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Das ganze Leben ist zerbröselt

Complicado

Mitglied
Hallo liebes Forum, ich schreibe, weil ich seit Monaten versuche wieder Fuß zu fassen, aber es mir nicht gelingt, im Gegenteil. Es tut sich eine neue Sorge nach der anderen auf. Ich fühle mich als würde ich gegen Windmühlen kämpfen.

Alles ging los mit einem Fahrradunfall im März: Jemand öffnete zu Autotür und ich habe mir das Handgelenk gebrochen. OP, 10 Wochen Gips an der rechten Hand, weitere 6 Wochen schonen, 3 Monate arbeitsunfähig. Ich bin freiberuflich und musste alle Aufträge absagen, habe Kunden verloren. Da der Fahrer Schuld hatte, habe ich mir eine Anwältin gesucht um den Verdienstausfall bei der Haftpflichversicherung zu erstreiten. Diese Anwältin hat unter aller Sau gearbeitet, meine Unterlagen nicht durchgeschaut bevor sie sie an die Versicherung weitergeleitet hat, war genervt wenn ich Fragen hatte, sie hatte keinen Bock. Als ich sie irgendwann freundlich darauf angesprochen habe, fühlte sie sich angegriffen und hatte mich von da an auf dem Kieker, war mir gegenüber aggressiv. Ich war zu dem Zeitpunkt schon mit den Nerven runter und habe ihr dann das Mandat gekündigt, da mich ihre Mails nur noch mehr belastet haben. Sie schickte mir dann ihre Rechnung und schon nach wenigen Tagen eine Mahnung, und zwar vor der Zahlungsfrist. Ich habe mir dann eine ehrenamtliche Rechtsberatung für meine eigene Anwältin gesucht, die mir bestätigt hat, dass diese Frau nichts Gutes im Sinn hat. Ich denke sie war gekränkt, weil ich ihre Arbeit in Frage gestellt habe. Vor der Versicherung stand ich dann natürlich ohne Anwältin da. Das war und ist noch immer nervenzehrend, die wollen natürlich am liebsten nichts zahlen.
Während das alles passiert ist entwickelte sich aus einer langjährigen und wichtigen Freundschaft mehr. Dieser "Freund" zeigte dann aber ein ganz anderes Gesicht. Es war z. B. ausgemacht, dass er mich aus dem Krankenhaus abholt, nach meiner Hand-OP. Am Abend davor erhalte ich von ihm die Nachricht: Hoffe mal du wirst Nachmittags entlassen, ich übernachte mit Freunden im Garten. Darüber war ich natürlich sauer, ich hatte mich darauf verlassen und wie das bei einer Entlassung aus dem Krankenhaus so ist, muss man das Zimmer um 10 Uhr räumen. Ich hab ihn also etwas angepampt und gesagt, dass ich mir sonst etwas anderes organisiert hätte. Er kam dann auch ins Krankenhaus, aber brachte mir Disteln mit und sagte der Schwester, ich hätte ja "meinen eigenen Kopf". Er drehte die Sache als um: Mit mir stimmt was nicht, weil ich in so einer Situation angefressen bin. So giftig ging das dann weiter. Ich hab das erst sehr spät gemerkt. Die Disteln standen auf meinem Küchentisch. Mit diesem Mann gab es außerdem keine Zukunftsperspektive. Er hatte eine Frau, anfangs behauptete er nur noch platonische Ehe und offen, aber das war Quatsch. Als ich mich dann getrennt habe, eben weil es keine Perspektive gab (habe einen Familienwunsch), warf er mir vor ICH sei egoistisch und schickte mir per Post einen Zeitungsartikel über Beziehungsunfähigkeit. Als ich ihm sagte ich hab keine Zeit ewig in einer Affäre zu hängen sagte er, "Zeit sei ja so wie Raum ein ganz schwer zu beschreibendes Phänomen und ich würde das nicht verstehen, er ist ja Physiker." u.s.w. Manipulativ ohne Ende.
Parallel hatte ich dauernd den Gips an der rechten Hand, war also so ziemlich daheim eingesperrt und kein Einkommen. Ich habe mich dann getrennt. Er hat nicht wirklich akzeptiert, dass ich erstmal keinen Kontakt will. Hat mich als hysterisch bezeichnet, dabei war ich ganz ruhig. Ich wollte einfach Abstand, damit ich mich entlieben kann. Ich habe ihn irgendwann blockiert. Leider musste ich dann auch Abstand zu unserem gemeinsamen Verein nehmen. Wir haben eine gemeinsame Sportgruppe, die ich jetzt erstmal meide. Leider wissen die anderen nicht warum, denken ich habe mich einfach distanziert.
Meine Tante ist im Frühjahr gestürzt und im Juli dann verstorben. Sie war die letzte Angehörige auf Seiten meiner Mutter, letztes Jahr habe ich mit ihr Weihnachten verbracht. Meine Mutter lebt schon lange nicht mehr. Ich habe zu meinen Vater wenig Kontakt, er ist oft cholerisch und ich muss mit beiden Beinen im Leben stehen um ihn auszuhalten. Als ich 2017 einen Unfall hatte war ich mit Gipsarm bei ihm und er hat mich angeschnauzt, weil ich die Sofadecke nicht zusammengelegt habe (mit Gipsarm) und das hat sich so hochgeschaukelt, dass er mich geschubst hat und ich mit gebrochenem Arm auf die Fließen gefallen bin. An ihn kann ich mich nicht wenden.
Zu meiner Schwester hatte ich vorsichtig wieder Kontakt aufgenommen, sie hat mir dann aber als schon der ganz Mist am dampfen war wieder eine ellenlange Mail geschrieben mit Vorwürfen, wieso ich mich so selten bei unserem Vater melde. Als ich meinte, ich kann solche Mails gerade nicht empfangen, weil ich versuche mein eigenes Leben wieder in den Griff zu bekommen, hat sie nie mehr geantwortet. Das war im August.

