Feline3839
Neues Mitglied
Hallo,
wow, während ich hier sitze und schreiben will merke ich, wie unfähig ich bin die richtigen Worte zu finden. Dazu muss ich sagen, dass ich mich hier angemeldet habe in der Hoffnung, dass ich das, was ich nicht face to face mit Menschen besprechen kann hier los zu werden. Aber selbst das stellt eine unglaubliche Herausforderung für mich dar.
Ich müsste und will so gerne über das sprechen, was in mir ist. Aber was ist das überhaupt? Ich kann mir ja nicht einmal selbst beantworten wie es mir geht, was ich fühle und was mit mir los ist.
Soweit ich zurück denken kann war mein Leben fremdbestimmt. Ok, in den ersten Jahren des Lebens sicher sinnvoll. Aber irgendwann bemerkte ich, dass ich nie das machen konnte was ich will. Ich wurde so programmiert, dass das durchsetzen meiner eigenen Wünsche immer mit einem schlechten Gewissen verknüpft war. Und warum? Weil meine Mutter es mich gelehrt hat. Um diese Geschichte einmal zusammenzufassen und abzukürzen: meine Eltern waren beide Alkohol und Tabletten abhängig. Als Kind habe ich nie was gemerkt, doch mit Beginn der Pubertät (heute bin ich 26) merkte ich, dass irgendwas nicht stimmt. Was es war konnte ich jedoch nie greifen. Mit meiner Pubertät fing auch meine Mutter an sich mir gegenüber zu verändern. Sie beschimpfte mich, schmiss mich mehrfach aus dem Haus, und veranstaltete regelrechten Psychoterror in dem sie zum Beispiel nachts regelmäßig meine Zimmertür Aufriss, das Licht an machte und mich beschimpfte aus heiterem Himmel. Sie zerschnitt Entschuldigubgsbriefe die ich ihr schrieb vor meinen Augen, machte sich über mich lustig und demütigte mich immer dann, wenn ihr die Nase danach stand. Dennoch entschuldigte ich mich immer für all das, schließlich wurde mir gesagt, dass das alles nur meine Schuld sei. Außerdem würde von ihr NIEMALS eine Entschuldigung kommen. Also entschuldigte ich mich immer wieder des Friedens Willen und meinen Großeltern zur Liebe, die sagten nämlich, eine müsse ja die Erwachsene sein und wir sind schließlich eine Familie... Ich bemühte mich also trotzdem weiter immer alles zu machen, perfekt zu sein, ihren Ansprüchen gerecht zu werden. Doch egal was ich tat, es hat nie gereicht. Das eben beschriebene Muster begann immer von vorne. Ich musste mir Anerkennung und Zuneigung immer mit angepassten verhalten verdienen. Und wehe ich tanzte einmal aus der Reihe.
Als ich 17 Jahre alt war, ging es meinem Vater aufgrund der Abhängigkeiten immer schlechter. Notärzte die ich rufen musste weil mein Vater nicht mehr ansprechbar war oder einfach umkippte, Krankenhausaufenthalte und Lautstarke Auseinandersetzungen zwischen meinen Eltern gehörten nun längst zur Tagesordnung.
Als ich 21 Jahre alt war, begann sich das selbe Spiel bei meiner Mutter abzuzeichnen. Als ich 23 Jahre alt war starb mein Vater an seiner Sucht. Und meine Mutter.. die hat daraus nichts gelernt und macht so weiter wie bisher. Auch die Muster sind genau die selben wie in meiner Pubertät.
Ich arbeite, studiere und lebe mittlerweile seit 2 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wenn ich nun Redebedarf habe und mir jemand zuhören sollte, dann sollte man doch meinen, dass ich ihm alles erzählen kann... ist aber leider falsch! Wir haben uns leider oft in den Haaren. Er ist ab und an respektlos (lacht mich aus wenn ich sauer bin) und hat Probleme damit meine Grenzen zu akzeptieren (wenn ich bei einem Streit Ruhe brauche, akzeptiert er das nicht und will sofort alles klären und lässt mich dann einfach nicht in Ruhe). Außerdem neigt er dazu mich häufig vor vollendete Tatsachen zu stellen und bestimmt damit über mein Leben. Ironischerweise sind genau diese Verhaltensweisen auch die meiner Mutter. Sie hat genau das selbe getan, weshalb ich so allergisch darauf reagiere.. wirklich sehr allergisch!
Er kennt die Geschichte meiner Eltern und hat diese auch miterlebt. Aber ich habe nie über meine Gefühle diesbezüglich geredet.
Ich kann über vieles mit ihm reden, aber nicht über meine Gefühlswelt. Die Angst zurückgewiesen und nicht ernst genommen zu werden ist so groß, dass ich es nicht schaffe mich ihm zu öffnen. Aber warum ist das so? Wahrscheinlich weil ich gelernt habe, dass es in der Regel nicht rum geht, wie es mir geht, sondern nur darum, was andere machen und wie es denen geht. Aber ich weiß es nicht...
