr mehrmals, ihm zu sagen, dass sie in einer Beziehung ist, damit keine Ambiguität oder keine Hoffnung seinerseits aufflammt. Meinen Rat hat sie nicht befolgt. Bis sei ihn schliesslich eines Abends geküsst hat. Daraufhin sagte sie ihm, dass sie einen Freund habe. Der Typ meinte daraufhin, dass es jetzt an ihr sei, das ganze zu regeln, dass er auf sie warte, aber nicht ewig, sie solle sich also beeilen. Am nächsten Tag macht sie mit ihrem Freund per Telefon Schluss.

Jetzt komme ich ins Spiel:
Nun ja, da ich die ganze Geschichte recht nah mitbekommen habe, hat es mich ein bisschen geschockt, dass sie so mit einem Menschen umgehen kann, den sie zu lieben sagt. Ich habe ihr dann auch gezeigt/gesagt, dass ich ihr Verhalten nicht toll fände und ich glaube damit hat sie nicht gerechnet. In den darauffolgenden Tagen sprachen wir praktisch nicht miteinander. Sie wollte mir nichts mehr erzählen, da ich ja sowieso nicht einverstanden bin und ich hatte auch nichts mehr zu sagen. Sie verbrachte also die Nächte entweder damit, andere Freundinnen anzurufen, um ihnen schreiend zu erzählen, wie toll sie ihren Freund abserviert hat oder sonst kamen abwechslungsweise der Neue oder der Exfreund vorbei, um mit ihr zu "sprechen". Ich war verzweifelt, weil alles so anders war als vorher, weil sie nicht mehr da war und ich mich so daran gewöhnt hatte, alles mit ihr zu teilen. Zudem rückten meine Prüfungen näher und ich konnte mich überhaupt nicht aufs Lernen konzentrieren mit diesen ganzen Geschichten. Also zog ich vorübergehend aus (für die Prüfungszeit) zu einer Freundin in der Nähe.

Nach dem Auszug:
Naja, nach dem Auszug konnte ich zwar räumlich ein wenig Distanz schaffen, doch emotional belastete die Situation mich umso mehr. Ich vermisste sie. Ich war wütend auf sie. Und auch auf mich. Ich war enttäuscht. Sie war einfach weg, obwohl ja ich weggegangen bin. Mir ging es richtig beschissen. Ich hab sie dann schon noch ab und zu gesehen, weil wir beide an der Uni waren. Und ich hab ihr dann auch gesagt, dass ich im Moment nicht ihre Mitbewohnerin sein kann, dass ich sie aber als Freundin bräuchte, dass ich bräuchte, dass sie da ist für mich. Und ich wollte auch für sie dasein. Daraufhin meinte sie auch, dass sie da wäre. Doch wenn ich ihr nicht schrieb, da konnten Wochen ohne Neuigkeiten vergehen, was vorher noch nie der Fall war. Je länger umso mehr habe ich das Gefühl, dass ich ihr egal bin. Dass ihr unsere Freundschaft nicht wichtig ist. Und das tut weh.

Mein Problem:
Mein Problem aktuellerweise ist, dass ich erstens nicht weiss, wie damit umgehen. Sollte ich jetzt einfach Distanz nehmen? Die ganze Geschichte vergessen? Sie vergessen? Mir bewusst werden, dass Freundschaften vergänglich sind und die letzten drei Jahre wegschmeissen?
Dann frage ich mich immer wieder, warum ich überhaupt ausgezogen bin. Denn das ist der Punkt, den sie nicht versteht. Sie kann nicht verstehen, dass eine Geschichte, die überhaupt nichts mit mir zu tun hat, mich so fest belasten kann, dass ich ausziehe. Rational kann ich das eben auch nicht so gut erklären. In diesem Moment war es einfach ein Gefühl, dass ich es dort nicht mehr aushalten kann.
Viele meiner anderen Freunde, denen ich die Geschichte anvertraut habe, können mich auch nicht wirklich verstehen. Irgendwann kommt die Frage, ob ich in sie verliebt sei. Nein, bin ich nicht. Aber dass ich sie als eine Art Partnerersatz angesehen habe, könnte schon möglich sein.

Kann mir irgendjemand mit meinem psychischen Wirrwarr helfen? Tipps geben? Bin ich normal? Hat das jemand auch mal schon so erlebt? Was muss ich ändern, damit ich mir und vor allem auch ihr nicht so ein Scheissdrama auftische? Weil zwischendurch fühle ich mich auch schuldig ihr gegenüber, dass ich sie fallengelassen habe, in dem ich ausgezogen bin. Aber für die Zeit danach fühle ich mich fallengelassen und dass es sie überhaupt nicht interessiert hat, wie es mir geht...
Danke schon mal an alle diejenigen, die das Ganze gelesen haben und falls ihr etwas kommentieren wollt, würde es mich freuen!
Herzlichst, Lina
 
hallo lina,
also ehrlich gesagt, kann ich deine freundin verstehen. denn wie du schon richtig erkannt hast, die geschichte mit den zwei männern hat nichts mit dir zu tun, insofern ist es seltsam, dass dich das emotional belastet. als gute freundin sollte man natürlich auch mal sagen können "hey, du baust mist, ich finde das nicht gut!" aber letztendlich bleibt es trotzdem ihr leben, und sie muss das tun, was sie für richtig hält. und als gute freundin muss man das akzeptieren können, wenn der andere den rat nicht annehmen will. trozdem sollte man dann weiter für die freundin da sein, auch wenn man ihr verhalten nicht gut findet.

eine gute freundin von mir hat sich mal auf eine ziemlich blöde beziehungskiste eingelassen, ich konnte ihr verhalten auch nicht verstehen und hab ihr immer wieder gesagt, wie ich das finde. aber sie hat sich eben dafür entschieden, leidet heute auch immer noch drunter und es ist ein ewiges hin und her. für mich wäre das nichts und ich sage ihr auch weiterhin meine meinung dazu, trotzdem bin ich aber immer für sie da, wenn sie mal wieder heulend vor meiner tür steht und tröste sie.

verstehst du was ich meine? egal, ob du ihr verhalten in dieser situation nicht gut fandst, sie ist trotzdem deine freundin und hättest ihr beistehen sollen bzw. akzeptieren sollen, dass sie sich eben so entschieden hat. ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich verraten gefühlt hat, da du dich quasi auf die seite der männer gestellt hast. sie sieht es wahrscheinlich so, dass du nicht loyal warst. und dann bist du auch noch ausgezogen, wegen einer sache, die dich eigentlich nichts angeht - dass sie sich nun auch distanziert hat, ist eigentlich ganz verständlich.

ihr solltet mal über all das reden. mach ihr nochmal deinen standpunkt klar, was genau du an der sache nicht in ordnung findest. aber dann mach ihr auch klar, dass du trotzdem weiter zu ihr stehst. man muss auch als beste freundin nicht immer einer meinung sein.

denkst du denn darüber nach, wieder zu ihr zu ziehen oder wie soll das weitergehen?

kann es vielleicht auch sein, dass die sache dich so schockiert hat, weil du unterbewusst befürchtest, dass sie dich als beste freundin genauso schnell abservieren könnte wie ihren ex-freund?
 
Die Situation kenn ich... ich bin immer noch mit meinem Exfreund befreundet und gleichzeitig ist sein bester Freund auch mein bester Freund. Zwischen meinem Ex und mir fliegen häufig die Funken, und unseren gemeinsamen Freund belastet das so sehr dass er schon mehrmals den Kontakt zu uns beiden abbrechen wollte bzw. auf andere Art versucht hat, dem zu ''entkommen''. Natürlich ist die Situation ganz anders, weil wir alle drei ein enges Verhältnis untereinander haben, aber an sich ist es schon nachvollziehbar... manche Menschen reagieren eben unglaublich empfindlich auf sowas.

Ich würde dir raten etwas Absatnd zu suchen, ihr aber gleichzeitig zu zeigen dass du sie als Freundin behalten willst. Ruf dir immer wieder ins Gedächtnis dass das nicht deine Sache ist und versuch dich auf eure Freundschaft zu konzentrieren. Klar ist das hart, aber du kannst nicht die Probleme anderer Leute lösen bzw. ihr Leben leben... gib euch Zeit, sammel dich und stärk deinen Standpunkt, dann kannst du vielleicht ruhiger an die Sache rangehen.
 
Danke vielmals für eure Antworten!

@ suppenhuhn: ich denke schon, dass es mich allgemein belastet hat, wie kaltblütig sie andere "wegwerfen" kann und dass das auch mit mir passieren könnte. Das ganze war allerdings mehr unterbewusst. Im Moment ist es die grosse Frage, ob ich wieder in die Wohnung gehen soll oder mir etwas anderes suchen. Aber ich weiss halt auch nicht, ob sie das nach dem ganzen von mir veranstalteten Drama noch will..

Wie kann ich denn wieder gutmachen, dass ich sie fallengelassen habe?? Und wie schaffe ich mehr Distanz zu nehmen und mich nicht emotionell so reinzusteigern? Ich wollte das alles ja nicht! Aber ich habe wie das Gefühl abhängig von ihr geworden zu sein..

Wo findet ihr Stabilität in eurem Leben? Oder wie schafft ihr es nicht abhängig zu sein in euren Freundschaften oder auch Partnerschaften?

Herzlichen Dank und liebe Grüsse, Lina
 

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