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Bin ich hier richtig

I am Groot

Neues Mitglied
Es geht aber auch um die Familie...
Wir sind eine Patchworkfamilie. Wobei meine Älteste schon ausgezogen ist aber am WE noch oft zuhause ist. Die kleine ( kommt jetzt zur Schule) ist das Sorgenkind. Sie legt ein regelrechtes Kleinkindverhalten an den Tag, dass es mich mittlerweile agressiv macht. Ich liebe beide sehr. Aber meine Nerven sind blank! Bei der Arbeit wird gemobbt und gezickt und es kostet Kraft nicht die Nerven zu verlieren. Jetzt eben habe ich mich mit meinem Mann so sehr gezofft, dass er mir gesagt hat so können wir es auch lassen.... Unsere Ehe ist seid 6 Jahren mehr oder weniger platonisch und ich sagte dass ich das so nicht mehr aushalte.
In mir sind alle Gefühle dermaßen durcheinander, dass ich nicht mehr weiß was wo hingehört...
Oh man, zur Zeit läuft es echt rückwerts.
Ich bin ratlos. Mit der kleinen gehe ich zur Erziehungsberatung. Mit meinen Mann zur Eheberatung und für die Arbeit bilde ich mich weiter um eine Prüfung abzulegen in wenigen Tagen und trotzdem geht es nicht vorwärts. Ich denke die ganze Zeit, dass ich etwas übersehe. Das Ich nicht voran komme.
Ich fühle mich allein obwohl mein Mann Aufgaben in der Kinderbetreuung übernimmt.
Ich bin so verletzt, dass er uns als Liebespaar überhaupt nicht sieht, dass ich wahrscheinlich übers Ziel hinausgeschossen bin und ihn verletzt habe. Woher kommen all diese Probleme und wo soll ich anfangen? Ich hab keinen Plan.
Bin ich der Haken?
 

Querdenker

Aktives Mitglied
Nein, du bist nicht der Haken, aber wie so oft gehören zwei oder mehr dazu (und damit dann auch du). Mir scheint der zentrale Punkt bei dir sind deine Bedürfnisse und die leiden derzeit enorm. "Ich fühle mich allein..." drückt genau das aus (der größte Teil vom Rest sind eher Folgeerscheinungen). In der Konsequenz bist du unzufrieden und das wiederum ist ein sehr guter Nährboden für weitere Schwierigkeiten. Es würde mich daher also nicht überraschen, wenn sich die Situation über die Jahre so entwickelt und die Probleme so nach und nach größer geworden sind.

Wenn das so stimmt, ist die Lösung recht einfach: Du musst dich viel mehr um deine Bedürfnisse kümmern. Wie jeder andere Mensch brauchst auch du einige Dinge zum leben (=Bedürfnisse) und wenn die nicht ausreichend befriedigt werden, hat das eine Reihe von Konsequenzen. Natürlich können die nicht immer und sofort gestillt oder müssen eine Zeitlang zurückgestellt werden (Geburt, Kinder groß ziehen, Schicksalsschläge, usw.), aber vor allem dann muss später irgendwann ein Ausgleich erfolgen sprich dann muss man sich erst recht um sie kümmern.
 

I am Groot

Neues Mitglied
Hallo Querdenker!

Danke für deine motivierenden Worte! Das sagte mir die nette Dame bei der Erziehunsberatung auch. Es hört sich auch nicht so schwer an aber genau das wurde mir gestern vorgeworfen bei unserem Streit. Es ist leider schwierig sich für seine eigenen Bedürfnisse einzusetzen. Ich arbeite dran!
 

Querdenker

Aktives Mitglied
Doch, dein Beitrag ist schon erschienen. Das dauert manchmal ein bisschen.

Du bist einverstanden, dass das aktuell dein Hauptthema ist? Hast du dann auch verstanden, dass du nicht der "Haken" bist? Du brauchst dich für deine Bedürfnisse auch nicht einsetzen und schon gar nicht darum kämpfen. Normalerweise reicht es die mitzuteilen, falls nicht muss man etwas nachhelfen und die Befriedigung einfordern. Bei euch scheint das aber nicht zu klappen und vermutlich ist das nicht eurer einziges Problem. Von daher könntest du mal überlegen, ob so weitermachen möchtest sprich noch länger deine Bedürfnisse vernachlässigen möchtest.

Wenn Worte nicht helfen, kannst du es mit Taten probieren sprich du holst dir einfach was du brauchst oder hälst dich beim ihm zurück, das kapieren wir Männer manchmal eher (muss ich ehrlich gestehen). Wenn das alles nicht hilft, dann käme eigentlich nur noch eine Trennung in Frage.
 

Ausrufezeichen

Aktives Mitglied
Wenn gerade alles über deinen Kopf zusammenfäll, sollte man vielleicht einen anderen Weg gehen. Du hast Ärger auf der Arbeit. Sowas sollte man nicht mitnachhause nehmen. Die Familie sollte zusammenhalten. Zu deiner Tochter, war hat sie denn großgezogen? Oma, Tagesmutter oder ist sie im trauten Heim aufgewachsen? Kinder die von klein an oft abgeschoben werden, haben keinen persönlichen Bezug zu ihrer Familie. Das heißt vom Verstand her schon. Sie weiß wo sie wohnt und wer Mama und Papa ist. Aber wenn da soviel krach im Haus ist, will das Kind vielleicht einfach mehr Aufmerksamkeit.
Wenn ich dir einen Tipp geben darf, versuche nicht zu suchen was dich glücklich macht, sondern euch.

Stell dir mal vor, dein Tag würde so laufen, dass du mit der Familie frühstückst. Dann unternimmt ihr was gemeinsam. Wenn der Mann nicht will, gehe doch zu deiner Tochter ins Zimmer und spiele mit Barbies. Also nicht nur daneben hocken, sondern eben wie sie auch spielen. Dann kannst du auch sagen, ich muss aber in einer Stunde kochen. Wir können später zusammen spielen. Du wirst sehen, wenn du dir aktiv mehr Zeit für die Kleine nimmst, werden dir die anderen Sorgen auch wegfallen. Denn dann wirst du einfach eine andere Wellenlänge für Stress entwickeln. Probier es aus und sag bescheid wie es gelaufen ist. Nich nur ein Tag, sondern ruhig mal ne Woche.
 

I am Groot

Neues Mitglied
Hallo Ausrufezeichen!

Dass man einen anderen Weg gehen sollte wenn alles eingefahren ist ist bestimmt eine gute Idee. Meine Tochter ist ganz normal bei mir und meinem Mann aufgewachsen. Das erste Jahr bin ich zuhause geblieben. Dann war sie ein Tag in der Woche bei ihrer Oma... an den Wochenenden Unternehmen wir eigentlich immer was und sie darf gerne eine Freundin mitnehmen. In der Mittagspause, nach dem Kiga vor dem Verabreden wird auch schonmal gespielt oder einfach zusammen eine Kinderstunde geschaut.
Wie gesagt, ich muss mich nebenbei auch auf die Prüfung vorbereiten. Ich finde mit 6 Jahren sollten Kinder eher mit Gleichaltrigen spielen. 4Tg/Wo gehe ich arbeiten.
Heute morgen haben wir zusammen im Kindergarten die Schultüte gebastelt. Ich denke sie bekommt Aufmerksamkeit.
Sie hatte eine Frühkindliche Regulationsstörung und war ein Schreikind. Ich denke daher Springe ich immer sofort an wenn sie losheult und eins führt zum anderen...
LG
 

Tibia

Aktives Mitglied
Du hast mehrere Baustellen. Alle zerren an Dir, kosten Kraft und brauchen Deine Aufmerksamkeit. Was aber nicht geht, weil man sich eben nicht vierteilen kann. Man macht hier ein bisschen, kämpft da ein bisschen, aber eben überall nur ein bisschen und in Gedanken ist man sowieso schon wieder bei der nächsten Baustelle. Somit geht man keines der Probleme uneingeschränkt an und kann es auch nicht zur Gänze lösen. Die Kraft wird trotzdem einfach so "weggesaugt", ohne das eine Besserung eintritt. Regenerationsphasen, um Luft zu holen und die Akkus wieder aufzuladen, kommen zu kurz oder gibt es gar nicht.

Ich finde es gut, dass Du Dir Hilfe gesucht hast (Paarberatung und Erziehungsberatung). Dort kann man Dir bestimmt viele nützliche Tipps geben. Umsetzen muss man sie selber und das kostet leider viel Kraft und Zeit.

Hin und wieder solltest Du Dir aber auch etwas Ruhe gönnen und Kräfte sammeln. Vielleicht auch mal einen Schritt zurück treten und versuchen, dass ganze von Außen zu betrachten. Eventuell zieht ja auch eine Bausstelle die nächste nach sich. Kinder beispielsweise reagieren ganz oft auf kleinste Veränderung oder wenn Mama oder Papa im Ungleichgewicht sind. Wenn es Dir besser geht, wird Deine Kleine vielleicht auch wieder ruhiger?

Ordne Deine Bausstellen nach Prioritäten und versuch Dich dann einer Sache nach der anderen zu widmen, dann aber bei der jeweiligen Sachen 100%. Step by step. Manchmal tut ein wenig "Abgestumpfheit" auch mal ganz gut, damit man sich nicht in Kleinigkeiten verrennt, die einem unnötig Energie rauben. Hin und wieder muss man auch mal einfach "Scheiss drauf" sagen.
 
G

Gelöscht 69454

Gast
Ich hardere gerade auch mit meiner Ehe oder dem was davon übrig ist. Ich kann Dir nur den Tipp geben, überleg genau was DU willst - für DICH. Nicht für deine Tochter oder weil es erwartet wird.
Dann kannst Du sehen, was dafür zu tun ist bzw. Entscheiden, ob Du diesen Preis zahlen willst oder er Dir zu hoch ist.

Deine Beschreibung klang für mich, als ob Du vor lauter Beratung usw. Dir darüber noch nicht ausreichend Gedanken gemacht hast.
 

I am Groot

Neues Mitglied
Hallo Tibia! Deinen Rat werde ich mir zu Herzen nehmen. In deinen Beitrag kann ich mich wiederfinden. Zum Anfang gehört, dass mein Mann diese Woch die Kleine übernimmt, damit ich mich um die Prüfungsvorbereitung kümmern kann. Dafür brauche ich echt einen freien Kopf. Danach kann ich mich besser und zu 100% um sie kümmern. Aufgaben werden neu verteilt, mal sehen wie es klappt. Das ging natürlich alles nicht einfach so und ohne Tränen. Heute morgen gab's mächtig Zoff aber wir arbeiten dran.
LG
 

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