Ich bin ganz sicher, dass es noch leichter wird.
Sieh es mal so: Unabhängig von einer PTBS ist es für JEDEN menschen doch ein harter brocken, sich in eine neue Situation, aus der er erstmal jahrelang "raus" war, einzufinden.
Die ersten Monate oder das erste jahr darf man sich da schon zeit geben. Alles ist neu, man hat noch keine Routinen und keine automatisierten Abläufe: Das darf man ja nicht unterschätzen. Allein solche Dinge wie: Wo besorge ich mir was zu Essen? Wo finde ich diesen oder jenen Raum? Wie ist der Weg zur Uni usw.... und vor allem gewöhnt man sich an die Leute.
All diese Dinge laufen in einigen Monaten von selbst ab und kosten dann weniger/keine Energie.
Also das wird ganz sicher noch leichter mit steigender Routine.
Gib Dir Zeit und gibt Dir Pausen. Nutze die Zeit zwischen den Seminaren dazu, Dich an einen ruhigen Ort zurückzuziehen (gibt es ja sicher irgendwo), iss genug, trink genug und schalte ab.
Das ist für JEDEN wichtig und erstrecht in deiner Lage.
Psychische Probleme (egal welcher Art) kosten einfach Kraft.
Aber das heißt nicht, dass es nicht leichter wird: Die Macht der Gewohnheit stellt sich auch hier ein.
Also warum nicht nach der Uni erstmal eine Stunde hinlegen, wenn Dir danach ist?
Sieh es mal so: Kleine Kinder, die in die Grundschule oder in den Kindergarten kommen, sind nach so einem Tag auch meist zu nichts mehr zu gebrauchen: Sie sind erstmal platt, quenglig, müde, brauchen vielleicht plötzlich wieder einen Mittagsschlaf usw.
Aber das gibt sich mit der Zeit...die vielen Eindrücke, die auch das Hirn einprasseln kosten Kraft.
Jetzt bist Du zwar kein Kind mehr, aber vielleicht hilft es dir, dein Gehirn ein bißchen damait zu vergleichen: Deine Seele wurde schwer verletzt und die Heilung ist noch nicht vollständig: Da ist noch sehr viel dünne Haut, noch sehr viel Verletzbarkeit...eben wie bei einem Kind.
Man muss erst reinwachsen und die Eindrücke verarbeiten lernen.
Das ist aber doch ein sehr gesunder Prozess: dein Körper zeigt Dir immerhin, was er braucht. Bei vielen menschen mit PTBS ist das doch nicht der Fall: Da kappt der Körper sich von der Wahrnehmung seiner Bedürfnisse ab. Du nimmst sie voll wahr: Das ist doch gut, denn dann kannst Du sie erfüllen!
Höre auf Deine Bedürfnisse, pflege sie, tu Dir was gutes.
Dann wird es sicher besser.
natürlich solltest Du darüber hinaus auch immer mal wieder ärztlich drüberschauen lassen, ob alles im grünen Bereich ist, aber das tust Du ja eh.
Wünsche Dir alles gute und ein schönes Studium. Du schaffst das!