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Bin ratlos/ziellos und es macht mich traurig

SoL94

Aktives Mitglied
Hallo,


ich bin neu hier im Forum und bin wieder irgendwie traurig. Ich fühle mich so als würde ich auf der Stelle laufen, ziellos und oft ist mir langweilig.

Der Zustand fing nach dem Abitur an. Hatte davor ein klares Ziel und nach dem Abitur bin ich dann in ein riesen Loch gefallen. Habe unter anderem auch Depressionen bekommen. Ich will unbedingt weiter kommen und glücklich werden, jedoch gelingt es mir schon seit 3 Jahren fast nicht. Hänge in der Luft.


Ich bin momentan 21 Jahre alt und studiere im 4. Semester BWL mitSpezialisierung auf die Gesundheitsbranche. Nach meinem Abitur habeich ein FSJ gemacht, wo ich heute noch manchmal arbeite. Außerdemhabe ich seit 2 Jahren einen Nebenjob im sozialen Bereich und gebegerne Nachhilfe ( privat und bin auch wo angestellt ). BeideNebenjobs machen mir großen Spaß und habe mich dank ihnen auchweiter entwickeln können. Außerdem wollte eigentlich ausziehen, dadie Hochschule aber nicht weit weg ist und das meine einzige Zusagewar ,bin ich zuhause wohnen geblieben.
Leider bin ich momentanunzufrieden und mir unsicher ob das Studium auch wirklich passt. Da ich auch noch zuhause wohne und viele meiner Freunde weggezogen sind habe ich zu wenige Sozialkontakte und bin im Studium, wie auch bereits in der Schule ein Außenseiter. So habe ich mir jedenfalls das Studentenleben nicht vorgestellt. Fühle mich oft schlecht und einsam. Lebe oft auch irgendwie in den Tag hinein und bin kaum produktiv.


Ich hatte immer mal wieder Rückschläge. Tumor in der Kindheit, Depressionen nach dem Abitur bis hin zu Selbstmordgedanken,viele Verletzungen und auch ein paar Krankenhausaufenthalte. Dashat mich sehr geprägt und bin vom Charakter eher ruhig.


Charakter: zielstrebig,gewissenhaft, ruhiger, wenn ich aufgetaut bin kommunikativ,ehrgeizig, interessiert und dann auch neugierig. Bin durchschnittlichintelligent, denke oft ach, wäge Entscheidungen gut ab,verständnisvoll, ehrlich, vertrauensvoll, wenn ich etwas unbedingtwill auch impulsiv. Bin gerne in der Natur.


Interessen: Sport, Medizin,Psychologie, Philosophie, etwas Wirtschaft,Gesundheit allgemein,Sprachen ( vor allem Englisch, Französisch, und will Spanisch lernen), Menschen allgemein, Entwicklung und verbessere gerne. Prüfe auchgerne und erkläre. Außerdem helfe ich gerne, das gibt mir einegroße Zufriedenheit. Im Abitur habe ich auch Sport als Fach genommenund bin sportlich. Lese ab und zu auch mal ganz gerne, vor allem aberSachbücher.

Momentan weiß ich nicht ob ich abbrechen soll oder allgemein was ich tun soll um aus dieser Lage wieder heraus zu kommen. Das Studium ist insgesamt ok, großes Interesse habe ich aber keines.


Da mein Abischnitt mit 2.7 nicht wirklich gut war ,komme ich inviele Studiengänge nicht rein ( Medizin, Psychologie,..) undmomentan fühlt es sich so an dass ich in der Luft hänge.


Habt ihr vielleicht ein Tipp für mich oder eine Meinung? Wie kannich das durcheinander ordnen?

Es würde ich sehr freuen von euchzu hören :)



Liebe Grüße
 
G

GrayBear

Gast
Hallo sol94,

inzwischen übe ich meinen sechsten Beruf aus, ein BWL-Studium war auch dazwischen. Ich fand es immer recht schwierig, herauszufinden, was ich wirklich wollte. So scheint es vielen Menschen zu gehen. Aber was soll´s? Was ist schlecht daran? Ich finde es viel wichtiger, dass Du Deinen Kopf oben und Dein Herzen offen hältst. So siehst Du die Gelegenheiten, die sich im Laufe jedes Lebens ergeben. Hänge in der Luft rum! Warum nicht. Wie sagte schon Albert Einstein: "Um wirklich genial sein zu können, muss man leicht unterbeschäftigt sein". Bist Du zu beschäftigt, entgeht Dir auch einiges.


