A
Akoya
Gast
Hallo zusammen. Bin auf der Suche nach Angehörigen der Borderline Erkrankung auf dieses Forum gestoßen und möchte hier einmal meine Geschichte loswerden. Ich bin 35, männlich und mein Partner, welchen ich gestern auf die Straße gesetzt habe, 26 ebenfalls männlich. Unsere Geschichte begann am 31.12.2009 auf einer Silvesterparty, wo wir uns kennen gelernt haben. Von da an haben wir uns jeden Tag gesehen und ca. 3 Wochen später ist dieser bei mir eingezogen, da er in einer WG lebte, in der er sich nicht mehr wohl fühlte. Verblendet wie ich war habe ich an die große Liebe geglaubt. Die ersten 3 Wochen hatten wir keinen sexuellen Kontakt. Bereits nach ca. 8 Wochen bin ich drauf gekommen, dass dieser mich die ganze Zeit über belügt und hintergeht. Es sind Dinge vorgefallen, wie das Treffen und der sexuelle Kontakt zu anderen. Dies unter anderem in meinem Bett als ich nicht zuhause war, im Keller seines Ladens wo er angestellt ist und weiß der Himmel noch wo. Fast alles, also ca. 99% der Dinge, welche er mir erzählt hatte waren gelogen. Dies beinhaltet z.B. dass er mir erzählte er habe den Führerschein, er sei in seinem Beruf Meister (er ist Frisör) usw. Nach einigen Nachforschungen, als mir seine Geschichten dann doch „allzu spanisch“ vorgekommen sind bin drauf gekommen, dass dies alles nicht stimmt, er zusätzlich noch hoch verschuldet ist (er ist in Privatinsolvenz, und hat dazu noch andere offene Forderungen von 2 Stromanbietern, 2 Fitnessstudios, mehreren Mobilfunkanbietern im 4-stelligen Bereich usw. welche er mitsamt mehr als 2 Jahre nicht bezahlt/zurückgezahlt hat.) Des weiteren habe ich ihn vor einigen Wochen zu einer ärztlichen Untersuchung mit Bluttest geschickt, da er dauernd geschwollene Beine, Müdigkeitsattacken sowie Nachtschweiß hatte. Hierbei stellte sich heraus, dass er HIV+ ist und die Ärztin diagnostizierte zusätzlich noch die Borderline Erkrankung. Nach langen Gesprächen stellte sich ebenso heraus, dass seine Eltern nicht wussten, dass er schwul ist, dies erst 1 bzw. 2 Tage vor ihren Besuch bei „uns“ erfahren haben, es wohl aber sein Bruder wusste. Besagter Bruder erfuhr erst bei „uns“, dass mein damaliger Freund so hoch verschuldet war. Von der HIV Erkrankung erfuhr der Bruder, als er ca. 2 Tage nach dem Ergebnis vor „unserer“ Türe „stand“ und meinen Freund zur Rede stellte, warum er sich denn Krank melde. Dazu kommt noch, dass wir hier im Süden von Deutschland wohnen, seine Eltern aber vom Norden kommen. Diese riefen fast täglich an und meines Ex-Freundes Bruder hat diese quasi schon auf uns gehetzt. Bei jeder Sache, welche mein Ex seinem Bruder kommunizierte, riefen kurze Zeit später bereits die Eltern an. Der Vater total besorgt, die Mutter total aufgelöst. Beide wussten aber nichts von den Schulden (dies haben sie erst durch den Bruder erfahren), noch das er schwul ist, noch von der Krankheit, welche Ihnen jetzt als Nierendysfunktion bekannt gegeben wurde. Mein Ex wollte keinesfalls, dass seine Eltern die richtige Diagnose erfahren und so wurde ich ebenso zum Lügen „gezwungen“. Es war keine Seltenheit, dass uns seine Eltern, wie auch sein Bruder über 10 Stunden am Tag beschäftigen. Des weiteren hat mein Ex seinen Bruder, welchen er übrigens einerseits abgrundtief hasst und andererseits dann wieder vergöttert, gebeten, sein „Geheimnis“ für sich zu wahren und es gar niemanden, nicht mal seiner zukünftigen Schwägerin mit zu teilen. Dies war dann leider auch nicht so. Sie erfuhr es postwendend. Seine Schwägerin in spe hat noch eine Zwillingsschwester, selbst so wie mir mitgeteilt wurde depressiv, mit der sie alle Informationen austauscht. Offiziell weiß diese nichts über seine HIV, dennoch glaube ich das nicht so ganz. Meiner Meinung wissen über seine Erkrankung bereits seine Schwägerin, deren Eltern (wo übrigens die Hochzeit in einem Monat stattfinden soll) und deren Zwillingsschwester, wie auch der Freund des Bruders mit dem dieser anno dazumal vor der Türe stand Bescheid. Nur seine Eltern wissen noch nichts. Ich habe ihm gesagt, dass es sehr ratsam wäre, wenn er es seinen Eltern erzählen würde bevor es bei der Hochzeit über 7 Ecken raus kommt und ich keine Lust habe zu dieser mit zu fahren, ich sozusagen kein „Kanonenfutter“ sein möchte. Umso mehr ich erst vor 2 Wochen einen HIV Test gemacht habe, der negativ war. Anfangs war er auch meiner Meinung, dann plötzlich wieder ein Sinneswandel. Dies passierte nicht nur in dieser einen Situation sondern auch ganz oft in Anderen. Das war für mich auch der Knackpunkt wo ich sagte, dass ich nicht mehr kann. Ich habe mich im letzten halben Jahr für diesen Mann mehr als aufgeopfert, meine ganzen Interessen hinten angestellt, sein Leben wieder auf die Reihe bekommen und ihm vor einer todbringenden Krankheit bewahrt, da er sonst niemals zum Arzt gegangen wäre. Er sagte mir auch, dass er sich ja auch um mich kümmere, was ich leider von meiner Warte aus niemals erfahren habe. Mehr als wie „Ein wie geht es Dir“ kam nicht“. Irgendwie wurden meine Gefühle und ich total weg ignoriert. Er hat nicht einmal bemerkt, dass es mir über 2 Wochen schlecht ging. Der Grund war der Herzinfarkt von meinem Vater. Ich muss dazu sagen, dass ich darüber auch nichts erzählt hatte, da er mit seinen eigenen Problemen schon zu überlastet war. Auf der einen Seite war dieser Mann total verlogen, aber auf der anderen auch wieder ganz klar und hart in seinen Aussagen, als er mir z.B. vor einem Monat gesagt hat, er sei ja anfangs gar nicht verliebt in mich gewesen, ich gar nicht sein Typ sei und er „Ich liebe Dich“ nur so gesagt hat. Dies aber jetzt doch so empfinde. Deshalb hat er mich Mitte März auch gefragt, ob ich ihn „heiraten“ will. Er hatte am Standesamt für uns sogar schon einen Termin am 09.07. Auf die Frage, warum er denn dauernd seine Meinung ändere kam nur ein „Ich weiß es auch nicht“. Er ist wie ein Fähnchen im Wind und keine eigene Meinung. Gestern als ich Schluss machte, teilte er mir mit, dass er mit meiner Art sowieso nicht kann und ich sowieso besser ohne ihn dran wäre“. Also hat er den Spieß umgedreht, sodass ich jetzt selbst gar nicht mehr weiß, wer mit wem Schluss gemacht hat. Sein Charakter ist meiner Meinung nach doch recht egoistisch und Narzisstisch und er sieht alles nur in „Schwarz oder Weiß“, hat überhaupt keine Mitte. Was mich ebenso enttäuscht hatte war als ich die Diagnose HIV-Negativ bekommen hatte, freute er sich überhaupt kein bisschen mit mir oder für mich. Im Gegenteil. Ich hatte das Gefühl er war enttäuscht. Ebenso als ich ein neues Jobangebot vor 3 Tagen bekam. ER teilte mir danach mit, dass ICH anscheinend sowieso keine Zukunft in der Beziehung sehe. Wieso? Nur, weil ich ausnahmsweise auch einmal etwas für mich gemacht habe? Und mich wieder um einen neuen Job gekümmert habe? Also das gleiche Verhalten wie er erfahren hatte, dass ich „leider“ gesund bin. Einerseits klammerte er extrem, ich hatte nach seinen Wunschvorstellungen zu leben, er hat sich aber jegliche Freiheit genommen. Ebenso erzählte er mir, dass er bereits jeden seiner Ex Freunde mehrmals betrogen hatte, was mich wohl trösten sollte. Auf die Frage, von wem er denn die HIV her haben könnte entgegnete er mir nur, dass er sich doch nicht jedes Gesicht bzw. jeden Namen merken konnte. Er weiß ja nicht mal wann und wo. Des weiteren hat er meiner Meinung nach einige Gedächtnislücken Er kann sich ganz oft an bestimmte Dinge nicht erinnern, oder verdreht die Wahrheit. Ebenso hat er es geschafft, mich von meinen Freunden zu distanzieren, bzw. auch über diese Unwahrheiten erzählt. Dies war z.B. dass ein gemeinsamer Freund, durch welchen wir uns kennen gelernt hatten und auch sein WG Partner war, er habe ihn auf den Strich geschickt, er schulde ihm noch Geld usw. Wie es sich herausstellte ebenso alles nur Lügen. Er selbst hat außer seiner Familie gar keine Freude. Nun ja, diese ganze Auflistung ist wohl unendlich weiter zu erzählen. Fakt ist, ich fühle mich seelisch/emotional „ausgelutscht“ und habe, warum weiß ich auch nicht, in irgendeiner Art und Weise ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber, obwohl er mich nur ausgenützt, nie was bezahlt (weder Wohnung, Lebensmittel, Essen gehen usw.) noch in irgendeiner Form sich für mich interessiert noch erkenntlich gezeigt hatte. Ich wusste gar nicht in wie weit ich mich verbiegen und „masochistisch“ sein kann. Was ich eigentlich nie war und bin. Das war wohl dann die Liebe. Gestern bekam ich noch eine SMS, wo drin stand, ich solle mir bloß nichts antun. Wie er auf die Idee kommt, weiß ich jetzt auch nicht. Klar bin ich traurig, aber warum sollte ich mir was antun. Mich quält die ganze Zeit nur die Frage ob ich was falsch gemacht habe...
Eines hoffe ich noch für Ihn: Er hat eine Überweisung zum Psychotherapeuten bekommen.
Hoffentlich nimmt er die Termine wahr und dieser kann ihm helfen. Momentan wohnt er wieder bei seinem Bruder, so denke ich, denn Wohnung bekommt er wahrscheinlich durch die Überschuldung keine mehr, wenn dann nur ohne Strom. Da sein Laden jetzt auch noch in Insolvenz geht, sehe ich die Gefahr, dass er ganz tief absinkt, dann wahrscheinlich wieder zu seinen Eltern zieht und die Erkrankungen werden immer schlimmer. Denn eines habe ich gelernt: Selbstverantwortung geschweige denn Fremdverantwortung wie auch emotionale Intelligenz besitzt er leider nicht.
Eines hoffe ich noch für Ihn: Er hat eine Überweisung zum Psychotherapeuten bekommen.
Hoffentlich nimmt er die Termine wahr und dieser kann ihm helfen. Momentan wohnt er wieder bei seinem Bruder, so denke ich, denn Wohnung bekommt er wahrscheinlich durch die Überschuldung keine mehr, wenn dann nur ohne Strom. Da sein Laden jetzt auch noch in Insolvenz geht, sehe ich die Gefahr, dass er ganz tief absinkt, dann wahrscheinlich wieder zu seinen Eltern zieht und die Erkrankungen werden immer schlimmer. Denn eines habe ich gelernt: Selbstverantwortung geschweige denn Fremdverantwortung wie auch emotionale Intelligenz besitzt er leider nicht.
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