Anzeige(1)

Bloß weg hier, oder: Wenn das Leben nervt

G

Gast

Gast
So ich verrate gerade meine eigenen Prinzipien, weil ich mich eigentlich nicht im Internet ausheulen will. Aber ich muss einfach wissen, dass es nicht nur mir so geht.

Ich hasse das Leben. Es ist langweilig und berechenbar. Alles, was ich eventuell tun oder erleben könnte, hat schon jemand vor mir gemacht, nichts ist mehr neu, alles schon verbraucht. Selbst wenn ich irgendetwas erreichen sollte - ein Buch schreiben - den nobelpreis gewinnen - Ersten kontakt zu Aliens herstellen - Die Existenz von Gott unwiderlegbar beweisen - nichts ist von Bedeutung. Abgesehen davon, dass es auch äußerst unwahrscheinlich ist. Es liegt mir nichts daran, nach etwas zu streben, das mich in die geschichtsbücher bringt. Und ich will keine Kinder in eine Welt setzen, die ich verachte. Die Zukunft bedeutet mit nichts, denn irgendwann ist ja doch alles vorbei und werde wieder zu dem Zellhaufen aus dem ich gekommen bin.

Nicht falsch verstehen: Ich will deswegen nicht aufhören zu leben oder so. Ich glaube auch nicht, dass ich depressiv oder überfordert bin oder mich in etwas hineinsteigere. Meinem Freund zuliebe (Der hat das natürlich gemerkt) bin ich ein halbes Jahr zur Therapie gegangen, das hat aber auch nichts gebracht. Ich Studiere, ich gehe nebenbei arbeiten, ich habe genug Freizeit und treffe mich regelmäßig mit Freunden. Aber das alles gibt mir einfach - nicht "nichts", aber auch nicht genug.

Ich will nur "bloß weg hier". Weg von dieser Welt, dieser Zeit, dieser Realität. Ich habe eine ziemlich lebhafte Fantasie. Ich mag Fantasy Geschichten, weil es dort meistens etwas gibt, was der menschlichen Existenz einen gewissen Zauber verleiht. Das muss nicht unbedingt die klassische "Magie" sein. Es ist ein allgemeines Realitätsbewusstsein, das der menschlichen Seele eine Würde zuspricht, die ich in unserer "echten" Welt vermisse. Es ist sehr schwer zu erklären. Ein wenig besser verständlich ist vielleicht, wenn ich sage, die Moderne nervt mich.
Alle leben nur noch im Internet, alles wird immer schneller und unpersönlicher. Ich sehne mich ein wenig nach Zeiten, in denen das Leben noch langsam war, noch "echt" war. Und da merke ich gerade, dass das auch nicht wirklich leichter zu erklären ist...
Ich habe ein bisschen das Gefühl, nicht hier her zu gehören. Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann wäre ich Philosoph im antiken Rom, oder Blues-Sängerin in einer billigen Bar im LA der 40er Jahre. Aber ich kann es mir eben nicht aussuchen.
Stattdessen flüchte ich mich in meine Fantasie. Und das ist nicht immer einfach, denn Alkohol schmeckt mir nicht, und harte Drogen sind mir zu teuer. Ich muss mir den Rausch selbst erfinden. Muss mir eine eigene Welt erschaffen, in die ich abtauchen kann, wenn ich die Augen schließe. Denn das ist vielleicht meine Gabe, aber vor allem mein Fluch: meine Fantasie.

Ich erschaffe mir Welten, die nicht perfekt sind. In denen es genauso Sorgen und Verbrechen gibt, in denen Menschen Freunde finden und verlieren, in denen es Liebe und Hass gibt, Gut und Böse. Doch diese Welten sind einfach so viel "besser", als meine Realität des "alles ist schon einmal erlebt". Auch das ist nicht so gut zu erklären.

