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Bin ich autist ?

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Hi, ich bin 19, habe grade mein Abitur gemacht und studiere bald. Ich habe mich in den letzten 2 Jahren sehr viel mit mir selbst beschäftigt und stecke so zu sagen voll in der Selbstfindung. Ich gehe zum Psychologen, weil ich ein paar macken durch meine Kindheit bekommen habe und diese alleine nicht bewältigen kann, meine Eltern haben sich als ich 6 oder 7 war geschieden und durch meine roten Haare hatte ich die ganze Schulzeit probleme mit Mobbing und derartigen Sachen.

Ich habe generell sehr große soziale Defizite, ich kann und verstehe keinen Smalltalk und mich auch nicht dafür begeistern. Oft verstehe ich Sarkassmus oder Ironie nicht und ich antworte z.B. fast auf jede rethorische Frage. Wie sich jemand fühlt anhand vom Gesichtsausdruck zu erkennen kann ich oft nicht. Mir fehlt Empathie, aber scheinbar auch nur für Menschen. Wenn ich jemanden sehe, der leidet, fühle ich wenig, bis gar nichts. Aber wenn ich ein Tier leiden sehe, empfinde ich sehr großen schmerz, was auch der Grund ist warum ich Vegan lebe.

Eine Zeit lang habe ich gedacht, dass ich einfach nur Sozial unterentwickelt bin, durch die Lange zeit die ich mich vorm PC verschanzt habe, etwa von kindesalter bis zu meinem 17. Lebensjahr. Das Abitur habe ich mit über 60% fehlzeit und ohne jegliche Anstrengungen mit 2 bestanden.

langsam merke ich, dass ich gar kein Interesse an Smalltalk, an Oberflächlichkeiten oder Alltagsgespräche habe, irgendwie habe ich das Gefühl, dass es keinen Sinn ergibt, dass ich es nicht verstehen kann, auch wenn das nicht unbedingt Stimmen muss, da Soziale Kompetenz in unserer Gesellschaft einen sehr großen Vorteil ausmacht.

Oft sitze ich da und denke nach, starre in die Luft, über einzelne Dinge in jedem Detail, oft wurde ich von meinen damaligen ex-Freundinnen darauf angesprochen, ob ich irgendwas hätte, doch immer als ich gesagt habe, dass es mir gut geht und ich nur nachdenke, waren sie nur noch mehr verunsichert, sie haben mir gesagt, dass ich oft sehr Emotionslos schaue.

Wenn ich verliebt war, habe ich es oft nicht bemerkt, ich konnte das Gefühl nicht identifizieren, auch das kann ich erst seit sehr kurzem, aber auch nur sehr schlecht.

Ich sehe kein Bild, nur Details, aber nichts kann mich auf dauer faszinieren, sobald ich etwas verstanden habe, wird es langweilig. Ich brauche immer neuen Input, immer mehr, bis jetzt konnte ich alles ohne Probleme lernen, Mathe, Physik, Computer technik, Gitarre, Klavier, Schlagzeug, Zeichnen, egal was, aber sobald es irgendwas mit Zwischenmenschlichkeit zu tun hat, versagen bei mir alle Leitungen.

Meine Familie hat mich damit schon konfrontiert, dass sie glauben, ich würde ihnen nichts bedeuten, dass ich nicht für sie mitfühlen kann. Ich habe das abgestritten, weil ich das Gefühl hatte, dass sie mich nicht verstehen würden, wenn ich sage, dass ich "es" einfach nicht fühle. Allgemein ist in meiner Familie wenig verständnis für mich da, meine Mutter versucht ihren Willen auf mich zu projezieren.

Gestern habe ich über Autismus gelesen und war erstaunt, dass viele symthome auf mich zu treffen.

zu mindest würde das meinen IQ von 157 erklären und warum ich so ein großes Soziales desinteresse habe, bis jetzt habe ich noch nicht mit meinem Psychologen darüber gesprochen, aber das werde ich noch.

Was meint ihr ?

Ps: Rechtschreibung ist nicht meine Stärke, wenn ihr Fehler findet, dürft ihr sie behalten 🙂
 
Hey,

Ich würde sagen du besprichst das besser mit deinem Psychotherapeuten. Wir können das ja schwer beurteilen. 😉
Wie du sicherlich bemerkt hast, ist die genau Feststellung nicht einfach.

Ich würde vorschlagen, du redest mit deinem Psychotherapeuten darüber und meldest dich dann nochmal, sofern du magst. 🙂 Ich wäre auf die Antwort sehr gespannt.
 
Du hast lediglich autistische Züge und bei so einem IQ hinterfrägt man alles und ist nicht wie die meisten mit Oberflächlichkeiten beschäftigt, was dann viele überfordert, wenn einer mal etwas anders ist.