Ich hatte außerdem schon lange geplant umzuziehen. Durch den Unfall hat sich das verzögert. Nach 11 Jahren Berlin wieder in den Süden, wieder mehr Natur und etwas kleinere Stadt. Ich bin den Umzug trotz schon heftiger Krise angegangen, erstmal mit einer Zwischenmiete. Durch die vielen Belastungen bin ich mental arbeitsunfähig und krank geschrieben. Ich habe mir einen Klinikplatz gesucht, dort war ich auch über 8 Wochen, aber geriet an einen ziemlich gestörten Therapeuten. Gespräche liefen z. B. so ab: Als ich Corona hatte habe ich ihm gegenüber eine Maske getragen. Er meinte ich muss keine Maske tragen, "Viren seien keine Lebewesen und können ihm nichts." Ich meinte, ich kann das nicht nachvollziehen und da ich dieses Jahr so schlechte Erfahrungen gemacht habe, ist mir das wichtig, dass ich verstehe was er mir sagt. Dann meinte er nur, er könnte mit mir nicht arbeiten, wenn er so vorsichtig sein müsste. So gingen die Gespräche die ganze Zeit, ich war irgendwann nur noch völlig verwirrt und dachte wirklich ich werde verrückt. Mit diesem Therapeuten wiederholte sich der gleiche toxische Mist, ich war irgendwann in einer total traumatischen Verwicklung, bis ich den Aufenthalt abgebrochen habe. Meine Zwischenmiete im Süden war dann vorbei und ich musste zurück nach Berlin, ziemlich retraumatisiert. Ich kann diesen Zustand schlecht beschreiben. Wie ein dauernder Alarm, Angst und Stress.

