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Borderline auch ohne Selbstverletzung, Schwarz-Weiß-Denken, usw?

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Hallo.

Meiner Freundin wurde emotionale Instabilität diagnostiziert.

Sie hat sich während andauernder extrem gewaltvoller Kindheitserlebnisse vor fast einem Jahrzehnt einmal mehrere Monate leicht selbst verletzt (kaum Narben) und leidet nach diesen Erfahrungen an Flashbacks, Alpträumen und kann nicht mit Fremden sprechen.

Sie hat keinerlei Aggressionen, nimmt keine Suchtmittel, hat keine Stimmungsschwankungen und empfindet Menschen weder als extrem toll noch extrem schlecht (außer wenn ihr diese etwas schlimmes antun, dann hat sie Angst vor denen, aber wenn sie sie vorher schon kannte, sagt sie auch immer wieder, dass es vielleicht nur Versehen waren usw., was sich meist als falsch herausstellt, da sie zu gutgläubig ist und in die Pfanne gehauen wird).


Auch kein riskantes Sexualverhalten ist vorhanden, da sie aufgrund ihrer Erlebnisse keine sexuelle Nähe zulassen kann.
Ich weiß, dass sie gelegentlich masturbiert und wir küssen uns und kuscheln, sehen und auch nackt, aber sexuelle Berührungen gibt es nicht.

Kann das tatsächlich Borderline sein?
Der Therapeut legt es so aus, als wäre
die Einnahme, der ihr verschriebenen Psychopharmaka Suchtmittel-Missbrauch;
der Kompromiss, den sie auf Rat ihres Therapeuten gemacht hat, mit einer Aktivität die ihre Ängste etwas beruhigen würde zurückzustecken, ein rein von ihr ausgehendes selbstverletzendes Verhalten ("Selbstbestrafung"), obwohl der Therapeut lange brauchte, um sie von dem Verzicht zu überzeugen.
Außerdem hat er sie mehrmals beschimpft und verantwortlich gemacht, während sie ihm unter Flashbacks von ihren Gewalterfahrungen berichtet hat und ihre aufgebrachte, ängstliche Reaktion dann als "angriffslustig und aggressiv" beschrieben.

Als sie nach diesen Stunden zu mir ins Auto stieg, konnte sie vor Angst kaum reden, weinte und zitterte.
Ihre Alpträume und sozialen Ängste haben sich während der Therapie extrem verstärkt.
Ich habe mich auch mehrmals heimlich ins Wartezimmer gesetzt und hab mitbekommen, was er sagte und dass sie nur verängstigt reagierte oder aufgebracht protestierte, dass sie sich nicht wie von ihm behauptet freiwillig habe Gewalt antun lassen.

Aufarbeitung oder Techniken zur Stabilisierung waren trotz mehrmaliger Bitten von uns gar nicht auf dem Plan.


Ich habe total das Gefühl, dass der Therapeut unter dem Deckmantel der Diagnose Borderline seine destruktive Vorgehensweise vertuschen möchte und meine Freundin als nicht behandelbar und überreagiernd darstellen möchte.

Sie steckt inzwischen tiefer in ihrer Symptomatik aus Angst, Alpträumen und Flashbacks, als je zuvor und soll dann laut ihm als gesund gelten und Therapiepause machen, jeglichen Kontakt zu mir und anderen Vertrauten abbrechen.
So kann sie aber nicht mal arbeiten gehen, sie ist ja total fertig, zittert nur noch, wacht jede Nacht mehrmals weinend und um Gnade flehend auf, macht das Bett (wieder) nass und fällt tagsüber vor lauter Angst, Nervosität und Flashbacks regelmäßig in Ohnmacht.


Wie sollen wir mit dieser Diagnose, der Situation und dem Therapeuten umgehen?
Der Typ hat sie total fertig gemacht, nachdem er ihr jetzt jahrelang immer wieder versprochen hat, "dann bald" mit der Vermittlung von Stabilisierungstechniken gegen die Angstzustände anzufangen und mit der Aufarbeitung. 🙁

Kann man zumindest irgendwas machen, dass die Diagnose angefochten wird und sie woanders richtige Therapie bekommt?
Das kann es doch wohl nicht sein, oder?
 
