Hallo.
Vielleicht kann ich durch meinen Beitrag auch zum Nachdenken anregen oder auch einen Rat bekommen, denn ich weiss nicht mehr weiter.
Ich leide nicht unter Depressionen. Aber meine Frau.
Wir haben uns vor knapp 7 Jahren kennengelernt. Wir waren beide sofort verliebt bis über beide Ohren. Es war eine zufällige Internetbekanntschaft. Ich lebe in Spanien, sie hat in Deutschland gelebt. Sie war der perfekte Mensch für mich. Wir haben gelacht bis uns die Tränen liefen, uns geschworen, immer füreinander da zu sein und sie hat mich nach sehr sehr kurzer Zeit mit dem romantischsten Antrag aller Zeiten gefragt, ob ich sie heiraten will. (Ich bin auch eine Frau) Wir hatten 3 Jahre eine Fernbeziehung, mit Höhen und Tiefen. Es stand sofort fest, dass sie zu mir ziehen wird, aus verschiedenen Gründen mussten wir diese 3 Jahre aber erst so überstehen. Schon in dieser Zeit hatte sie starke Stimmungschwankungen, mit denen ich nichts anzufangen wusste. Aber weil ich sie liebe, habe ich es so gut es ging ertragen. Darüber reden konnte sie nie. Sie sagte mir ganz am Anfang unserer Beziehung, dass sie an Depressionen leidet. Ich dummer Mensch habe das nicht ernst genommen, ich war der Meinung, das ist alles Humbug. (heute hasse ich mich dafür)
Sie zog zu mir. Ich hatte gehofft, wenn sie einmal hier unter der Sonne Spaniens mit mir zusammen ein tolles Leben aufbaut, würde sie auch glücklich werden, diese "Launen" würden schon vergehen, wenn sie sieht, wie toll alles sein kann. Meine Familie hat sie liebend aufgenommen und wir hatten alles, was man sich wünscht. (So aus meiner Sicht)
Gestritten haben wir so gut wie nie, ja klar, kleine Meinungsverschiedenheiten, aber nichts dramatisches. Ich spreche immer alles aus was ich denke, sie schweigt. Irgendwann war sie einfach weg. Sie kam nach 2 Tagen wieder und sagte mir, sie habe unser Geld verzockt. (Sie war vor unserer Beziehung der Spielsucht verfallen, hatte alles verloren und direkt danach haben wir uns kennengelernt. Wir haben ihr Leben zusammen wieder aufgebaut.)
Sie kam also nach 2 Tagen zurück und sagte: So ist es. Weil ich sie liebe, habe ich ihr verziehen und sie in den Arm genommen und es damit auf sich beruhen lassen. So etwas ähnliches passierte vor 2 Jahren nochmal. Sie setzte sich aus heiterem Himmel vor mich hin und sagte mir, sie liebe mich nicht mehr und sie zieht aus. Schock! Ich habe geantwortet, dass sei wohl das Beste, denn diese Launenhaftigkeit geht mir aufs Gemüt. Wir haben uns sachlich darüber unterhalten, jetzt nicht ausgedehnt aber wenigstens sprach sie etwas mehr als gewöhnlich. Nach 1 Woche nahm sie mich in den Arm, küsste mich und ich liess mich darauf ein. Ich wollte nie dass sie geht, hatte aber das Gefühl, sie nicht halten zu können. Und so war "alles wieder gut". Wir sprachen kein Wort mehr darüber sondern schmiedeten Hochzeitspläne. Wir haben 6 Monate später geheiratet. Es war der schönste Tag in meinem Leben und sie strahlte endlich wieder vor Glück. Das ist jetzt 1 Jahr und 7 Monate her. Letzte Woche kam ich von der Arbeit spät nach Hause. Es lag ein Zettel da. Der Kleiderschrank war leer. Sie war weg. Sie schrieb, sie zieht aus, sie liebt mich, aber nicht wie eine Ehefrau das tun sollte und sie will dass es mir gut geht.
Ich habe die ganze letzte Woche geweint und mich immer wieder gefragt warum? Ich habe mich nicht bei ihr gemeldet - sie sich bei mir auch nicht. Plötzlich fiel mir das Wort Depression in den Schoss. Ich habe es sofort gegoogelt. Und ich konnte es nicht glauben. Es ergab aufeinmal alles Sinn. Warum sie ist wie sie ist. Schlafstörungen, diese Launen aus heiterem Himmel, keine Nähe zu mir zulassen, seit Jahren keinen Sex. Ich habe mich hingesetzt und ihr einen langen Brief geschrieben, nachdem ich mit meiner Familie darüber gesprochen habe. Alle wollen helfen. Und ich liebe sie und will sie nicht verlieren. Ich weiss, es wird mir enorm viel Kraft abverlangen (das hat es bisher ja auch schon) aber sie ist es mir wert. Sie hat mir auf den Brief geantwortet, sie könne nicht nach Hause kommen, in ihren Augen kann sie nicht mehr meine Frau sein und wir sollen besser jeder unseren eigenen Weg gehen. Ich habe ihr gesagt, ich werde als Freundin da sein. Aber ich liebe sie und ich will sie als meine Frau zurück auch wenn es schwer wird.
Und jetzt bräuchte ich einen Rat von jemandem, der an Depression leidet. Ich habe keine Ahnung, wie sich das anfühlt, was man durchmacht und vorallem was ich jetzt tun soll?? Ich bin sehr verzweifelt.