Genaugenommen gibt es die Worte nicht, mit denen ich meine Gedanken erklären könnte. Ich glaube, nur jemand, dem es genauso geht, könnte das verstehen - falls es so jemanden überhaupt gibt. Zusammenfassend versuche ich es so auszudrücken:
Mir ist oft langweilig. Dann wünsche ich mir, einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen. Und den Rest meiner nutzlosen Existenz in einem Traum zu verbringen, der meiner Fantasie gerecht wird.
 
Hallo,

ich wollte dir nur sagen, dass ich dein Bedürfnis nach Tiefe und Echtheit verstehen kann.
Auch ich habe mich immer in Fantasiewelten geflüchtet, immer Fantasy gelesen, Spiele gespielt, geschrieben...und lange darum getrauert, dass meine richtige Welt diesen Zauber so gar nicht hat.

Aber manchmal hat sie ihn, unerwartet. Und dann verschmelzen beide Realitäten zu einer. Das ist schwer zu erklären. Z.B. saß ich einmal in der Bahn, hörte ein mittelalterliches Lied, die Bahn hält, draußen roch es nach Rauch, das drang ins Bahninnere, und da lief so ein seltsam vermummter Mann den Bahnsteig entlang, so ein alter Zausel, der war so gekleidet, dass dem nur noch ein Säbel an der Seite gefehlt hätte. Turban, langer Bart. Der hatte sogar so hochgebogene Schuhspitzen. Das hat 1a zur Musik und zu dem Geruch gepasst, ich glaub, es war sogar noch Vollmond.

Solche Momente hab ich manchmal..oft ist es auch nur so ein unbestimmtes Dejavu, wenn ich einen gewissen Himmel sehe, Farben, ein Stadtbild, etwas rieche. Ich weiß dann, dass da absolut nix dahinter ist und dieses Erleben grad nur in meinem Kopf stattfindet. Der seltsame Zausel ist kein arabischer Krieger oder Djinn oder so, im Wald am ersten Mai sind keine Naturgeister oder Hirschgötter, im Herbst gibt es keine Hexen oder seltsamen Dinge...aber durch meine Fantasie wirkt es so, dann kommt eine kurze Momentaufnahme zustande, ein Eintauchen in eine Atmosphäre, die erst durch meine Fantasie zu dem wird, was sie für mich ist. Verstehst du das? Jedenfalls habe ich mit der Zeit gelernt, dass da nicht mehr dahinter ist, aber diese Momente wahrzunehmen und trotzdem zu genießen. Das ist wie ein Fenster in eine andere Welt oder Zeit, das nur ganz kurz offen ist. Mittlerweile bade ich so einem Eindruck, ohne ihn genauer beschreiben, zuordnen oder festhalten zu wollen. Manchmal denke ich, die sind nicht dazu gemacht, beständig zu sein, in der Beständigkeit verliert alles Mystische eh seinen Reiz.

Tja. Wie du damit umgehst, immer diese Sehnsucht zu fühlen - ich verstehe ja, dass dich vieles nicht reizt - geht mir auch so. Immer dann, wenn ich weiß, etwas ist schon tausendmal gemacht worden und es gibt zwanzigtausend fette Wälzer drüber, denke ich, wieso soll ich es noch versuchen? Ich hatte immer Lust, Schach zu spielen, ich wollte experimentieren und auf meine Weise besser werden, bis ich merkte, dass es zig Bücher über richtige Strategien gibt und man diese einfach abspult. Wie langweilig! Oder diese blöden Experimente im Chemieunterricht. Experiment my ass! Das Ergebnis steht doch eh schon auf der nächsten Seite des Chemiebuchs. Kein Grund, den Bunsenbrenner selber anzuwerfen.

