Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

bin antriebslos, hab keine Kraft mehr, und fühle mich leer

H

Hexe1984

Gast
Hallo.
Ich muss mir einfach mal einiges von der Seele schreiben. Ich hab im Juni mein Abi bestanden und es war immer mein größter Traum Hundetrainerin zu werden. Diese Ausbildung ist extrem teuer, weshalb mein Traum in weiter Ferne war. Nun hat eine sehr gute Freundin mir ermöglicht meinen Traum zu verwirklichen, indem sie es finanziert, samt Führerschein. Ich bin ihr dafür unendlich dankbar, aber seitdem bekomme ich nichts mehr auf die Reihe. Ich bin völlig antriebslos, hab zu nix Lust, muss mich echt aufraffen, um morgens überhaupt aufzustehen, und wenn nichts wichtiges anliegt bleibe ich am liebsten den ganzen Tag im Bett liegen und gucke Fernsehen, oder sitz am PC. Das einzige, was ich noch auf die Reihe bekomme ist mit den Hunden rausgehen(die können ja nichts dafür), aber auch das sehr lustlos und in Gammelklamotten. Dabei liebe ich meine Hunde mehr als alles andere auf der Welt. Ich müsste mich aufraffen mal meinen Führerschein weiterzumachen, stattdessen habe ich Angst vor den Fahrstunden, fühle mich vom fahrlehrer unter Druck gesetzt, wobei ich mir nich sicher bin, ob das tatsächlich an ihm liegt, oder es eher Flucht ist, indem ich mir das einrede.
Ich fühle mich oft total einsam, obwohl ich wirklich gute freunde habe, die immer für mich da sind. Aber es sind halt Freunde, bei denen ich nunmal nicht der Wichtigste Mensch bin, und genau das vermisse ich so. Einen wirklichen Partner hatte ich noch nie. Das können und sollen Freunde ja auch nicht ersetzen.
Ich möchte mich nur verkriechen. Wenn ich mich mal aufgerafft habe geht es eigentlich, dann geht es mir auch recht gut, dann kann ich auch lachen und fröhlich sein, wobei das Lachen nicht aus meinem Herzen kommt. Es passt bei mir eigentlich: Ich lache um nicht zu weinen" Aber selbst Weinen kann ich nicht mehr, ich fühle mich leer.
Ich gehe am Wochenende meistens feiern, das sind die einzigen Momente in denen ich das Gefühl habe zu leben und glücklich zu sein, aber es ist ein Trugschluss, am nächsten Tag geht es mir noch schlechter, was zum Teil auch durch den Alkohol beeinflußt wird, da ich dann gerne mal viel trinke. Ich sehe es als eine Flucht, ich würde es nicht als alkoholproblem sehen, da ich nur beim feiern trinke.
Aber wirklich wohl fühle ich mich damit nicht.
Ich habe mal versucht darüber mit meiner Ma zu sprechen, aber unser Verhältnis ist recht schwierig. Sie versteht mich nicht, für sie ist das naja, wie soll ich sagen...so mit Psychologie hat sie es gar nicht und ist extrem rational. Ich hab das Gefühl, dass mich niemand ernst nimmt. Mit meinen freunden rede ich eigentlich nicht darüber, weil ich in der Zeit einfach nur vergessen will und versuche ein wenig glücklich zu sein. Nach außen schaffe ich das auch, jeder hält mich für stark, aber innerlich begleitet mich immer diese Leere.
Dazu kommt noch Ärger mit der Arge, weil ich mich noch nich getraut habe mit denen darüber zu reden, dass ich Hundetrainerin werden will. Warum ich mich nicht traue, kann ich mir selbst nicht erklären. Und ich sollte mich bewerben und ein Bewerbertagebuch führen, doch auch dazu fehlt mir die Kraft, obwohl mir die Vernunft sagt, dass das richtig Ärger geben wird. Dazu kommen Schulden, die ich über Jahre angehäuft habe und in dem punkt schon lange das Muster habe, Kopf in den Sand. Ich weiß, dass ist nicht richtig.
Ich habe schon immer ein wenig Probleme, mein Leben auf die Reihe zu kriegen und immer mal wieder zu kämpfen gehabt, aber so wie es jetzt ist, war es noch nie.
In letzter Zeit vermisse ich mein früheres Leben, halte an vergangenem fest, trauere alten Zeiten hinterher, obwohl auch nicht immer alles prima war, das sagt die Vernunft, aber irgendwie habe ich alte zeiten idealisiert, mir eine vergangene Realität geschaffen, die so gar nicht unbedingt war. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine. Manchmal bin ich nicht mal in der Lage zu saugen, meine Hündin haart extrem, ich finde es selber schlimm, wie es aussieht, aber dann sage ich mir, das machst du morgen, und manchmal dauert es einige Tage, bis ich was mache. Manchmal solange, bis ich weiß, dass ich Besuch bekomme und dann räume ich endlich auf.
Sorry für den langen Text, aber musste es mal in Worte fassen und bin eigentlich jetzt selber fast entsetzt, da es sich doch schon ein wenig krass anhört, sonst tauchen eigentlich eher Gedankenfetzen über den Tag verteilt auf und verdränge es dann auch gerne mal.
Lieben Gruß
 

Laures

Aktives Mitglied
Hallo liebe Hexe 1984,

Wie mir selber jemand einmal schrieb: Brauchst du dich nicht für den langen Text zu entschuldigen. Du hast Probleme und du bist hier um irgendwie diese aus zu drücken und darüber zu reden. Und Menschen denen es gut geht wären nicht hier. Menschen denen es schlecht geht, können nun einmal u.a. so am Ende sein das es ihnen sehr schwer fällt sich aus zu drücken und dann es keinen anderen Weg gibt als mal den ganzen Kauderwelsch rein zu packen. Bis sie irgenfwann wieder in der Lage sind klarer zu sehen.
Und das ist der Erste Schritt den du hier mit berreits getan hast, das alles mal auf zu schreiben was du vorher noch mehr oder weniger verdrängt hast.

So ich weis nicht ob ich das ganze richtig einschätze, aber so wie sich das anhört, hast du ein wenig "Angst" vorm Leben. Jetzt wo alles endlich aktiv los geht, wo du deinen Traum Beruf anfangen kannst an zu packen und die ganzen Mechanismen des Lebens beginnen, auf eigenen Füßen zu stehen, jetzt Verantwortung so richtig für alles, für dich selbst zu übernehmen. Wo dir die Freundin alles Finanziert... jetzt also alles nur noch an dir hängt, an niemanden anderen oder es irgend welche Gründe gibt wo man sagen kann: "aus dem und den Grund kann ich ja nicht"
Das dich das innerlich überfordert.
Und du irgendwie einfach keine Lust darauf hast... .
Du fühlst dich innerlich dem nicht gewachsen... und willst am liebsten im Bett bleiben.

Ich weis nicht ob das auf dich zu trifft, wenn nicht sollst du auch keine Notiz davon nehmen.
Für den Fall das es so ist, weis ich ehrlich gesagt auch nicht so richtig einen Rat leider.
Aber vieleicht hilft es ja schon, das du das so weist was mit dir los ist.
Aber man sollte sich evtl. mal die Frage stellen: Will ich das wirklich?
Denn nach meinen Erfahrungen, wenn ich etwas mache wo ich wirklich weis: das ist mein Ding! Dann entsteht sogar Kraft aus all dem. Das schwierige bei mir ist nur das ich mir nicht sicher bin :-/
Und brodelt so etwas unbewusst vieleicht auch in dir?
Es geht berreits alles los, der Ernst des Lebens sozusagen. Du musst dich dem Stellen, das wird sozusagen von dir erwartet, weil das die Geselschaft erwartet. Du wirst damit auch zudem noch unter Druck gesetzt und das wissen von dir das das so ist, sorgt dafür das du dich selbst auch innerlich etwas unter Druck setzt. Und dieser Druck Ownt dich. Und denkst dir erstmal.. ach jetzt hab ich ja frei... heute muss ich nichts tun, oder heute muss ich spät auf stehen... es ist ok wenn ich jetzt einfach liegen bleibe und nichts tue.... .