So, das ist nun einen guten Monat her. In der Zwischenzeit war ich wieder in Berlin und einmal bei meinem Verein. Dort hab ich in der Umkleide von einer Frau mitbekommen, dass dieser "Distel-Mann" jetzt so aus Spaß nochmal ein Semester studiert (er ist über 60) und zwar in der Stadt, in die ich gerade ziehe. (Oder versuche hinzuziehen... denn ich finde keine Wohnung.) Das hat wieder solche Ängste in mir ausgelöst, dass ich wieder total neben der Spur war. Ich gehe nun nicht mehr zu den Treffen mit diesem Verein. Heute ist Weihnachtsfeier und ich bin nicht hingegangen, damit er das Signal bekommt, dass ich absolut kein Interesse habe. Außerdem wühlt es mich auf. Aber ich vermisse die Gruppe. Neben Schwester, Tante, Beruf und so weiter war auch das ein wichtiger Halt für mich. Vor 4 Tagen flatterte dann noch die Nachricht rein, dass nun auch Eigenbedarf in meiner Wohnung in Berlin angemeldet wurde. Im Sommer möchten Nichten des Eigentümers dort einziehen.

D.h. meinen Beruf kann ich zur Zeit nicht ausüben, ich wohne weder wirklich in Berlin noch in der neuen Stadt, ich hatte eine Trennung, damit auch einen Freund verloren. Das wäre aushaltbar, aber nun verfolgt der mich noch. Ich habe mein Vereinstreffen verloren, da ich mich in der Nähe dieses Mannes unsicher fühle, ich habe meine Schwester verloren, sie hat nie mehr geantwortet, meine liebe Tante lebt nicht mehr, ich habe einige Freunde verloren, denen diese Krise zu viel ist, ich habe mich auch isoliert, weil die vielen negativen Erfahrungen mich dieses Jahr extrem verunsichert haben.

Gerade sitze ich in der WG von einem Freund, bin wieder ein paar Tage nach Süden gefahren um eine Wohnung zu finden. Ich habe unbefriedigende WG Besichtigungen hinter mir, morgen muss ich zurück nach Berlin. Meine Wohnung dort ist furchtbar laut, mit meiner Mitbewohnerin habe ich nur ein Zweck WG-Leben, das tut mir garnicht gut. Ich brauche sichere, vertrauenswürdige Menschen um mich. Aber ich habe das Gefühl es wird nur immer schlimmer... Ich habe wirklich Angst vor dem was noch kommt und kann das alles nicht mehr bewältigen. Und ich kann keine Entscheidungen mehr treffen. Ich bin zutiefst verunsichert und hab das Gefühl alles hat sich in Luft aufgelöst, was ich hatte.

Ich denke es ist sinnlos, egal was ich tue, es wird immer so weiter gehen. Wenn ich mich trenne und wegziehe, verfolgt der Mann mich, wenn ich eine Klinik suche, gerate ich an den gestörten Therapeuten, wenn ich eine Anwältin suche, macht sie keinen guten Job, wenn ich …
Ich bin sicher, wenn ich hier eine Wohnung finde, wird irgendwas Schlechtes passieren. Ich hab richtig Angst vor dem was das Leben mir noch so vorsetzt. Und wenn du denkst es geht nicht mehr, dann kommt von irgendwo noch irgendwas Schlimmes daher...

Danke fürs Lesen.
 
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Aktives Mitglied
Es sieht auf den ersten Blick tatsächlich nicht so rosig aus was du alles erlebt hast in dieser gesamte Zeit, es ist verständlich dass du dich gerade schlecht fühlst und irgend wie veräppelt von der ganzen Welt.
Würde ich mich auch und es zieht sich durch verschiedenen Episoden deines Lebens.

Manch mal kommt einfach alles auf ein mal und überwältigt einen und man versteht nicht was das alles soll und hat das Gefühl man kämpft alleine gegen den Rest der Welt, das gute ist, es sind Episoden im Leben und viele Menschen erleben manch mal unglaubliches in ihrem Leben, doch es geht weiter und wird auch wieder besser.

Du hast ein neues Ziel und das ist ein Umzug an einen anderen Ort, sicher sind da noch Hürden zu bewältigen, doch lasse es nicht aus den Augen. Dein ehemaliger Freund wird es auch bald kapieren dass es vorbei ist und lass dich nicht von ihm davon abhalten dein Lebensweg weiter zu verfolgen.

Deine Schwester wird wohl immer eine Baustelle sein doch ich denke irgend wann werdet ihr wieder in Kontakt kommen, vielleicht ist es gerade für dich auch besser wenn du abstand von ihr hast, da sie dich nicht wirklich versteht, es gibt leider Menschen die kommen mit Problemen anderen nicht klar und neigen dann ehr dazu noch eins drauf zu geben.

