Beziehungen

Hallo liebe Hilferuf-Forengemeinde!

Ich (24, m) habe ein Problem: Seit etwa 6 Jahren habe ich keine Beziehung mehr gehabt. Das Alleinsein stört mich inzwischen sehr, vor allem deshalb, weil ich eine Idee davon habe, was mir so alles entgeht (ich hatte zwischen meinem 16. und 18. Lebenjahr meine erste und bisher einzige Freundin). Ich vermisse das Kuscheln, die Zuneigung, die Zärtlichkeit und alles, was eben sonst noch zu einer Beziehung gehört.
In den letzten Jahren hatte ich schon hin und wieder die Chance, mit dem einen oder anderen Mädel zusammen zu kommen (in den 6 Jahren insgesamt 3 Mal). Diese Mädels waren aber alle ziemlich merkwürdig drauf. Eine hatte ziemlich starke Bindungsangst; das war ein ganz nerviges hin und her. Die andere kam frisch aus der Psychiatrie und hat ständig über ihre Probleme und den dazugehörigen Therapeuten geredet. Die dritte hatte enorme sexuelle Schwierigkeiten (wohl schlimme Erfahrungen in der Kindheit und ein Problem mit der guten alten Anorexie).
Alle drei waren, trotz ihrer Macken, schon "irgendwie" liebenswert; eine dauerhafte Beziehung hätte ich mir jedoch mit keiner Vorstellen können. Wie soll ich mich in eine Frau verlieben, bei der ich mir nicht sicher sein kann, ob sie mir morgen nicht aus Angst den Laufpass gibt und dann übermorgen doch wieder mit mir Sex haben will?
Da ich nun immernoch solo bin, frage ich mich mittlerweile, ob ich nicht vielleicht einfach zu hohe Ansprüche habe an meinen potentiellen Partner habe: Ich würde gerne mit jemandem zusammen sein, der liebevoll ist, viel Einfühlungsvermögen besitzt, sich nicht verstellt, an mir interessiert ist und eher zart "daherkommt" [ein paar Kilo mehr sind für mich jedoch auch kein Ausschlusskriterium, solange sie stehend noch ihre eigenen Füße sehen kann ].

Sind meine Ansprüche zu hoch?

Klar, nur wer gewisse Ansprüche erfüllt, kann auch welche stellen. Ich glaube, dass ich ein ziemlicher Durchschnittstyp bin. Ich habe keine Sixpacks und bin auch nicht besonders groß oder breit gebaut. Dafür gibt es aber Tage, an denen ich vor Kreativität nur so sprühe und andere Menschen auch mal zum Lachen bringen kann. Es dürfte also nicht der Fall sein, dass ich komplett gar keinen Reiz auf Frauen ausübe. Deshalb frage ich mich, warum ich bisher nur potentielle Partner kennen gelernt habe, die eher wenig beziehungstauglich zu sein scheinen. Was mache ich falsch? Ist es vielleicht einfach so, dass ich mit meinen 24 zu "spät komme" und fast alle wirklich beziehungstauglichen Mädels schon in festen Händen sind?

Hallo Gast,
nein, du bist noch nicht zu spät dran!! Du bist vielleicht nur schon zu reif für dein Alter, denn du weißt genau, was du dir so vorstellen würdest. Und momentan sieht es dadurch so aus als müsstest du dir deine zukünftige Freundin/Frau selber backen.
Ich habe meinen Mann auch erst mit 26 kennengelernt und davor "nur" eine wirkliche Beziehung gehabt... du hast also noch Zeit ;-).
Was du feststellst ist allerdings schon bemerkenswert. Du scheinst auf Frauen mit psychischen Problemen zu reagieren. Ist das Zufall oder arbeitest du evtl. in einem solchen Beruf?
Was deine Möglichkeiten angeht, würde ich einfach mal versuchen viel lockerer mit der Sache umzugehen. Mit Freunden ausgehen/Geburtstage feiern/Rollerbladen/ Schwimmengehen am See, einfach die Freizeit nutzen und rausgehen... (ist ja bekanntlich jetzt die Jahreszeit dazu ). Wenn dir dann zufällig jemand ins Auge sticht und ihr euch auf den ersten, zweiten oder dritten Blick sympathisch seid, wird es schon laufen.
Also: Nimm den "Willst-du-nicht-bitte-meine-Freundin-werden"-Ausdruck aus deinem Gesicht und lass dich überraschen, was das Jahr so bringt.
Viel Spaß am Leben, Biggi

Mein Schatz war schon 26 als wir zusammen kamen. Das schöne daran ist, wir waren am Anfang unterschiedlicher wie man es kaum sein kann. Aber mit viel Liebe, Geduld, Zuneigung und Zeit passen wir nun zusammen wie ein Zahnrädchen ins andere. Wir wohnen jetzt auch zusammen und dass ich freue mich jeden Tag darauf nach Hause zu kommen.