Aber du darfst nicht vergessen, dass es ein Unterschied ist, ob man Dinge zerdenkt und im Kopf tut, oder ob man selbst den Weg zurücklegt und sich die Hände schmutzig macht. Und diesen Weg vergisst du. Den erlebst du aber, wenn du ihn gehst, und grade dieser steinige, schweißtreibende Weg ist es, der dem Leben die Tiefe verleiht, die man so oft vermisst. Wenn du bei Tagträumen und in deiner Kopfwelt bleibst, wirst du diese Tiefe nie finden. Du musst dir die Hände schmutzig machen.

Das heißt, grab deine Träume aus, von denen du dir einredest, dass sie eh nicht so toll sind und in Wirklichkeit keinen Spaß machen. Das ist oft auch nur ein Schutzmechanismus. Wir haben Angst, dass sie genauso lame und stumpf sind wie die Wirklichkeit oft verglichen mit unseren Fantasien. Sind sie manchmal auch. Aber sie haben auch etwas zu bieten, auf das wir in unseren Köpfen gar nicht kommen, weil uns das Erleben und Erfahren fehlt. Das kannst du dir durch Gedanken nur unzureichend simulieren.

Selbst wenn ich irgendetwas erreichen sollte - ein Buch schreiben - den nobelpreis gewinnen - Ersten kontakt zu Aliens herstellen - Die Existenz von Gott unwiderlegbar beweisen - nichts ist von Bedeutung. Abgesehen davon, dass es auch äußerst unwahrscheinlich ist. Es liegt mir nichts daran, nach etwas zu streben, das mich in die geschichtsbücher bringt. Und ich will keine Kinder in eine Welt setzen, die ich verachte. Die Zukunft bedeutet mit nichts, denn irgendwann ist ja doch alles vorbei und werde wieder zu dem Zellhaufen aus dem ich gekommen bin.

Setz dich mal tage- und monatelang regelmäßig auf den Hintern und geh von Anfang bis Ende durch den Prozess, ein ganzes Buch alleine zu schreiben. Der Moment, in dem es fertig ist, ist ein kleiner Moment davon. Davor sitzt die ganze Arbeit, die Einsamkeit, die Qual, aber auch die Euphorie des Schreibens, Brütens, Planens, der Selbstdisziplin. Du kannst dir einreden, dass du dich für die Früchte dieser Arbeit, das fertige Buch, ohnehin nicht interessierst. Aber für die Wege solltest du dich interessieren - schließlich ist das dein Leben. Deine Lebenszeit.

Vergiss die Anerkennung von außen oder Geschichtsbücher. Es sollte aber in deinem Interesse sein, deine Lebenszeit bestmöglich zu nutzen, und zwar so, dass sie dir Erfüllung in irgendeiner Form bringt. Machen wir uns nichts vor, Frustration gehört immer mit dazu. Ich selbst habe grade eine längere Arbeit beendet und fühle mich jetzt leer und frustriert. Aber ich bin froh, es getan zu haben. Es hat mich verändert. Ich bin den Weg gegangen. Habe meiner Angst ins Gesicht gelacht. Etwas erschaffen.

Ja, irgendwann wirst du tot sein und alles vorbei, aber bis dahin lebst du. Du müsstest schön dumm sein, es dir bis dahin hier nicht so nett wie möglich zu machen.

Ich würde dir empfehlen, dir dein Leben mal genau anzusehen. Es liest sich, als stecktest du in einem Korsett von Verpflichtungen und Glaubenssätzen, die dir auferlegt wurden oder die du dir selbst aus Angst/Vermeidung auferlegst, und die dich daran hindern, spontan und offen zu sein. Ergründe das, und dann tu etwas in Richtung deiner Träume. Such dir Aktivitäten, die dich reizen. Ich bin mir sicher, da gibt es etwas. Mach deine Träume irgendwie lebendig.
 
