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Gast
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In meiner Jugend bin ich mehrere Male von Männern sexuell belästigt und vergewaltigt worden; teils nüchtern, teils unter Alkoholeinfluss. Und auch wenn ich diese Tatsache völlig emotionslos und nüchtern betrachte merke ich wie diese Ereignisse mehr und mehr meinen Alltag bestimmen. Von außen betrachtet könnte man vermuten ich führe das perfekte Leben. Reiche Eltern, einer Schnitt im Studium und viele Freunde. Ich bin sehr extrovertiert und redegewand. In meinem Inneren sieht das allerdings ganz und gar nicht so aus. Diese Geschehnisse haben mir die Fähigkeit zu einem gesunden Umgang mit Männern genommen. Egal in welcher Situation ich mich befinde, wenn es um Männer geht handle ich absolut unangemessen. Oft hört man ja, dass Betroffene nach einer Vergewaltigung kein Interesse an sexuellen Handlungen haben und sich physisch nicht auf ihren Partner einlassen können. Bei mir ist leider eher das Gegenteil der Fall. Mein Selbstbewusst sein nehme ich so ziemlich ausschließlich aus positivem Feedback von Männern. Ich versuche immer nach Außen aufreizend und attraktiv zu wirken und flirte was das Zeug hält. Ich kleide mich oft unangemessen freizügig und habe ständig wechselnde Sexualpartner. Es ist wie ein innerer Zwang der mich immer wieder dazu bringt Männer zu verführen um diese dann sitzenzulassen. Dabei bereitet mir aber weder der Sex an sich, noch das darauffolgende abblitzen lassen in irgendeiner Form Befriedigung. Ich empfinde dabei rein gar nichts. Wenn ich allerdings mal in die Situation komme, was wirklich nicht allzu oft vorkommt, Gefühle für einen Mann zu entwickeln, dann bin ich zwar in der Lage mit diesem zu schlafen, nicht aber ihr in irgendeiner Weise zu zeigen, dass er mir wichtig ist! Ich gebe ihm das Gefühl einer unter vielen zu sein den ich jederzeit ersetzen kann. Ich sage gemeine Sachen und auch meine Handlungen würden ihn in keinster Weise ahnen lassen, wie wichtig er mir eigentlich ist. Durch mein Verhalten verliere ich diese geliebte Person natürlich wieder aus meinem Leben was mich wiederum an mir selber Zweifeln lässt. Um dieses Gefühl des Abgewiesenwerdens zu verdrängen suche ich mir immer wieder neue Männer. Ich fühle mich so gefangen in meiner Situation. Ich wünsche mir so sehr geliebt zu werden habe aber gleichzeitig solche Angst davor verletzt zu werde dass ich es nicht schaffe diesem Teufelskreis zu entfliehen. Ich fühle mich so ausgenutzt von all den Männern mit denen ich schlafe, bewusst schlafe!! Und dennoch mache ich es immer und immer wieder um mir selbst vorzumachen, dass es Männer gibt die mich mögen. Obwohl sie das natürlich nicht tun sondern einfach nur mit mir schlafen!!!!!