Was soll ich machen? Ich habe mir eine große Mauer aufgebaut, durch die kaum noch Gefühle hindurch kommen. Vieles prallt einfach an mir ab. Es ist mir egal.
Ja, es ist mir egal, das trifft es ganz gut.
Ich liebe meinen Job normalerweise und so wie es meine Chefs sagen, mache ich diesen auch wirklich gut (ich selber kann das ja nur schwer glauben, aber naja). Aber auch hier ist es mir egal, ob ich noch Leistung erbringe oder nicht. Mein Studium ist mir wichtig und gute Noten waren für mich immer ein muss. Aber auch das ist mir egal geworden.
Ich lasse alles schleifen, mir ist alles egal. Privatleben, Studium, Arbeit, meine Mutter (obwohl sie häufig gemein zu mir war... sie ist alleine, hat viele Menschen um sich herum vergrault und irgendjemand muss ja für sie da sein), mein Haushalt, sogar meine Finanzen. Ich schaffe es nicht mehr. Ich funktionieren wenn ich muss, aber mehr auch nicht. Und ich will nicht mehr nur funktionieren. Ich wünsche mir ein ausgeglichenes und fröhliches Leben an dem ich Spaß habe.
Manchmal ist der Hilfewunsch so gross, dass ich mir wünsche einfach zusammenzubrechen, damit mir alle glauben, dass es irgendwann einfach zu viel war und ich einen Grund für eine Zwangspause habe. Dann darf ich wirklich einfach mal nichts tun ohne dafür bestraft oder angemeckert zu werden.
Ich weiß das klingt verrückt. Und ich sollte froh sein, dass ich gesund bin, aber ich bin manchmal so am Ende und weiß nicht mehr, wie ich das alles schaffen soll.
Nachdem ich den Text jetzt noch mal gelesen habe denke ich mir schon wieder:”Man Feline ehrlich, andere Menschen haben es viel schlechter als du, und du beschwerst dich über dein Leben und tust so, als wäre das alles so schlimm. Reiß dich zusammen und stell dich nicht so an. ”
Nicht mal ich schaffe es also, mich und mein Leben ernst und wichtig zu nehmen... wie soll ich dann glauben, dass es andere können und sie nicht denken, dass ich mich anstelle?!
wow, während ich hier sitze und schreiben will merke ich, wie unfähig ich bin die richtigen Worte zu finden. Dazu muss ich sagen, dass ich mich hier angemeldet habe in der Hoffnung, dass ich das, was ich nicht face to face mit Menschen besprechen kann hier los zu werden. Aber selbst das stellt eine unglaubliche Herausforderung für mich dar.
Ich müsste und will so gerne über das sprechen, was in mir ist. Aber was ist das überhaupt? Ich kann mir ja nicht einmal selbst beantworten wie es mir geht, was ich fühle und was mit mir los ist.
Soweit ich zurück denken kann war mein Leben fremdbestimmt. Ok, in den ersten Jahren des Lebens sicher sinnvoll. Aber irgendwann bemerkte ich, dass ich nie das machen konnte was ich will. Ich wurde so programmiert, dass das durchsetzen meiner eigenen Wünsche immer mit einem schlechten Gewissen verknüpft war. Und warum? Weil meine Mutter es mich gelehrt hat. Um diese Geschichte einmal zusammenzufassen und abzukürzen: meine Eltern waren beide Alkohol und Tabletten abhängig. Als Kind habe ich nie was gemerkt, doch mit Beginn der Pubertät (heute bin ich 26) merkte ich, dass irgendwas nicht stimmt. Was es war konnte ich jedoch nie greifen. Mit meiner Pubertät fing auch meine Mutter an sich mir gegenüber zu verändern. Sie beschimpfte mich, schmiss mich mehrfach aus dem Haus, und veranstaltete regelrechten Psychoterror in dem sie zum Beispiel nachts regelmäßig meine Zimmertür Aufriss, das Licht an machte und mich beschimpfte aus heiterem Himmel. Sie zerschnitt Entschuldigubgsbriefe die ich ihr schrieb vor meinen Augen, machte sich über mich lustig und demütigte mich immer dann, wenn ihr die Nase danach stand. Dennoch entschuldigte ich mich immer für all das, schließlich wurde mir gesagt, dass das alles nur meine Schuld sei. Außerdem würde von ihr NIEMALS eine Entschuldigung kommen. Also entschuldigte ich mich immer wieder des Friedens Willen und meinen Großeltern zur Liebe, die sagten nämlich, eine müsse ja die Erwachsene sein und wir sind schließlich eine Familie... Ich bemühte mich also trotzdem weiter immer alles zu machen, perfekt zu sein, ihren Ansprüchen gerecht zu werden. Doch egal was ich tat, es hat nie gereicht. Das eben beschriebene Muster begann immer von vorne. Ich musste mir Anerkennung und Zuneigung immer mit angepassten verhalten verdienen. Und wehe ich tanzte einmal aus der Reihe.
Als ich 17 Jahre alt war, ging es meinem Vater aufgrund der Abhängigkeiten immer schlechter. Notärzte die ich rufen musste weil mein Vater nicht mehr ansprechbar war oder einfach umkippte, Krankenhausaufenthalte und Lautstarke Auseinandersetzungen zwischen meinen Eltern gehörten nun längst zur Tagesordnung.
Als ich 21 Jahre alt war, begann sich das selbe Spiel bei meiner Mutter abzuzeichnen. Als ich 23 Jahre alt war starb mein Vater an seiner Sucht. Und meine Mutter.. die hat daraus nichts gelernt und macht so weiter wie bisher. Auch die Muster sind genau die selben wie in meiner Pubertät.
Ich arbeite, studiere und lebe mittlerweile seit 2 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wenn ich nun Redebedarf habe und mir jemand zuhören sollte, dann sollte man doch meinen, dass ich ihm alles erzählen kann... ist aber leider falsch! Wir haben uns leider oft in den Haaren. Er ist ab und an respektlos (lacht mich aus wenn ich sauer bin) und hat Probleme damit meine Grenzen zu akzeptieren (wenn ich bei einem Streit Ruhe brauche, akzeptiert er das nicht und will sofort alles klären und lässt mich dann einfach nicht in Ruhe). Außerdem neigt er dazu mich häufig vor vollendete Tatsachen zu stellen und bestimmt damit über mein Leben. Ironischerweise sind genau diese Verhaltensweisen auch die meiner Mutter. Sie hat genau das selbe getan, weshalb ich so allergisch darauf reagiere.. wirklich sehr allergisch!
Er kennt die Geschichte meiner Eltern und hat diese auch miterlebt. Aber ich habe nie über meine Gefühle diesbezüglich geredet.
Ich kann über vieles mit ihm reden, aber nicht über meine Gefühlswelt. Die Angst zurückgewiesen und nicht ernst genommen zu werden ist so groß, dass ich es nicht schaffe mich ihm zu öffnen. Aber warum ist das so? Wahrscheinlich weil ich gelernt habe, dass es in der Regel nicht rum geht, wie es mir geht, sondern nur darum, was andere machen und wie es denen geht. Aber ich weiß es nicht...
Was soll ich machen? Ich habe mir eine große Mauer aufgebaut, durch die kaum noch Gefühle hindurch kommen. Vieles prallt einfach an mir ab. Es ist mir egal.
Ja, es ist mir egal, das trifft es ganz gut.
Ich liebe meinen Job normalerweise und so wie es meine Chefs sagen, mache ich diesen auch wirklich gut (ich selber kann das ja nur schwer glauben, aber naja). Aber auch hier ist es mir egal, ob ich noch Leistung erbringe oder nicht. Mein Studium ist mir wichtig und gute Noten waren für mich immer ein muss. Aber auch das ist mir egal geworden.
Ich lasse alles schleifen, mir ist alles egal. Privatleben, Studium, Arbeit, meine Mutter (obwohl sie häufig gemein zu mir war... sie ist alleine, hat viele Menschen um sich herum vergrault und irgendjemand muss ja für sie da sein), mein Haushalt, sogar meine Finanzen. Ich schaffe es nicht mehr. Ich funktionieren wenn ich muss, aber mehr auch nicht. Und ich will nicht mehr nur funktionieren. Ich wünsche mir ein ausgeglichenes und fröhliches Leben an dem ich Spaß habe.
Manchmal ist der Hilfewunsch so gross, dass ich mir wünsche einfach zusammenzubrechen, damit mir alle glauben, dass es irgendwann einfach zu viel war und ich einen Grund für eine Zwangspause habe. Dann darf ich wirklich einfach mal nichts tun ohne dafür bestraft oder angemeckert zu werden.
Ich weiß das klingt verrückt. Und ich sollte froh sein, dass ich gesund bin, aber ich bin manchmal so am Ende und weiß nicht mehr, wie ich das alles schaffen soll.
Nachdem ich den Text jetzt noch mal gelesen habe denke ich mir schon wieder:”Man Feline ehrlich, andere Menschen haben es viel schlechter als du, und du beschwerst dich über dein Leben und tust so, als wäre das alles so schlimm. Reiß dich zusammen und stell dich nicht so an. ”
Nicht mal ich schaffe es also, mich und mein Leben ernst und wichtig zu nehmen... wie soll ich dann glauben, dass es andere können und sie nicht denken, dass ich mich anstelle?!