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Beziehungssucht

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SchwarzeKatze

Gast
Hallo,

ich wollte fragen ob hier jemand Erfahung mit Beziehungssucht hat und mir vielleicht Tips geben kann?


E.
 
Hallo Schwarze Katze,

ich bin glaube ich auch beziehungssüchtig. Ich flüchte mich von einem Mann zum anderen, ohne vorher genau zu prüfen, ob er wirklich zu mir paßt und ziehe meist auch sehr schnell bei Männern ein. Natürlich ist das ganze dann über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt! Leider ist mein 6jähriger Sohn auch mitbetroffen, weil der immer wieder neue Männer vorgesetzt bekommt und wir dauernd am Umziehen sind und er sich ständig wieder umgewöhnen muss. Ich fühle mich einfach total allein, hilflos, leer und ungeliebt, wenn ich keinen Partner habe. Ich habe eine wahnsinns Angst es alleine nicht zu schaffen, das Leben nicht zu meistern und ich komme nicht klar damit, abends und nachts alleine zu sein und nicht die Gewißheit zu haben, da ist noch jemand, der mit Dir deine Probleme und Sorgen teilt. Ich weiß aber auch, das es eigentlich falsch ist , das sehe ich ja auch an den "Ergebnissen" dieser Beziehungen. Und eigentlich werde ich ja so auf Dauer auch nicht glücklich. Ich bin z.zt. dabei daran zu arbeiten, auch wenn es bestimmt ein hartes Stück Arbeit wird und ein Lernprozeß, aber ich weiß, ich kann es schaffen und Du auch!!! Erzähl doch mal wie es sich bei Dir verhält!!!!
 
Hallo,

bei mir verhält es sich so, dass ich mit meinem Partner 8 Jahre zusammen wohne, ich sehe, dass mir die Beziehung eigentlich nicht gut tut und ich mich aber nicht trenne.
Ich stehe in der Sucht ihm und meinem kompletten Umkreis ständig alles Recht zu machen ohne auch nur eine einzige Sekunde an mich selbst zu denken. Er verspricht mir Dinge, die er nie einhält. Egal ob es sich dabei um ein Brett anschrauben, Heim kommen, Geschirr spülen geht. Wenn er ein Versprechen nicht hält und ich was sage ist er beleidigt auf mich und ich fühle mich schlecht. Ich kann kaum neue Freundschaften eingehen da ich weiß, dass dadurch noch mehr Verpflichtungen auf mich zu kommen. Den Haushalt mache ich komplett allein und arbeite 8 Stunden am Tag.
Für mich ist das alles ein Berg ohne Besteigungsmöglichkeit.

E.
 
Hallo,

ich glaube, eins meiner Probleme ist das gleich wie deins: Ich habe eine 6-jährige Beziehung hinter mir, die Gift für mich war. Ich habe alles gemacht, wollte es meinem damaligen Freund recht machen. Es war der absolute Horror, er hat mich belogen und betrogen. Aber so sehr ich auch gelitten habe, ich konnte nicht schluss machen. Ich habe es in mich hineingefessen, nach aussen hin toleriert. Ich wollte gedanklich alles ändern, konnte es aber nicht. dann habe ich meinen jetzigen Partner kennengelernt, und habe es so geschafft mich zu trennen. Anfangs hatte ich das Gefühl, es überstanden zu haben. Doch bald musste ich feststellen, das meine jetzige Beziehung mich auch quält. Aber ich schaffe es nicht mich zu trennen.
So sehr ich das alles verändern möchte, so schwer fällt es mir.
Vor geraumer Zeit habe ich eine Therapie gemacht. Mein Arzt meinte ich wäre in einem symbiotischen Verhältnis, und es wäre schwer sich daraus zu lösen.
Aber für manch einen mag es sich blöd anhören, aber ich schaffe es nicht mich zu ändern. Ich habe angst vor Veränderungen und Angst alleine dazustehen. Wieder einmal stecke ich in so einer Situation.

Aber irgendwie muss es doch zu schaffen sein.

LG
 
Hallo Du,

genau das ist das Problem. Es bringt uns nichts in eine neue Beziehung zu stürzen wenn wir nicht "gesund" sind.

Hast Du mal das Buch "wenn Frauen zu sehr lieben" gelesen? Da bin ich grad dabei und es wirklich erschreckend.
Allerdings fühlt man sich so alleine und hilflos.

Wird so eine Therapie von der Krankenkasse getragen?
 
Hallo,

das Buch kenne ich nicht. Aber es wäre für mich bestimmt mal interessant es zu lesen.

Die Therapie wurde von der Krankenkasse finanziert. Der Arzt meinte ich hätte eine mittelschwere Depression, meine Probleme hätten mich überwältigt. Aber ich glaube es ist schwer einen passenden Therapeuten zu finden. Nach ein paar Monaten habe ich die Therapie abgebrochen, ich hatte das Gefühl, das es mir nicht hilft. Mittlerweile glaube ich, das Menschen, die das Problem nicht haben, es auch schwer nachvollziehen können.
Wenn ich mal mit jemanden darüber gesprochen habe, dann bekam ich die Antwort, dann mach doch schluss. Ja, aber da ist doch mein Problem, wenn das doch nur so einfach wäre. Einfach alles zu verändern............

Aber erkundige dich mal bei deiner Krankenkasse, sie schicken dir dann eine Liste mit kassenärztlichen Therapeuten und vielleicht findest du einen guten passenden Arzt, und die Therapie hilft dir etwas.

LG
 
Hallo,

SEHR GERNE. Ich bin auch froh über jeden, der das Problem mit mir teilen kann!!!!!

Das schlimmst ist wirklich, dass es kaum einer verstehen kann. "Dann mach halt Schluss" ist ein beliebter Kommentar den man so bekommt.

Eigentlich habe ich mich gegen eine Therapie immer gesträubt. Ich versuche seit Monaten selbst dageben anzukämpfen aber alleine kann man das nicht schaffen.

Das Buch wäre mit Sicherheit interessant für Dich. Darin wird auch sehr gut beschrieben was der Auslöser für so ein Problem sein kann.
 
Hallo,

Ich bin heute zufällig an diesem Forum geraten, ich glaube nicht an Zufälle und deshalb habe ich mich gefragt, warum ich hier gelandet bin? Nach dem ich eure Beiträge gelesen habe, ist mir Bewusst geworden warum.

Natürlich kann auch "Beziehung" zu einer Sucht werden, wie alles anderes auch, diese Art von Sucht nennt man "Co-Abhängigkeit". Bei dieser Art der Abhängigkeit suchten wir ständig etwas, was die "Leere" in uns füllen soll. das ist meist die Liebe, die wir suchen. Aber wie kann jemand uns lieben, wenn wir uns selbst nicht lieben und achten. Die Ursache für die Co-Abhängigkeit ist mangel an Selbstachtung. Wir suchen ständig Menschen und erwarten von ihnen dass sie uns achten, und betätigen, das funktioniert aber leider absolut nicht, im gegenteil, wie ziehen dann genau die Menschen an, die uns noch mehr Gründe liefern, damit wir uns schlechter und minderwertiger fühlen, es wird noch schlimmer: Wenn wir nicht bereit sind, das Problem ins Gesicht zu sehen und es bei uns suchen, dann wird diese Abhängigkeit von Beziehung zu Beziehung (oder innerhalb bestehender Beziehung, weil wir durch Angst uns nicht trennen können)schlimmer und heftiger. Das ist ein Teufelskreis, in dem ich selbst vor einpaar Jahren steckte, bis es mir irgendwann reichte. Ich habe es irgendwann verstanden, dass nicht die anderen "Schuld" sind (der/die Partner/In).

Das Problem lieget bei einem selbst, wir ziehen immer die dinge an, die wir benötigen um zu wachen und weiterzukommen, so wie in der Schule. wenn wir in der Schule nicht gut sind, dann bekommen wir schlechte Noten und müssen sie sogar im schlimmsten Fall wiederholen, genau so ist auch im Leben.

Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass wir selbst in der Lage sind, uns aus dieser Abhängigkeit heraus zu holen, es ist eine und langwierige Arbeit, aber es ist möglich und das Leben danach ist es einfach Wert, vor allem du bist es Wert und deine Kinder werden es dir danken.

Ich möchte euch 2 Bücher von empfehlen, die euch helfen werden, euch mit dem Thema "Co-Abhängigkeit" auseinander zu setzen:

- Aussöhnung mit dem inneren Kind (ISBN: 3548357318)
- Das Arbeitsbuch zur Aussöhnung mit dem inneren Kind (SBN: 354836702X)

Weiter möchte ich zwei Autorinnen empfehlen, die ihre Bücher Nur aufgrund eigene Erfahrungen geschrieben haben und selbst mal ganz unten waren, egal welches Buch ihr kauft, es ist immer das richtige:

- Louise L.Hay
- Melody Beattie

Macht was aus eurem Leben und fangt an euch selbst zu lieben und zu achten, denn Selbstliebe kann dir kein Partner ersetzen.

Ich wünsche euch viel Kraft, Ausdauer und vor allem Selbstliebe

Afschin

PS: ich bin ein Mann!
 
Ich habe auch lange mit mir gehardert, ob ich eine Therapie machen soll. Ich habe mir immer eingeredet, das ich das schon schaffen werden. Auch in meiner jetzigen Situation, endecke ich mich dabei, wieder alles schön zu reden, und versuche mir wieder einmal einzureden, dass das ja wohl zu schaffen sein. Auf der anderen Seite sitze ich abends hier und bin fertig mit den Nerven, immer mit der Frage beschäftigt, warum kann ich nicht "normal" sein. Und warum macht man das alles mit? Warum bekomme ich mein Leben nicht in den Griff und warum bin ich so?
Auch wenn ich die Therapie damals abgebrochen habe, gebe ich dir den Rat, es zu versuchen. Ein Versuch ist es Wert.
 

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