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Bin ich falsch?

G

Gast

Gast
Hallo Leute,

ich muß mal irgendwo meine schreckliche Welt ausbreiten, weil ich niemanden habe bei dem ich das tun kann. Und das ist ein Grund, weshalb ich mich frage, ob ich falsch bin. Warum hab ich niemand?
Mir ist schon klar, daß ich selbst dran Schuld sein muß, daß ich niemanden habe. Also niemand wirklich habe. Ich kenne natürlich schon ein paar Menschen mit denen ich täglich zu tun habe. Mal öfter, mal nicht so oft. Aber immer gewinne ich den Eindruck, daß ich mich nicht öffnen darf. Daß ich nicht sagen darf, was wirklich in mir los ist. Diesen Eindruck als nicht zu dürfen zu bezeichnen ist vielleicht nicht ganz richtig ausgedrückt. Ich sollte es nicht tun. Es wäre nicht gut für mich. Weil diese Menschen mir nicht gut gesonnen sind.
Ständig mache ich die Erfahrung, daß wenn ich mich öffne ein kleines Stück weit, dann beginnen die Leute sich gleich mir gegenüber überlegen zu fühlen, auf mich herabzuschauen und mich nicht zu respektieren. Sie fangen an mit mir zu spielen, mich zu testen, sich zu testen... irgendwie so... ich find das selber komisch. Aber das sind einfach meine Gefühle. Das hat dann mit der Zeit natürlich dazu geführt, daß ich mich abgekapselt habe, mich gar nicht mehr auf irgend jemand einlassen möchte, am liebsten alleine mit mir bin. Mir wird ja auch nicht langweilig. Aber alleine zu sein ist auch beschissen. Es ist irgendwie immer beschissen. Ich schaffe es einfach nicht einen Weg zu finden, der mir gefällt, Freunde zu haben, die ich als Freund bezeichnen möchte, Menschen zu haben deren Gegenwart ich genieße.
es ist auch nicht so, daß niemand etwas mit mir zu tun haben möchte. Nein. So ist es auch nicht. Aber oft ist es dann so, daß ich mit der Zeit merke, daß ich mit ihnen nichts zu tun haben möchte. Es macht sich in mir das Gefühl breit, daß es nicht richtig ist, daß ich das nicht möchte und ich habe keine Ahnung wieso. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Und immer und immer mehr kommt der Gedanke auf, daß ich falsch bin. Dass ich das Problem bin. Dass ich die Person bin, die falsch ist.
Was mache ich Schlimmes? Was zum Geier ist der Grund, daß man mich verarschen, ausnutzen oder manipulieren möchte?
Oft sitze ich Stunden lang im Park und lese, im Kaffee, in der Bahn oder im Zug und schau mir die Leute an. Sie sind wild fremd und ich sehe niemand mit dem ich zu tun haben möchte. Ich bin ein Mann und natürlich schau ich mir die Frauen an und die meisten Frauen möchte ich einfach nicht haben. Ja ich weiß das ist irgendwie auch vielleicht der Punkt woran ich sehe, daß ich falsch bin. Entweder gefällt mir nicht das, was wohl drinnen steckt im Menschen oder mit gefällt das Gesicht nicht.
Vielleicht sollte ich nicht so genau hinschauen? Vielleicht sollte ich nicht immer so genau hinschauen? Vielleicht sollte ich weg sehen?
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Was ich auch tue, wie ich auch versuche voran zu kommen, ich komme einfach nicht weiter. Ich weiß nicht weiter.
Kann mir irgendjemand helfen?
 
B

blattlaus24

Gast
Hallo Gast, erst einmal - nein, niemand ist falsch. Du bist sehr verunsichert. Wie alt bist Du?
Ich erinnere mich, vor langer Zeit habe ich mich auch oft gefuehlt wie Du. es hat sich mit der Zeit gegeben, und wie genau, das weiss ich nicht einmal mehr. Wichtig ist, dass Du dir bewusst bist, dass es da draussen irgendwo Menschen gibt, die deine Freunde sein koennen, die Dinge mit dir gemeinsam haben, und denen Du dich oeffnen kannst (und umgekehrt). Manchmal hat man Pech mit seiner Umgebung und trifft diejenigen einfach nicht. Und natuerlich, wenn man einmal anfaengt, mit jemandem zu sprechen, dann wird es immer Punkte geben, an denen man enttaeuscht ist, ein komisches Gefuehl hat oder auf einmal Punkte entdeckt, in denen man nicht uebereinstimmt. Und das ist auch gut so, sonst waere alles schrecklich langweilig. Lass dich davon nicht abschrecken und auch nicht von deiner Angst. Lass dich einfach mal auf jemanden ein, wenn Du ein gutes Gefuehl hast. Vielleicht geht das auch leichter ueber ein Hobby o.ae. - dann hat man schonmal ein Thema und etwas gemeinsam.
Das alles gilt im Prinzip gleichermassen fuer Freundschaften wie fuer Liebesbeziehungen. Wer es nicht probiert, wird keine Freunde finden.
 
D

Daniel Negreanu

Gast
Nein, du bist nicht falsch.
Du scheinst kein oberflächlicher Mensch zu sein. Das macht das Leben nicht unbedingt leichter, aber vielleicht wirst du einmal glücklich.

Um die richtigen Menschen zu treffen, benötigt man denke ich ein wenig die Hilfe des Zufalls.
Aber damit das Glück dir über den Weg laufen kann, musst du dich eben zunächst auf den Weg machen.
Wenn es dein Weg ist, ist es gut möglich, dass du zunächst ein Stück allein gehen musst.

(Ist nur meine Meinung)
 
G

GoPatrick

Gast
Hallo Gast,

ich verstehe dein problem und kenne auch personen die sich überlegen fühlen sobald jemand über seine gefühle redet.

aber dir sollte klar sein das die anderen auch ihre probleme haben...
kein mensch ist ohne probleme :p jeder hat sein päckchen zu tragen wie man so schön sagt

also haben die gar keinen grund sich überlegen zu fühlen
 
G

Gast

Gast
Hier bin ich wieder!

Blattlaus... für eine Verzweifelte redest du ganz schön klug und hilfreich...
vielleicht hast du recht. Vielleicht bin ich verunsichert, habe Angst und ganz sicher verzweifle ich irgendwo. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, daß es nicht wichtig ist, wirklich gute Freunde zu finden. Ich meine so ist es doch im Leben. Man lernt hier und da Leute kennen. Und irgendwie verläuft es sich mit der Zeit. Menschen, die schon länger gelebt haben, bei denen sieht man es doch. Die wenigsten Freundschaften sind wirklich wirklich lang und wenn, dann sind es oft doch keine wahre Freundschaften oder keine mehr. Ich finde es manchmal einfach nur widerlich mir solche Dinge anzu tun. Und wenn ich merk, daß ich es eckelhaft finde, dann versuche ich mir diese Momente aus dem Leben zu streichen. Und so ist es eben gekommen, wie es gekommen ist. Ich nehme kaum einen noch wirklich ernst oder denke mir mehr zu erwarten. Weil eigentlich hoffe ich insgeheim nur noch, daß nicht viel passiert, weil dann auch kein übles Gefühl hochkommt, als müsste man kotzen. also nur vom Gefühl her.
Ich hab auch mit Leuten über Hobbies zu tun. Ich sagte ja, daß ich nicht wie es sonst oft der Fall ist bei Menschen, die mit solchen Dingen ein Problem haben zu wenig mit Menschen zu tun hab. deshalb "NegerDaniel"(kleiner Scherz am Rande), würde ich vielleicht sogar eher sagen, daß ich ein sehr oberflächlicher Mensch geworden bin.
Das Blöde letzten Endes ist, daß wenn ich diese ganze Scheisse überwinde und zur mir sage "Holger, scheiß auf diese Gefühle, scheiß drauf, jetzt gehst du einfach mal drauf ein und beachtest dich selber nicht.", dann bekomme ich diese Gefühl mir gegenüber, dann finde ich genau dieses Verhalten eckelhaft. Und das will ich natürlich am Wenigsten.
Mir ist es übrigends inzwischen sogar egal geworden, wie andere mich sehen, ob sie auf mich herabsehen oder sonst was, lieber Patrickgänger. soll doch jeder denken was er soll und sich was drauf einbilden, was man sich drauf einbilden will. dann ist es nicht ganz so eckelerregend für mich.
Ich finds jedenfalls toll von euch, daß ihr euch das hier antut und öfter den Nagel mit dem Hammter trifft, wie euch auf die Finger zu hauen. Oder vielleicht doch? Ich halt mich da raus. Wies auch werden wird. Glück, Unglück, Zufriedenheit. Letzten Endes juckt es mich doch nur, wo die Stechmücke sticht. Trotzdem Danke.
 
G

Gast

Gast
Vielleicht spielt in diesem Zusammenhang ein Vanishing-Twin-Syndrom eine Rolle?
Klingt zumindest etwas danach. Sollte man aber abklären und nicht nur annehmen.
Aber ein Gedanke wäre es wert.
Letztlich kann ich nur empfehlen, dich durch Alltagssituationen mit Dopamin (Glückshormon)
zuschiessen zu lassen. D.h. viel Sport, ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Obst.
Und sei egoistisch mit Dir selbst. Gönn dir vieles, dass dir gut tut und dir ein Lächeln bringt.
So selbstmanipulativ das auch klingen mag.

Was das soziale Umfeld betrifft.... Erst wenn man sich selber liebt, kann man auch geliebt werden.
Vor allem von noch Fremden. Klingt blöd, ist aber real und wissenschaftlich so.

Und letztlich. Gute Freunde gibt es leider wirklich nie viele im Leben, weil viele ebenso
Suchende und nicht in sich angekommen sind oder einfach nur genügsam mit sich selbst ins Gefühls Reine kommen wollen
und sich dann isolieren.

Lass Dir wenn ich das so sagen darf, gesagt sein.... Du bist mit deiner Gefühlswelt nicht alleine.
Es geht ETLICHEN ebenso;
doch DU hast zumindest den Mut, es anzusprechen und offen wie selbstkritisch zu sein.
Das ist eine klare Stärke.
Sei stolz darauf.

Das ist etwas Gutes.

In aller Liebe zu Dir selbst, das wünsche ich Dir.

Gruss aus dem Süden


*Einsundeinsmachtzwei*
 

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