Hallo,
Tja, tatsächlich habe ich schon mehrere Bücher (sogar Trilogien mit über 1000 Seiten, ich habe in der 5. Klasse angefangen) geschrieben, und eines davon selbst veröffentlicht. Aber dabei habe ich nur gemerkt, dass sich niemand für meine Bücher interessiert. Nicht einmal meine Freunde so wirklich. Also schreibe ich seitdem nur noch für mich selbst, um mich zu flüchten, und die Realität ein wenig zu vergessen - genau deswegen weiß ich ja, wie wenig Bedeutung alles hat. Das schreiben selbst ist schön, denn währenddessen bin ich woanders. Es ist keine Qual, sondern der balsam für die Seele, der mich bis heute aufrecht hält.
Ich habe keine besonderen Verpflichtungen, wie du sagst, habe auch keine Angst vor Spontanität oder ähnliches.
Ich versuche seit Jahren, mein leben in eine Richtung zu lenken, die mir Spaß machen könnte, und irgendwie funktioniert das auch, immerhin habe ich allen Zweiflern zum Trotz mein Abitur gemacht und studiere nun sogar meinem absoluten Berufswunsch entgegen, trotzdem kann ich mich nicht so recht in die Welt eingewöhnen.

Es ist nicht so, dass ich mich nur langweile, weil ich nichts unternehme. Ich langweile mich selbst dann, wenn ich was unternehme. Ich mach ja alles. Ich sizte nicht zuhause und bemitleide mich selbst, ich führe ein ganz normales Leben mit Freunden und "Spaß" und Action und alles was dazu gehört. Aber es gibt mir einfach nichts. Wenn ich morgen aufwachen würde, und die Apokalypse wäre über die Welt hereingebrochen hätte ich nichts worum ich so wirklich trauern könnte, weil einfach nichts von Wert ist.

Hm, mir ist vielleicht grade ein guter Vergleich eingefallen. Kennst du die Truman Show? den Film mit Jim Carrey? Manchmal hab ich das gefühl, dass es mir genauso geht. Als wäre alles um mich herum nur Kulisse und ich der einzige echte Mensch.

Das letzte Mal, das ich mich wirklich mit mir und meiner Situation wohl gefühlt habe, ist mehrere Jahre her, im letzten Urlaub. Der war am Meer und die (scheinbare) Unendlichkeit des Wassers beruhigt mich immer. Aber so ein Urlaub am Strand ist teuer und Zeitaufwändig, und auch keine Lösung auf Dauer. Und die Einsamkeit fühlt sich auch nur gut an, weil ich dann niemanden habe, der mich daran erinnert, dass die lebenswerten Welten nur in meinem Kopf existieren.

Ich habe die Hoffnung längst aufgegeben, dass das Leben mich nochmal überrascht. Aber es hilft ein bisschen zu sehen, dass es anderen auch so geht.
 
Hey,

melde Dich bitte an, dann schreibe ich Dir per PN.
Ich habe mich schon nach den ersten paar Zeilen wiedererkannt. Ich würde Dich gerne kennenlernen, weil ich mir selbst wie ein ziemliches Unikat vorkomme. Ich empfinde ganz genauso, bis auf das mit den Kindern. Aber sonst alles gleich. Ich verachte dieses Leben, diese Welt usw. Dabei könnte ich wohl ein gutes Leben führen. Ich sehe wohl nicht schlecht aus, bin in vielen Dingen sehr begabt, könnte richtig abräumen. Aber ich will es nicht. Es langweilt mich. Es langweilt mich so sehr. Es kommt so oft vor, dass nichts mir etwas gibt, egal was ich tue. Es langweilt mich. Ich verachte es. Alles.

Melde Dich an.
 
Jeder kann sich hier wiederfinden. Und jeden beschäftigt diese Sache. Tut mir Leid euch da den Status des "Unikats" abzuerkennen, nicht dass ihr das nicht seid, aber das ist jeder. Niemand ist was besonderes, weil jeder etwas Besonderes ist. Alle sind wir anders, und somit sind wir alle gleich. Zumindest empfinde ich das so. Jeder steht für sich und im Grunde beschäftigt JEDEN Menschen solche Fragen. Und jeder geht auf seine Weise damit um.
Wie du selbst schon sagt, manche schreiben, manche saufen, manche rauchen, manche rennen, manche stürzen sich vom nächsten Gebäude, manche verlieben sich, andere zeugen Kinder, dies und das.

Es gibt nun mal viele Ansichten.
- Alles hat keinen Sinn, also wieso machen.
- Nichts hat Sinn, also schei* drauf und machen.
- Das hat alles so großen Sinn, aber meiner ist nicht groß genug.
- Es steckt so viel dahinter und ich werde alles tun.

Im Grunde ist das wirklich alles nicht so wichtig.

Was ich für mich persönlich aber wichtig finde ist mich nicht schlecht zu fühlen. Eine gute Schulbildung, einen guten Job, ein bisschen Geld zur Verfügung, hin und wieder die Möglichkeit zu verreisen, die Wahl zu haben was ich heute Essen möchte, oder mir sogar was bestellen zu können, die Möglichkeit mit dem Fahrrad zu fahren und es reparieren zu können, wenn es kaputt geht, mit meiner besten Freundin zu lachen, mich auf etwas freuen das ich für nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr geplant habe, mich zu freuen etwas zu tun was nicht alltäglich ist, einfach in der Sonne zu liegen.
Natürlich kommen mir die Gedanken wieso ich eigentlich tue was ich tue, wenn es keinen Sinn ergibt, bzw. total zwecklos ist, weil sowieso alles in Vergessenheit gerät. Aber na und? Egal. In dem Moment habe ich es nicht vergessen. Der Moment war da für mich, real. Es ist zwar alles nicht mehr greifbar, auch dieser Moment geht.

Irgendwann hab ich aufgehört mir selbst zu sagen dass das alles kacke ist, und dann frage ich mich "Bin ich jetzt so wie es JETZT ist zufrieden?" und ja. Bin ich. Morgen bin ich es vielleicht nicht mehr. Aber wenn ich kann werde ich etwas dafür tun, damit ich auch morgen zufrieden bin. Und morgen kann ich etwas tun damit ich auch danach zufrieden bin. Und wenn ich nicht zufrieden bin, wäre ich jetzt und hier nicht zufrieden, dann tue ich jetzt und hier etwas nicht so wie ich das möchte. Ob das einen Mehrwert für die Menschheit hat? Nein. Aber was schert mich die Welt? Erst ich, dann die Welt. Was vielleicht egoistisch ist. Aber das bin ich auch.

Ich glaube man tut schon viel für die Welt, wenn man kein A******* ist. Wenn man nett ist und auch mal hilfsbereit unter die Arme packt, dann tut man schon sehr viel. Und das hat schon einen Zweck. Wie gesagt, der Moment zählt für mich. Und wenns mir gut geht, und jemand anderem dann auch noch, und das reicht einem noch nicht, dann ist es vielleicht nicht das Problem das man alles für sinnlos empfindet, sondern das man gigantische Ansprüche und Erwartungen hat.

Die Welt ist einem ja nichts schuldig, sie war ja schon vor dir da.

Ich glaube was vielen schwer fällt ist die Akzeptanz, dass es immer so weiter geht. Es gibt immer ein "irgendwann" auf das wir hinarbeiten. Für den einen ist es eine reale, bildliche Vorstellung, aber das ist wie mit dem Horizont. Man kommt dem "großen" Ziel nie näher, weil er sich immer verändert. Erst Berge, dann Meer, dann Wald, dann Wiese, dann was auch immer. Das Ziel verändert sich immer. Das irgendwann ist halt subjektiv. Man kann etwas tun, ob es nun aber die Grundsätzlichkeit eines ganzen Tages verändert, kaum. Es gibt das was du tust, das ist die Realität. Und es gibt das irgendwann. Und je nachdem wo man steht, desto schwerer wird es die Realität so wie sie jetzt ist zu akzeptieren. Und die da wäre, du sitzt jetzt am Pc, oder ... keine Ahnung, Handy, und das was um dich herum ist, passiert. Das ist wahr. Alles andere. Nein.

Edit. Vielleicht mögen wir deshalb Urlaub, und das "raus kommen und reisen" so sehr. Weil es keine Hintergedanken mit sich bringt. Es ist wie es ist. Du bist wo du bist. Und so ist das. Thats it.

Edit2. Dein letzter Satz. Dazu fällt mir aber ein. Das hab ich mal wirklich eine Weile getan. Da hatte ich aber auch fette Depressionen. Ich hab manchmal bis zu 20 Stunden geschlafen, weil ich nicht aus dem Traum raus wollte. Er sollte ewig weitergehen. Aus heutigem Blickwinkel sehe ich nur, dass ich vor meiner eigenen Passivität fliehen wollte. Ich tat nichts, machte nichts. Mein Leben kam mir langweilig vor, unbrauchbar. Das es sich schon garnicht mehr lohnen würde mich anzustrengen, weil ich es sowieso schon verkackt hab.
Was mich da raus gezerrt hat? Gott keine Ahnung, wohl sowas wie das was Gast #2 schrieb. Ich hab einfach irgendwann gedacht dass das nicht alles sein kann. Und dachte mir "Okay, du hast es verkackt. Du hast keinen Bock auf alles. Was hindert dich daran jetzt die größte Schei*e anzuzetteln und es mal mit dem Leben auszuprobieren? Wenns nicht klappt, dann gehste halt wieder schlafen und träumen. Dein Hirn läuft ja nicht weg." Njoa, seit dem habe ich das zwar hin und wieder noch, dass ich mich so in meine Träumereien und Fantasien verrenne dass ich vollkommen die Zeit vergesse. Oder stundenlang vor einem Buch hocke. Aber es ist für mich nur ein Teil von vielen Teilen. Es gibt noch mehr zu entdecken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn ich dich richtig verstehe, dann ist deine Seele komplett am verdursten. Üblicherweise sind die meisten Menschen damit beschäftigt, Alltagsprobleme zu lösen und die Lebensgrundlage zu sichern. Bei dir ist das viel mehr und egal was du tust, deine Seele bekommt keine ausreichende Sättigung und ihr droht womöglich sogar die Austrockung.

Ich kenne kein Patentrezept und kann in diesem Fall noch nicht mal aus eigener Erfahrung sprechen. Ich kann dir aber gerne mitteilen, was mein Bauchgefühl meint: Es geht eben um Gefühle. Vielleicht solltest du mehr "spüren" bzw. erleben. Es geht dabei überhaupt nicht um das Erreichen von irgendwas. Es geht z.B. um Menschen, die dich emotional berühren (ohne dich zu berühren) oder um emotionale Erfahrungen bzw. Erlebnisse. Und/oder es geht um etwas, was dir mehr Sinn gibt.

Kannst du damit was anfangen?
 
Ich hasse das Leben. Es ist langweilig und berechenbar.

Diese Sätze kann man auch andersrum, mit einem kleinen verbindenden Wort lesen, lieber Gast, wodurch die Aussage für mich plözlich einen Sinn ergibt:

"Das Leben ist langweilig und berechenbar, weil ich es hasse."

Wenn ich es hasse, liebe ich es nicht, bin also nicht offen, feinfühlig und durchlässig genug für sein Geheimnis, sein Wunder, die es, in jeder Kleinigkeit so spannend machen können ..

Durch Abneigung und Hass, werde ich hart und verschliesse mich, verliere ich die Fähigkeit seine feinen, in die tiefe gehenden Beruhrungen, Fragen und Antworten zu spüren und zu empfangen.

Liebe das Leben, - seit es entstanden ist, hat es sich in seinem Wesen nicht verändert. 🙂

L.G.Lenja
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 1) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben