Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Bilde ich mir das nur ein?

Nic0

Mitglied
Hallo Zusammen,
ich würde gerne einfach mal wissen ob ich mir beim Folgenden irgendetwas einrede oder ob an meinen Gedanken etwas dran ist. Ich wollte ursprünglich im „Freundschaft“-Unterforum posten, aber es geht mir nicht unbedingt nur um Freundschaften, sondern auch um Kollegen, Kommilitonen, Professoren und gute Bekanntschaften. Also schreibe ich vorsichtshalber hier, da es mich schon sehr belastet.


Situation -Kurzfassung-:
Mir geht jetzt schon seit einer Weile nicht besonders Gut. Anfangs waren es „nur“ gesundheitliche Probleme (Aufgrund von Stress, Überarbeitung und meines Ungesunder Lebensstils) und im späteren Verlauf dann psychische Probleme (Durch verdrängte Gedanken/Erinnerungen und einige Vorfälle für die ich mich selber stark verantwortlich mache). Der Prozess war schleichend, so das es mir Anfangs nicht auffiel… ich hab also einfach weiter gearbeitet... bis es dann zum Absturz kam. Auf dem Weg zum Nebenjob bekam ich eine Panikattacke, die nach eine Weile zwar wieder verschwand, aber seit dem immer öfter passierte… Es endete darin, dass ich mich mehr und mehr isolierte und meine Wohnung kaum noch verließ… bis dann beinahe alles im Juni sein Ende fand.

Entschuldigt wenn das jetzt eher in eine dunklere Richtung geht. Falls jetzt die Frage komm ob ich in psychologischer Behandlung bin, kann ich leider nur sagen: nicht wirklich… aber ich stehe im Kontakt mit der Krisendienst Beratungsstelle und bekomme Unterstützung von meinen Eltern. Mir wurde natürlich mehrmals ans Herz gelegt, mich in psychologische Behandlung zu geben, was nun auch mein nächster Schritt ist… mir aber auch leider sehr sehr schwer fällt… aber das ist nochmal eine ganz andere Baustelle… Inzwischen geht es mir gesundheitlich wieder ganz gut, aber ich schaffe es kaum noch vor die Tür zu gehen oder großartig mit Leuten zu reden… Der Gedanke mich auf jemanden verlassen zu müssen oder die Erwartung Anderer erfüllen zu müssen, beschert mir immer noch Schweißausbrüche… Naja… ich arbeite daran...

-

Aber jetzt zu meinem eigentlichen Gedanken, der mich schon seit einer ganzen Weile quält. Bis auf eine Ausnahme, hat sich Niemand bei mir gemeldet. Keine Nachfrage, kein „Wo bist du?“ oder „Was ist passiert? Weder Kollegen, meine Kommilitonen oder gar Professoren. Und auch bei den Leuten, die ich bisher für Freunde gehalten habe oder zumindest für gute Bekannte… nichts. Ich hatte zwar dem ein oder anderen angedeutet, das es mir nicht so gut ginge, aber dass ist nun auch schon eine ganze Weile her… und auch da… nichts. Bis auf einen guten Freund und meinen Eltern, gibt es wirklich niemanden, dem meine Abwesenheit aufgefallen ist… und es ist nun schon einiges an Zeit vergangen. Selbst meine Bank, meine Versicherungen und das Finanzamt machen sich scheinbar mehr Sorgen um mich, als die Menschen in meinem (alten) Umfeld.

Oder eine andere Variante: Ein alter Bekannter (der nichts mit den Passierten zu tun hatte, demzufolge auch nicht Bescheid wusste), meldet sich bei mir, wir quatschen ein wenig… bis ich vorsichtig darauf hinweise, das es mir zur Zeit nicht besonders gut geht… „Oh, das tut mir Leid zu hören. Gute Besserung… Lass mal von dir irgendwann mal wieder was hören.“… Das wars...hat sich erledigt. Seit dem, nichts mehr.

Wow… Ok… Ich verstehe ja, das jeder seine eigenen Probleme und Sorgen hat, aber ich hätte schon etwas mehr erwartet von den Menschen mit denen ich mich umgeben habe/hatte. Auch von den Leuten die mich durch mein Studium begleiten oder mit den ich gearbeitet habe. Oder ist das mein Wunschdenken?? Ist das „Normales“ Verhalten? Ich meine, ich weiß das ich gelegentlich etwas strange sein kann, ich habe aber immer versucht mit allen ein freundschaftliches oder zu mindestens ein freundliches Verhältnis zu haben. Gemeinsame Unternehmungen, bei Umzügen helfen, Zockabende, Hobbys, gemeinsam lachen oder weinen… Ist meine Definition von Freunden so falsch? Immer noch? Ich hatte früher mit diesem Thema mal echte Probleme, aber inzwischen dachte ich, ich hätte das gelernt.

Ich bin selber für meine Taten und Entscheidungen verantwortlich, klar. Ich kann von Niemanden irgendwas erwarten, klar. Ich kann mich natürlich bei ihnen melden und darauf hoffen das es jemanden interessiert. Und in einigen Fällen, werde ich das auch tun müssen, dank der Bürokratie… Aber das alles macht mich (zusätzlich) etwas fertig … Sagt mir bitte: ist das Normal?… Bilde ich mir was ein?… Oder bin ich zu Oberflächlich? Zu Naiv? Gibt es etwas was ich diesbezüglich machen kann? Oder erwarte ich zu viel?
 
D

Deliverance

Gast
Tja, dass wird dir hier wohl niemand sagen können.
Entweder hast du durch deine Präsenz irgendwie keinen großen Eindruck hinterlassen und kein Interesse an deinem Leben geweckt oder die Menschen ahnen, dass es um ein psychisches Problem geht und möchten damit nichts zu tun haben.
Bei aller Toleranz & Akzeptanz- psychische Erkrankungen sind für viele Menschen ein Mysterium.
Wie kann man krank sein, wenn man alles hat?
Wie kann man krank sein, wenn man sich nur zusammen reissen und aufraffen muss?
Wie kann man krank sein, ohne das man etwas sieht?
Manche Menschen haben da ganz großes Glück und können das einfach nicht begreifen.
Und das ist oft auch gar nicht böswillig - so wie ich nicht verstehen kann, wie sich jemand mit Krebs oder Parkinson fühlt, so kann jemand anders es vielleicht nicht verstehen, wie man durch Depressionen so müde wird.

Vielleicht hast du dich auch zu wenig um andere gekümmert und die Kontakte waren zu oberflächlich, vielleicht strahlst du negative Energie aus oder die Menschen wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen.

Als ich durch Angstattacken zwei Jahre an meine Wohnung gefesselt war, hat auch, bis auf eine Freundin, kein Hahn nach mir gekräht.
Dadurch weiß ich jetzt aber, wer definitiv zu mir steht und wer nicht.

Fakt Ist, du kannst es nicht ändern : freu dich über deine Eltern und deinen guten Freund!
Denn immerhin ist jemand ein wenig für dich da.

Viel Erfolg bei der Therapieplatzsuche!
 

atmega

Aktives Mitglied
Eigentlich ist das normal.

Viele Menschen haben bei einem Freundeskreis von 3 bis 5 Leuten eigentlich schon genug zu tun um sich bei denen immer wieder zu melden und die Beziehungen am laufen zu halten. Alles was darüber hinaus mit ihnen etwas zu tun hat, das sind dann eher Bekannte die mal da sind, aber die eben nicht zu dem inneren Kreis gehören.

Wenn Du mit jemanden jeden Tag schreiben würdest oder regelmäßig in der Woche zusammen sein würdest, dann wäre es eher so dass andere fragen wo du bist und was du machst.

Wie oft hast du mit den anderen denn normaler Weise jeweils Kontakt?
 

Nic0

Mitglied
@Deliverance

mmh… an der Präsenz-Sache könnte was dran sein… da mein Verhalten der letzten Jahre eher zurückhaltend war… besonders was eigene Angelegenheiten betraf. Ich habe dafür in anderen Bereichen versucht es jedem recht zu machen… Zuverlässig zu sein, Kompromissbereit und hilfsbereit… Auf Arbeit, Im Studium, bei Projekten, Oder halt Privat bei Anderen…
Alles was mich betraf hab ich meist strickt auf Interessen und Hobbies beschränkt… mit einigen kleinen Ausnahmen hier und da. Hinterlässt wohl keinen guten Eindruck. Ich will auch niemanden Böswilligkeit unterstellen… Es ernüchtert mich nur unglaublich…

