@Nordrheiner: Bin sehr unsicher wegen meiner Rettung was den Glauben angeht. Glaube zwar an Jesus und die Dreieinigkeit sowie die Vergebung aber habe soviel schlechtes aufgenommen und erlebt, was mich so unsicher gemacht hat wie ich es mir nie hätte vorstellen können. Ich war mal so fest.
Da ich ungern jemanden triggern möchte erstmal eine harmlose Frage:
Nachfolge hat bei mir nun einen schlechten Ruf, da ich es nur noch mit Zwang und Erpressung sowie Hetze verbinde.
Vorher war es mal eine Freiwilligkeit, die ich gerne gemacht habe, ohne Hetze, mit Entwicklungszeit und vor allem auch mal nein sagen zu dürfen, wenn mir etwas zuviel wird.
Wie siehst Du das?
lG
Zwang, Erpressung, Hetze sind keine Früchte eines Menschen, der Jesus nachfolgt. Darüber kann ich im positiven Sinne nichts in der Bibel finden. Hast Du diese Dinge auf Deinem Weg kennengelernt, so war/ist der Weg falsch. Geh zurück zu der Kreuzung, an der Du falsch abgebogen bist.
Jesus hat nie irgendwen auch nur zu irgendwas gezwungen. Freiheit - auch mal NEIN sagen zu können, gehört zur Liebe.
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1. Gott hat uns unseren Verstand gegeben. Den dürfen wir nicht nur - den sollen wir einsetzen.
2. Der Verstand hilft Erkenntnisse zu verstehen. Das ist ähnlich wie mit Sprache (Wörter, Grammatik). Wenn wir die Sprache nicht hätten, würden Gedanken in unserem Kopf kreisen, die wir nicht verstehen oder noch nicht einmal wahrnehmen. So brauchen wir Worte wie Geduld, Liebe, Schuld, Vergebung, Fleiss, Hobby, Beruf....
3. Nachfolge hat viel mit Erkenntnis zu tun. Wir erkennen was gut oder böse ist, was richtig ist oder falsch, was hilfreich ist oder zerstörerisch, was Gott will und was in Abweichung Menschen wollen oder was wir uns wünschen.
Aber wir erkennen das nicht immer. Woran liegt das?
Beispiel 1: Du kennst das Gebot: "Du sollst nicht stehlen" Mit Deinem Verstand begreifst Du die Bedeutung. Nachfolge heisst: Dieses Gebot zu berücksichtigen in Deinen Entscheidungen und damit in Deinem Tun.
Beispiel 2: Du kennst vermutlich die Erzählung vom barmherzigen Samariter. (Lukas 10, 31 ff). Wir verstehen, dass Nächstenliebe ohne Ansehen der Person des Hilfsbedürftigen zu den Grundregeln gehört.
In Johannes 8, 32 ist zu lesen: "Wenn ihr bei dem bleibt, was ich euch gesagt habe, und euer Leben darauf gründet, seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen.
(auch hier beachte das Wort "frei". Da steht nichts von Zwang!)
Schritt 1: was hat Jesus gesagt - was habe
ich erkannt. Was
ich erkannt habe, das kann
ich auch tun. Und umgekehrt: Was
ich nicht erkannt habe, kann
ich auch nicht umsetzen.
Schritt 2: Durch das Tun, was auf meiner Erkenntnis beruht von dem, was ich von Jesus verstanden habe, folgt die Erkenntnis der Wahrheit. Das hat mehrere Bedeutungen. a) ich erkenne, wie gut und wichtig es ist das zu tun, was Jesus empfiehlt. b) Jesus spricht nicht nur wahr, Er ist die Wahrheit. Das ist eine Erkenntnis, die wächst. (Jesus sagte: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, keiner kommt zum Vater denn durch mich.") c) mein Vertrauen zu dem, was Jesus sagte, nimmt zu. Je mehr ich Jesus vertraue, je mehr mag ich lesen, was er sagte. Je mehr ich lese was er sagte, je mehr weiss ich. Je mehr ich weiss, je mehr kann ich verstehen. Je mehr ich weiss und verstehe, je mehr kann Gott darauf aufbauen und mir die dazu passende Erkenntnis schenken.
Viele Menschen, auch gläubige Menschen, haben nicht umfangreiche Erkenntnis. Das ist auch verständlich. Wenn ein Kind in die Schule kommt, versteht es auch noch nicht den Lernstoff aller Klassen.
In dem Moment, wo wir kein Wissen bzw. keine Erkenntnis haben, können wir auch nicht nachfolgen. Als Anfang für ein Handeln brauchen wir immer ein Wissen. Es reicht schon sehr weit, wenn wir z.B. das Gleichnis vom barmherzigen Samariter kennen (wissen). Dieses Wissen kommt durch das Lesen der Bibel in Verbindung mit unserem Verstand und die darauf aufbauende Erkenntnis kommt nie von Menschen sondern immer und nur von Jesus (bzw. durch den hl. Geist).
Wenn wir aber in einer Situation kein Wissen und daher auch keine Erkenntnis haben, kann es sein, dass uns Menschen beeindrucken, die angeblich mehr Wissen und mehr Erkenntnis haben. Das klingt toll !!! Und an dieser Stelle kommt es zu der Frage: Folgen wir diesen Menschen?
Ich mache es so: Wenn ich weder das Wissen habe - noch viel weniger die Erkenntnis - zu beurteilen, ob dieser Mensch Jesus folgt und ich diesem Menschen bedenkenlos folgen darf, dann lasse ich es sein. Ich kann sein Wissen und seine Erkenntnis nicht beurteilen - also lasse ich mich nicht darauf ein - und sage NEIN.
Das Streben nach Wissen und nach Erkenntnis dessen, was Jesus wollte bzw. was Gott will, das ist meine Absicht. Das Wissen und die Erkenntnis anderer Menschen - auch Gläubiger - mag interessant sein. Aber
ich folge nur dort, wo ich Wissen und Erkenntnis habe über das was Gott bzw. was Jesus will.
Gläubige Menschen können großartige Vorbilder sein. Aber es sind und bleiben Menschen. Und Menschen sind fehlerhaft oder verfolgen auch eigene Ziele, die mit Jesus bzw. mit Gott wenig bis nichts zu tun haben. Ihnen bedenkenlos zu folgen, nur weil sie mehr Wissen haben, ist in so vielen Fällen fatal. Bezogen auf mein Leben gilt:
Ich muß Wissen haben, nicht dieser Mensch.
Ich muß Erkenntnis haben, nicht dieser Mensch. Ich muß und will nachfolgen - egal wie dies der andere Mensch sieht!
Das Problem entsteht immer dann, wenn sich Menschen
zwischen Gott und Mensch stellen wollen. Jedoch bin ich überzeugt, dass wir immer an den Folgen des Tuns erkennen, ob das Wissen und die Erkenntnis des anderen Menschen tatsächlich zu Jesus führte - oder nicht. Jesus brachte Heil, wenn er durch das Land ging. Menschen, die sich zwischen Gott und Mensch stellen und ihr Wissen und ihre Erkenntnis zum Maßstab machen, bringen Unheil.
Meine Empfehlung: Tue nie etwas zu dem Dir ein Mensch rät, es sei denn
Du hast das Wissen und die Erkenntnis, dass es auch gut ist und Dich näher zu Jesus bzw. zu Gott bringt. Das Wissen und ggf. die Erkenntnis eines anderen Menschen können tatsächlich gut und hilfreich sein. Das ist wie in der Schule. Auch dort gibt es Schüler aus einer oberen Klasse, die mehr Wissen haben als ein Anfänger. Aber ob das Wissen dieser Schüler mit dem Wissen des Lehrers übereinstimmt oder nicht, können wir nicht immer beurteilen. Wenn wir es beurteilen können, dann ist uns der Schüler aus der oberen Klasse auch eine wertvolle Hilfe - sonst nicht!
Helfen Dir diese Zeilen weiter?
Frag einfach weiter....
LG, Nordrheiner