Dieses Bedürfnis nach in ruhe gelassen wollen und für sich sein wollen hat auch immer einen Grund... Was bedeutet das?
Es bedeutet das deine Seele dir berreits Hinweise gibt, das du dich mit dir selbst beschäftigen sollst. Weil du es brauchst, weil in dir etwas nicht stimmt. Das so ist dein unbewusster innerer Wille, sollst du erst einmal wieder grade rücken. Bis du zu dem Punkt angekommen bist, wo du merkst... : "Ja genau, das will ich wirklich, das ist gut so für mich"

Denn wenn du wirklich das tust was genau das richtige für dich ist... wird es niemals so sein das dir die Kraft verloren geht. Denn wie ich ansonsten noch gelesen habe ist es ja nicht so das du andere schwerwiegende Probleme hast an denen du dir die Zähne ausbeist.
Damit mein ich, du hast sehr gute Freunde anscheinend, das alleine ist schon etwas sehr Wertvolles was rar ist.
Von außen betrachtet hast du sonst auch alles, hast das Geld für dein Taumjob diesen zu lernen, hast dein Abi gemacht und alles "perfekt" sozusagen.

Ich würde gerne von dir wissen: Warum willst du Hundetrainer werden? Was ist das was dir daran so Spaß macht?
All das gute, dieses Positive Gefühl, die Lust und den Spaß den du dabei empfindest, die die Gründe dafür waren warum du dich für diesen Beruf entschieden hast... .
Nimm das, nimm diese Kraft mit dem Wissen das du das wirklich willst und du nichts anderes brauchst weil du damit glücklich bist - Bewusstheit über all das. Und dann mit dem Wissen das das genau der richtige Weg für dich ist, startest du in die Zukunft.... .

Das geht aber eben nur... wenn du keine Zweifel hast... .

Nur eines kann ich dir wirklich empfehlen... nähmlich beschäftige dich mit deiner Unzufriedenheit. Woher kommt diese Leere? Was ist geschehen? Oder ist ein schlimmes Erreignis passiert in deinen Leben?
Gehe dem auf dem Grund mit dem Wissen das nun zu "reperrieren" und alles wieder in Lot zu bringen. Dich vieleicht neu zu orientieren.
(Was natürlich nach dem alles einmal in Gang gesetzt wurden ist.. wegen deiner Lehre natürlich ne scheiße Situation ist, das verstehe ich natürlich und das Geißelt dich jetzt erst recht)

Aber über eines sollte man auch noch nachdenken: Man hat nur 1 Leben! (wenn man jetzt von Reinkarnations Thesen mal absieht)
Und dieses eine Leben, sollte immer für jeden persöhnlich richtig gelebt werden.... . Denn jeder Tag der vergeht, der kommt nicht wieder. Die Zeit läuft immer nur nach vorne.
 
H

Hexe1984

Gast
Mit der Angst vorm Leben könnte schon stimmen, aber ich hab auch keine Ahnung, wie ich da wieder rauskomme. Die An gst überwinde. Ich ahb schon öfters versucht mich aufzuraffen, aber es klappt nicht wirklich. Ich komm mir selber schon sehr blöd vor. Ja, es überfordert mich.
Das Problem ist, dass ich gar nicht weiß, ob ich wirklich in Ruhe gelassen werden will. Wenn ich alleine bin fühle ich mich einsam und wenn Menschen da sind oder ich unterwegs bin will ich alleine sein oder nach Hause.
Ich möchte Hundetrainerin werden, weil ich immer schon gerne mit Hunden gearbeitet habe, mir die Erziehung und das Beschäftigen Spaß macht. Es war immer das einzige, worin ich aufgegangen bin, woran ich Spaß habe. Und mir auch keinen anderen Beruf für mich vorstellen kann.
Zu meiner Vergangenheit ein schlimmes Ereignis eigentlich nicht, es war nie ganz einfach. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich 2 war, mein Vater hat sich nie um mich gekümmert, ich hab auch keinen Kontakt mehr zu ihm. Ich war immer eifersüchtig auf die Freundinnen meiner Mutter(sie ist lesbisch), in der Pupertät ist das Ganze dann eskaliert, ich habe rebelliert, angefangen Mist zu bauen, zu ritzen(um Aufmerksamkeit zu bekommen), es ging dann gar nichts mehr, ich bin zu meiner Oma gezogen, das ging aber auch nich, sie war einfach zu alt, um mit mir klarzukommen, dann bin ich feiwillig in eine WG vom Jugendamt gezogen und hab da 2 Jahre gewohnt, was auch gut für mich war. Vor 6 Jahren mit 18 bin ich in ne eigene Wohnung gezogen. Mit meiner Ma hat sich das soweit wieder eingerenkt, aber es ist immer noch recht schwierig, ich erzähle ihr ziemlich wenig, zumindest nicht das, was schlecht läuft, weil sie mich einfach nicht versthen kann.
Vielen Dank für die schnelle Antwort, tut auch echt gut, damit nicht mehr so allein zu sein.
 

Polux

Aktives Mitglied
Hallo Hexe,
du schreibst du kannst mit deiner Mutter nicht reden. Das ist vielleicht auch nicht nötig. Zumindest erstmal nicht. Allerdings könnte es für dich hilfreich sein mal mit jemand anderem zu sprechen. Kennst du vielleicht noch einen Lehrer deiner Schule zu dem du Vertrauen hast, oder euren Hausarzt? Hast du vielleicht eine Tante oder einen Onkel denen du vertraust?

Ein Besuch beim Hausarzt wäre vielleicht auf jeden Fall gut. Psychische Probleme können auch körperliche Ursachen haben.
 

grübelienchen

Aktives Mitglied
hmm ist zwar schon lange her das thema aber ichkann mcih damit glaube ganz gut identifizieren und hab mcih in vielen geschilderten dingen wieder gefunden.meine grundlegenden probleme haben sich gelöst eigendlcih alles paletti.hab meine ausbildung und ne eigene wohnung und komme doch nciht in die gänge.fühle mcih einsam.hab nen problem mir was gutes zu tun.meine freundin lässt sich nciht mehr so oft blicken ...was mir sehr stark fehlt. kann mcih auch nur schwer zu dingen aufraffen selbst wenn sie mirgut täten.
ach kein ahnung alles banane....
 
G

Gast

Gast
Hallo zusammen, ich habe die Beiträge jetzt erst gesehen. Der Tread ist schon lange her. Wie gehts dir denn heute Hexe? Hat sich etwas verändert?
Ich bin 28 Jahre und mein Lebenslauf ist deinem sehr ähnlich und ich habe mich schon sehr häufig und auch lange so wie du gefühlt und heute ist es immernoch so.
Ich bin mit 12 ins Waisenhaus gekommen, weil es zu Hause unerträglich war für mich. Mein Bruder 2 1/2 Jahre älter, hat mit 12 das Elternhaus verlassen. Mein Dad war relativ schnell nach meiner Geburt weg und hat sich dann auch nicht sonderlich um mich gekümmert. Heute wohnt er eine U Bahn Station entfernt und hat alle Daten von mir (Visitenkarte, die habe ich vor zwei Wochen bei meiner Oma auf den Tisch gelegt, da hab ich all meinen Mut zusammen genommen und sie nach 22 Jahren besucht.) und dennoch interessiert er sich trotzdem nicht. Mit 13 bin ich dann auch in eine Wohngruppe von einem Kinderheim gekommen. Dort lief es etwas besser, aber schön war es auch nicht. Wenigstens habe ich dort meinen Schulabschluss geschafft. Mit 15 bin ich dort dann abgehauen und bei Freunden von Freunden untergekommen. Länger irgendwo bleiben ging nicht, zum Glück habe ich meistens einen Unterschlupf bei Freunden und Bekannten gehabt. Es gab auch Tage wo ich durchgemacht habe um die Nacht zu überstehen und tagsüber habe ich mich dann im Park auf ne Wiese gelegt und gepennt. Als ich dann in der JUP war kam irgendwann eine Streetworkerin und die hat mich zu Condrobs vermittelt.
Mit 16 Jahren habe ich dann meine erste Wohnung bezogen, natürlich mit Betreuern, die ab und an vorbei geschaut haben.
Mit 18 hab ich meine Ausbildung angefangen, die ich abgeschlossen habe. Ja und so zieht sich das alles hin und heute sitz ich da, wiedermal kein Job, totale Antriebslosigkeit, Leere und Traurigkeit und keine Ahnung wie es weitergeht.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
N Spielchen schneller beenden oder bin ich zu pingelig Ich 25
I Ich bin Messie Ich 80
F Bin überaus verzweifelt - TRIGGERwarnung Ich 27

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben