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Blue Eyed - Blauäugig

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Cansu

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Aufmerksam auf diese Dokumentation wurde ich durch Sonnenstrahl. Danke, Sonnenstrahl!

Ich lege jedem, der etwas Zeit mitbringt, diese Dokumentation ans Herz.

http://video.google.de/videoplay?do...l=1&start=0&num=10&so=0&type=search&plindex=0

Blue Eyed - Blauäugig

Dokumentation USA 1996

Jane Elliott, ehemalige Lehrerin aus Iowa (USA), führt seit über 30 Jahren einen engagierten Kampf gegen Vorurteile, Ignoranz und Rassismus in ihrer Gesellschaft. Was sie nach dem Tode von Martin Luther King jun. 1968 mit ihren Schülern und Schülerinnen begann, praktiziert sie heute mit Lehrer/innen, Studierenden, Feuerwehrleuten oder ganzen Bankbelegschaften.

In Workshops teilt sie die Menschen ein in BLAUÄUGIGE und BRAUNÄUGIGE und weist den Blauäugigen alle schlechten Eigenschaften zu, die in unseren Gesellschaften Schwarzen, MigrantInnen, Behinderten, Schwulen, Lesben und Frauen angehängt werden. Sie erklärt die Braunäugigen für besser und intelligenter und stattet sie mit Privilegien aus, die sie den Blauäugigen, die sie als schlecht, minderwertig und dümmer abqualifiziert, nicht gewährt. Viele Weiße (vor allem Männer) erspüren hier zum ersten Mal das Gefühl, zu denen zu gehören, die nie gewinnen können, und so behandelt zu werden, wie die Gesellschaft Frauen behandelt, Farbige behandelt oder Menschen, die körperlich abweichend sind.

Innerhalb von 15 Minuten gelingt es Jane Elliott einen Mikrokosmos unserer Gesellschaft zu kreieren mit allen Phänomenen und Gefühlen, die auch in der Realität aufscheinen. Auch die TeilnehmerInnen, die über die das Konzept des Workshops kennen, können sich ihrer Rolle nicht entziehen. Der Workshop ermöglicht es den TeilnehmerInnen, die Wirkungen der Diskriminierungsstrukturen in unseren Gesellschaften zu erkennen. Zweck des Workshops ist es laut Jane Elliott, Menschen für diese Strukturen zu sensiblisieren und zu verdeutlichen, daß es nicht ausreicht, nichts zu tun, um Rassismus zu bekämpfen. "Damit Rassismus funktioniert, reicht es für die braven Leute aus, nichts zu tun." (Jane Elliott)

Dieser Film über Jane Elliott und ihr Workshop-Konzept wurde von dem Münchener Filmemacher Bertram Verhaag 1995 in den USA gedreht und zeigt Teile eines Workshops, Teile von Präsentationen und Interviews mit Jane Elliott, die sich nach wie vor einladen läßt, um ihren Workshop anzubieten und über ihre Erfahrungen zu berichen.
 
M

MagicSun

Gast
Aufmerksam auf diese Dokumentation wurde ich durch Sonnenstrahl. Danke, Sonnenstrahl!

Ich lege jedem, der etwas Zeit mitbringt, diese Dokumentation ans Herz.
Ist traurig, das man einen Workshop dazu braucht, um den Menschen die Augen zu öffnen - jeder hat Augen, nur richtig sehen tun damit die wenigsten.
 
C

Cansu

Gast
Witze - Diskriminierung als Kulturgut?

http://www.wikio.de/article=30180150

Witze - Diskriminierung als Kulturgut?

cabronsito - 28/09/2007 Tags :


Fast jeder mag sie. Und sie gut wiedergeben zu koennen, gilt schon fast als soziales Statussymbol. Man kann Beliebtheit ergattern. Man zeigt sich humorvoll, was grundsaetzlich als positives humanes Attribut angesehen wird.

Unsere Witze sind ein wichtiger Bestandteil unserer taeglichen Kommunikation. Ein Beleg fuer diese Feststellung ist die Schwemme der per e-mail verbreiteten Vertreter ihrer Gattung.

Nun machen sich aber eine Menge dieser unserer Witze ueber bestimmte Personengruppen lustig. Und wenn es um Menschen geht, wird das Schwert zweischneidig. Denn nur allzu haeufig befassen sich die Kurzgeschichten mit der Pointe, die ein Lachen erzeugen soll, mit so genannten Minderheiten. Was nur allzu gut verstaendlich ist - denn wer moechte (und kann) schliesslich schon ueber sich selbst lachen?

Minderheiten.
Personengruppen, die der von der Mehrheitsgesellschaft aufgestellten "Norm" nicht ganz entsprechen.
Davon gibt es eine ganze Menge.
Eine solche Menge, dass sie zusammengenommen zweifelsohne eine Mehrheit darstellen.

Der eigentliche Witz kann dabei auf verschiedenen Dingen beruhen. Assoziationsvermoegen ist allerdings bei den meisten Witzen eine Voraussetzung, um zum Lachergebnis zu gelangen. Falls man dieses nicht besitzt, besteht die Gefahr, dass man selbst aufgrund seiner langen Leitung zur Witzfigur wird. Wer hat es nicht erlebt, dass in einer Gruppe ein Witz erzaehlt wird und waehrend alle in Lachen ausbrechen, bleibt eine Person mit einem Zweifeln im Gesicht. Ein guter Schauspieler ist, wer trotzdem lacht.
Zehn Minuten spaeter dann, waehrend man vielleicht gerade ueber die letzte Beerdigung spricht, bricht diese Person dann ploetzlich lauthals ins verspaetete Gelaechter aus.

Klischees sind oftmals die Basis fuer das Funktionieren eines Witzes. Vielleicht(!!) kann man es noch als relativ harmlos ansehen, wenn mit dieser Grundlage ueber Aerzte, Polizisten, Blondinen, Blondinen, Mantafahrer - um nur einige zu nennen - hergezogen wird.

Bei Volkszugehoerigkeiten sieht es schon anders aus.
Nicht unbedingt die Ostfriesen. So gut wie jedes Land hat seine eigenen Ostfriesen. Und die Betroffenen erzaehlen sich dieselben Witze eben mit den Bayern als Hauptdarsteller.

Wenn es um Nationalitaeten geht, wird es schon verletzender, manchmal geradezu beleidigend.
Wenn zum Beispiel das polnisch-italienische Ehepaar feststellen muss, dass laut internationaler Pseudokomikermeinung ihr bald zu gebaerendes Kind "zu faul zum Klauen" sein wird. Oder Muetterchen Russlands Bewohner als anerkannte Tatsache hinnehmen muessen, welches Bild man sich von ihren Maennern macht, wenn da von dem Zusammentreffen eines Landsmannes mit einem Englaender im Zug die Rede ist und letzterer einen Brief aus der Tasche zieht, genussvoll daran schnuppert und vollkommen abwesend mehrmals den Namen "Jane!!" fluestert; woraufhin sich Wladimir sagt: "Das kann ich auch!" --- und sich schniefend den Zeigefinger an der Nase entlang zieht und "Natascha!!" stoehnt.

Die Beispiele sind zahllos.
Aber auch bei den eben genannten geht es noch immer "nur" um Klischees. "Wer sich den Schuh anzieht ..." wuerde der Zyniker auf moegliche Kritik antworten.

Ganz schlimm wird es allerdings, wenn jene "Randgruppen" fuer einen Lacher herangezogen werden, die in irgendeiner Form "Opfer" irgendwelcher Umstaende sind.
"Opfer" in Anfuehrungszeichen, weil es sicherlich nicht in jedem Fall das treffende Wort ist.
KZ-Insassen, Juden zur Zeit der Naziverfolgung, Homosexuelle, Hungernde, Behinderte ... die Liste liesse sich fortsetzen ... sein als Beispiele genannt.
Von "geschmacklos" kann hier kaum noch die Rede sein.
Geschmacklos ist vielleicht die Antwort auf die Frage danach, was eine Gummipuppe mit weissen Augen ist. Voll naemlich.
Geschmacklos, eklig, aber kaum verletzend fuer irgendjemanden.

Wenn der Lacher aber auf dem "Leid" - wieder nicht das richtige Wort fuer jeden Fall - von Personen aufgebaut wird, dann geht die Sache vielleicht zu weit.
- Der Blinde, der jeden Tag 100 Broetchen kauft, weil da so schoene Geschichten draufstehen und der, wenn er am Fischladen vorbeikommt, "Hallo Maedels" sagt.
- Die aethiopische Familie und der Besenstiel.
- Der Rollstuhlfahrer beim Huerdenlauf, bei dem es alle paar Meter "Klack" an der Stirn macht.
- Der Geisteskranke, dem man eine Belohnung verspricht, wenn er fuenf Mal ueber einen an die Wand gemalten Strich springt ....

All dies und viele andere Exempel sind, wenn man genauer hinsieht, nicht nur eine schwere Beleidigung und Missachtung nicht nur einer Persoenlichkeit, sondern einer ganzen Persoenlichkeitsgruppe, sondern gehen weit darueber hinaus. Spiegeln sie doch das Ansehen und den Stellenwert, den die in den Witzen vorkommenden Personen in den Augen des Erzaehler besitzen, wieder.
"Ja, hmmm, so habe ich das noch nie betrachtet." ist eine nur allzu einfache Ausrede, wenn man die Leute diesbezueglich zur Rede stellt.

Nichts gegen einen guten Lacher, und Spielverderber will ja auch niemand sein.
Aber an dieser alltaeglichen, ach so unbewussten Diskriminierung sollte unsere Gesellschaft als Ganzes vielleicht doch ein wenig arbeiten.
Wie immer faengt dies beim Einzelnen an. Und beim drueber Nachdenken. Und dann vielleicht doch mal der Spielverderber sein. Strategie der kleinen Schritte, etwas anderes duerfte kaum moeglich sein. Denn Bewusstseinswandel ist das Ziel, nicht etwa Zensur.
Wer von euch hat noch nicht gelacht?
 
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