Da muss ich an Sheldon aus Big Bang Theory denken


Sauge auf was geht, denn Wissen ist eine Waffe
 
Zuletzt bearbeitet:
Tach! 🙂

Naja. Mit Autismus ist es in diesen Tagen ja so ein bißchen wie mit ADHS: da wird schon bei extrem niedrigschwelliger Symptomatik oft gleich ein "Verdacht" geäußert, durchaus auch von den Betroffenen selbst.

Nehmen wir mal die Infos, die du bisher gegeben hast (eine Diagnose wird hier keiner stellen können, da solltest du, wenn du denn daran interessiert bist, einen entsprechend geschulten Psychologen aufsuchen): wenn überhaupt, ließen sich da ein paar Asperger-Symptome herausdestillieren, aber auch nur auf den Bereich der sozialen Interaktion bezogen (und selbst da nicht sonderlich ausgeprägt)... wenig Interesse an Smalltalk ist einfach ein Persönlichkeitsmerkmal eher ernster, "tiefsinniger" Menschen; und auch die anderen Eigenschaften, die du genannt hast, deuten eher auf einen "Kopfmenschen" hin.

Für einen "echten" Asperger-Verdacht fehlen aber bis jetzt wichtige Faktoren: du schreibst zB. nichts davon, daß du sehr an Ritualen hängen würdest, stereotype Beschäftigungen bevorzugst, ein eingeschränktes Interessenfeld hättest o.ä. - im Gegenteil, du hast dich offensichtlich vielseitig beschäftigt. Kognitive, musikalische und visuelle Aufgaben gleichermaßen und gerne zu meistern ist alles andere als autismus- oder aspergertypisch.

Fassen wir mal das Wesentliche zusammen: du hattest eine schwierige Kindheit, du bist mit einer herausragenden Intelligenz ausgestattet (hey - vier Punkte mehr als ich😉!), und du bist von der Persönlichkeit eher Einzelgänger und kein "Party-Typ". Das sind drei voneinander unabhängige Faktoren, die alle zu dem Punkt beitragen, an dem du gerade stehst. Mit Autismus hat das, so wie das für mich derzeit aussieht, nichts zu tun.

Mal ne Idee: wenn du die ultimative Herausforderung suchst... dann mach doch das Projekt "ich will sozial kompetenter werden" dazu! Natürlich nur, wenn du das auch tatsächlich willst. Wenn du tatsächlich eher der Sheldon-Cooper-Typ bist, wirst du das gar nicht wollen, und das wäre völlig okay. Aber wenn doch, dann könntest du dir Strategien dafür überlegen und sie schrittweise umsetzen... und das kann und wird sogar Spaß machen.

lg =)
 
Danke Spock.

Viele machen heute einen Selbsttest im Internet und diagnostizieren sich als Autisten, welches ihre "soziale Inkompetent" wegerklärt. "Fall gelöst, ich bin Autist! Hurra...Ich bin wie Einstein oder Jefferson. Ein unverstandenes Genie!!"

Meine Tochter wurde von 2 verschiedenen Psychologen getestet. Einer privat, der andere von einer Autismusambulanz. Sie ist erst 12 und ich habe große Angst, dass sie mit dieser Diagnose in eine bestimmte Entwicklungsrichtung gedrängt wird. Von daher wissen es nur die, die es wirklich wissen müssen.

Autisten kommen in vielen Formen. Asperger Autisten haben meist Inselbegabungen. Das bedeutet sie können eine bestimmte Sache richtig gut, und sind ziemlich schlecht in anderen.
Meine Tochter merkt sich die Automarke eines flüchtigen Bekannten, den sie nur einmal in ihrem Leben getroffen hat und erinnert sich noch Jahre später daran, kann den Rubixcube mit geschlossenen Augen und kennt das Strassenbahnnetz unser Stadt auswendig. Wenn ich sie aber frage, was sie zum Mittag in der Schule hatte...."thumbleweed".....Keine Ahnung.

Sie hat bestimmte Rituale, die sie unbedingt einhalten muss. Wenn sie die nicht hat, ist alles vorbei. Sie braucht unbedingt einen Plan, an den sie sich halten kann. Ansonsten ist sie "verloren".
Man muss ihr viel erklären. "Warum hat der Mann über diesem Satz gelacht?" Und wenn ich sage, dass ich vor Hunger gleich sterben würde, ruft sie fast den Bestatter an.

Es gibt Autismus Tests. Die sind langwiedrig und komplex. Wenn du wirklich glaubst Autist zu sein, such die nächste Autismusambulanz auf und lass dich testen. Die kennen sich damit aus. Ansonsten zitiere ich: "Go, get a life!"
 
Danke Spock.

Viele machen heute einen Selbsttest im Internet und diagnostizieren sich als Autisten, welches ihre "soziale Inkompetent" wegerklärt. "Fall gelöst, ich bin Autist! Hurra...Ich bin wie Einstein oder Jefferson. Ein unverstandenes Genie!!"

Meine Tochter wurde von 2 verschiedenen Psychologen getestet. Einer privat, der andere von einer Autismusambulanz. Sie ist erst 12 und ich habe große Angst, dass sie mit dieser Diagnose in eine bestimmte Entwicklungsrichtung gedrängt wird. Von daher wissen es nur die, die es wirklich wissen müssen.

Autisten kommen in vielen Formen. Asperger Autisten haben meist Inselbegabungen. Das bedeutet sie können eine bestimmte Sache richtig gut, und sind ziemlich schlecht in anderen.
Meine Tochter merkt sich die Automarke eines flüchtigen Bekannten, den sie nur einmal in ihrem Leben getroffen hat und erinnert sich noch Jahre später daran, kann den Rubixcube mit geschlossenen Augen und kennt das Strassenbahnnetz unser Stadt auswendig. Wenn ich sie aber frage, was sie zum Mittag in der Schule hatte...."thumbleweed".....Keine Ahnung.

Sie hat bestimmte Rituale, die sie unbedingt einhalten muss. Wenn sie die nicht hat, ist alles vorbei. Sie braucht unbedingt einen Plan, an den sie sich halten kann. Ansonsten ist sie "verloren".
Man muss ihr viel erklären. "Warum hat der Mann über diesem Satz gelacht?" Und wenn ich sage, dass ich vor Hunger gleich sterben würde, ruft sie fast den Bestatter an.

Es gibt Autismus Tests. Die sind langwiedrig und komplex. Wenn du wirklich glaubst Autist zu sein, such die nächste Autismusambulanz auf und lass dich testen. Die kennen sich damit aus. Ansonsten zitiere ich: "Go, get a life!"


Ich glaube nicht das menschen mit verdacht auf autismus "hurra, bin ein genie" schreien, sondern eine ursache für ihre probleme im leben suchen!
Wer will sich schon gern eine behinderung zuschreiben?

Bei deiner tochter wurde apserger diagnostiziert?
Also wenn es danach geht war ich auch ein typisch autistisches kind! 😱
Ich hatte feste rituale - konnte nur mit meinem teddy im bett schlafen. Wenn ich mal irgendwo anders übernachten musste und er war nicht dabei, rastete ich aus. Abends im bett erzählte ich mir den kompletten tagesablauf und war erst zufrieden wenn ich alles korrekt formuliert hatte. Ich musste mit dem rad immer die gleichen strecken fahren.
Im urlaub mochte ich nicht aus anderen tassen trinken weil sie "zu groß" waren für meinen heißgeliebten kakao und er mir daraus nicht schmeckte.
Ich achtete auf autokennzeichen. Beim urlaub im ausland achtete ich zwanghaft auf deutsche kennzeichen um mich sicherer zu fühlen in der fremden umgebung.
Bestimmte aussagen verstand ich nicht. Ich wunderte mich warum es in einem lied hieß das man im leben nichts geschenkt bekommt. Sagte zu meinen eltern das man doch z.b. weihnachtsgeschenke bekommt. Ich nahm einfach vieles wörtlich. Daher konnte ich auch nie metaphern deuten.
Ich war supergut in der schule in physik, biologie und erdkunde. In den anderen fächern waren meine leistungen dagegen nur ausreichend bis mangelhaft. Inselbegabung??

Mag sein das deine tochter wirklich autistisch ist und man sich nicht mit der diagnose getäuscht hat.
Trotzdem glaube ich das heute vorschnell in allem autismus gesehen wird, nur weil ein kind wenig flexibel, introvertiert und verträumt ist.
In meiner kindheit hat niemand gleich was krankhaftes vermutet!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die ganzen Krankheitsbezeichnungen sind grampf um die Leute in eine Schublade stecken zu können.

Was macht denn ein Autist, wenn mans nüchtern betrachtet??


Sie hinterfragen die Dinge und sehe genauer hin als andere Menschen. Mag sein das sie nicht so eine Bindung zu Menschen aufbauen können.
Das können jedoch die Nicht-Autistischen auch nicht.🙄
 
Die ganzen Krankheitsbezeichnungen sind grampf um die Leute in eine Schublade stecken zu können.

Was macht denn ein Autist, wenn mans nüchtern betrachtet??


Sie hinterfragen die Dinge und sehe genauer hin als andere Menschen. Mag sein das sie nicht so eine Bindung zu Menschen aufbauen können.
Das können jedoch die Nicht-Autistischen auch nicht.🙄

Ist es wirklich so das sie die dinge hinterfragen und genauer hinsehen als andere menschen?
Und tun das die neurotypischen nicht auch oder sind sie im allgemeinen oberflächlicher als autisten?
 

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