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''Beste Freundin'' hat mich im Stich gelassen

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Hallo zusammen, Ich hätte mir nie träumen lassen dass mir mal so etwas passiert. Umso größer ist auch meine Enttäuschung. Meine ''beste Freundin'' und ich waren seit der Grundschule befreundet, ich finde es war keine übliche Freundschaft, wir waren einfach unzetrennlich. Wir waren zu zweit im Urlaub, sie hat meine Mutter Mama genannt, so wie ich ihre, wir haben zusammen in einem Bett geschlafen, aus einem Teller gegessen, hatten nie Streit, waren jeden Tag zusammen uns gab es einfach nicht alleine, wir waren unzertrennlich, waren in einer Klasse, haben nach der Schule überall nur zusammen gearbeitet, wir waren einfach zwei Menschen mit einem Herz und einer Seele. Dass unsere Freundschaft mal endet, daran hätten wir nicht einmal im Traum gedacht. Selbst wenn wir in einer Beziehung waren, waren wir uns immer wichtiger, dass ein Mann uns mal trennen wird hätten wir beide nie gedacht, und dass haben wir uns auch immer fest versprochen. Doch dann kam es letztes Jahr doch anderster.. Plötzlich hatte sie immer weniger Zeit für mich, was ich aber akzeptiert habe, aber dann wurde es einfach immer schlimmer. Als ich sie darauf ansprach hat sie sich bei mir entschuldigt, und hat mir versprochen dass zu ändern, doch daraus wurde nichts. Unsere Wege haben sich jeden Tag ein Stück mehr getrennt, und am Ende sind wir im Streit auseinander gegangen. Jetzt ist es so, dass wir nicht einmal unsere Nummer mehr haben, wenn wir uns irgendwo mal sehen ( was sehr selten ist, da sie zu ihrem Freund in eine andere Stadt gezogen ist) sagen wir uns nicht einmal mehr Hallo. Der einzigste Ort an dem unsere Freundschaft noch existiert ist auf Facebook. Und ich finde dass einfach nur traurig. Wir hatten nur uns, keine anderen Freunde, und jetzt ist sie einfach weg. Egal mit wem ich bin, es gibt einfach keinen Ersatz für sie, ich werde niewieder so eine Seelenverwandte finden wie sie, sie fehlt mir einfach so, aber zu gleich hasse ich sie auch, für dass was sie getan hat, dass sie unsere Freundschaft einfach hingeschmissen hat und ein komplett anderer Mensch geworden ist, ich glaube der Typ hat ihr eine Gehirnwäsche verpasst. Traurig ist es einfach nur, dass ich wirklich jeden Tag an sie denke, die alten Zeiten vermisse und jede Nacht in mein Kopfkissen weine, aber sie nichtmal ein Gedanke verschwendet an mich, das tut einfach so verdammt weh. Sie war meine andere Herzhälfte, einfach alles für mich, uns gab es nur zu zweit jeder hat unsere Freundschaft bewundert. Ich fühle mich einfach nicht vollständig ohne sie. Ich wollte euch einfach mal fragen, ob ihr sowas auch schon erlebt habt, und was dann daraus geworden ist? 🙁
 
Hallo Gast,

ich verstehe deine Gefühle sehr gut.

Nur möchte ich dich auch darauf hinweisen, dass Menschen sich auseinanderleben. Das kommt vor und ist oft überhaupt nicht böse gemeint, sondern geschieht einfach, egal wie eng man mal miteinander war.

Eure Beziehung hört sich natürlich erst mal märchenhaft an, aber du schreibst, dass ihr nur einander hattet usw. Das ist fast nicht mehr gesund. Wenn man jahrelang so aneinander klebt, muss es doch irgendwann krachen. Auch wenn man sich das nie hätte vorstellen können.

Ich hatte auch eine sehr enge Freundin, die dann aber immer schwieriger und manipulativer wurde, und es fiel mir so verdammt schwer, mich von ihr zu entfernen. Aber irgendwann erkannte ich, dass es nichts bringt, wenn man ständig miteinander zofft. Allerdings war ich damals eben auch fast nur mit ihr unterwegs und wir kapselten uns sehr von den anderen ab, weil wir meinten, wir bräuchten außer uns selbst niemanden sonst.

Erst jetzt habe ich langsam gelernt, dass es mehr nette Menschen gibt, als man es sich erwartet. Ich bin jetzt viel besser in meine Klassengemeinschaft integriert als früher und kann mit fast jedem auch mal reden und einen Scherz machen.

Ich denke, wenn du diese Freundschaft wirklich so sehr möchtest, könntest du noch versuchen, sie über einen aufrichtigen Brief zu erreichen. Wichtig ist aber, dass ihr auch euer eigenes, voneinander getrenntes Leben lässt. Lass auch andere Menschen in dein Leben. Du wirst vermutlich positiv überrascht sein.
 
Was Earthling schrieb, finde ich richtig gut. "Nur und immer wir zwei" ist ungesund. Lebt man sich auseinander, führen die Lebenswege in verschiedene Richtungen, bleibt ein "Verletzter" zurück. In unserer Nachbarschaft lebte eine Familie. Sie hatte keine einzige Freundin, pflegte nur Umgang mit ihrem Mann. Eines Tages - nach ca.18 Jahren, zerbrach die Ehe. Sie war am Boden zerstört, ganz allein. Schlimm sowas. Oft neigen solche Personen dazu, wieder jemanden zu suchen, an den allein sie sich ausrichten.
In einer guten Beziehung gibt es Nähe und Distanz. Und wenn ein Streit der letzte Beziehungskuss war, dann ist es hilfreich zu verzeihen und dem anderen zu signalisieren, dass die Türe offen bleibt, und wenn es Jahre dauert, bis der Andere hindurch - zurück kommt. Keine Erwartungshaltung aufbauen, denn evt. kommt der Andere nicht zurück, selbst wenn das Signal "offene Türe" deutlich gegeben wurde. Wo Nähe ist, ist auch die Gefahr von Verletzungen größer als in Beziehungen "auf Distanz". Das ist eben so. Daher ist das "sich entschuldigen" und das Verzeihen sehr wichtig. Selbstisolation als Reaktion auf das Ende einer engen Beziehung ist falsch. Such' Dir neue Freunde und behalte das Gute in Erinnerung.
 