Dieses ständige Gelaber von Zielen und Plänen, die sich erfüllen müssen, igitt! Es ist Dein Leben und Dein Weg. Ein 59-jähriger Bekannter macht gerade eine Ausbildung zum Flugbegleiter unter lauter 20-jährigen Hüpfern. Verzeih mir den Begriff. Du kannst Sprachen, bist vielseitig interessiert. Viele unserer Grenzen stecken wir uns selbst. Damit meine ich nicht, dass Du zum Mond fliegen solltest. Aber was würde Deinen Mut erfordern? Für welche Entscheidung kommst Du Dir "zu klein", "zu doof" oder "überhaupt zu ..." vor?

Für viele gute Dinge im Leben muss man nur hartnäckig und nicht zu faul sein. Ja, Du läufst gerade auf der Stelle und bist ziellos, da hast Du völlig recht. Und nun?

Alles Gute
 

SoL94

Aktives Mitglied
Hallo GrayBear,

vielen Dank für deine Meinung, die gleichzeitig Kritik sowie Aufmunterung ist und mit der Frage endet das fand ich klasse. Das Beispiel ist auch sehr passend.

Oft habe ich das Gefühl dass mich irgendetwas blockiert. Lerne, mache eben was aber wirklich lebendig fühle ich mich nicht.
Mut würde mich sehr viel erfordern und du hast Recht sollte das einfach umsetzen wovor ich auch schon im alltäglichen Leben Probleme habe.

Was das Studium betrifft. Ich will eigentlich studieren und Denken.

Aber was wäre jetzt für mich die Alternative? Einfach hinzuschmeißen nach 4 Semestern?

Psychologie finde ich zur Zeit spannend. Und Medizin reizt mich wohl eher wegen der sozialen Stellung, kann glaub niemand eine Spritze geben. Und Beides mit dem Abschluss schwer.

Oder das Studium fertig machen und parallel einfach alles machen was mir Mut erfordert? Und vielleicht so eine Leidenschaft entdecken.

Was würdest du da sagen, zielt das auf deine Frage ?
 
G

GrayBear

Gast
Hallo Sol 94,

ja, ringe mit diesen Entscheidungen. Die wenigsten fallen einem zu. Manchmal ist es schwer, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, das erfordert Geduld, die wir in unseren Geschichten und Filmen nicht brauchen, weil wir diesen "Zeitraffer" als etwas Wirkliches empfinden. Manche "mutige Entscheidung" hat sich schon als dämlich herausgestellt. Es müssen DEINE Entscheidungen sein. Solange sie das nicht sind, kannst Du nur schwer damit leben.

Hättest Du etwas "aus dem Hut gezaubert", wäre ich skeptisch. Ist das Leben nur für Adrenalin-Junkies lebenswert? Ja, es ist toll, wenn das Herz rast und man es mal wieder geschafft hat. Aber ist das wirklich sinnstiftend? Für mich ist es das nicht. Jeder Idiot kann auf ein Motorrad sitzen und mit annähernd 300 durch die Gegend rasen. Danach fühlst Du Dich wie King Kong (wenn Du es überlebst), aber das vergeht schnell und irgendwie affig ist es auch.

Was bedeutet Dir etwas? Was ist Dir wichtig, Was hat einen Wert für Dich? Worauf wärst Du stolz? Meine Nichte backt gerade Ziegel in Nepal, um wieder Häuser aufzubauen. So mutig? Auch Dein Studium engagiert abzuschließen, erfordert Mut und Kraft, und darauf kannst DU aufbauen.

Alles Gute und fälle kluge Entscheidungen. Mein Sprung aus dem Flugzeug war nicht klug, aber es hat saumäßig Spaß gemacht (Nachher, irgendwie oder so).
 

SoL94

Aktives Mitglied
Guten Morgen,


danke für die Anregungen. Mit dem Studium war es zwar meine Entscheidung, da ich mich ja beworben hatte, aber es war von 20 Bewerbungen auch die einzige Zusage. Andere hätte ich bevorzugt.


Habe zur Zeit einfach zwei Probleme: das wenig soziale und das Studium was halt ok ist.


Mut würde mich vieles erfordern. Oft habe ich im Kopf vielleicht in Frankreich zu studieren, aber ob man dafür das komplette Studium hinwerfen sollte und dann dort vielleicht scheitert. Stehe ich mit 25 mit nichts da, das will ich auch nicht.


Wenn ich das Studium fertig mache und danach vielleicht versuche in Frankreich noch etwas anderes zu studieren? Und während das Studium die Liste abarbeiten was mir alles Mut erfordert. Macht das Sinn? Weil ohne wirkliche Alternative einfach abbrechen wäre ja auch nicht so toll oder?
 
G

GrayBear

Gast
Ja, warum nicht? Es sollte zumindest für Dich etwas Sinn machen. Nicht alle Entscheidungen "aus dem holen Bauch" haben ihren besonderen Segen. Manches muss auch gut überlegt sein. Und vielleicht schiebst Du noch einen Ausflug in den Kletterpark ein, um Deine Höhenangst zu prüfen oder gehst auf eine Tour mit in die Berge. Einfach Dinge, die Gelegenheiten für Begegnungen schaffen und nicht in Deinem üblichen Umfeld stattfinden. Wenn Du aktiv wirst, zieht ein Schritt auch andere nach sich. Sei mutig, aber nicht dämlich.;)
 
A

austriaa

Gast
Hallo SoL94,

Ganz wichtig: Setz dich nicht wegen der Erwartungshaltung anderer unter Druck.
Wie GrayBear schon sagte, es ist dein Leben und nur du entscheidest, was du letztendlich daraus machst. Selbst wenns Nichtstun ist, dann ist es eben so.

Jeder ist für sich selbst verantwortlich, nur leider wollen das viele nicht verstehen.
 

SoL94

Aktives Mitglied
Danke euch zwei für die hilfreichen Beiträge.

@GrayBear: Du hast Recht sollte mich da echt mal stellen und habe Höhenangst :) Und das mit dem dämlich wenn ich jetzt einfach hinschmeiße und was anderes klappt nicht ist die Option momentan, die so mittel ist, weg. Das will ich auch nicht, weil dann hätte ich mal ein Bachelor.

Und an euch beide haltet ihr es für nachvollziehbar wenn ich das Studium mal durchziehe bis 23 und solange das mit dem Mut mache oder eben einfach das auf was ich so Lust habe, wie autriaa es meinte. Danach dann einfach vielleicht was anderes studieren bzw persönlich einfach viel weiter sein und durch Praktikas wissen wo hin ca?
Weil jetzt hinschmeißen und wegziehen wäre eigentlich dämlich. Habe hier alles und ein Auto. Denke oft kommt das nicht wissen von Innen das trage ich dann mit...

Schönen Nachmittag noch euch
 
A

austriaa

Gast
Lieber SoL94,

Bin derzeit ebenfalls Student und habe meine Studiengänge so oft gewechselt (3 Mal bis jetzt), wie jemand anderes wohl seine Unterwäsche. Und soll ich dir was sagen ? Mich interessiert sogar mein aktueller Studiengang nicht, obwohl ich der festen Überzeugung war, dass dieses Studium am optimalsten für mich wäre.

Mein Lebenslauf sieht, wenn man vom Abi, dem Wehrdienst und dem Führerschein absieht, katastrophal aus. Habe weder nebenberuflich gearbeitet, noch sonst was gesellschaftlich Anerkanntes in den letzten Jahren getrieben (mit Ausnahme des Wehrdienstes; in Österreich besteht nämlich noch die Wehrpflicht) und darf ich dir noch was sagen ? Es macht mir nichts aus! Wieso sollte ich mein Leben so richten, wie es andere von mir fordern ? Ich bin keinem Rechenschaft schuldig, bin alleine für mich verantwortlich und brauch mir, wenn es irgendwann mal so weit ist, am Sterbebett oder wo auch immer nichts vorwerfen - soll heißen, dass ich nichts misse.

Was ich dir sagen will, ist: Wenn dir dein Studium Spaß macht, dann setze es unbedingt fort. Wenn nicht, dann nicht.

Das Leben ist so verdammt kurz, dass man auch das Recht haben sollte, das zu tun, wonach einem ist (solang man niemandem damit schadet natürlich).
Jeder hat eine Daseinsberechtigung und sollte akzeptiert werden, egal wie er/sie ist.. auch wenn der/diejenige mal einen Durchhänger hat oder generell die gesellschaftlichen Normen (Ziele, Karriere, Pflichten) verachtet und/oder ablehnt (natürlich wieder nur dann, wenn man niemandem dadurch schadet)
 
Zuletzt bearbeitet:

SoL94

Aktives Mitglied
Danke für deine Antwort austriaa und es ist wahr was du sagst...die Einstellung finde ich richtig. Aber wäre trotzdem gerne auch irgendwie abgesichert.

Darf ich fragen was du bis jetzt schon studiert hast?

Mein Studium ist eben ok, nicht mehr und nicht weniger. Habe eben Angst, dass wenn ich es abbreche ich mit nix da stehe wenn ein anderes nicht hinhaut...und das will ich nicht. Würde schon gerne etwas haben, um dann eben ausziehen zu können und mehr auf eigenen Beinen stehen zu können. Habe Respekt vor deinen Entscheidungen, aber ob ich einfach hinschmeißen könnte ohne wirklich was anderes zu haben weiß ich nicht...

Denke ich werde mich jetzt mal für einige Praktika bewerben um so mich besser kennen zu lernen und Einblicke zu erhalten.

Was mich noch belastet ist, dass ich irgendwie keine Freundin finde und auch noch keine hatte. Das fällt mir auch schwer und passt wohl nicht in die gesellschaftliche Norm.
 

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