Es wird sicher besser werden und du musst nun auch auf deine Gesundheit achten.
 

FLoki979

Aktives Mitglied
Hallo @Complicado , wow, das ist zusammen echt harter Toback, finde ich beim Lesen. Den Zustand, den du beschreibst, dauernder traumatisierter Alarmzustand, kenne ich zu gut, ist derzeit mein permanenter Begleiter.
Ich finde es auch heftig, wie dein Vertrauen und Selbstsicherheitsgefühl verunsichert und erschüttert wurde und dass du dich derzeit auf keinen Menschen verlassen kannst und deinem Instinkt und Gefühl auch nicht mehr traust.
Mir fällt leider kein Tipp ein. Drücke Dir die Daumen, dass du irgendwas findest, einen Menschen, oder irgendeine Form von Halt.
Vielleicht in der Natur? In einem Moment, als ich ein Trauma erlebte, habe ich das so gefunden, dass ich raus gegangen bin, und mich an einen Baumstamm angelehnt habe. Ich hatte da ,,meinen Baum", wo man mich nicht so vom Spazierweg aus sehen konnte, und ich dabei für mich war.
Und in Krisenmomenten tatsächlich hilft mir immer mal ein Anruf bei der Telefonseelsorge oder auch einer Beratungsstelle. Einmal z. Bsp. habe ich eine Telefonnummer der Caritas angerufen, ich glaube nur dieses 1 Mal, oder noch ein 2. Mal um etwas reden zu können und ein bisschen Rückmeldung zu kriegen, um die Gedanken zu sortieren.
 
Ich kann dich (denke ich) gut verstehen. Manchmal denke ich, ich bin gerade so an meinem Limit und dann tritt die nächste Katastrophe ein und ich muss noch weiter über meine Grenzen gehen. Bester Weg zum Burnout 🙃

Ich wünsche dir, dass es irgendwann doch besser wird, auch wenn es jetzt aussichtslos erscheint.

Falls du die Kraft dazu hast, wäre meine Empfehlung, sich im Mieterverein oder anwaltlich zu erkundigen, ob eine Eigenbedarfskündigung wegen Nichten zulässig ist. Davor ggf. die Frist recherchieren, bis wann du Widerspruch zur Kündigung einlegen musst.
 

Luisa1960

Aktives Mitglied
Ich denke es ist sinnlos, egal was ich tue, es wird immer so weiter gehen. Wenn ich mich trenne und wegziehe, verfolgt der Mann mich, wenn ich eine Klinik suche, gerate ich an den gestörten Therapeuten, wenn ich eine Anwältin suche, macht sie keinen guten Job, wenn ich …
Ich bin sicher, wenn ich hier eine Wohnung finde, wird irgendwas Schlechtes passieren. Ich hab richtig Angst vor dem was das Leben mir noch so vorsetzt. Und wenn du denkst es geht nicht mehr, dann kommt von irgendwo noch irgendwas Schlimmes daher...
Ach du meine Güte, das ist ja wirklich geballte Ladung Unglück :oops: :oops:
Da weiss ich garnicht, was ich dir raten kann/sollte.
Eigentlich braucht man in solchen Situationen einen verlässlichen Menschen (oder auch mehrere) die einen auffangen und zur Seite stehen. Hat man die nicht im persönlichen Umfeld, dann würde ich versuchen, wie @FLoki979 schon schrieb, Telefonfürsorge anrufen und Fragen, ob die einem Beratungsstellen empfehlen können. Welche genau, weiss ich grade nicht, aber gibt doch sowas für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Die einem bisschen den Kurs anzeigen und das Chaos im Kopf ordnen helfen. Das wäre jedenfalls mein 1. Schritt, wenn ich in deiner Lage wäre.
 