So dolle aneinander zu kleben finde ich auch wirklich ungesund. Vor allem, wenn gegen so ein "Bollwerk" kein anderer Mensch keine Chance mehr hat. Keine anderen Freunde, und auch kein Partner.

Freundinnen müssen auch (im Idealfall gemeinsam) erwachsen werden. So eine enge Symbiose ist doch eher ein Fall von Teeniefreundschaft. Wenn man älter wird, rückt der Aspekt "eigene Familie" mehr in den Mittelpunkt, was ganz normal ist. Da hättest Du besser reagieren können, das zu akzeptieren und Deiner Freundin eine "lange Leine" zu lassen. Der Freund wird ihr wohl keine "Gehirnwäsche" verpasst haben (denke ich), sondern sie hat sich zu einer erwachseneren Art der Mädelsfreundschaft entwickelt.

Schreib ihr doch mal, wie es Dir geht, daß Du sie vermißt, und guckt doch mal, ob Ihr Eure Freundschaft nicht retten könnt und auf einen "anderen Level" bewegen könnt. Qualität ist in einer Freundschaft wichtig, nicht ständig aneinanderkleben und eine undurchdringbare Mauer gegen andere Menschen bilden. 🙂
 
Langjährige Freundschaften verlaufen oft in "Wellenbewegungen" von Nähe und Distanz, je nachdem, was im Leben gerade so ansteht. Ein neuer Partner, das erste Kind, Stress im Job - all das kann dazu führen, dass der Kontakt mal lockerer wird.

Ich nehme an, dass ihr beide noch recht jung seid und deine Freundin möglicherweise die erste Beziehung hat, die so eng ist, dass die beiden zusammen ziehen. Ich kann mich meinen VorrednerInnen nur anschließen: Lass die Tür offen und beziehe die jetzige Distanz nicht so sehr auf dich. Dann könnt ihr euch auch wieder annähern.

Und du kannst diese Zeit für dich nutzen zu schauen, was dir über diese Freundschaft hinaus auch wert ist, dass du deine Zeit damit verbringst. Ob es weitere Freunde sind, ein Hobby, Ausbildung/Studium - schau mal, woran du so deinen Spaß hast.

Ich habe zwei enge und mehrere gute, aber etwas lockere Freundschaften, teilweise schon über zwei Jahrzehnte. Daher kenne ich diese "Wellenbewegungen" und habe es auch schon mal erlebt, dass eine Freundschaft "weggeschwemmt" wurde. Das ändert aber nichts an deren Wert.
Meine engsten Freundinnen wohnen übrigens 120km bzw. 200km entfernt, einfach weil uns das Leben in unterschiedliche Richtungen verschlagen hat, was sich nun mal nicht unbedingt vermeiden lässt. Die Intensität einer Freundschaft hat nichts mit der Häufigkeit der Treffen zu tun. Und wenn du selbst mal in eine Situation kommst, in der Zeit und Energie eng wird, wirst du es sehr zu schätzen wissen, wenn du Freunde hast, die es dir nicht übel nehmen, wenn du dich mal eine Zeitlang nicht in der gewohnten Intensität meldest.
 
Dein Text stimmt mich schon etwas traurig. Ja, ich kenne diese Geschichte so ähnlich auch. Allerdings betrachte ich das ganze von der anderen Seite. Ich bin die, die "im Stich gelassen hat".

So kann ich dir sagen, dass es einfach irgendwann passiert, da reift man, da wird man anders und entwickelt sich einfach auseinander. Bei meiner besten Freundin und mir war es ein ziemlich schleichender Prozess. Wir waren in unserer Kindheit und der Jugend einfach unzertrennlich, wir waren eine Einheit, uns gabs nicht allein. Bis es dann anfing, dass wir Differenzen hatten. Daraufhin waren wir mal weniger, mal häufiger zusammen. Dadurch haben sich die Interessen einfach verschoben. Wir sind inzwischen zwei völlig verschiedene Menschen geworden. Es passt einfach nicht mehr so wie früher.
Früher waren wir auf einer Wellenlänge und ich hatte immer das Gefühl von Sicherheit in ihrer Nähe. Das ist heute ganz anders. Spreche ich mit ihr oder besuche sie (das passiert inzwischen nur noch ganz selten) ist es einfach so als wäre sie mir irgendwie fremd. Auch wenn immernoch die alten Sprüche und Erinnerungen da sind, sie sind einfach nicht mehr so lebhaft.

Das passiert einem immer wieder, Menschen kommen, Menschen gehen. Man kann Niemanden festhalten. Lass deine beste Freundin wieder zu dir, wenn sie kommt, aber gehe selber auch weiter und schau nicht stets zurück auf das, was einmal war. Lächle, wenn du dich erinnerst, aber trauere den Zeiten nicht nach, sie werden nicht wiederkommen, ganz sicher nicht so wie sie einmal waren.

Das Leben geht voran und irgendwie muss man mit...
 

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