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Beziehung beenden oder sich arrangieren

Alex h

Neues Mitglied
Hallo zusammen,
ich bräuchte Mal einen ausgewogenen Rat zu meiner Beziehung (6 Jahre).

Kurz zum Hintergrund:
Nach zwei langen Beziehungen und ein paar Fast-Beziehungen in denen ich immer im Endeffekt immer verletzt wurde habe ich wieder mit einer alten Schulfreundin Kontakt gehabt und es hat sich was lockeres daraus entwickelt, ich hatte es auch von Anfang kommuniziert, dass ich nur was lockeres will. Es lief auf echt gut, auch da wir uns zu Schulzeiten schon gut verstanden und gute/tiefe Gespräche hatten und sie damals auf mich stand. Irgendwann wollte sie mehr und ich habe mich irgendwie in eine Beziehung hereinmanövrieren lassen (ich weiß war dumm). Aber ich hab's einfach Mal laufen lassen. Anfangs wars dann auch sehr schön, wir waren extrem abenteuerlich und viel reisen was uns sehr verbunden hat und ich dachte vielleicht wars doch gar nicht so schlecht.

Dann durch Corona sind wir eher durch Zufall zusammengezogen, was am Anfang auch noch richtig schön war aber immer mehr sind wir aneinander geraten und mir fiel auf, dass wir extrem unterschiedlich sind. Einige Dinge, die vorher nicht aufgefallen sind, da wir getrennt gewohnt haben. Sie ist sehr emotional und lässt Dinge schnell sehr an sich ran, ich eher rational und kann Dinge gut distanziert betrachten. Sie plant sehr viel, ist fast schon getrieben von ihren unzähligen ToDo listen und ich eher spontan und lasse Dinge auf mich zu kommen. Sie eher ordentlich, ich eher weniger. Das ständige Planen und "besprechen wollen" nervt mich mittlerweile so stark, dass ich schon genervt bin wenn sie reinkommt, weil ich weiß, dass sie schon wieder über Thema XY das überhaupt keine Priorität in nächster Zeit ausgiebig, lang und mehrfach reden will. Das löst bei mir ein Dauerstress aus und ich bin oft gereizt, genervt und will meine Ruhe. Ich bin vom Typ auch generell eher jemand der ruhig und entspannt ist und ich kann mich wunderbar selbst beschäftigen und brauche nicht viele Leute um mich, sie ist da (wer hätte es gedacht) anders und muss viel kommunizieren. Ich konnte es lange tolerieren aber ich merke, dass mich negativ verändert und Seiten von mir herauskommen die ich gar nicht mag. Wir haben schon vieles probiert dieses Kommunikationsthemen anders anzugehen aber ohne Erfolg, weil es schon so viele Tausende Male passiert ist scheint sich schon eine Art "Trauma" entwickelt zu haben.

Eigentlich verbindet uns auch generell wenig. Hobbies und Interessen sind unterschiedlich, Charakter sowieso. Ich bin sehr wissbegierig und interessiere mich für viele Themen (Politik, Wissenschaft, Technik, Sport, Musik, Religion, Philosophie) und erzähle ihr begeistert was ich so lese und würde mir sowas auch von meinem Partner wünschen. Gesprächsthemen bei ihr ist eher Arbeit, Familie, alltäglicher Klatsch & Tratsch und natürlich Planung / ToDos.
Sexuell betrachtet ist es so, dass sie da viel weniger Bedürfnisse hat und sich oft nicht entspannen kann oder wenn dann nur wenn alle ToDos erledigt sind als letzter Punkt auf der Tagesordnung. Selbst die Urlaube sind mittlerweile eher zum K(r)ampf geworden, sie mag eigentlich All-Inclusive Strand Urlaub und ich eher Action / Aktivurlaub, sie toleriert es wohl meistens meine Art von Urlaub zu machen und sich von mir begeistern und mitreißen lassen. Dennoch ist die sehr ängstlich, weniger offen und viel pessimistischer als ich weswegen wir bei der Planung aber auch vor Ort oft streiten.
Trotzdem verstehen wir uns generell gut und wir unterstützen uns gegenseitig bei vielen Themen und können über alles reden. Eigentlich alles was man von einer sehr guten Freundin erwarten würde.

Ich hatte in mehreren schlimmen Phasen schon über eine Trennung nachgedacht, aber die Gedanken sind dann wieder im Sand verlaufen. Zum einen, weil ich viel und lang über solche Themen nachdenke ohne zu einem Ergebnis zu kommen bis es mich zu sehr stresst und es aus Selbstschutz verdränge. Zum anderen, da ich Angst habe niemanden anderen zu finden (bin Anfang 30) da mein Freundeskreis eher klein ist, ich nicht sehr gut bin im Kontakte knüpfen und auch nicht gerade viele Gelegenheiten dazu habe. Mein Selbstbewusstsein ist nicht gerade exorbitant und bin in der Hinsicht eher pessimistisch eingestellt, wodurch ich mir da nicht allzu hohe Chancen ausmache. Da tendiere ich den Weg des geringeren Widerstands zu gehen. Dadurch merke ich aber auch öfter, dass ich wohl ein verzerrtes Realitätsbild habe das mich limitiert.
Ein Grund warum ich Zweifel an der Beziehung ist, dass es nicht so einen typischer Verlauf mit neu kennen lernen und richtig verliebt sein war wie es in allen meinen vorherigen (Fast-) Beziehungen war. Ich hätte das Verliebtsein Gefühl eigentlich gerne gehabt, aber weiß auch, dass die Gefühle nicht das wichtigste sind und nicht ewig bleiben. Ich weiß aber ehrlich gesagt auch nicht ob ich jetzt wirkliche "Liebe" als Emotion empfinde oder anderes (Nähe, Geborgenheit, Gewohnheit..), nach den Verletzungen aus früheren Beziehungen habe ich mich glaube etwas emotional von mir selbst abgekapselt.

Rational betrachtet wird man nie einen perfekten Partner finden an dem einen nichts stört und eine Beziehung ohne Baustellen gibt es auch nicht, es kommt nur drauf an was für NoGos man für sich selbst definiert hat und was und wie viel man dulden oder tolerieren kann. Also von daher könnte ich mich auch weiterhin arrangieren und versuchen das Beste draus zu machen. Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht wie lange ich diesen unterbewussten Dauerstress noch aushalte und ob das Sinn macht sowas langfristig auszuhalten mit Depression. Außerdem denkt sie so langsam über Kinder nach, der Gedanke (bald und / oder mit ihr) Kinder zu haben lässt mich innerlich verzweifeln. Ich denke ich bin gerade noch in einer Phase in der ich mich noch mehr finden will, das Bedürfnis habe frei zu sein und an meinen eigenen Baustellen zu arbeiten.

Macht es Sinn eher rational ranzugehen und das emotionale ist ein nice to have (da nicht dauerhaft) oder ist es ein nicht wegzudenkender Bestandteil?

Bin dankbar für alle Ratschläge und sorry dass es so lang geworden ist.
 
Hallo und willkommen hier. Du hast Recht, es gibt keine ideale Partnerschaft, aber es gibt Beziehungen, wo das Meiste ganz gut läuft bzw. die wirklich wesentlichen Dinge stimmen.

Das scheint bei Euch überhaupt nicht der Fall zu sein. Eine Beziehung sollte keinen Dauerstress verursachen und man sollte sich am Partner erfreuen in jeglicher Hinsicht. Eure Naturelle sind sehr unterschiedlich, da sehe ich wenig Berührungspunkte.

Deine Panik, keine Frau mehr zu finden, kann ich zwar verstehen. Aber Du bist noch sehr jung und man kann in jedem Alter immer auch neue Menschen kennenlernen und Beziehungen finden. Und Du hast ja auch gerne alleine gelebt.

Es wäre ihr gegenüber - und letztlich Dir auch - in meinen Augen nicht fair, wenn sie als Notnagel herhalten soll, weil Du Angst hast, nichts Besseres zu finden. Ich denke, dass zunächst eine räumliche Trennung schon mal sinnvoll wäre oder wenn es sich für Dich besser anfühlt, direkt eine Trennung.

Ich kann auch verstehen, dass Dir die Phase der Verliebtheit gefehlt hat, es ist mit die schönste Phase der Beziehung in meinen Augen. Eure Beziehung klingt eher freundschaftlich mit etwas Sex.

Könntest Du Dir vorstellen, langfristig und wenn es für sie in Ordnung wäre, dass Eure Freundschaft in eine "normale" Freundschaft münden könnte, wo Ihr ab und an was zusammen macht, aber nicht mehr zusammen seid?

Ich kann Dich gut verstehen, dass Du Deine Ruhe haben möchtest und nicht ständig mit Aktionen belagert werden willst und es ist auch schön natürlich, wenn der Partner sich auch für einige themen interessiert und man sich darüber austauschen kann.

Wäre es eine Lösung, dass Ihr Euch mal eine Zeitlang nicht seht, z.b. getrennt Urlaub macht, um mal Abstand räumlich zu haben und alles in Ruhe zu überdenken?
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hab's einfach Mal laufen lassen.
eher durch Zufall zusammengezogen
tendiere ich den Weg des geringeren Widerstands zu gehen.

Bequem.
Vielleicht ärgerst du dich mehr über dich selbst als über sie?
Vielleicht geht es mehr darum, was dich an dir stört, als darum, was an ihr falsch ist?

Sie ist sehr emotional und lässt Dinge schnell sehr an sich ran

Ihr kennt euch aus der Schulzeit.
Ihr führtet eine Beziehung vor dem Zusammenzug.
Und du wusstest das nicht über sie?
Wie ist das möglich, sich so wenig zu kennen?

dass ich schon genervt bin wenn sie reinkommt, weil ich weiß, dass sie schon wieder über Thema XY das überhaupt keine Priorität in nächster Zeit ausgiebig, lang und mehrfach reden will
Das löst bei mir ein Dauerstress aus und ich bin oft gereizt, genervt und will meine Ruhe.
muss viel kommunizieren. Ich konnte es lange tolerieren
verbindet uns auch generell wenig.
Sexuell betrachtet ist es so, dass sie da viel weniger Bedürfnisse hat
Urlaube sind mittlerweile eher zum K(r)ampf geworden,
Trotzdem verstehen wir uns generell gut

Wann?

über eine Trennung nachgedacht, aber
ich Angst habe niemanden anderen zu finden

Das ist schon arg.


Mein Selbstbewusstsein ist nicht gerade exorbitant

Vielleicht solltest du dem die Chance geben zu wachsen, indem du ein anderes Verhalten an den Tag legst?
 
Es wäre ihr - und letztlich Dir auch - in meinen Augen nicht fair, wenn sie als Notnagel herhalten soll, weil Du Angst hast, nichts Besseres zu finden. Ich denke, dass zunächst eine räumliche Trennung schon mal sinnvoll wäre oder wenn es sich für Dich besser anfühlt, direkt eine Trennung.
Das denke ich auch.

Außerdem denkt sie so langsam über Kinder nach, der Gedanke (bald und / oder mit ihr) Kinder zu haben lässt mich innerlich verzweifeln. I
Ich denke,du solltest ehrlich zu dir selbst sein und zu ihr.
Wenn die gemeinsame Zukunft mit Kind für sie ein Traum ist und dich innerlich verzweifeln lässt,ist das doch zum Scheitern verurteilt.
Dann lieber jetzt trennen,als später mit Kindern.Oder sich ein Leben lang in einer Beziehung gefangen fühlen,wo man unglücklich ist?Warum sollte man das tun?
 
Und Du hast ja auch gerne alleine gelebt.
Obwohl ich gern alleine für mich Dinge mache und meine Ruhe habe ist es aber auch positiv mit ihr zusammen zu wohnen, da ich mich dann weniger tief und lang in depressiven Phasen oder Exzessen (hobbymäßig) verliere. Und nur dadurch haben wir eine Katze was unsere Beziehung auch immens bereichert. So kann ich bei allem was für eine Trennung spricht auch irgendwo positives finden und das macht die Entscheidung für mich schwer.
Es wäre ihr gegenüber - und letztlich Dir auch - in meinen Augen nicht fair, wenn sie als Notnagel herhalten soll, weil Du Angst hast, nichts Besseres zu finden.
Ja das ist wohl wahr. Da sie sich wegen der biologischen Uhr zeitlich langsam etwas sorgen macht, will ich ihr die Chance nicht nehmen mit jemand anderem Kinder zu bekommen. Allerdings ist es so, dass sie schon bei Kleinigkeiten (in meinen Augen) emotional total überreagiert (als wenn die Welt gleich unterginge) und wenn ich daran denke mit ihr Schluss zu machen würde sie das extrem treffen, vielleicht zerstört sie all mein wertvolles Zeug oder ist so am Boden dass sie nicht mehr klarkommt im Beruf und da sie mir ja schon am Herzen liegt fällt mir das noch schwerer ihr das anzutun. Ich weiß es gibt keinen einfache Trennung, aber in einem Spektrum an Reaktionen wäre sie definitiv auf einem der Extreme.
Für mich ist ein großer Punkt, dass ich jemand bin der Dinge leicht bereut bzw. große Angst hat in Zukunft jetzige Entscheidungen zu bereuen und mental zu stark in der Vergangenheit zu leben.
Ich denke, dass zunächst eine räumliche Trennung schon mal sinnvoll wäre oder wenn es sich für Dich besser anfühlt, direkt eine Trennung.
Wäre es eine Lösung, dass Ihr Euch mal eine Zeitlang nicht seht, z.b. getrennt Urlaub macht, um mal Abstand räumlich zu haben und alles in Ruhe zu überdenken?
Ja, an eine räumliche Trennung hab ich auch schon gedacht, mir ist auch immer mehr aufgefallen, dass wenn ich allein zuhause bin für wenige Tage ich viel klarer denken kann und meine eigenen Baustellen besser angehen und Ziele setzen kann. Sie wird glaube ich alles tun und versprechen, um mich von einer Trennung abzuhalten (bereits erlebt bei Anzeichen von Zweifeln meinerseits).
Ich kann auch verstehen, dass Dir die Phase der Verliebtheit gefehlt hat, es ist mit die schönste Phase der Beziehung in meinen Augen.
Das stimmt. Allerdings waren meine Gefühle in früheren Beziehungen oft fast schon zu stark, dadurch war ich dann sehr anhänglich und abhängig, was hat nicht unbedingt positive Auswirkungen hatte. Daher klang für mich der eher vernunftbasierte Ansatz dieses Mal anfangs besser und "erwachsener". Mittlerweile aber nicht mehr unbedingt.
Könntest Du Dir vorstellen, langfristig und wenn es für sie in Ordnung wäre, dass Eure Freundschaft in eine "normale" Freundschaft münden könnte, wo Ihr ab und an was zusammen macht, aber nicht mehr zusammen seid?
Absolut. Das wäre vielleicht sogar der best Case, da ich sie so nicht verliere, aber ich bezweifle, dass das für sie eine Option sein wird.
Wo und mit wem siehst du dich in 10 Jahren?
Schwierig das zu beantworten. Habe jetzt keinen konkreten Lebensplan im Kopf. Kann auch sein, dass ich diese Gedanken eher verdränge wegen der Zweifel an der jetzigen Beziehung.
Vielleicht ärgerst du dich mehr über dich selbst als über sie?
Vielleicht geht es mehr darum, was dich an dir stört, als darum, was an ihr falsch ist?
Stimmt, es ist schon beides. Wenn ich generell ähnlich gut organisiert wäre gäbe es deutlich weniger Stress und Streit. Dennoch stört mich ihre grundsätzliche Herangehensweise an das Leben und Organisation. Der 12. Punkt auf der ToDo Liste, der erst in 3 Monaten relevant ist muss man nicht unbedingt heute noch besprechen. Backpacking durch Asien ist nicht nur gefährlich, andere Menschen sind nicht immer nur gefährlich und wollen einem was schlechtes usw.
Dennoch stört mich auch extrem viel an mir selbst und ich versuche daran zu arbeiten. Habe aber auch das Gefühl das würde als Single deutlich besser klappen. Nach der letzten Beziehung bin ich echt aufgeblüht und das hat mir echt gut getan, leider hab ich irgendwie die Tendenz mich zu schnell wieder in Beziehungen zu stürzen. In den letzten 17 Jahren war ich glaube ich maximal 3 Jahre Single.
Und du wusstest das nicht über sie?
Wie ist das möglich, sich so wenig zu kennen?
Das mit dem Fixieren auf ToDos/ Listen war mir absolut nicht bewusst, das ist jetzt nicht so das Gesprächsthema im Jugendalter gewesen. Auch im erneuten sich Näherkommen war das nicht abzusehen wenn man telefoniert oder sich ein paar Stunden sieht, das wurde erst durchs Zusammenwohnen deutlich. Was die emotionalen Überreaktionen betrifft war mir das Ausmaß absolut nicht bewusst, es gab allerdings ein paar Anzeichen. Ich dachte immer das wäre eine Phase und es wird wieder besser wenn Zustand X sich ändert. Aber nach Zustand X kam Y und danach Z und irgendwann hab ich gemerkt, dass das Problem woanders liegt.
Ich habe im originalen Post überwiegend negative Aspekte genannt, daher mag der Eindruck entstehen es sei alles nur schlecht. Dem ist aber nicht so. Positives und negatives ist ungefähr ausgeglichen aber die paar genannten negativen Punkte sind eben sehr belastend auf Dauer.
Vielleicht solltest du dem die Chance geben zu wachsen, indem du ein anderes Verhalten an den Tag legst?
Was für ein Verhalten schlägst du da vor?
Ich denke,du solltest ehrlich zu dir selbst sein und zu ihr.
Wenn die gemeinsame Zukunft mit Kind für sie ein Traum ist und dich innerlich verzweifeln lässt,ist das doch zum Scheitern verurteilt.
Ich möchte schon auch Kinder haben, aber nicht in naher Zukunft und bin eben unsicher, ob das mit ihr eine gute Idee ist. Im Moment würde ich sagen ist unser Leben relativ unbeschwert und sie kommt so häufig und über längere Zeit emotional an ihr Limit. Wie wird das dann erst mit Kindern werden... Da graut es mir etwas.
Dann lieber jetzt trennen,als später mit Kindern.Oder sich ein Leben lang in einer Beziehung gefangen fühlen,wo man unglücklich ist?Warum sollte man das tun?
Ja, wahrscheinlich besser. Da ich eher der Typ bin dem Dinge passieren anstatt, dass er sie aktiv gestaltet (ich arbeite daran), sehe ich mich am selben Punkt wie jetzt in 5 Jahren mit 2 Kindern und das macht die Trennung noch deutlich schwerer für mich.
Wenn ich mich aber trenne und langfristig unglücklich Single bin, bin ich dann in einer besseren Situation? Im anderen Szenario hätte ich dann womöglich Kinder die längerfristig Erfüllung und Freude bringen können und eine Partnerin die einen unterstützt. Vielleicht klappt es ja an Problemen zu arbeiten oder seine Einstellung zu verändern und dann hätte ich das weggeschmissen. Obwohl das was du sagst schlüssig klingt finde ichs dennoch nicht so einfach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,
ich bräuchte Mal einen ausgewogenen Rat zu meiner Beziehung (6 Jahre).

Kurz zum Hintergrund:
Nach zwei langen Beziehungen und ein paar Fast-Beziehungen in denen ich immer im Endeffekt immer verletzt wurde habe ich wieder mit einer alten Schulfreundin Kontakt gehabt und es hat sich was lockeres daraus entwickelt, ich hatte es auch von Anfang kommuniziert, dass ich nur was lockeres will. Es lief auf echt gut, auch da wir uns zu Schulzeiten schon gut verstanden und gute/tiefe Gespräche hatten und sie damals auf mich stand. Irgendwann wollte sie mehr und ich habe mich irgendwie in eine Beziehung hereinmanövrieren lassen (ich weiß war dumm). Aber ich hab's einfach Mal laufen lassen. Anfangs wars dann auch sehr schön, wir waren extrem abenteuerlich und viel reisen was uns sehr verbunden hat und ich dachte vielleicht wars doch gar nicht so schlecht.

Dann durch Corona sind wir eher durch Zufall zusammengezogen, was am Anfang auch noch richtig schön war aber immer mehr sind wir aneinander geraten und mir fiel auf, dass wir extrem unterschiedlich sind. Einige Dinge, die vorher nicht aufgefallen sind, da wir getrennt gewohnt haben. Sie ist sehr emotional und lässt Dinge schnell sehr an sich ran, ich eher rational und kann Dinge gut distanziert betrachten. Sie plant sehr viel, ist fast schon getrieben von ihren unzähligen ToDo listen und ich eher spontan und lasse Dinge auf mich zu kommen. Sie eher ordentlich, ich eher weniger. Das ständige Planen und "besprechen wollen" nervt mich mittlerweile so stark, dass ich schon genervt bin wenn sie reinkommt, weil ich weiß, dass sie schon wieder über Thema XY das überhaupt keine Priorität in nächster Zeit ausgiebig, lang und mehrfach reden will. Das löst bei mir ein Dauerstress aus und ich bin oft gereizt, genervt und will meine Ruhe. Ich bin vom Typ auch generell eher jemand der ruhig und entspannt ist und ich kann mich wunderbar selbst beschäftigen und brauche nicht viele Leute um mich, sie ist da (wer hätte es gedacht) anders und muss viel kommunizieren. Ich konnte es lange tolerieren aber ich merke, dass mich negativ verändert und Seiten von mir herauskommen die ich gar nicht mag. Wir haben schon vieles probiert dieses Kommunikationsthemen anders anzugehen aber ohne Erfolg, weil es schon so viele Tausende Male passiert ist scheint sich schon eine Art "Trauma" entwickelt zu haben.

Eigentlich verbindet uns auch generell wenig. Hobbies und Interessen sind unterschiedlich, Charakter sowieso. Ich bin sehr wissbegierig und interessiere mich für viele Themen (Politik, Wissenschaft, Technik, Sport, Musik, Religion, Philosophie) und erzähle ihr begeistert was ich so lese und würde mir sowas auch von meinem Partner wünschen. Gesprächsthemen bei ihr ist eher Arbeit, Familie, alltäglicher Klatsch & Tratsch und natürlich Planung / ToDos.
Sexuell betrachtet ist es so, dass sie da viel weniger Bedürfnisse hat und sich oft nicht entspannen kann oder wenn dann nur wenn alle ToDos erledigt sind als letzter Punkt auf der Tagesordnung. Selbst die Urlaube sind mittlerweile eher zum K(r)ampf geworden, sie mag eigentlich All-Inclusive Strand Urlaub und ich eher Action / Aktivurlaub, sie toleriert es wohl meistens meine Art von Urlaub zu machen und sich von mir begeistern und mitreißen lassen. Dennoch ist die sehr ängstlich, weniger offen und viel pessimistischer als ich weswegen wir bei der Planung aber auch vor Ort oft streiten.
Trotzdem verstehen wir uns generell gut und wir unterstützen uns gegenseitig bei vielen Themen und können über alles reden. Eigentlich alles was man von einer sehr guten Freundin erwarten würde.

Ich hatte in mehreren schlimmen Phasen schon über eine Trennung nachgedacht, aber die Gedanken sind dann wieder im Sand verlaufen. Zum einen, weil ich viel und lang über solche Themen nachdenke ohne zu einem Ergebnis zu kommen bis es mich zu sehr stresst und es aus Selbstschutz verdränge. Zum anderen, da ich Angst habe niemanden anderen zu finden (bin Anfang 30) da mein Freundeskreis eher klein ist, ich nicht sehr gut bin im Kontakte knüpfen und auch nicht gerade viele Gelegenheiten dazu habe. Mein Selbstbewusstsein ist nicht gerade exorbitant und bin in der Hinsicht eher pessimistisch eingestellt, wodurch ich mir da nicht allzu hohe Chancen ausmache. Da tendiere ich den Weg des geringeren Widerstands zu gehen. Dadurch merke ich aber auch öfter, dass ich wohl ein verzerrtes Realitätsbild habe das mich limitiert.
Ein Grund warum ich Zweifel an der Beziehung ist, dass es nicht so einen typischer Verlauf mit neu kennen lernen und richtig verliebt sein war wie es in allen meinen vorherigen (Fast-) Beziehungen war. Ich hätte das Verliebtsein Gefühl eigentlich gerne gehabt, aber weiß auch, dass die Gefühle nicht das wichtigste sind und nicht ewig bleiben. Ich weiß aber ehrlich gesagt auch nicht ob ich jetzt wirkliche "Liebe" als Emotion empfinde oder anderes (Nähe, Geborgenheit, Gewohnheit..), nach den Verletzungen aus früheren Beziehungen habe ich mich glaube etwas emotional von mir selbst abgekapselt.

Rational betrachtet wird man nie einen perfekten Partner finden an dem einen nichts stört und eine Beziehung ohne Baustellen gibt es auch nicht, es kommt nur drauf an was für NoGos man für sich selbst definiert hat und was und wie viel man dulden oder tolerieren kann. Also von daher könnte ich mich auch weiterhin arrangieren und versuchen das Beste draus zu machen. Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht wie lange ich diesen unterbewussten Dauerstress noch aushalte und ob das Sinn macht sowas langfristig auszuhalten mit Depression. Außerdem denkt sie so langsam über Kinder nach, der Gedanke (bald und / oder mit ihr) Kinder zu haben lässt mich innerlich verzweifeln. Ich denke ich bin gerade noch in einer Phase in der ich mich noch mehr finden will, das Bedürfnis habe frei zu sein und an meinen eigenen Baustellen zu arbeiten.

Macht es Sinn eher rational ranzugehen und das emotionale ist ein nice to have (da nicht dauerhaft) oder ist es ein nicht wegzudenkender Bestandteil?

Bin dankbar für alle Ratschläge und sorry dass es so lang geworden ist.
Hey Du, ich kann dazu nur sagen, hör auf Dein Bauchgefühl. Und toi toi toi
 

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