Hat denn niemand einen Rat, was man tun kann, oder an welche Stelle man sich wenden könnte? 🙁
 
Deine Freundin sollte sich umgehend ein neuen Therapeuten suchen wenn sie Psychopharmaka verschrieben bekommt gehe ich davon aus dass sie in psychiatrischer Behandlung ist?


Dass was der Therapeut betreibt ist Missbrauch!!!
Wendet euch an die Krankenkasse schildert denen den Fall und zusätzlich würde ich mich an die zuständige Psychotherapeutenkammer wenden kann man im Internet ergoogeln.

Ob sie Boderline hat ist schwer zu sagen ich Laie würde eher sagen dass es sich bei ihr um eine Posttraumatische Belastungsstörrung handelt dies sollte aber professionell Abgeklärt werden.
 
Danke für die Antwort! 🙂

Ja, eine Ferndiagnose erhoffen wir uns auch gar nicht. Mehr so eine grobe Einschätzung von Betroffenen/Angehörigen/Fachkräften, die evtl anwesend sind.

Ich habe selbst eine Halbschwester mit BPS und habe da im Alltag viel mitbekommen, daher wäre ich trotz Erfahrung nie auf den Gedanken gekommen, dass das in Frage käme, da sie auf ganz andere Weise litt und kommunizierte.
Aber gerade BPS soll ja vielfältig sein, daher die Frage ans Forum, vielleicht gibt es ja auch solche Formen.

Ein anderer Therapeut wird schwierig, da der sie die Therapiezeit über (und eigentlich auch mich, hab ja ebenfalls gefragt) hingehalten hat und "gedroht", was er dann von seinen Erkenntnissen (Psychopharmaka=Drogenkonsum; erzwungener Kompromiss=selbstintentiontierte Selbstverletzung usw) an den Kollegen weitergeben müsste und dass es unsere Aufgabe sei, seine Meinung erst mal zu ändern, wenn wir das nicht wollen.
Außerdem ständig leere Versprechungen zu Aufarbeitung und Strategie-Erarbeitung.

Dadurch ist die von der Kasse gewährleistete Stundenzahl schon 2x verlängert worden.
Die Kasse selbst meinte, sie dürfe da nicht urteilen, man müsse das selbst regeln.

Aber danke für den Tipp mit der Therapeutenkammer.
Er verdreht halt ständig alles.
Sprich: Er schreit sie an, macht sie fertig und wenn sie dann weinend mit lauter Stimme widerspricht, beschreibt er das vor mir als enormen Wutausbruch und verbalen Angriff mit maßgeblicher Aggression von ihr.
Ohne zu wissen, dass ich im leeren Nebenzimmer saß und alles klar und deutlich verstanden habe.

Er verdreht sogar MIR Sachen und legt mir Aussagen in den Mund, die ich nur getätigt habe...

Ich weiß echt nicht, was ich tun soll.
Hast du schon mal so eine Meldung gemacht?
Gegen den anzuregen erzeugt regelmäßig Überforderung, da er extrem manipuliert und Tatsachen verdreht, sämtliche Aussagen "analysiert" und als krankhaft, aggressiv oder widersprüchlich darstellt.

Wie man die menschliche Psyche manipuliert, hat er ja studiert. Offenbar sehr erfolgreich. (Zynisch gemeint.)

In psychiatrischer Behandlung eigentlich nicht. Er hat sie mit einer Notiz des Medikaments (Citalopram) zu einem Psychiater geschickt, der ihr ein Rezept ausgestellt hat, ohne Gespräch, ohne alles. Nur am Tresen Karte abgegeben und die Notiz und schon war das Rezept unterschrieben.

Mit der Kontrolle und weiteren Verschreibung wurde unser Hausarzt bedacht, dem das alles auch nicht gut gefällt, aber er ist ebenso überfordert, wie wir.
Er hat sie ursprünglich auch mit dringenden Verdacht auf PTBS/PTSD, Depression und interhumaner Phobie überwiesen.
 
Hallo Gast,
oje an was für einen Therapeuten ist Deine Freundin da geraten. Wieviele Stunden hat sie noch offen? Was macht sie für eine Therapie?

Sie/ihr solltet so schnell wie möglich von diesem Therapeuten weg! Und wenn sie von diesem Therapeuten weg ist, ist sie weg von ihm. Woher will dieser Therapeut wissen, bei welchem Therapeuten Deine Freundin dann ist. Sie muss es ihm nicht sagen, also kann er sein "Wissen" nicht weitergeben 😉

Das Schlechte daran ist, das sie schon zwei Verlängerungen zugesprochen bekommen hat. Und da geht man eigentlich davon aus, das ein Vertrauensverhältnis zwischen Therapeuten und Klinenten herrscht Da wird es nun schwer werden der Krankenkasse zu erklären warum sie nun einen Therapeutenwechsel will.

Der Vorschlag mit der Beschwerde bei der zuständige Psychotherapeutenkammer ist wirklich gut. Nur danach sollte Deine Freundin nicht mehr zu diesem Therapeuten gehen.

Borderline hat viele Facetten und es gibt viele Arten wie man sich selbstverletzen bzw. schädigen kann. Angefangen von sich selbst Wunden zuführen aber auch zu schnelles und riskantes Autofahren oder zu viel Geld ausgeben oder zu viel Alk und oder Drogenmissbrauch das gehört alles zum SVV. Macht Deine Freundin irgendwas davon?

Etwa 3 Stunden sind es noch.
Seit er uns das gesagt hat, dass er sie dann als gesund diagnostiziert, wollte sie endgültig nicht mehr hin.
War vorher auch schon so, aber er hat uns erpresst, sich vor mir und dem Hausarzt gerechtfertigt, dass er sie aus therapeutischen Gründen provozieren müsse usw.
Die Therapieform ist Psychotherapie mit Gesprächstherapie und Traumabewältigung.
Also zumindest redete er anfangs davon.

Und doch, jeder Therapeut bekommt die Therapieberichte der letzten 10 Jahre.
Das läuft wohl über die Kasse, die haben uns das damals und auch beim letzten Kontakt so erklärt.

Von den Verlängerungen haben wir auch erst jetzt durch die Kasse erfahren.
Die Krankenkasse hatte schon Verständnis, aber meinte eben, die Sache müssen wir privat klären.
Irgendwie auch klar, die haben ja nur mit Leistungen zu tun, nicht mit Bewertung.
Vielleicht lässt sich da noch was regeln, mit denen.

Nein, im Gegenteil.
Sie ist eine Schnecke beim Fahren und fährt ungern, weil sie allgemein sehr viele Unsicherheiten entwickelt hat. Wenn sie in einem lauten Auto sitzt, krallt sie sich fest.

Sie hat Alkohol lange strikt abgelehnt (wir kennen uns schon seit unserer Jugend), war nie in Discos oder auf Feiern und trinkt jetzt auch maximal ein Glas Sekt oder Wein an Geburtstagen oder Silvester. Eher bleibt das halbe Glas stehen, weil es ihr nicht schmeckt.

Sie ist extrem sparsam, kauft nur im Angebot oder reduziertes oder bei Kleidung fast nur Second Hand.

Drogen waren nie ein Thema. Sogar bei den Psychopharmaka wollte sie vor der ersten Einnahme noch zum Hausarzt, zur Besprechung, weil wir ja gar nicht über die Wirkweise und Risiken aufgeklärt worden sind und war dann noch skeptisch und musste sich zum testen überreden lassen.


Was genau geschieht denn, wenn man einen Therapeuten da meldet?
Also wird das nur zur Kenntnis genommen oder kommt dann eine Art Prozess oder Klärungsgespräch auf uns zu, oder wie läuft das?
Hat das schon mal wer gemacht?
 
Wie ich schon geschrieben hatte ist meine Meinung dass deine Freundin eine Posttraumatische Belastungsstörrung haben könnte .

Wenn ihr euch einen neuen Therapeuten suchen würdet würde ich ihm sagen er möge Bitte nochmals eine Diagnostik durchführen.
Bei mir wurde es immer unabhängig von Entlassungsberichten gemacht.

Sollte deine Freundin wirklich unter Borderline leiden finde ich es unfassbar dass der werte Herr Therapeut meint sie als geheilt entlassen zu können.

Borderline ist eine Persöhnlichkeitsstörung die man nicht heilen kann lediglich kann man durch eine adäquate Therapie zur Verbesserung der Symptomatik beitragen um dass leiden der Patienten zu verringern .