Complicado

Mitglied
Es wird sicher besser werden.
Guten Morgen und Danke für die Antworten.
Ja, eine geballte Ladung Unglück. Und ich weiß das gibt es nicht, dass man von Unglück verfolgt wird, aber manchmal kommt es mir so vor und dann denke ich, ich kann auch gleich aufgeben. Jeder Versuch mich freizuschaufeln wird zunichte gemacht. Aber ganz aufhören kann ich ja auch nicht. Vielleicht wird es besser, wenn ich aufhöre zu kämpfen. Es bringt ja doch nichts. Drauf zu hoffen, dass es doch irgendwann besser werden muss, ist nur enttäuschend, wenn es dann doch wieder nicht passiert.
Ich war tatsächlich bei einer Seelsorgerin vor meinem Klinikaufenthalt und die sagte zu mir, jemand schickt ihnen jetzt unkompliziert diese Klinik. Und dann kam ich vom Regen in die Traufe.

Jedoch denke ich, dass ich viele dieser Unglücksfälle mit mehr Selbstvertrauen hätte abkürzen können. Der Anwältin schon nach dem 3. großen Fehler und unfreundlichem Ton mir gegenüber kündigen, nicht nach Monaten, den Mann sorgsamer auswählen, auf einen Therapeutenwechsel bestehen und nicht 8 Wochen dieses Psychospiel mitspielen. Kompromissloser sein, was Vertrauen angeht. Vielleicht ist es auch kein Pech, sondern allen Menschen begegnen diesen Dingen und manche, die gesunde Grenzen setzen können und Selbstvertrauen haben, geraten dann nicht so tief hinein, sondern streifen das anbahnende Unglück nur leicht und ziehen weniger beschadet weiter.
 

Uwe

Aktives Mitglied
Kann nur den vorigen Kommentaren zustimmen, bleibe mutig, so schwer es ist, suche dir eine Beratung, gerne über Telefonseelsorge oder einen sozialen Verband- Verein. Du musst gerade jetzt fest an dich glauben, suche dir "Hilfe zur Selbsthilfe"!
 

Luisa1960

Aktives Mitglied
Vielleicht ist es auch kein Pech, sondern allen Menschen begegnen diesen Dingen und manche, die gesunde Grenzen setzen können und Selbstvertrauen haben, geraten dann nicht so tief hinein, sondern streifen das anbahnende Unglück nur leicht und ziehen weniger beschadet weiter.
Ja im Grunde stimmt das.
Ich hatte noch nie viel Selbstbewusstsein, war leicht einzuschüchtern und nicht "bissig" genug.
Versuchte immer Problemen aus dem Weg zu gehen statt auf den Tisch zu hauen.
Dann passieren solche unglücklichen Verkettungen, eins zieht das andere nach sich.
Es dauerte immer sehr lange, bis ich an den Punkt kam, jetzt reicht es aber und dann haute ich sprichwörtlich um mich und holte mir irgendwo Hilfe.
Beratung, Anwalt, Therapeut, was eben grad passte.
Einmal war ich so am Boden, da hab ich mich in die Klinik einweisen lassen (schwere Depression)
Das hat mir buchstäblich das Leben gerettet.
Natürlich gibt es da auch Missgriffe wie bei dir, das man an Falsche gerät, dann geht man halt zum nächsten. NICHT AUFGEBEN !!!
 

FLoki979

Aktives Mitglied
Guten Morgen und Danke für die Antworten.
Ja, eine geballte Ladung Unglück. Und ich weiß das gibt es nicht, dass man von Unglück verfolgt wird, aber manchmal kommt es mir so vor und dann denke ich, ich kann auch gleich aufgeben. Jeder Versuch mich freizuschaufeln wird zunichte gemacht. Aber ganz aufhören kann ich ja auch nicht. Vielleicht wird es besser, wenn ich aufhöre zu kämpfen. Es bringt ja doch nichts. Drauf zu hoffen, dass es doch irgendwann besser werden muss, ist nur enttäuschend, wenn es dann doch wieder nicht passiert.
Ich war tatsächlich bei einer Seelsorgerin vor meinem Klinikaufenthalt und die sagte zu mir, jemand schickt ihnen jetzt unkompliziert diese Klinik. Und dann kam ich vom Regen in die Traufe.

Jedoch denke ich, dass ich viele dieser Unglücksfälle mit mehr Selbstvertrauen hätte abkürzen können. Der Anwältin schon nach dem 3. großen Fehler und unfreundlichem Ton mir gegenüber kündigen, nicht nach Monaten, den Mann sorgsamer auswählen, auf einen Therapeutenwechsel bestehen und nicht 8 Wochen dieses Psychospiel mitspielen. Kompromissloser sein, was Vertrauen angeht. Vielleicht ist es auch kein Pech, sondern allen Menschen begegnen diesen Dingen und manche, die gesunde Grenzen setzen können und Selbstvertrauen haben, geraten dann nicht so tief hinein, sondern streifen das anbahnende Unglück nur leicht und ziehen weniger beschadet weiter.
Also. In einer unser gemeinsamen Krisen hat mein Partner gesagt, es wird bestimmt irgendwann mal wieder besser. Ich, wieso / weißt Du das auch? Er, na weil im Leben nichts gleich bleibt. Und das finde ich total logisch.
Ansonsten bin ich im Leben zu der festen Überzeugung gelangt, alles ist Chaos und Zufall. Und das kann auch so ausfallen, das jemand viel Glück und ein anderer viel Unglück hat. Demenstprechend kann es schon rein zufällig so kommen, dass man vom Unglück verfolgt wird.
Wie sich das mit Flüchen oder ähnlichem verhalten könnte, weiß ich nicht. Ich halte das durchaus für möglich, werde mich aber in diesem Leben auf solche Wege nicht bewegen.
Also, falls dir das hilft, mal meine Sichtweise zu lesen, hab ich das aufgeschrieben.
 

Avalona

Mitglied
Jedoch denke ich, dass ich viele dieser Unglücksfälle mit mehr Selbstvertrauen hätte abkürzen können. Der Anwältin schon nach dem 3. großen Fehler und unfreundlichem Ton mir gegenüber kündigen, nicht nach Monaten, den Mann sorgsamer auswählen, auf einen Therapeutenwechsel bestehen und nicht 8 Wochen dieses Psychospiel mitspielen. Kompromissloser sein, was Vertrauen angeht. Vielleicht ist es auch kein Pech, sondern allen Menschen begegnen diesen Dingen und manche, die gesunde Grenzen setzen können und Selbstvertrauen haben, geraten dann nicht so tief hinein, sondern streifen das anbahnende Unglück nur leicht und ziehen weniger beschadet weiter.
Das was dir jetzt durch den Kopf geht, nennt sich Entwicklung. Man fängt an, sein ganzes Handeln und die Vergangenheit zu überdenken. Neue Bewältigungsstrategien zu überlegen, Verhaltensweisen neu zu üben. Das dauert. Und entwickelt sich oft erst, wenn man die Krisen hat.
Das heftigste Problem sehe ich bei dir in der Wohnung. Diese Wohnungsnot überall ist richtig schlimm.
Da müssen nun Leute zusammenwohnen bleiben, die sich nicht mehr lieben. Oder Menschen können nicht mehr den Job wechseln. Unternehmen finden keine passenden Mitarbeiter, weil niemand mehr hinziehen kann. Die Leute verlieren lieber den Job, notgedrungen, als die Wohnung aufzugeben. Dann nimmt man halt das Geld vom Amt, weil es anders nicht mehr möglich ist und die, für einen passende Stelle bleibt unbesetzt, Hauptsache die Wohnung bleibt. Was soll man auch machen? Das spürst du nun selbst am eigenen Leib, wie stressig das ist, sein Leben nicht mehr selbstbestimmt leben zu können, weil einen die äußeren Lebensbedingung an einem Ort festknebeln. Einen Ort, wie deine laute Wohnung, die gar nicht gesund für dich ist. Einem Freund von mir haben sie auch gerade sein, eben gefundenes WG-Zimmer, gekündigt. Der weiß auch nicht wohin, ist psychisch instabil, bräuchte dringend Ruhe und eine ruhige Bleibe und sitzt womöglich bald auf der Straße. Das ist einfach nur noch schlimm. Da klingt auch nichts mehr nach Aufbruch, eher nach Abbruch und daher kann ich deine Situation sehr gut verstehen.
 

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