Das hinter meinem Rücken dann noch geredet wird, kann ich mir gut vorstellen. Besonders bei denen die halt meinen mehr zu wissen… aber gut… eine der wenigen Sachen die ich schon sehr früh lernen musste. Das fehlende Verständnis… kann ich auch noch nachvollziehen, deine Beispiele mit dem Krebs und Parkinson sind da extreme Beispiele, aber passend. Trotzdem… wie ich schon geschrieben hatte: Ich erwarte und verlange von Niemanden etwas… Es wundert mich nur… ich verschwinde… im laufenden Betrieb… und versuche jetzt meine Probleme anzugehen und mich „zusammenzureißen und aufraffen“. Ich will mich auch nicht beschweren… ganz und gar nicht… Aber habe ich wirklich so wenig Eindruck hinterlassen? Scheuen sich die Leute wirklich so sehr vor Menschen mit Sorgen… Sogar Leute die Unmittelbar damit zu tun hatten. Menschen, mit denen ich schon einiges erlebt und auch viel geleistet habe.

Die Antwort ist scheinbar ja… Das tut weh… aber umso Dankbarer bin ich, das ich am Ende meine Eltern und einen guten Freund habe… ich hoffe dass sich das nicht ändert… wenn ich in Therapie gehe.

Ich hab schon gehört das die Therapieplatz-suche nicht unbedingt einfach ist… zumindest weiß ich aber in etwa was für eine/n Therapeut(inn) oder Psycholog(inn)en aufsuchen sollte. Also Danke (^_^)


@atmega

Kommt in etwa hin… ca. 4-5 Freunde. Der Rest sind halt Bekannte, Kollegen und Kommilitonen.
Die Situation ist etwas kompliziert, da ich eigentlich in einer anderen Stadt studiere und Freunde und Bekannte aus der Heimatstadt zum Beispiel immer unregelmäßiger Sprach, geschweige den sah. 1-2 mal die Woche gemeinsames Online-Zocken wurde, halt dann als Ersatz gewählt. Das verstehe ich aber noch… Man lebt sich halt auseinander. Aber auch in der neuen Stadt hab ich ja Bekanntschaften und Freundschaften gemacht… dachte ich zumindest… meistens sahen wir uns halt in der Uni oder trafen uns Abends auf ein Bierchen oder Ähnliches. Auch gemeinsame Unternehmungen wurden in regelmäßigen Abständen abgehalten. Schwierig wurde es in der Zeit wo mir das Geld ausging und ich zurück in die Heimat musste. Anfangs wurde noch regelmäßig Online geschrieben… Aber auch Projekte oder das Studium gehen mal zuende. Und wenn dann Unternehmungen schief gehen… ja… ich verstehe worauf du hinaus willst.

Wobei auch“offizielle“ stellen scheinbar meine Abwesenheit nicht stört… Weder Professoren noch andere Stellen vermissen mich… Ich weiß… es ist nicht ihre Aufgabe nach mir zu schauen. Aber an Hochschulen gibt es halt auch Listen für Anwesenheit oder Fristen und wenn dann ein aktiver Student einfach nicht mehr auftaucht, der eigentlich kurz vor seiner Abschlussarbeit stecken sollte… mh.

Ich habe noch ein paar ältere Freundschaften (Schulzeit und so), die ich Gelegentlich mal aufleben lasse, aber die lasse ich mal außen vor… Die haben mit all dem nichts zu tun. Ansonsten… keine weiteren Freundschaften… weder Online, noch sonst wie. Alle Freunde oder Bekannte die ich habe/hatte, kenne ich persönlich und sah ich bisher auch regelmäßig. Naja… bis davor…

Vermutlich frage ich auch so ungläubig, da ich mir in meiner späteren Jugend unglaublich viel Mühe geben musste, das mit der Freundschaft richtig zu machen. Davor hatte ich...mh... die falschen Freunde... oder ein falsches Verständnis von Freundschaft. Aber gut… Das scheine ich immer noch zu haben… Zu echter Freundschaft gehört dann wohl doch mehr… und ich hab‘s mal wieder nicht mitbekommen… toll


Aber danke für eure Offenheit und Einschätzung… Ich werd wohl meine Einstellung und Erwartungshaltung dazu überdenken müssen… nochmal… urgh.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
C Ich traue mir selbst nicht mehr Ich 7
M Mir geht es schlecht, bitte hilfe Ich 11
halbeLisa Augenfehler: bei mir läuft gar nix mehr rund…….! Ich 44

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben