Anzeige(1)

Chronische Schmerzen bestimmen meinen Tagesablauf :-(

  • Starter*in Starter*in Schnippeltante
  • Datum Start Datum Start
S

Schnippeltante

Gast
Hallo,

habe dieses Forum durch Google gefunden und mein Therapeut, bei dem ich heute zum Erstgespräch war, riet mir, mich mit Leidensgenossen zusätzlich zu unterhalten.
Tja...ich (42) weiß gar nicht wo ich anfangen soll, denn mir geht es schon sehr lange schlecht!
Angefangen hat das Ganze 1994, mit krampfartigen Schmerzanfällen in der Brustgegend. Damals war ich schon 4 Jahre in 2. Ehe mit einem Alkoholiker verheiratet. Diese Ehe wurde von Gewalt, Schulden, Armut, Lügen und Drogen überschattet. Trotzdem musste ich funktionieren, weil ich das Geld, was mein Mann versoff, wieder reinholen musste...um nicht noch mehr in Schulden zu versinken. Also arbeitete ich Vollzeit (Friseurin) und hatte diverse Nebenjobs um auch meinen Töchtern ein halbwegs vernünftiges Leben zu ermöglichen. Obwohl meine Eltern mir viel die Kinder abnahmen, klagte ich niemals bei ihnen, da sie mich ja vor diesem Mann gewarnt hatten und ich nur Vorwürfe ernten würde. Also zeigte ich mich stets stark und selbstbewußt...auch meinem gesamten Umfeld gegenüber.
Ich war der geborene Ko-Alkoholiker...ich deckte meinen Mann; ich übernahm für ihn Verantwortung; ich brachte alles wieder in Ordnung, was er verbockte; ich beochtete ihn; ich kontrollierte ihn und wie oft ich ihm verziehen habe, weiß ich nicht mehr!
Mit den Jahren wurden die Schmerzen schlimmer und ich nahm immer mehr Schmerzmittel, damit ich nicht schlapp machte.
1997 trennte ich mich endlich von meinem Mann, der 1996 eine Therapie machte und ich dann Drogen (Koks) in seinen Klamotten fand. D.h. ich warf ihn regelrecht raus, weil er freiwillig nicht gehen wollte. Danach ging es dann mit den Gläubigern los, da mein Ex-Mann Schulden hatte und ich so blöd war, für einen Teil zu bürgen. Natürlich zahlte er die Raten nicht und ich wurde herangezogen.
1999 wurde unsere Ehe ohne seine Anwesenheit geschieden, da er in der Zwischenzeit untergetaucht war und zu den geladenen Terminen nicht erschien. Der Kampf mit den Gläubigern ging weiter, ich erhielt Lohnpfändungen und wurde von einer Rechtsanwältin falsch beraten.
Plötzlich litt ich unter chronischer Heißerkeit und meine Stimmbänder mussten operiert werden.
2000 wurden meine Rückenschmerzen so schlimm, dass ich dann endlich mal zum Arzt ging. Diagnose: Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule!
2002 konnte ich den linken Arm nicht mehr heben...Schulter/Armsyndrom.

Ebenfalls 2002 bekam meine große Tochter ein Baby und wurde von ihrem Freund verlassen (nachdem er sie 2x vor der Schwangerschaft und 2x nach der Schwangerschaft rauswarf). Sie zog wieder zu mir und meiner jüngeren Tochter...hatte aber massive Probleme, mit dieser Situation zurechtzukommen und ich versorgte monatelang meine Enkeltochter. In der Zeit fand ein heftiger Krieg mit dem Kindvater um das Umgangsrecht statt.

2003 musste meine Gebärmutter entfernt werden, 6 Wochen später hatte ich einen Abzess und musste wieder operiert werden. Bei der Nachuntersuchung stellte sich heraus, dass ich einen Darmvorfall habe...also wieder OP. Bei dieser Op wurde entdeckt, dass ich noch einen weiteren größeren Vorfall habe, an den man aber sehr schlecht rankommt. D.h. es müsste ein riesiger Bauchschnitt gemacht werden und keiner kann mir sagen, ob es behoben werden kann. Dadurch leide ich an Inkontenenz (ist mir jetzt peinlich!!!), was mich bei vielen Sachen beeinträchtigt!
Zwischen diesen ganzen OP's schaffte ich es, einen Rechtsanwalt zu finden, der mich bei einem privaten Insolvenzverfahren vertrat und ich jetzt die Restschuldbfreiung erhielt.
Ebenfalls 2003, konnte ich plötzlich meinen linken Arm nicht mehr heben und ich hatte wochenlang einen steifen Hals mit Schwindelanfällen...Diagnose: auch Schulter/Armsyndrom und 2 Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule.
Die krampfartigen Schmerzanfälle in der Brust nahmen in den ganzen Jahren stark zu und kein Arzt konnte mir genau sagen, was es ist. Herzleiden wurde ausgeschlossen und mein Hausarzt vermutete eine nervliche Ursache. Trotzdem wurde die Brustwirbelsäule geröntgt und es war eindeutig eine degenerative Veränderung (massiver Verschleiß) die nicht mehr zu beheben ist.
Ich war mehr krankgeschrieben, als arbeiten und musste letztendlich aus meinem geliebten Beruf raus. Auf Anraten der Krankenkasse und des Orthopäden stellte ich einen Erwerbsminderungsantrag, der abgelehnt wurde und der Widerspruch läuft noch.
Natürlich wird mein gesamtes Krankheitsbild von den Gutachtern so beschrieben, dass ich für leichte Tätigkeit noch vollschichtig einsetzbar bin...allerdings mit so viel Einschränkungen, dass mir das Arbeitsamt (bin ausgesteuert und arbeitslos) keine Tätigkeit anbieten kann.
Eine medizinische Reha trete ich am 25.7. an, wobei ich in dieser Klinik schon letztes Jahr war und wegen einesTreppensturz abbrechen musste. Diese Klinik schrieb einen 20-Seitigen Entlassungsbericht, wo Dinge erwähnt wurden, die nie geschahen.
Dort galt ich als psychisch sehr stabil, obwohl sich niemals ein Psychologe mit mir unterhalten hatte.

Ich bin nicht stabil und habe auch damals die Ärzte darauf hingewiesen. Ich kann seit Jahren nicht mehr durchschlafen (wegen Schmerzen)...habe mich vom gesellschaftlichen Leben (Restaurantbesuche, Feierlichkeiten, Freunde treffen) total zurück gezogen...kann teilweise meine Familie nicht mehr ertragen...meine jetzige Partnerschaft leidet, obwohl mein Freund sehr viel Verständnis zeigt...ich erwische mich dabei, dass ich keine Körpernähe brauche...ich bin gereizt und breche schnell in Tränen aus...kann mich nicht mehr richtig konzentrieren, was dazu führt, dass ich wichtige Sachen nicht mehr geregelt bekomme...
...kurzum, ich bin ein anderer Mensch geworden!!!
Ich richte meinen Tag nach meinen Schmerzen ein und bin nicht mehr in der Lage etwas zu planen...es könnte mir ja dann zu diesem Zeitpunkt schlecht gehen. Einen normalen Tag mit normaler Arbeit (z.B. momentan mein Haushalt) kann ich gar nicht bewältigen, weil ich nach ca. 2 Stunden solche Rückenschmerzen habe, dass ich mich hinlegen muss.
Deshalb habe ich mich auf Anraten meines Orthopäden bei einem Psychtherapeuten vorgestellt, der mir helfen soll, mit den Schmerzen zu leben.

Vor 4 Tagen wurde ich an der Hand operiert und die andere Hand muss auch noch gemacht werden. Als nächstes stehen die Krampfadern an, die ich schon letztes Jahr hätte ziehen lassen müssen. Ich bekomme Panik, wenn ich schon ein Krankenhaus sehe und wenn eine OP nicht ambulant gemacht werden kann, dann stehe ich kurz vor dem Kollaps. Bei meiner Darm-OP habe ich es geschafft, 8 Tage, wegen Rückenschmerzen, nicht schlafen zu können...da die Betten nicht gerade Rückenfreundlich sind...ich durfte 2 Tage früher gehen, weil ich nervlich fertig war!

Nun suche ich Leidensgenossen, die es geschafft haben, trotz Schmerzen, ihren Alltag wieder zu genießen.
Zudem kommt, dass ich ständig ein schlechtes Gewissen habe, weil ich nicht arbeiten gehe und spätestens im Mai mein ALG ausläuft. D.h. ich habe keinen Anspruch auf Hartz4 (wegen eheähnlicher Gemeinschaft) und werde dann meinem Freund auf der Tasche liegen...dieser Gedanke macht mich krank!
Es reißt einfach nicht ab...seit 15 Jahren bin ich ständig am Kämpfen und immer wieder überrollt mich eine neue Krise! Aber jetzt merke ich, dass ich langsam keine Kraft mehr habe und mir vieles egal wird.

Ich hoffe auf regen Erfahrungsaustausch...LG Schnippeltante
 
Schnippeltante erstmal ein unbekanntes Tröster von mir, dein Schicksal hat mich echt berührt. Selbst kannte ich das auch, dass Schmerzen (Nervenschmerzen/Lähmung im Arm durch Einengung)und ständige Arztbesuche, die Suche nach der richtigen Diagnose einen im Alltag total runterziehen und man regelrecht depressiv wird. Ein Jahr Krankschreibung hat mir aber vollens gereicht. Ebenso die Schmerzmittelschluckerei, wenn du mit dem kaputten Arm noch arbeiten musstest, die Tabletten, ich hab mich da körperlich auch nicht wohl gefühlt, dass schlug auch auf den kreislauf. Gottseidank eigentlich, man hatte ja auch Ablenkung dadurch, als wenn man sich nur auf die Schmerzen konzentriert. Mir fehlten damals auch Gesprächspartner, die das selbe schonmal hatten, wo man mal Mut kriegt, dass alles wieder wird, kein Mensch hatte sowas schonmal. Meine Familie hatte Verständnis und alles, aber keiner konnte es eben nachempfinden. Dann nach der OP, die lange Narbe, die schmerzhaften Sitzungen beim Psysiotherapeuten, da der Arm total steif war, anschliessend kam nochmal eine Nachbehandlung der Narbe die nicht ok war und wieder auf den kaputten Nerv drückte. Um nicht vollens mein Leben im Wartezimmer zu verbringen habe ich mir dann regelrecht trotz Krankschreibung 2 Wochen Urlaub erbettelt beim Arzt. In einem Internetforum hab ich das alles mal innerlich aufarbeiten können, hab auch Betroffenen Tipps und Hilfe gegeben, weil ich trotz Gesundung da trotzdem immer noch dran geknabbert habe, das Thema für mich nicht abgehakt war. So richtig abgehakt habe ich auch alles erst seit 5 Wochen.
Ja, suche den Austausch, gib Hilfe für Betroffene, dann arbeitest du deine Geschichte auch auf. Mehr kann ich Dir auch nicht raten. Und versuche mal aus deinen Alltag rauszukommen.
 
Hallo,

mit großer Anteilnahme habe ich deinen Leidensbericht gelesen. Ich selber habe bei weitem nicht das durchgemacht, was du durchmachen mußtest. Ich hatte aber vor einigen Jahren ebenfalls eine Hysterektomie, da ein handballgroßer Tumor entfernt werden musste.
Man sagte mir damals ich müsse ca. 5-6 Wochen im Krankenhaus liegen, ich habe mich aber direkt (d.h. am 2.ten Tag nachdem ich aus der Narkose erwacht war) nach der OP mit meinen Tees etc. selber therapiert und bin nach 5 Tagen gegangen, va. auch wegen der wohl überall furchtbaren Krankenhausbetten! Bin Rückenschläferin, nach Bauch-OP sowieso, und konnte in diesen Betten absolut nicht schlafen. Krämpfe und Schmerzen habe ich mit autogenem Training, Atemübungen und speziellen Kräutertees in den Griff gekriegt.
Und mit den Diagnoseberichten habe ich ähnliches bei einer früheren Herzdiagnostik erlebt. Es wurden bei mir Ergebnisse anderer Patienten in meinen Bericht geschrieben, d.h. die ellenlangen Untersuchungen und EKG's etc. waren für die Katz gewesen...Wie auch immer...

In deinem Fall würde ich dir nahelegen deine Psychotherapie fortzusetzen, oder die Therapieform zu wechseln, z.B auf systemische Therapie = Verhaltenstherapie od. ä. umzusteigen? Zusätzlich empfehle ich Meditation ala Zen oder autogenes Training zu erlernen. Man kann sehr sehr viel mit Hilfe des eigenen Geistes steuern und beeinflussen.
Warst du auch bereits bei einem Neurologen? Die können enzephale Schmerzreaktionen testen etc. Es gibt doch heutzutage so dolle Diagnosemöglichkeiten. Da sollen die Ärzte mal was für ihr Geld tun! Schliesslich hat jeder das REcht auf ein möglichst schmerzfreies Leben!
Übrigens kann man in Absprache mit den Ärzten den KH-Aufenthalt immer auf das Maß verkürzen, was man selber will. Habe ich jedenfalls so erlebt...allerdings bin ich vom Typ her auch stets aktiv selbst- oder mitbestimmend und krieg es nicht hin mich passiv in die Vorgaben von Ärzten einzufügen....(d.h. manchmal eine Nervensäge)....allerdings schmerzfrei..bis auf eine leise wimmernde Entzündung im Oberkiefer, die ich nächste Woche oralchirurgisch entfernen lassen muss. Also das ist mein privater Aptraum: Zahnarzt...da werde ich völlig unmutig..Aber weiß sein muß muß halt sein....seufz....
Bis dahin mache ich mir noch ein schönes Wochenende und haue nochmals richtig rein, bevor ich nächste Woche mit kaputtem Mund präventiv nur klare Suppen schlürfen werde...

Ich wünsche ein möglichst schmerzfreies Wochenende
marlene09
 
Danke für eure tröstenden Worte 🙂

@Nervenschmerz
Ja...die vielen Schmerzmittel, sie bereiten mir zusätzlich Magenschmerzen und gehen an meinen Kreislauf. Zudem habe ich Angst, dass ich Medikamentenabhängig werde. Die letzten Pillen, die mir mein Arzt verschrieb, waren gegen Depressionen, damit ich mal durchschlafen kann. Ich nahm eine Tablette am Abend und war den darauffolgenden Tag ein anderer Mensch!!! Total schlecht gelaunt, völlig neben der Spur, lustlos, unkonzentriert, schlapp und kraftlos. Da ich aber einen klaren Kopf haben muss, um meine Amtsgänge zu bewältigen, habe ich sie nicht mehr weiter genommen.
Wie schnell hat man bei diesem ganzen Formulardschungel etwas Falsches angekreuzt und schon wird einem ein Strick draus gedreht.

@marlene
Bei meinem Erstgespräch, gab mir der Therapeut ein Infoblatt mit und dort steht, dass ich eine "Kognitive Verhaltenstherapie" mache...was auch immer das ist, dieser Mann hat bei mir einen guten Eindruck hinterlassen.

Am Dienstag habe ich meine erste Sitzung und ich bin gespannt, wie es läuft. Zumindest habe ich das Gefühl, dass mir jemand zuhört!
Er hat mir auch gesagt, dass er mich bei meiner Rentengeschichte begleitet, was mit Sicherheit zu einer Klage kommt, da die LVA jetzt schon versucht, mich unter Druck zu setzen. Wenn ich schon das Wort "Klage" höre...dann zieht sich bei mir alles zusammen :-(. Ich weiß nicht, ob ich das nervlich durchstehe?

LG Schnippeltante
 
Hallo nochmal,

gute Sache das mit der Verhaltenstherapie, freut mich sehr für dich, dass da was Positives bei rumzukommen scheint!
Und von dem Ämterkram oder auch einer Klage brauchst du dich nicht einschüchtern lassen. Ist alles halb so wild. Auch wenn man sich beim Ausfüllen der Formularberge mal vertut, man kann ja immer noch korrigieren und ändern...durch Schrieb hinterher etc.
Die Reaktion der LVA ist ja vohersehbar: wenn's um's Geld geht....
Bei einer Klage erledigt vieles ja der Rechtsbeistand.....und wenn der Therapeut dich auch noch unterstützt, kriegst du das schon hin. Nur Mut und ein Bißken Kampfgeist!
Also ich habe in meinem Leben 4 Klagen hinter mir und muß ehrlich sagen, dass das für mich eine sehr gute Therapie war....ich fand es ganz gut mal abgelenkt zu sein und mich auf einen "Sieg gegen das Unrecht" (klingt pathetisch ist auch irgendwie so....ich habe wahrscheinlich während meiner Krankenzeit zu viele Hollywood-Schinken gesehn!) zu konzentrieren.
Trau dir ruhig was zu! Das Leben läuft halt oft nicht kampflos ab....aber wem erzähl ich das? Das weisst du ja wohl selber am besten....du hast ja schon einiges hinter dir.
Und tu dir zwischendurch was Gutes: Entspannungsübungen, über Land spazieren gehn und dort den Blick auf Weitsicht stellen, Atemübungen, eine Tasse heiße Schokolade mit SAhne, eine Hollywoodschnulze angucken, ein gutes Gespräch, auch Sozialkontakte pflegen etc. etc.
Was mir z.B. Antrieb und Energie gibt ist die Ansicht, dass ohnehin nichts bleibt wie es ist und sich alles ständig verändert. WEnn du also sagst, du seist ein anderer Mensch geworden, so würde ich darauf antworten: alles und alle ändern sich ständig...es gibt gute und schlechte Zeiten... Mit dem eigenen Denken und Wollen können wir stets mitbestimmen in welche Richtung wir uns morgen und jeden Tag entwickeln. Von diesem Standpunkt aus ist man dem Schicksal nicht mehr willkürlich ausgeliefert...Auch wenn das Schicksal einem mit allerlei Gebrechen plagt kann man diese nach gewisser Zeit weitaus gelassener betrachten. Das gibt einem Kraft,
von der ich dir hier mit meinem Beitrag gern ein Stück abgeben möchte...

Gruß
marlene08
 
Habe etliche blöde Krankheiten seit Kindesbeinen...mieses Immunsystem dazu(sicher Aufschaukel-Prinzip--Streß/Krankheit)...jedoch hilft auch der TROTZ,innere Reserven zu aktivieren.
Mich piept es an,abhängig zu sein von Medizin/Schmerz/Schlappheit...
Gut ist immer,noch zusätzlich alles zu versuchen...Autosuggestion,Ernährung,Atemtechnik,LÄCHELN....Schmerz gedanklich in die Ecke schubsen...ich versuch ALLES.Irgendwas hilft immer davon.

Bei Schmerzkrankheiten gibt es gute Ergebnisse auch von Akupunktur.Selbst kann man die "schmerzempfindlichen Punkte" durch Akupressur stimulieren(die Erkältungskrankheiten---Trigeminusneuralgie als Folge-wenn Schmerzen in Stirn/Schläfe/Kiefer strahlen).
Und...das scheint mir bei Dir,"Tantchen",auch zuzutreffen: ein Kreislauf!Die Wirbelsäule ist beeinträchtigt-die Muskeln verkrampfen-Versteifung nimmt zu-Muskeln degenerieren---usw.
Du kannst wegen der Schmerzen nicht die NOTWENDIGEN muskelerhaltenden/muskelaufbauenden Bewegungen machen...um die Wirbelsäule wieder zu stützen!
Weh tun nicht die kaputten Knochen...sondern oft die Verspannungen.
Hab mit viel Zähnezusammenbeißen so ein "völlig versteiftes Gelenk"(Aussage Arzt😱nly OP..alles zu spät..)wieder locker bekommen..und die Entzündung ging dann auch weg.(war aber halt was "manuell erreichbares").

Wollte Dir sagen:such einen Chiropraktiker.Es gibt Leute(Vorsicht vor Hochglanz-scharlatanen),die bekommen auch völlig schmerzverzerrte Körper mit spezieller Lockerung wieder hin.So.daß man sich dann SELBST wieder bewegt und am Körperaufbau arbeitet.
Vor Schmerzmitteln auf Dauer hätte ich auch Angst.Gibt aber Hypnose,Akupunktur,Beeinflussung der Selbstheilungskräfte...versuch alles zu kombinieren..und gib nie auf! Manches dauert echt lange.
Und...es gibt wenige "Schmerzspezialambulanzen" an UNI-Kliniken z.B.--die Wissenschaft hat täglich neue Erkenntnisse...dort sind Chancen auf Hilfe auch gut.

Und..statt Chemie zu schlucken ---- zurück zur Natur (-:
Die Urvölker haben dann ein Tütchen gedreht...
und eine friedliche Grünzeug-Pfeife geraucht....

wenn mich heute solche Extremschmerzen überfallen würden...hätte ich da sicher auch keine innere Hürde mehr...

Kriegste mal eine fette schwesterliche Umarmung voll Mitgefühl!!!
 
Ja, der Trotz...der hat mich die letzten 20 Jahre immer wieder aufgerappelt! Dadurch meine Mutter immer von mir Besseres verlangte und das was ich mache, nie gut genug war/ist...entwickelte ich mich zum Trotzkopf. Leider entwickelte sich es so, dass ich bei mir keine Fehler mehr akzeptiere...d.h. ich mache mich tagelang zum Narren, wenn ich etwas falsch gemacht habe, um dies wieder gerade zu bügeln. Ich kann zwar meine Fehler zugeben, aber kann mich nicht abfinden, dass ich überhaupt welche gemacht habe! So kommt es, dass ich immer der Meinung bin, jedem etwas beweisen zu müssen, dass ich alles schaffe, was von mir verlangt wird.
Deshalb bekomme ich jetzt Panik, wenn ich weiß, dass ich manche Dinge nicht mehr schaffe und ich bin die letzte, die jemanden ins Gesicht sagen kann..."das kann ich nicht mehr, oder das schaffe ich nicht mehr". Das wurde mir auf meiner letzten Arbeitsstelle zum Verhängnis, weil ich immer funktionierte, immer zuverlässig war, immer alles machte und nie jemanden hängen lassen wollte. So kam es, dass ich i.d.R. 20 Kunden am Tag bediente...ihr wißt ja, bin Friseurin...und ich noch nicht mal mehr Zeit hatte, mit Ruhe auf die Toilette zu gehen oder mal in Ruhe ins Brot zu beißen.
Selbst bei starken Schmerzen, die man mir schon ansah, schleppte ich mich durch den Arbeitstag, weil ich nicht in der Lage war, zu sagen "ich kann nicht mehr". Zu Hause brach ich dann ständig in Tränen aus, konnte mich kaum noch bewegen, sagte deshalb alle Verabredungen ab und fing an, mich zurück zuziehen.
Trotzdem habe ich immer noch einen Ausgleich...meinen Hund...und durch ihn, bin ich gezwungen, täglich zu laufen. Ich verbringe Stunden im Wald und lege lange Strecken zurück, was mir trotz Schmerzen eine gute Kondition verschafft. Das konnte ich aber auch erst machen, seitdem ich nicht mehr arbeiten gehe...da ich nach der Arbeit kaum noch auf den Beinen stehen konnte.
Also, es ist nicht so, dass ich mich nur noch schone, aber ich kann manchmal die einfachsten Dinge nicht machen...z.B. einen Kochtopf voll Nudeln hochheben und abschütten.
Das ist es, was mich wahnsinnig macht!!! Ich bin 42 und kann die einfachsten Dinge nicht bewältigen!!! Wenn ich eine Zeit lang sitze...z.B. im Restaurant, dann kann ich nicht einfach aufstehen und losmaschieren...nein, ich gehe erst ein paar Schritte gebückt um mich langsam aufzurichten.
Die Mutter meines Freundes, ist 82 und hat mehr Power wie ich...das kann doch nicht sein?

Die Sache mit der Akupunktur etc. hat bei mir einen Haken! Jeder weiß, was in den letzten Jahren an Zuzahlungen gestrichen wurde und mit 500.- ALG kommt man nicht weit, um sich solche Behandlungen zu leisten. Sicherlich übernimmt die Krankenkasse einen Teil, aber der andere Teil muss ich aufbringen und das ist ein Problem!
Oder gibt es solche Behandlungen auch ganz auf Kosten der Krankenkasse?

LG Schnippeltante
 
Hallo,
Körper und Seele/Psyche bilden eine untrennbare Einheit. Sehr viele - sowohl physische als auch psychische- Faktoren spielen bei Erkrankungen eine Rolle.
Du sagst du bist Frisörin, meine Mutter war das auch und hatte/hat immer schon einen kaputten Rücken (mehrere Vorfälle im Nacken- und Lendenwirbelbereich).
Ihr ging es oft ähnlich, sie konnte sich abends oder bereits Mittags nicht mehr auf den Beinen halten, geschweige denn irgend etwas im Haushalt erledigen. Da mußten dann ich und meine Geschwister halt öfters ran.
Also ist der Beruf ein Faktor, muss es aber nicht sein, wenn man dabei zum Bsp. bewußter in seiner Körperhaltung agiert. Oder evtll. auf Halbtags umstellt oder den Beruf wechselt, oder was auch immer.
Ich persönlich bin sehr für ganzheitliche Konzepte, sei es anthroposophisches oder östliches Denken, Bewußtseinstraining,Meditationen oder eine "sanfte "Kampfsportart (Aikido, Kjudo oder Kendo oder was auch immer). Da werden Körper und Geist gestärkt. Zusätzlich noch eine gesunde Ernährungsweise...und es geht gerade denen mit schwächerer Konstitution und Disposition zu Krankheiten, wesentlich besser!
Ganz wichtig finde ich auch Psychohygiene, d.h. alles was einen seelisch belastet auch irgendwo entsorgen zu können. Mit Freunden reden, sich jemandem anvertrauen und über die Schwierigkeiten -seien diese körperlicher oder finanzieller Art-offen sprechen können, auch mal um Hilfe bitten.....auch wenn das alles anfangs schwer fällt und einen die (falsche!) Scham zurückhalten mag.
Oder ersatzweise einen Psychologen aufsuchen. Manchmal fällt es einem leichter sich einer unvertrauten Person zu öffnen.
Ganz wichtig ist also sich nicht zurückzuziehen, sondern sozial aktiv zu bleiben, damit man nicht in die Gefahr gerät in einer eigenen/eigensinnigen immer mehr begrenzten und einseitigen Realität zu versacken....

Gruß
Tyra
 
Hallo Schnippeltante,

meine Güte, da hast du ja die Jahre ordentlich was durchstehen müssen. So viele OP's und dann noch diese chronischen Schmerzen, die können einen wirklich verrückt werden lassen. Das kenne ich auch zur Genüge, schlage mich damit jetzt ununterbrochen seit 4 Jahren herum.

Wie ich gelesen habe, gehst du am 25.7. in Kur. Die hast du bestimmt bekommen aufgrund deines Rentenantrages. So war es bei mir auch. Ich durfte vor knapp 2 Jahren für 6 Wochen in eine psychosomatische Kur. Danach wurde mir die Rente wieder abgelehnt. So habe ich geklagt und habe nun eine volle Erwerbsminderungsrente auf Zeit und eine Teilerwerbsminderungsrente auf Dauer. Die Rentenversicherungsträger hoffen dabei immer wieder, dass dem Antragsteller die Luft ausgeht. Lass dich davon nicht beirren. Die erste Instanz beim Sozialgericht ist für dich vollkommen kostenfrei. Dazu sind die Gutachter, die vom SG bestellt werden, nicht LVA oder BfA-abhängig, d.h. ganz neutral. Sie beurteilen wirklich nur den Krankheitsverlauf. Das Ganze ist zwar mit mehr oder weniger Stress verbunden, aber du hast ja geschrieben, dass du gerade in solchen Situationen zur Höchstform aufläufst.

Eine begleitende Verhaltenstherapie ist supergut. Habe ich auch gemacht, so ca. 1 1/2 Jahre. Ich konnte auch nicht damit fertig werden, dass nichts mehr so lief, wie früher. Meine ganze Power war einfach weg. Arbeiten gehen, Haushalt etc. war nicht mehr zu schaffen. Auch dieses berühmte langsame ans Gehen gewöhnen kenne ich zur Genüge. Sieht aus wie bei einer alten Oma. So habe ich mich gefühlt und fühle mich auch heute noch so. Aber es macht mir nicht mehr soviel aus. Kann inzwischen meine Witzchen darüber machen. Du schriebst auch noch darüber, dass du Antidepressiva verschrieben bekommen hättest. Die nehme ich auch, denn sie sollen das Schmerzgedächtnis ausschalten. Dabei ist es so, dass am Anfang eine große Müdigkeit und evtl. noch ein trockener Mund nicht gerade angenehm sind. Das erledigt sich aber nach einem gewissen Zeitraum (3-4 Wochen) bei regelmäßiger Einnahme. Abhängig wird man davon nicht. Eher schon von den vielen Schmerzmitteln und evtl. Schlaftabletten. Der stärkste Mensch hält diese chronischen Schmerzen auf die Dauer seelisch nicht aus. Deshalb kommen in diesen Fällen oftmals Depressionen hinzu. Dagegen helfen nur die Antidepressiva. Also versuchs einfach nochmal, diese zu nehmen. Du wirst dich besser fühlen.

Dazu solltest du dir Bewegungsbäder aufschreiben lassen. Im Wasser belastest du deine Knochen nicht so. Ist wunderschön und es entspannt, also auch gut für die Seele. Weiterhin kann ich dir noch Autogenes Training oder PM nach Jacobsen empfehlen. Das werden sie dir sicherlich während der Kur beibringen. Hilft auch, zwar nicht immer, aber in den meisten Fällen. Akupunktur hat bei mir leider nicht geholfen, aber wenn du es versuchen möchtest, kannst du dir die über den Orthopäden geben lassen. Das ist soweit ich weiß inzwischen von den KK anerkannt und wird voll übernommen. Ansonsten musst du dich mal mit der KK in Verbindung setzen, denn bei chronischen Krankheiten bekommt man,nach Zuzahlung von 1% des Bruttoeinkommens, eine Zuzahlungsbefreiung. Diese gilt für die Medis und für physiotherapeutische Maßnahmen. Erkundige dich doch mal.

So, jetzt habe ich erstmal genug geschrieben. Wenn du noch spezielle Fragen zur Rente etc. hast, kannst du mich ja mal per PN anschreiben oder hier im Forum.
 
Ich bedanke mich auch bei euch beiden, für die Antworten.

@Tyra
Ja, du hast recht...zurückziehen ist das Falscheste, was man machen kann. Aber manchmal merkt man es gar nicht...bis die Freunde es einem sagen. Was mir aufgefallen ist...seitdem ich mich von meinem Mann getrennt habe, ging es mit meiner Gesundheit bergab.
Dann lernte ich 3 Jahre später meinen jetzigen Partner kennen und hatte endlich jemanden, auf den ich mich 1000%ig verlassen konnte. Eigentlich hätte es mir besser gehen müssen, aber mein Körper meldet sich seitdem ständig und permanent. Meine Krankengymnastin hat gemeint, dass sowas oft vorkommt, wenn man eine Zeit lang seinen Körper ignoriert, weil man ja funktionieren musste.
Und du hast auch recht, dass man bei einem fremden Menschen sich besser öffnen kann, als bei Freunden oder Bekannten. Da habe ich nämlich auch schon viel zu viel Enttäuschungen erlebt, die mich davor zurückhalten, über meine Probleme zu reden. Es gibt nämlich wenig echte "Freunde", die dann auch wirklich ein offenes Ohr haben. Meist enden solche Aussprachen dann damit, dass sie mir ihr Leid klagen, weil ich, in ihren Augen, ja schon so viel miterlebt habe und ihnen immer einen Rat geben kann!
Den Versuch, meine Arbeitszeit zu verringern, habe ich schon hinter mir...dabei wurde ich von der Krankenkasse sehr schlecht beraten! Denn ich hätte vor 1 Jahr schon eine "Wiedereingliederung" machen können, was ich später irgendwo gelesen hatte. So reduzierte ich eigenmächtig meine Arbeitszeit und klappte nach nem 1/2 Jahr wieder völlig zusammen. Logischerweise hatte ich dann noch mehr finanzielle Nachteile, weil dann mein Krankengeld nur noch nach dem halben Lohn berechnet wurde.
Den Beruf wechseln, ist nicht ganz so einfach, denn ich habe keinerlei weitere Qualifikationen...ich habe die letzten 26 Jahre "nur" Haare geschnippelt *g*. Eine berufliche Reha (Weiterbildung, Umschulung o.ä.) musste ich ja beantragen...aber der Sachbearbeiter beim Arbeitsamt sagte mir, dass es keine Tätigkeit gibt, die ich ausüben kann. Auch wenn die Ärzte meinen, ich könne leichte Arbeiten ausführen. D.h. ich müsste einen völlig neuen Beruf lernen und wie wir alle wissen, sieht es auf dem Arbeitsmarkt sehr schlecht aus. Gerade die "leichten" Tätigkeiten, sind übersät von jungen Menschen, die eine gewisse Berufserfahrung schon haben, aber gesund sind und trotzdem arbeitslos.
Ich will jetzt nicht wieder alles negativ sehen, aber ich denke realistisch und kann mir nicht vorstellen, daß ich in meinem Alter, frisch umgeschult, trotzdem nicht 100% belastbar, einen Job bekomme, der meinen Wirbelsäule nicht belastet. Jeder Job hat seine Schwachstellen und belastet irgendwo einseitig den Körper und welcher Arbeitgeber, stellt jemanden ein, der nicht 100%ig funktioniert?

@MickII
Schön, dass sich jemand gemeldet hat, der diese ganze Sache (Rente) schon durchgekaut hat. Ich werde mit Sicherheit dein Angebot annehmen und dich ausfragen *zwinker*.
Ja, das wurde mir auch schon gesagt, dass die Rententräger die Leute mürb machen wollen, sodass sie frühzeitig aufgeben. Gerade bei den Kurkliniken würde vieles verharmlost werden, damit die Rententräger weiter die Patienten dort hinschicken. D.h. ein Sachbearbeiter der Krankenkasse sagte mir, dass viele Kliniken, Patienten als "arbeitsfähig" beurteilen, damit die Rententräger weiterhin ihre "Rentenantragsteller" dorthin zur Kur schicken.
So war es ja auch bei mir im letzten Jahr! Ich hatte eine Kur angefangen, stürzte aber nach 1 Woche die Treppen herunter und hatte eine Knieverletzung. So musste die Kur unterbrochen und neu beantragt werden.
Als ich dann von meinem Hausarzt erfuhr, welchen Bericht diese Klinik an die LVA schickte, wurde mir übel!!!
Diese Klinik ging überhaupt nicht auf ALLE Beschwerden ein. So gab ich an, dass ich nervlich am Ende bin und psychisch nicht mehr belastbar. Im Bericht stand: "psychisch stabil"...obwohl sich nie ein Psychologe/Therapeut mit mir unterhalten hatte. Die einzelnen Behandlungen (z.B. Hallengymnastik, Ballspiele) konnte ich gar nicht oder nur teilweise ausführen. Trotzdem hieß es, dass ich alles bewältigen konnte. Genauso wurde behauptet, ich hätte in 1 Woche, 3 Arztgespräche geführt...das war schlichtweg gelogen!!! Ich hatte EIN Gespräch am Aufnahmetag, das dauerte 20 Minuten.
Danach schrieb ich einen Beschwerdebrief, auf Anraten einer LVA-Mitarbeiterin, dass ich beim nächsten Mal in eine andere Klinik komme. Weil ich das Gefühl hatte, dass auf meine Beschwerden nicht eingegangen wird...ich bekam nie Antwort und habe jetzt wieder Termin für die gleiche Klinik.
Da verliert man doch seinen Glauben!!!
Wie soll man da noch Vertrauen haben, wenn man vorher schon weiß, dass man nicht richtig ernst genommen wird? Du kannst dir sicherlich vorstellen, mit welchem Gefühl ich diese Kur antrete?!

Aber, mein jetziger Therapeut hat mir gleich wieder Mut gemacht!!! Er riet mir, während der Kur Tagebuch zu führen!!! Damit ich bei einer evtl. Klage, später genau protokollieren kann, wann und wie lange die Arztgespräche waren...welche Therapiemaßnahmen ich ausführen konnte...wie oft ich bei Übungen nur daneben saß, weil ich sie nicht ausführen konnte!

Und wieder einmal heißt es "kämpfen"! Wie soll man da beruhigt relaxen und versuchen, seinen Körper wieder einigermaßen stabil zubekommen?

LG Schnippeltante
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben