Borderline Beziehung

Hallo ich hab einen psychologischen test gemacht und bin borderliner, jetzt erklärt sich zum teil weshalb die vorige beziehung so kompliziert war.. mit meinem neuen freund ist es ganz anders, er ist ruhig, verurteilt mich nicht redet mit mir drüber und kann gut zuhören und er gibt mir viel liebe. es ist echt toll mit ihm!! Wir streiten auch kaum es gibt allerdings eine sache wo wir beide anstehen und keine Lösung finden: ich vermiss ihn andauernd wenn er nicht mit mir redet oder mich kuschelt..sitzen wir einfach nur so nebeneinadner werde ich ganz unruhig und wenn er mir sagt er geht dann mit einer freundin lernen oder so werde ich tief traurig, kann mich nicht mehr bewegen und kaum was sagen. Das tut mir dann vom verstand her leid, weil er schuldgefühle bekommt und ich weiß dass meine Gefühle völlig übertrieben reagieren. Er weiß eh was mit mir los ist und umarmt mich ganz viel bevor er geht. Wenn er weg ist warte ich die ganze zeit auf ihn. Die ersten drei stunden kann ich mich halbwegs ablenken dann gehts mir immer schlechter. Nach 6 stunden bin ich traurig. Auf was anderes konzentrieren kann ich mich schlecht bis gar nicht. Meistens tu ich etwas das mir halbwegs spaß macht. Bei den meisten sachen gehe ich mit und schaue zu. Er erlaubst mir, was ich cool finde aber ideal ist das natürlich trotzdem nicht. Wie soll ich denn je beginnen zu studieren wenn ich nichts machen kann? Selbst wenn wir nebeneinander sitzen und lernen fühle ich mich als wäre er nicht da und es geht mir schrecklich dabei. Natürlich hasse ich mich schon ziemlich weil ich jetzt sein mittlerweile 1.5 jahren nichts mehr tue außer einmal in der Woche arbeiten zu gehen. Ab Februar hätte ich wieder eine chance quer einzusteigen und ich würde sie echt gerne nützen.. bei dem test ist übrigens auch raus gekommen dass ich eine starke konzentrationsschwäche hab.. vielleicht hängt das ja irgendwie zusammen.. wenn ihr irgendwelche ideen habt schreibt bitte!

Hat denn niemand eine idee? :/

Hi,

die Lösung liegt doch irgendwie auf der Hand – ich würde ganz klar den Gang zum Psychologen und eine Therapie empfehlen.


Auch wenn Dir Dein Verstand was Anderes sagt, scheint es doch so zu sein, dass Du Deine Gefühle nicht unter Kontrolle hast. Es ist aber – vor allem wenn das schon bei der Abwesenheit Deines Freundes anfängt – dringend erforderlich, sich im Griff zu haben, denn so wie das jetzt läuft, bürdest Du Deinem Freund eine ziemlich große Verantwortung auf, setzt ihn evtl. auch stark unter Druck. Selbst wenn er jetzt sehr verständnis- und liebevoll ist, kann es sein, dass er diesem Druck nicht dauerhaft standhalten kann.


Die Verantwortung, mit solchen Alltagsdingen klarzukommen, liegt jedoch definitiv bei Dir – das kann man auf keine andere Person projizieren. Selbst wenn Du dies nicht explizit machst, wird sich Dein Freund in dieser Situation dennoch immer unterschwellig für Dich verantwortlich fühlen.

Es wird Dir auch nicht viel helfen, Dich jetzt selbst zu hassen, vielmehr solltest Du lernen, Dich selbst erst einmal so anzunehmen, wie Du bist. Ich denke, dass dies der erste Schritt ist, um sich dann nachhaltig helfen lassen zu können.

Hast Du die Diagnose von einem Facharzt? Wenn es irgendein Test im Internet ist: wenn es nach den Dingern ginge, dann würden die meisten Menschen schon gar nicht mehr leben, danach hat man alles, nur keine Gesundheit. ;-)

Klar vermißt man den Partner, wenn dieser nicht anwesend ist. Was interessiert Dich denn sonst so? Die Zeit kannst Du ja auch für Dich nutzen. Z. B. Musik hören, die er nicht so mag, oder nen Film sehen, für den er sich nicht so interessiert...

Ich bin schon in therapie.. da ist es aber bisher um andere dinge gegangen, hab eh vor das gleich beim nächsten mal anzusprechen. Wundert mich eh dass das noch nicht passiert ist, aber so lang bin ich auch novh nicht in therapie. Ja ich versuch mich dann eh immer abzulenken, das funktioniert auvh ganz gut aber nur für so 3h. Und es war ein richtiger test beim psychologen

Vielleicht ist genau das das Problem: Wenn du nichts zu tun hast (du hast geschrieben, dass du nichts tust außer einmal pro Woche zu arbeiten), kreist deine Konzentration hauptsächlich um deine Gefühlswelt, um es vorsichtig auszudrücken, um nicht zu sagen den eigenen Bauchnabel. Das ist jetzt nicht böse gemeint, denn das geht wirklich JEDEM so, der nicht viel vor hat. Das heißt, du konzentrierst dich auf das, was in deinem Leben wichtig ist, deine Beziehung. Weil es dir aber nicht immer gut geht und du Angst hast, das könnte deinen Partner abstoßen, bekommst du immer mehr das Gefühl, gar nicht in einer Beziehung zu sein, sondern kurz vor der Trennung zu stehen. Ein geschädigtes Selbstwertgefühl kann außerdem diese Verlassensängste noch verstärken. Deine Konzentrationsschwächen könnten damit auch zusammenhängen, z.B. wenn du nicht gefordert wirst im Alltag. Dann erscheint dir vieles trivial und einfallslos und du lässt dich ablenken.
Für mich klingst du nicht, als hättest du eine Borderline- Störung. Meine Mutter hat selbst eine schwere Suchterkrankung mit der Begleiterscheinung Borderline, und ich kann dir sagen, dass die Probleme dieser Menschen nicht selten etwas andere Schwerpunkte haben. Es hat schon einen Grund, warum in der Regel zwei bis drei erfahrene Psychiater notwendig sind, um die Diagnose Borderline einem erwachsenen Patienten aufzudrücken.
Mein Rat an dich wäre also: Lasse dir diese Diagnose noch einmal von einem Facharzt bestätigen und sprich mit deinem Therapeuten/deiner Therapeutin mal über diese Probleme, die du in deiner Beziehung hast. Versuche herauszufinden, was du mit deinem Leben anfangen willst, und mache kleine Schritte, um ans Ziel zu kommen. Du willst deine Noten verbessern? Dann überlege dir, wo dein Problem dabei ist und was dir im Weg steht. und das räumst du weg. Das braucht zeit, kraft und Überwindung, aber wenn du das wirklich willst, dann schaffst du das auch! Ich glaube, du bist stärker als du denkst.

hallo an alle.

ich glaub ich bin opfer einer borderline beziehung.
es ist sehr hart für mich.
bin grad dabei mir psychologische hilfe und rat
zu besorgen.
erst dann will ich etwas darüber erzählen.

josef

Hey,

ich bin diagnostizierter Borderliner und weiß wie man sich dabei fühlt. Einige deiner beschriebenen Gefühle sind auch bei mir immer wieder der Fall.
Als erstes würde ich an deiner Stelle zu einem Facharzt gehen und testen lassen ob es wirklich Borderline ist. Auf so Internettests gebe ich nicht viel, die sind viel zu allgemein gehalten.

Wenn du tatsächlich Borderline diagnostiziert bekommst dann musst du dagegen vorgehen, du kannst lernen mit deinen Gefühlen, den Schwankungen und den zwischenmenschlichen Beziehungen umzugehen.
So wie es aktuell bei dir und deinem Freund ist kann es doch nicht weitergehen, der wird das sicher auch nicht ewig mitmachen wenn du fast immer bei allem dabei bist und er kaum Freiraum hat.

Und ganz wichtig ist dass du dir ein eigenes Leben aufbaust, wenn du viel beschäftigt bist hast du auch keine Zeit dich in das traurig sein, weil dein Freund weg ist reinzusteigern.

Viel Glück und alles Gute

Hi HrRaffiAn,


Wie du selbst merkst stützt sich dein gesamtes Leben auf diese eine Säule, nämlich deinen Freund. Keine Sorge, so geht es vielen, ich hatte früher genau das gleiche Problem, allerdings bin ich männlichen Geschlechts
Das geht auf längere Zeit nicht gut, weil er es vielleicht auf Dauer als Last bzw. zu viel Verantwortung empfindet. Und wenn diese eine Säule nicht mehr steht, dann bricht dein Leben vermutlich zusammen (im übertragenen Sinne), aber das weißt du sicher schon.

Du brauchst die entsprechende Motivation dich auch für andere Dinge im Leben zu interessieren und wie ich rausgehört habe, möchtest du eines Tages einmal studieren.
Die Motivation bekommt man, indem man sich vorstellt wie toll es in der Zukunft sein kann bzw. wie grausam die Zukunft aussehen könnte, wenn man nichts tut.
Dein jetziger Freund muss nicht einmal aus diesem wunderschönen Zukunftstraum ausgeschlossen sein. Stell dir vor ihr verbringt zusammen euer Leben und dann möchtest du auch etwas für euer Beisammensein beitragen.
Wenn du weiterhin nur noch auf ihn konzentriert bist und für Schule oder sonstiges keinen Raum mehr lässt, dann kann die Zukunft mit ihm auch nicht mehr so toll aussehen. Es gibt oft Männer, die zukunftsorientiert denken und deshalb dann keine Lust mehr auf die Frauen haben, weil sie glauben, dass die Frauen sie behindern auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft. Das ist nämlich der Punkt!
Deshalb denke etwas mehr an die Zukunft und schon wirst du die Motivation haben dich für andere Dinge zu interessieren. Wenn du dann lernst oder etwas anderes tust, dann wirst du merken, dass es dein Leben auch mit Freude erfüllt, nicht nur weil du deinem Freund für eine bessere Zukunft hilfst, sondern weil es auch DEIN Leben erfüllt. Und dann merke dir genau DIESES Gefühl, denn dadurch wird einem klar, dass man wie man so schön sagt "Seines eigenen Glückes Schmied ist"

Probier das mal aus! Lasse die Vorstellung über die Zukunft richtig real werden. Nicht nur die schöne Vorstellung der goldenen Zukunft, sondern auch die grausame Zukunft musst du durchleben, um zu sehen warum es wichtig ist, dass du deine Leidenschaften verfolgst.

Ich bin immer offen für Fragen!


Tigon

Hab das gestern ausprobiert und hab tatsächlich ein buch für mein Studium gelesen allerdings hab ich noch eine frage: wenn ich mir das leben vorstelle das raus kommt wenn ich jetzt was mache sieht das eig gut aus. Ich hatte aber immer das ziel so viel zeit mit meinem freund wie möglich zu verbringen, weil die beziehung mir das wichtigste ist und das widerspricht sich jetzt. Wenn ich dann die ganze zeit lerne hab ja nivht mal ich für ihn zeit. Andererseits studiert er auch physik und ich hab die Hoffnung mal mit ihm am selben ort arbeiten zu können. Jetzt setzten aber sehr begründete selbstzweifel ein: er ist wirklich ein genie, der beste in seinem Studium laut kollegen und auch schon tutor usw. Und natürlich in mindeststudienzeit. Ich glaube nicht das ich es schaffen kann auch mal Professorin zu werden, was sein ziel ist. Es war zwar immer mein traum, schon seit ich ein kind war, aber die Realität ist da hart. Würde ich das schaffen hätte ich die ganze zeit, in der ich ihn durch das viele lernen nicht gesehen habe gut genutzt, schließlich würde ich ihn dann später sogar in der arbeit sehen, was sonst nicht möglich wäre. Aber wenn ivh es nicht schaffe, was viel wahrscheinlicher ist hätte ich viele kostbare stunden mit ihm für misserfolg geopfert und davor hab ich angst. Ich würd mir gerne selbst raten es einfach zu probieren, denn man kann alles schaffen wenn man es nur wirklich will, kann mir das aber irgendwie nicht so ganz glauben.
Das ich mir vorstelle von ihm unabhängig zu sein macht mich eher traurig, das entspricht nicht meinem ideal von einer Beziehung. Ich weiß da sind alle menschen anders und ich glaub nicht mal dass dieses ideal von dem bordeline kommt. Meine reaktion schon und die heftigen gefühle. Dieses ideal würde ich gerne erhalten und danach leben. Ich will irgendwie gar nicht ohne ihm existieren können. Ich fände es sogar falsch wenn ich ohne ihm auskommen könnte und ich finde es auch falsch von ihm weil er es kann, schrecke aber noch davor zurück ihm schuld zuzuweisen, vielleicht liege ich ja falsch. Trotzdem ist es mir bei mir selbst und bei vielen anderen aufgefallen:man liebt umso mehr je weniger man ohne dem menschen aauskommt.das ist einfach die Wahrheit und ich will ihn absolut lieben und absolut geliebt werden. Die Vorstellung ihn jetzt weniger zu sehen um ihn dafür später umso mehr zu sehen fände ich okay, auch wenns ein risiko ist. Was wäre wenn jemand stribt? Dann wäre das alles vergeudete zeit gewesen die man zusammen verbringen hätte können. Aber wir wollen ja nicht gleich vom schlimmsten ausgehen. Aber mit dem gedanken mir meine eigene existens aufbauen komm ich irgendwie nicht klar. Ist das schlimm? Die andere denkart würde mich eig eh auch zum ziel führen wenn ich an mich glauben würde und meinen traum echt leben würde