Hi Community,
ich würde gern mal eure Meinung hören. Im Moment kommt es mir so vor, als würde ich auf dem falschen Planeten leben, oder in der falschen Zeit? Ich weiß es wirklich nicht. Ich habe den Eindruck, dass die Realität in der ich lebe fernab jeder Realität ist, wie ein schlechter Traum. Die Welt scheint an allen Ecken kaputt zu sein und niemanden scheint es zu stören, schlimmer noch, es scheint niemanden zu interessieren.
Auslöser für mein Gedankenkonstrukt war der Krieg in der Ukraine, da habe ich mir zum ersten Mal die Frage gestellt, ob ich oder die Leute um mich nicht mehr ganz normal sind. Ich war Zeit meines Lebens (und das sind erst 25 Jahre) ein großer Freund der slawischen Völker, bin sehr oft nach Russland und Weißrussland gereist, meine ganze Familie hat eigentlich immer freundschaftliche Verhältnisse in den Osten gepflegt, ein Überbleibsel des eisernen Vorhangs. Heute muss ich meine russischen Freunde bei und in Deutschland willkommen heißen, manche von ihnen sind vor der Teilmobilmachung davongelaufen, zurecht. Aber sie müssen sich hier verstecken, wollen hier nicht aussprechen, dass sie Russen sind. Wir Westeuropäer erlauben es uns, über Leute herzuziehen, die wir nicht kennen und die keine Schuld an der Politik tragen, weil man es uns im Fernsehen so diktiert. Und in Russland berichten die Medien genauso über uns, bei denen sind wir die bösen. Ich sage etwas anderes! Ich war dort, sehr oft, durfte sie kennenlernen, wurde immer freundlich aufgenommen, mit einer Herzlichkeit, die unsere westliche Gesellschaft nicht mehr zu kennen scheint. Jetzt tobt da drüben Krieg, mich zerreißt, dass die Leute einfach sterben. Die sind einfach tot, von jetzt auf gleich. Ich denke an mein Leben und sehe was in soeinem Leben alles drinsteckt. 25 Jahre a 365Tage... über 9000 Tage Lebens und es könnte genauso gut ich sein, der dort drüben geboren wurde, eine Kugel in die Brust bekommt und umkippt wie ein nasser Sack, einfach ausgelöscht ist. Eine kranke Perversion. Und trotzdem, das einzige wonach alle schreien ist die Politik aus dem Fernseher, wer Recht hat und wer nicht. Wen interessiert denn wer hier recht hat? WARUM MACHT SICH KEINER DAFÜR STARK, DASS KEINER MEHR AUF DEN ANDEREN SCHIEßT??? Sind denn alle komplett verkommen in den Köpfen?
Ich gehe raus auf die Straße, hier ist alles friedlich. Ich sehe meine Altersgenossen, wie sie mit ihren sch**ß Smartphones rumrennen und sich nur über Instagram Gedanken machen, was sie sich für Schuhe kaufen sollen und wie der Urlaub auf der Saufmeile in Mallorca war. Aber wehe das Fleisch oder der Suff wird teurer, dann ist die Empörung groß... es herrscht die vollkommene Gleichgültigkeit und der ausgewachsene Egoismus. Niemanden scheint die Welt mehr zu bewegen, niemand scheint noch anständige Wertevorstellungen zu haben.
Auch Intellektuelle Ansprüche hat keiner mehr, das Engagement in allen anderen Bereichen scheint auch auszusterben. Unsere Konsumgesellschaft scheint ihnen allen komplett in den Kopf gestuhlt zu haben. Keiner will mehr ne Ausbildung machen, warum nicht? Gut, ich studiere auch, aber zu meiner Verteidigung habe ich auch eine Ausbildung gemacht, auf der ich aufbauen wollte, weils mich interessiert hat und nich weils mir jemand diktiert hat. Aber heute scheint jeder zum Abi zu rennen und auf Zwang zum Studium, am Ende kommen sie da raus und können immer noch nix. Ich hab doch ernsthaft schon Elektrotechnik-Kommilitonen im 6ten Semester den Herd anschließen müssen. Was ist da schiefgelaufen? Wo kommen wir denn bitte hin? Warum reflektiert die Gesellschaft die Meinung, dass man als Handwerker nen geringeren Wert hat als so ein BWL Lutscher? (Sorry für diesen Ausdruck, aber so würde es ein Handwerker aussprechen und ich war mal einer :'D). Auf den Baustellen waren sie übrigens fast alle ü. 50, weil nix neues mehr kommt.