Die Symptome bei Borderline sind sehr Facettenreich.

Bei mir äußern sich die Symptome verschiedenartig mein emotionaler Zustand gleicht einer Achterbahnfahrt und es ist kaum aushaltbar.
Ich wünsche mir Nähe kann diese aber nicht zulassen /
bei Druck und Anspannung verletze ich mich selbst/
kein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein /
Depersonalisierungs Zustände/
Angst abgelehnt zu werden/
Kommunikationsschwierigkeiten /
Instabilität meines Selbstbildes positiv mal negativ/
Mehrere Suizidversuche/
Länge Zeit Tabletten und Alkohol abhängig /
Komorditäten zur Hauptdiagnose ect.pp

Wie gesagt bei jeden ist es anders deswegen anderen Therapeuten und um eine genaue Diagnostik bitten.



Wie genau dass bei der Therapeutenkammer abläuft kann ich dir nicht sagen deswegen kann man da auch anrufen und nachfragen.
 
Moin,
es tut mir leid, was ich hier lese und darum : vielleicht guck mal nach einer Frauenberatungsstelle in eurer Nähe, eine die sich auch mit MB befasst oder schau unter Home: wildwasser.de mal nach einer Adresse und wendet euch dort hin. Sie können da vielleicht unterstützen.
Es liest sich nicht gut, was ihr da in der Therapie zugemutet wurde und ja es gibt Therapeuten, die ihre Tätigkeit ausnutzen. Darum sucht euch unabhängige Unterstützung in eurer Nähe, ist meine Idee dazu.

LG
Mittendurch
 
Letztlich kann es nicht schaden sich einen euen Therapeuten zu suchen wenn ihr euch nicht sicher seid, denn man kann ja auch eine andere Diagnose bekommen, aber ich verstehe wenn auch dies schwer sein kann, denn man muss ja erstmal einen therapeuten finden welcher einem zusagt, und zu dem Vertrauen fassen kann. Aber dies könnte ein erster Schritt sein, nur Mut!
 
Wie ich schon geschrieben hatte ist meine Meinung dass deine Freundin eine Posttraumatische Belastungsstörrung haben könnte .

Wenn ihr euch einen neuen Therapeuten suchen würdet würde ich ihm sagen er möge Bitte nochmals eine Diagnostik durchführen.
Bei mir wurde es immer unabhängig von Entlassungsberichten gemacht.

Sollte deine Freundin wirklich unter Borderline leiden finde ich es unfassbar dass der werte Herr Therapeut meint sie als geheilt entlassen zu können.

Borderline ist eine Persöhnlichkeitsstörung die man nicht heilen kann lediglich kann man durch eine adäquate Therapie zur Verbesserung der Symptomatik beitragen um dass leiden der Patienten zu verringern .

Die Symptome bei Borderline sind sehr Facettenreich.

Bei mir äußern sich die Symptome verschiedenartig mein emotionaler Zustand gleicht einer Achterbahnfahrt und es ist kaum aushaltbar.
Ich wünsche mir Nähe kann diese aber nicht zulassen /
bei Druck und Anspannung verletze ich mich selbst/
kein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein /
Depersonalisierungs Zustände/
Angst abgelehnt zu werden/
Kommunikationsschwierigkeiten /
Instabilität meines Selbstbildes positiv mal negativ/
Mehrere Suizidversuche/
Länge Zeit Tabletten und Alkohol abhängig /
Komorditäten zur Hauptdiagnose ect.pp

Wie gesagt bei jeden ist es anders deswegen anderen Therapeuten und um eine genaue Diagnostik bitten.



Wie genau dass bei der Therapeutenkammer abläuft kann ich dir nicht sagen deswegen kann man da auch anrufen und nachfragen.

Ja, danke dafür, ich wollte nur nochmal verdeutlichen, dass es uns nur um grobe Einschätzung geht und nicht Ferndiagnose, ganz allgemein ans Forum gerichtet. 🙂

Ok, vielleicht auch konkret sagen, was in der Therapie vorgefallen ist?
Wir sind da beide unschlüssig, weil ja auch Ärzte aus anderen Bereichen häufig dazu neigen, sich an der Diagnosestellung des Vorgängers zu orientieren, andererseits will man ja nicht schlecht über andere reden, gerade bei Kollegen kann das ja nicht so toll ankommen. 😕

Eben.
Und selbst wenn nicht, er hat ja GAR NICHT irgendwie mit ihr an der Problematik Ängste, Flashbacks, Alpträume und dergleichen gearbeitet, außer indem er sie kurz hat anfangen lassen zu berichten und sie dann, als sich Flashbacks angebahnt haben, zu beleidigen, anzuschreien, ihr Schuld zuzuweisen.

Soweit ich weiß, sollte ein Therapeut doch nicht bewerten, oder?
Und Aufarbeitung erfolgt ja eigentlich auch nicht durch verbale und emotionale Gewalt, logischerweise.


Du beschreibst das jetzt sehr abstrakt und ich kann verstehen, wenn du das nicht öffentlich vertiefen möchtest, aber wenn es dir nichts ausmacht offen davon zu berichten, wäre es schon interessant zu erfahren, wie sich das beispielsweise äußert, damit man durch den Einblick evtl auch grob vergleichen kann, ob sowas auch hier bei uns vorhanden ist.
(Ist natürlich an alle weiteren Betroffenen, die sich äußern möchten ebenso gerichtet.)

Ich kenne es wie gesagt grob von meiner Halbschwester.
Tatsächlich nachempfinden konnte ich das natürlich nicht und damals in dem Alter, wo wir noch unter einem Dach gewohnt haben erst recht nicht erklären, aber sie war halt eben sehr oft sehr schnell auf 180, teils zerstörerisch, danach total bedrückt, Selbstvorwürfe und -Verletzung; ein andermal in bester Laune, exzessive Partygängerin, nur um sich dann als schmutzig zu bezeichnen, weil sie schon wieder was mit einem Unbekannten hatte und sich teilweise wohl auch missbraucht fühlte oder vielleicht sind auch Dinge, die ihre Grenze überschritten haben vorgefallen, wer weiß.

Wie gesagt, sie litt da auf ganz andere, Weise, als meine Freundin.
Es waren bei meiner Schwester eher verschiedene Arten von Leiden, aber alle sehr schnell wechselnd und extrem.
Sie wirkte oft orientierungslos und überfordert, wahrscheinlich weil diese schiere Masse einfach zu viel in zu kurzer Zeit war.
Und selbst wenn sie dann so exzessiv "gut drauf" war und in Partylaune, wirkte es eher wie eine Flucht oder sowas.
Klar gab es auch viele normale Phasen, überwiegend sogar, nach außen hat sicherlich kaum wer gemerkt, was los war.
Aber wenn man etwas näher kam, bemerkte man wohl auch die wechselnden Gefühlslagen und neben dem, was das im Betroffenen selbst wohl mit dem Bild und Umgang mit und vom Gegenüber macht, sind viele Außenstehende vermutlich auch einfach erschreckt über so emotionale "Ausbrüche".

Ich glaube dir und jedem anderen sofort, dass das unglaublich schwierig auszuhalten ist und an den Kräften zerrt. 🙁

Vielleicht ist es ja ein Trost, dass es bei meiner Halbschwester zumindest so war, dass sie nach und nach, je älter sie wurde, auch ruhiger wurde und sich der allgemeine Zustand jetzt auch ohne Therapie einigermaßen ruhig und gleichmäßig hält. 🙂
Ich wünsche jedenfalls jedem Betroffenen, dass er/sie es schafft Ruhe zu finden.


Meine Freundin ist im Vergleich dazu nur ruhig und ängstlich.
Der Alltag ist eigentlich recht unauffällig, wenn man davon absieht, dass sie Angst vor Fremden hat und da eben kein Wort rausbringt oder dass sie eben durch ein paar gewisse Objekte, Umstände und Situationen verängstigt wird (so wirkt es nach außen, innerlich kommen da dann die Flashbacks ins Spiel).
Solange man ihr nicht merkbar aggressiv begegnet (schreien, beleidigen, anderweitig spürbar Schaden zufügen, wie es zB beim Therapeuten der Fall war), fällt auch kaum auf, dass sie soziale Ängste hat.
Sie redet eben wenig oder nichts und hört viel zu, bekommt oft keinen Ton raus, wenn sie nervös ist oder beginnt zu weinen, wenn sie verängstigt wird.
Manchmal bezweifel ich sogar, dass sie überhaupt wütend werden kann.
Die einzigen Male, wo ich sie laut werden hab hören, war beim Therapeuten, aus Angst und weil sie sich mit seinen Aussagen nicht mehr zu helfen wusste (das hätte ich auch nicht, ich glaub da wär wirklich jeder aufgebracht gewesen und hätte versucht das richtigzustellen - hat sie Anfangs sogar in normaler Tonlage, nur verdreht er das alles weiter oder lässt es nicht gelten) und einmal, als ihr Vater ihr zu Unrecht immer wieder Vorwürfe gemacht hat, sie nicht ausreden und erklären ließ und das über Wochen hinweg.

Ansonsten hatte ich noch nie so eine harmonische Beziehung.
Gut, der Sex fehlt, aber ich find es aushaltbar, man👎 kann sich auch anders behelfen und es ist auch irgendwie verständlich, dass sie da nach solchen Erfahrungen Angst vor hat.
Ich will das ehrlich gesagt auch selbst nicht, schließlich will ich sie nicht an irgendwas negatives erinnern.
Wenn dann sollte sie es auch schön finden und sie sagt selbst, sie glaubt daran, dass sie, wenn sie mit all dem was passiert ist, umgehen lernen würde, vielleicht auch das mal versuchen möchte.
Und wenn nicht, dann halt nicht. Gibt wichtigeres. 😉

Andererseits - bei sexueller Nähe ist es demnach wohl schon irgendwie so, dass sie gern Nähe zulassen würde, aber nicht kann.
Aber ich denk mal, du redest da mehr von emotionaler Nähe, oder? 😀

Selbstvertrauen hat sie eigentlich schon. Sie weiß, was sie kann und lässt sich das nicht kleinreden.
Selbstbewusstsein ist situationsbedingt. Das schwindet natürlich mit der Angst.
Aber wenn sie unter Bekannten ist, Menschen denen sie vertraut, dann ist sie auch nicht schüchtern oder so.

Depersonalisierung sagt mir jetzt nichts. Ihr auch nicht. Könntest du uns das evtl erklären? 🙂

Angst hat sie eher davor, dass ihr was angetan wird.
Und durch die Angst und Erfahrungen dann entsprechende Probleme bei der Kommunikation mit Fremden (oder mit hinterhältigen Therapeuten, denen sie ganz zu recht nicht traut).

Das mit dem instabilen Selbstbild ist für uns beide wieder etwas, worunter wir uns nicht viel vorstellen können.
Auch hier hätten wir Interesse an Aufklärung, wenn du oder sonst jemand dazu bereit ist. 🙂

Suizidgedanken hatte sie wohl während der Zeit, in der sie regelmäßig unter der Gewalt zu leiden hatte, vor einem Jahrzehnt.
Versuche aber nicht, sie hat sich dann Hilfe geholt.

Alles andere trifft gar nicht zu.


Ok, dann begeben wir und einfach mal auf die Suche.
Vielen Dank für deine Antwort und es wär toll, wenn du zu dem Thema noch ein bisschen erklären könntest, wenn du magst. 🙂


Klar, das klingt logisch. 😀
Werden wir versuchen, danke.
 
Moin,
es tut mir leid, was ich hier lese und darum : vielleicht guck mal nach einer Frauenberatungsstelle in eurer Nähe, eine die sich auch mit MB befasst oder schau unter Home: wildwasser.de mal nach einer Adresse und wendet euch dort hin. Sie können da vielleicht unterstützen.
Es liest sich nicht gut, was ihr da in der Therapie zugemutet wurde und ja es gibt Therapeuten, die ihre Tätigkeit ausnutzen. Darum sucht euch unabhängige Unterstützung in eurer Nähe, ist meine Idee dazu.

LG
Mittendurch

Hallo Mittendurch! 🙂

Danke für den Link und die Empfehlung.
Wir werden da mal nachgucken.
Bieten die auch Therapien oder Unterstützung wenn man an manipulative Therapeuten geraten ist?

Unabhängig ist da vielleicht wirklich eine gute Idee.
 

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