Hallo zusammen,
ich bräuchte Mal einen ausgewogenen Rat zu meiner Beziehung (6 Jahre).
Kurz zum Hintergrund:
Nach zwei langen Beziehungen und ein paar Fast-Beziehungen in denen ich immer im Endeffekt immer verletzt wurde habe ich wieder mit einer alten Schulfreundin Kontakt gehabt und es hat sich was lockeres daraus entwickelt, ich hatte es auch von Anfang kommuniziert, dass ich nur was lockeres will. Es lief auf echt gut, auch da wir uns zu Schulzeiten schon gut verstanden und gute/tiefe Gespräche hatten und sie damals auf mich stand. Irgendwann wollte sie mehr und ich habe mich irgendwie in eine Beziehung hereinmanövrieren lassen (ich weiß war dumm). Aber ich hab's einfach Mal laufen lassen. Anfangs wars dann auch sehr schön, wir waren extrem abenteuerlich und viel reisen was uns sehr verbunden hat und ich dachte vielleicht wars doch gar nicht so schlecht.
Dann durch Corona sind wir eher durch Zufall zusammengezogen, was am Anfang auch noch richtig schön war aber immer mehr sind wir aneinander geraten und mir fiel auf, dass wir extrem unterschiedlich sind. Einige Dinge, die vorher nicht aufgefallen sind, da wir getrennt gewohnt haben. Sie ist sehr emotional und lässt Dinge schnell sehr an sich ran, ich eher rational und kann Dinge gut distanziert betrachten. Sie plant sehr viel, ist fast schon getrieben von ihren unzähligen ToDo listen und ich eher spontan und lasse Dinge auf mich zu kommen. Sie eher ordentlich, ich eher weniger. Das ständige Planen und "besprechen wollen" nervt mich mittlerweile so stark, dass ich schon genervt bin wenn sie reinkommt, weil ich weiß, dass sie schon wieder über Thema XY das überhaupt keine Priorität in nächster Zeit ausgiebig, lang und mehrfach reden will. Das löst bei mir ein Dauerstress aus und ich bin oft gereizt, genervt und will meine Ruhe. Ich bin vom Typ auch generell eher jemand der ruhig und entspannt ist und ich kann mich wunderbar selbst beschäftigen und brauche nicht viele Leute um mich, sie ist da (wer hätte es gedacht) anders und muss viel kommunizieren. Ich konnte es lange tolerieren aber ich merke, dass mich negativ verändert und Seiten von mir herauskommen die ich gar nicht mag. Wir haben schon vieles probiert dieses Kommunikationsthemen anders anzugehen aber ohne Erfolg, weil es schon so viele Tausende Male passiert ist scheint sich schon eine Art "Trauma" entwickelt zu haben.
Eigentlich verbindet uns auch generell wenig. Hobbies und Interessen sind unterschiedlich, Charakter sowieso. Ich bin sehr wissbegierig und interessiere mich für viele Themen (Politik, Wissenschaft, Technik, Sport, Musik, Religion, Philosophie) und erzähle ihr begeistert was ich so lese und würde mir sowas auch von meinem Partner wünschen. Gesprächsthemen bei ihr ist eher Arbeit, Familie, alltäglicher Klatsch & Tratsch und natürlich Planung / ToDos.
Sexuell betrachtet ist es so, dass sie da viel weniger Bedürfnisse hat und sich oft nicht entspannen kann oder wenn dann nur wenn alle ToDos erledigt sind als letzter Punkt auf der Tagesordnung. Selbst die Urlaube sind mittlerweile eher zum K(r)ampf geworden, sie mag eigentlich All-Inclusive Strand Urlaub und ich eher Action / Aktivurlaub, sie toleriert es wohl meistens meine Art von Urlaub zu machen und sich von mir begeistern und mitreißen lassen. Dennoch ist die sehr ängstlich, weniger offen und viel pessimistischer als ich weswegen wir bei der Planung aber auch vor Ort oft streiten.
Trotzdem verstehen wir uns generell gut und wir unterstützen uns gegenseitig bei vielen Themen und können über alles reden. Eigentlich alles was man von einer sehr guten Freundin erwarten würde.
Ich hatte in mehreren schlimmen Phasen schon über eine Trennung nachgedacht, aber die Gedanken sind dann wieder im Sand verlaufen. Zum einen, weil ich viel und lang über solche Themen nachdenke ohne zu einem Ergebnis zu kommen bis es mich zu sehr stresst und es aus Selbstschutz verdränge. Zum anderen, da ich Angst habe niemanden anderen zu finden (bin Anfang 30) da mein Freundeskreis eher klein ist, ich nicht sehr gut bin im Kontakte knüpfen und auch nicht gerade viele Gelegenheiten dazu habe. Mein Selbstbewusstsein ist nicht gerade exorbitant und bin in der Hinsicht eher pessimistisch eingestellt, wodurch ich mir da nicht allzu hohe Chancen ausmache. Da tendiere ich den Weg des geringeren Widerstands zu gehen. Dadurch merke ich aber auch öfter, dass ich wohl ein verzerrtes Realitätsbild habe das mich limitiert.
Ein Grund warum ich Zweifel an der Beziehung ist, dass es nicht so einen typischer Verlauf mit neu kennen lernen und richtig verliebt sein war wie es in allen meinen vorherigen (Fast-) Beziehungen war. Ich hätte das Verliebtsein Gefühl eigentlich gerne gehabt, aber weiß auch, dass die Gefühle nicht das wichtigste sind und nicht ewig bleiben. Ich weiß aber ehrlich gesagt auch nicht ob ich jetzt wirkliche "Liebe" als Emotion empfinde oder anderes (Nähe, Geborgenheit, Gewohnheit..), nach den Verletzungen aus früheren Beziehungen habe ich mich glaube etwas emotional von mir selbst abgekapselt.
Rational betrachtet wird man nie einen perfekten Partner finden an dem einen nichts stört und eine Beziehung ohne Baustellen gibt es auch nicht, es kommt nur drauf an was für NoGos man für sich selbst definiert hat und was und wie viel man dulden oder tolerieren kann. Also von daher könnte ich mich auch weiterhin arrangieren und versuchen das Beste draus zu machen. Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht wie lange ich diesen unterbewussten Dauerstress noch aushalte und ob das Sinn macht sowas langfristig auszuhalten mit Depression. Außerdem denkt sie so langsam über Kinder nach, der Gedanke (bald und / oder mit ihr) Kinder zu haben lässt mich innerlich verzweifeln. Ich denke ich bin gerade noch in einer Phase in der ich mich noch mehr finden will, das Bedürfnis habe frei zu sein und an meinen eigenen Baustellen zu arbeiten.
Macht es Sinn eher rational ranzugehen und das emotionale ist ein nice to have (da nicht dauerhaft) oder ist es ein nicht wegzudenkender Bestandteil?
Bin dankbar für alle Ratschläge und sorry dass es so lang geworden ist.
ich bräuchte Mal einen ausgewogenen Rat zu meiner Beziehung (6 Jahre).
Kurz zum Hintergrund:
Nach zwei langen Beziehungen und ein paar Fast-Beziehungen in denen ich immer im Endeffekt immer verletzt wurde habe ich wieder mit einer alten Schulfreundin Kontakt gehabt und es hat sich was lockeres daraus entwickelt, ich hatte es auch von Anfang kommuniziert, dass ich nur was lockeres will. Es lief auf echt gut, auch da wir uns zu Schulzeiten schon gut verstanden und gute/tiefe Gespräche hatten und sie damals auf mich stand. Irgendwann wollte sie mehr und ich habe mich irgendwie in eine Beziehung hereinmanövrieren lassen (ich weiß war dumm). Aber ich hab's einfach Mal laufen lassen. Anfangs wars dann auch sehr schön, wir waren extrem abenteuerlich und viel reisen was uns sehr verbunden hat und ich dachte vielleicht wars doch gar nicht so schlecht.
Dann durch Corona sind wir eher durch Zufall zusammengezogen, was am Anfang auch noch richtig schön war aber immer mehr sind wir aneinander geraten und mir fiel auf, dass wir extrem unterschiedlich sind. Einige Dinge, die vorher nicht aufgefallen sind, da wir getrennt gewohnt haben. Sie ist sehr emotional und lässt Dinge schnell sehr an sich ran, ich eher rational und kann Dinge gut distanziert betrachten. Sie plant sehr viel, ist fast schon getrieben von ihren unzähligen ToDo listen und ich eher spontan und lasse Dinge auf mich zu kommen. Sie eher ordentlich, ich eher weniger. Das ständige Planen und "besprechen wollen" nervt mich mittlerweile so stark, dass ich schon genervt bin wenn sie reinkommt, weil ich weiß, dass sie schon wieder über Thema XY das überhaupt keine Priorität in nächster Zeit ausgiebig, lang und mehrfach reden will. Das löst bei mir ein Dauerstress aus und ich bin oft gereizt, genervt und will meine Ruhe. Ich bin vom Typ auch generell eher jemand der ruhig und entspannt ist und ich kann mich wunderbar selbst beschäftigen und brauche nicht viele Leute um mich, sie ist da (wer hätte es gedacht) anders und muss viel kommunizieren. Ich konnte es lange tolerieren aber ich merke, dass mich negativ verändert und Seiten von mir herauskommen die ich gar nicht mag. Wir haben schon vieles probiert dieses Kommunikationsthemen anders anzugehen aber ohne Erfolg, weil es schon so viele Tausende Male passiert ist scheint sich schon eine Art "Trauma" entwickelt zu haben.
Eigentlich verbindet uns auch generell wenig. Hobbies und Interessen sind unterschiedlich, Charakter sowieso. Ich bin sehr wissbegierig und interessiere mich für viele Themen (Politik, Wissenschaft, Technik, Sport, Musik, Religion, Philosophie) und erzähle ihr begeistert was ich so lese und würde mir sowas auch von meinem Partner wünschen. Gesprächsthemen bei ihr ist eher Arbeit, Familie, alltäglicher Klatsch & Tratsch und natürlich Planung / ToDos.
Sexuell betrachtet ist es so, dass sie da viel weniger Bedürfnisse hat und sich oft nicht entspannen kann oder wenn dann nur wenn alle ToDos erledigt sind als letzter Punkt auf der Tagesordnung. Selbst die Urlaube sind mittlerweile eher zum K(r)ampf geworden, sie mag eigentlich All-Inclusive Strand Urlaub und ich eher Action / Aktivurlaub, sie toleriert es wohl meistens meine Art von Urlaub zu machen und sich von mir begeistern und mitreißen lassen. Dennoch ist die sehr ängstlich, weniger offen und viel pessimistischer als ich weswegen wir bei der Planung aber auch vor Ort oft streiten.
Trotzdem verstehen wir uns generell gut und wir unterstützen uns gegenseitig bei vielen Themen und können über alles reden. Eigentlich alles was man von einer sehr guten Freundin erwarten würde.
Ich hatte in mehreren schlimmen Phasen schon über eine Trennung nachgedacht, aber die Gedanken sind dann wieder im Sand verlaufen. Zum einen, weil ich viel und lang über solche Themen nachdenke ohne zu einem Ergebnis zu kommen bis es mich zu sehr stresst und es aus Selbstschutz verdränge. Zum anderen, da ich Angst habe niemanden anderen zu finden (bin Anfang 30) da mein Freundeskreis eher klein ist, ich nicht sehr gut bin im Kontakte knüpfen und auch nicht gerade viele Gelegenheiten dazu habe. Mein Selbstbewusstsein ist nicht gerade exorbitant und bin in der Hinsicht eher pessimistisch eingestellt, wodurch ich mir da nicht allzu hohe Chancen ausmache. Da tendiere ich den Weg des geringeren Widerstands zu gehen. Dadurch merke ich aber auch öfter, dass ich wohl ein verzerrtes Realitätsbild habe das mich limitiert.
Ein Grund warum ich Zweifel an der Beziehung ist, dass es nicht so einen typischer Verlauf mit neu kennen lernen und richtig verliebt sein war wie es in allen meinen vorherigen (Fast-) Beziehungen war. Ich hätte das Verliebtsein Gefühl eigentlich gerne gehabt, aber weiß auch, dass die Gefühle nicht das wichtigste sind und nicht ewig bleiben. Ich weiß aber ehrlich gesagt auch nicht ob ich jetzt wirkliche "Liebe" als Emotion empfinde oder anderes (Nähe, Geborgenheit, Gewohnheit..), nach den Verletzungen aus früheren Beziehungen habe ich mich glaube etwas emotional von mir selbst abgekapselt.
Rational betrachtet wird man nie einen perfekten Partner finden an dem einen nichts stört und eine Beziehung ohne Baustellen gibt es auch nicht, es kommt nur drauf an was für NoGos man für sich selbst definiert hat und was und wie viel man dulden oder tolerieren kann. Also von daher könnte ich mich auch weiterhin arrangieren und versuchen das Beste draus zu machen. Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht wie lange ich diesen unterbewussten Dauerstress noch aushalte und ob das Sinn macht sowas langfristig auszuhalten mit Depression. Außerdem denkt sie so langsam über Kinder nach, der Gedanke (bald und / oder mit ihr) Kinder zu haben lässt mich innerlich verzweifeln. Ich denke ich bin gerade noch in einer Phase in der ich mich noch mehr finden will, das Bedürfnis habe frei zu sein und an meinen eigenen Baustellen zu arbeiten.
Macht es Sinn eher rational ranzugehen und das emotionale ist ein nice to have (da nicht dauerhaft) oder ist es ein nicht wegzudenkender Bestandteil?
Bin dankbar für alle Ratschläge und sorry dass es so lang geworden ist.