Als nächstes die Musik die jetzt populär ist... Es geht nur noch ums F*****, Gewalt, Drogen, nur noch verwerflicher Mist. Wie geht denn sowas? Leute haben mal Musik wie die Beatles oder so gehört und jetzt hören sie Cardi B, wie kann man denn so weit abdriften? Vielleicht liegts auch daran, dass heute kaum noch einer in der Lage ist, einem Hobby nachzugehen, das auch ein bisschen Leidenschaft erfordert, dann gäbe es vllt. auch wieder ordentliche Musiker in den Charts.
Dann die generelle Moral... Ich geh raus auf die Straße und überall ist Grafitti und Müll, es sitzen besoffene Spritis in der Gegend rum, an der nächsten Ecke schreit ein Typ mit Bulldogge seine Frau an. Und die Art wie die Leute reden... Der Slang geht mal gar nicht, jeder redet zwanghaft wie so ein Gangster oder was auch immer. In der Straßenbahn blastet der eine seinen Gangsterrap auf irgendeinem Lautsprecher während 3 Sitze weiter einer nen Döner isst und auf den Boden kleckert, die vollgeschmierte Alufolie einfach liegen lässt. In Berlin sterben 13 Jährige Mädels an irgendwelchen MDMA Pillen, die Kinder fangen an schon mit 14 rumzuficken... Es nimmt kein Ende.
Dann guck ich mir paar Bilder und Reportagen über Japan an. Wie machen die das und warum können wir nicht so sein? Bei denen scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Als Ingenieur will ich übrigens auch mal betonen, dass sich deren gesellschaftliche Werte auch in den Ergebnissen ihrer Arbeit wiederspiegelt. Die bauen echt tolle Autos 😅
Ich hätte noch so viele Dinge die mich fassungslos machen, aber die Kernaussage hab ich ja jetzt getroffen, denke ich. Und dann ertappe ich mich manchmal so in diesen Gedanken und frage mich, ob ich schon ein Rentner bin im Kopf. Denn das sind genau die Dinge, über die sich meine Eltern und Großeltern auch aufregen würden. Und mit diesen konservativen - und in meinen Augen anständigen - Ansichten ecke ich auch immer wieder an. Da werde ich stellenweise angeguckt wie ein Alien, ich soll doch bitte toleranter sein. Hä? Wie? Verstehe ich nicht, vielleicht bin ich ja auch nicht ganz normal?
ich würde gern mal eure Meinung hören. Im Moment kommt es mir so vor, als würde ich auf dem falschen Planeten leben, oder in der falschen Zeit? Ich weiß es wirklich nicht. Ich habe den Eindruck, dass die Realität in der ich lebe fernab jeder Realität ist, wie ein schlechter Traum. Die Welt scheint an allen Ecken kaputt zu sein und niemanden scheint es zu stören, schlimmer noch, es scheint niemanden zu interessieren.
Auslöser für mein Gedankenkonstrukt war der Krieg in der Ukraine, da habe ich mir zum ersten Mal die Frage gestellt, ob ich oder die Leute um mich nicht mehr ganz normal sind. Ich war Zeit meines Lebens (und das sind erst 25 Jahre) ein großer Freund der slawischen Völker, bin sehr oft nach Russland und Weißrussland gereist, meine ganze Familie hat eigentlich immer freundschaftliche Verhältnisse in den Osten gepflegt, ein Überbleibsel des eisernen Vorhangs. Heute muss ich meine russischen Freunde bei und in Deutschland willkommen heißen, manche von ihnen sind vor der Teilmobilmachung davongelaufen, zurecht. Aber sie müssen sich hier verstecken, wollen hier nicht aussprechen, dass sie Russen sind. Wir Westeuropäer erlauben es uns, über Leute herzuziehen, die wir nicht kennen und die keine Schuld an der Politik tragen, weil man es uns im Fernsehen so diktiert. Und in Russland berichten die Medien genauso über uns, bei denen sind wir die bösen. Ich sage etwas anderes! Ich war dort, sehr oft, durfte sie kennenlernen, wurde immer freundlich aufgenommen, mit einer Herzlichkeit, die unsere westliche Gesellschaft nicht mehr zu kennen scheint. Jetzt tobt da drüben Krieg, mich zerreißt, dass die Leute einfach sterben. Die sind einfach tot, von jetzt auf gleich. Ich denke an mein Leben und sehe was in soeinem Leben alles drinsteckt. 25 Jahre a 365Tage... über 9000 Tage Lebens und es könnte genauso gut ich sein, der dort drüben geboren wurde, eine Kugel in die Brust bekommt und umkippt wie ein nasser Sack, einfach ausgelöscht ist. Eine kranke Perversion. Und trotzdem, das einzige wonach alle schreien ist die Politik aus dem Fernseher, wer Recht hat und wer nicht. Wen interessiert denn wer hier recht hat? WARUM MACHT SICH KEINER DAFÜR STARK, DASS KEINER MEHR AUF DEN ANDEREN SCHIEßT??? Sind denn alle komplett verkommen in den Köpfen?
Ich gehe raus auf die Straße, hier ist alles friedlich. Ich sehe meine Altersgenossen, wie sie mit ihren sch**ß Smartphones rumrennen und sich nur über Instagram Gedanken machen, was sie sich für Schuhe kaufen sollen und wie der Urlaub auf der Saufmeile in Mallorca war. Aber wehe das Fleisch oder der Suff wird teurer, dann ist die Empörung groß... es herrscht die vollkommene Gleichgültigkeit und der ausgewachsene Egoismus. Niemanden scheint die Welt mehr zu bewegen, niemand scheint noch anständige Wertevorstellungen zu haben.
Auch Intellektuelle Ansprüche hat keiner mehr, das Engagement in allen anderen Bereichen scheint auch auszusterben. Unsere Konsumgesellschaft scheint ihnen allen komplett in den Kopf gestuhlt zu haben. Keiner will mehr ne Ausbildung machen, warum nicht? Gut, ich studiere auch, aber zu meiner Verteidigung habe ich auch eine Ausbildung gemacht, auf der ich aufbauen wollte, weils mich interessiert hat und nich weils mir jemand diktiert hat. Aber heute scheint jeder zum Abi zu rennen und auf Zwang zum Studium, am Ende kommen sie da raus und können immer noch nix. Ich hab doch ernsthaft schon Elektrotechnik-Kommilitonen im 6ten Semester den Herd anschließen müssen. Was ist da schiefgelaufen? Wo kommen wir denn bitte hin? Warum reflektiert die Gesellschaft die Meinung, dass man als Handwerker nen geringeren Wert hat als so ein BWL Lutscher? (Sorry für diesen Ausdruck, aber so würde es ein Handwerker aussprechen und ich war mal einer :'D). Auf den Baustellen waren sie übrigens fast alle ü. 50, weil nix neues mehr kommt.
Als nächstes die Musik die jetzt populär ist... Es geht nur noch ums F*****, Gewalt, Drogen, nur noch verwerflicher Mist. Wie geht denn sowas? Leute haben mal Musik wie die Beatles oder so gehört und jetzt hören sie Cardi B, wie kann man denn so weit abdriften? Vielleicht liegts auch daran, dass heute kaum noch einer in der Lage ist, einem Hobby nachzugehen, das auch ein bisschen Leidenschaft erfordert, dann gäbe es vllt. auch wieder ordentliche Musiker in den Charts.
Dann die generelle Moral... Ich geh raus auf die Straße und überall ist Grafitti und Müll, es sitzen besoffene Spritis in der Gegend rum, an der nächsten Ecke schreit ein Typ mit Bulldogge seine Frau an. Und die Art wie die Leute reden... Der Slang geht mal gar nicht, jeder redet zwanghaft wie so ein Gangster oder was auch immer. In der Straßenbahn blastet der eine seinen Gangsterrap auf irgendeinem Lautsprecher während 3 Sitze weiter einer nen Döner isst und auf den Boden kleckert, die vollgeschmierte Alufolie einfach liegen lässt. In Berlin sterben 13 Jährige Mädels an irgendwelchen MDMA Pillen, die Kinder fangen an schon mit 14 rumzuficken... Es nimmt kein Ende.
Dann guck ich mir paar Bilder und Reportagen über Japan an. Wie machen die das und warum können wir nicht so sein? Bei denen scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Als Ingenieur will ich übrigens auch mal betonen, dass sich deren gesellschaftliche Werte auch in den Ergebnissen ihrer Arbeit wiederspiegelt. Die bauen echt tolle Autos 😅
Ich hätte noch so viele Dinge die mich fassungslos machen, aber die Kernaussage hab ich ja jetzt getroffen, denke ich. Und dann ertappe ich mich manchmal so in diesen Gedanken und frage mich, ob ich schon ein Rentner bin im Kopf. Denn das sind genau die Dinge, über die sich meine Eltern und Großeltern auch aufregen würden. Und mit diesen konservativen - und in meinen Augen anständigen - Ansichten ecke ich auch immer wieder an. Da werde ich stellenweise angeguckt wie ein Alien, ich soll doch bitte toleranter sein. Hä? Wie? Verstehe ich nicht, vielleicht bin ich ja auch nicht ganz normal?