Mein Onkel hat seine grosse Liebe erst mit 48 gefunden.

Aber mein Resümee daraus ist, wenn man den Traumpartner findet, ist es nicht unbedingt sofort sichtbar. Man spürt es. Bei mir in dem Moment, als ich zum ersten Mal ihn in den Arm genommen habe. Danach war ich wie vom Donner gerührt. Vorher wollte auch irgendswie kein Mann so richtig zu mir passen. Sie wollten, aber mir fehlte, dass gewisse etwas. Als ich am wenigsten damit rechnete, hat es eingeschlagen.

Mein Tip, denk nicht darüber nach und geniess das Leben, wenn es passt dann passt es. Wünsch es dir und denk nicht mehr darüber nach. Der passende Partner wird schon in dein Leben finden.. Wie bei mir

Hi,

Zu spät dran bist du sicher nicht. Ich bin zwar auch erst 25, aber war definitiv frühreif, weil ich mit 17 Mutter wurde, aber die Mädels werden, wenn man sich anschaut was da draußen rumläuft, echt nicht gscheiter. Ich kenn nur eine unter 22 mit der man ein vernünftiges Gespräch führen kann.
Hab mich nur gefragt in welchen Kreisen du verkehrst wenn das die einziegen 3 Mädels waren, die du kennen gelernt hast. Vielleicht könntest du da was ändern.
Und deine Ansprüche, die sind schon ok!
Viel Glück noch und alles Liebe!

Kaylin

Hallo!
Eure Antworten haben mir Mut gemacht, vielen Dank dafür.

Kaylin schreibt:
>>Hab mich nur gefragt in welchen Kreisen du verkehrst wenn das die einziegen 3 Mädels waren, die du kennen gelernt hast.<<

Biggi schreibt:
>>Du scheinst auf Frauen mit psychischen Problemen zu reagieren. Ist das Zufall oder arbeitest du evtl. in einem solchen Beruf?<<

@Kaylin et Biggi: Ich befürchte, dass ihr beide da den Finger direkt in die Wunde gelegt habt, ich studiere Psychologie . Die Mädels, die man da trifft, sind teilweise schon ziemlich speziell. Andererseits gibts da natürlich auch unheimlich tolle Mädels. Das Problem an diesen Mädels ist, dass sie fast alle (im Regelfall schon seit mehreren Jahren) ganz fest vergeben sind. Manchmal ist das ganz schön blöde, das steht denen schließlich nicht auf die Stirn geschrieben. Mir ist es schon des öfteren passiert, dass ich ein Mädel durchaus attraktiv fand, sie besser kennenlernt habe und sich dann herausstellt hat, dass sie nicht mehr zu haben ist. Nun ja, der Pool der Psychologiestudierenden eignet sich wahrscheinlich einfach nicht so besonders gut für die Partnersuche. Das Problem ist, dass ich aus zeitlichen Gründen kaum die Gelegenheit habe, auch mal in andere Kreise zu gelangen (so ein Studium kostet eben eine ganze Menge Zeit).

Biggi schreibt:
>>Nimm den "Willst-du-nicht-bitte-meine-Freundin-werden"-Ausdruck aus deinem Gesicht und lass dich überraschen, was das Jahr so bringt.<<

Das werde ich versuchen .

Serafina schreibt:
>>Mein Tip, denk nicht darüber nach und geniess das Leben, wenn es passt dann passt es.<<

Das scheint ebenfalls ein entscheidender Punkt sein. Ich hatte lange Zeit keine großen Probleme mit meinem Dasein als Single. Mittlerweile merke ich einfach nur, dass mir da auf Dauer doch irgendwie was fehlt (6 Jahre sind halt schon eine relativ lange Zeit). Davon einmal abgesehen ist es schon komisch, wenn man zum Päärchenabend nur in Begleitung einer Flasche Wein auftaucht (der Großteil meiner Freund ist schon seit Jahren gut mit Beziehungen versorgt). Das bedeutet: Ich sollte vielleicht einfach versuchen, mich so einzurichten, dass ich eben nicht das Gefühl habe, dass mir auf Dauer was fehlt. Mal sehen, ob und wie das klappt.

Ach ja, was mir da noch einfällt: Ich bin Raucher, je nach Uni-Stress relativ stark. Meint ihr, dass das ein großes Problem sein könnte?

Vielen Dank und beste Grüße!