Das Jugendamt hat uns unser Kind entzogen!!!
Hallo, ich bin neu hier im Forum.
Ich bin 21 Jahre alt und habe einen 26-jährigen Lebensgefährten.
Wir sind Eltern eines 5,5 Monate alten kleinen Jungen namens Yannik.
Dieser Text wird länger werden, deshalb bitte ich um Verständnis.
An dieser Stelle bedanke ich mich schon im Vorab an die Leser dieses Beitrages.
Folgendes Problem besteht: Ich bin psychisch krank (ADS, Asperger Autismus, Angststörung, passive Persönlichkeitsstörung und Depressionen) und mein Partner hat ein Alkoholproblem, lebt derzeit aber absinent.
Als ich schwanger wurde, stellte sich zuerst die Frage für mich, ob ich es denn mit einem Kind schaffen kann. Da für mich aber eine Abtreibung keine Alternative war und ich das Kind auch nicht aus freien Stücken weggeben könnte, entschied ich mich dafür.
Selbstverständlich holte ich mir auch schon da viel Hilfe.
Da meine Erkrankung mir in vielem im Weg stand, musste ich auch schon aus einer stationären Therapie 2x raus. Es hieß, dass eine stationäre Therapie für mich nicht geeignet ist.
Ich solle eine ambulante Therapie machen.
Als ich dann schwanger wurde, wollte keiner eine Therapie mit mir machen, weil ich mich dann ja nicht ausreichend mit mir alleine beschäftigen kann.
Ich bekam eine Eingliederungshilfe und eine Familienhebamme gestellt und diese riefen dann noch vor meiner Entbindung beim Jugendamt an und schilderten deren Bedenken auf Grund der Auswirkung meiner Erkrankung.
Das Jugendamt handelte und veranlasste mich mit dem Kind nach der Entbindung in eine Psychiatrie für Mutter und Kind zu gehen.
Anderenfalls würden sie mir das Sorgerecht vor Gericht entziehen.
Also nahm ich das an und die Mitarbeiter der Psychiatrie stellten schnell fest, dass ich noch viel Hilfe im stationären Rahmen an Betreuung benötige.
Ich schaffte es nicht mein Kind nachts ohne Hilfe zu versorgen und war schnell überfordert,
sobald ich die Bedürfnisse von Yannik nicht erkennen und ihn somit nicht optimal versorgen konnte.
Man sagte mir dort, dass mir das intuitive Elternverhalten fehle (meinem Freund auch) und ich das in einer Mutter-Kind-Einrichtung erlernen soll.
Also kam ich nach 7-8 Wochen in der Klinik in eine Mutter-Kind-Einrichtung.
Ich hatte schon da bedenken, weil ich in so einem engen Rahmen mit anderen Mitmenschen nicht klar komme. (Auf Grund meiner Erkrankungen)
Leider bestätigten sich all meine Befürchtungen und man mobbte mich dort (die anderen Bewohner) und die Betreuer verarschten mich ständig. Mit Yannik kam ich immer besser alleine zurecht und ich wurde in vielen Dingen multitaskingfähig und selbständig.
Dann kam es zu einem Jugendamtstermin, wo über die Problematik gesprochen wurde und es wurde gesagt, dass es von nun an Hilfeplanziele gibt, die ich verwirklichen soll.
Dazu gehörten mir eine Hebamme für Yannik zu suchen, einen Therapeuten zu finden und einen Therapieplatz sowie eine Psychiaterin, die mich bestenfalls medikamentös einstellen soll.
Das Jugendamt gab mir dafür 3 Monate Zeit.
Ich habe es innerhalb von 3,5 Wochen geschafft, mir einen Termin für eine Psychiaterin zu machen und eine Hebamme zu haben.
Dann wurde Yannik vor einem Monat krank.
Er hatte die Magen-Darm-Grippe. Er verweigerte jegliche Form von Nahrung und erbrach und erlitt Durchfall mit Fieber. Zusätzlich dazu war es 35 Grad Celsius warm.
Ich hatte Angst um ihn und seine Gesundheit. Deshalb bin ich mit ihm zum Arzt und der bestätigte Magen-Darm sowie einen Sohr im Mund und am Po sowie Pilz.
Man schickte uns wieder nach Hause mit der Auflage, das erstmal weiter zu beobachten, und gegebenenfalls bei einer Gewichtsabnahme von 200-300 g wieder zu kommen.
Das taten wir dann nach drei Tagen auch, weil Yannik weiter an Gewicht verlor.
Der Arzt sagte mir, dass er sich nicht sicher sei, ob er Yannik in eine Kinderklinik einweisen soll oder aber die Hebamme jeden Tag am Wochenende vorbei kommt (waren Freitag dort).
Ich teilte ihm sofort mit, dass die Hebamme schon erwähnte, keine Zeit zu haben.
Ich meinte gleich, dass ich mit Yannik in die Kinderklinik möchte.
Er buchte uns ein Zimmer in der Klinik mit Rooming-in.
Wir wurden darauf den Dienstag wieder entlassen, da Yannik zum Ende hin gut ohne eine Infusion auskam und wieder begann, ausreichend zu essen und trinken. Er wog am Tag der Entlassung weniger als bei seiner Einweisung. Dennoch war die Ärztin mit ihm sehr zufrieden, weil er wieder lebensfroh wurde und viel erzählt hat. Er schlief auch nicht mehr so viel.
Als wir entlassen wurden, nahm Yannik noch 3 weitere Tage ab.
Ich wieder hin zum Kinderarzt, der dann meinte, dass alles ok sei.
Ich solle etwas mehr Geduld für Yannik aufbringen. Es sei ganz normal, dass er sich darauf erst einmal wieder einstellen muss.
Sollte er mehr als 60 g pro Tag weiterhin abnehmen, soll ich ihn am Samstag in der Kinderambulanz vorstellen.
Doch Yannik nahm zu meiner großen Freude wieder zu!
Am Sonntag hatte er dann sogar so eine große Trinkmenge, wie ich sie zuvor selten erlebt habe.
Somit hatte er dann 6 Tage nach dem Gewicht beim Arzt (5919 g bei 64cm Körperlänge)
schon 6310 g Körpergewicht! Das war letzte Woche Mittwoch.
Das Gewicht wurde alle paar Tage von einer Hebamme ermittelt und notiert.
Doch trotz der hervorragenden Fortschritte, fand plötzlich am Donnerstag vergangene Woche ein Krisengespräch beim Jugendamt statt, wo auch die Chefin sowie die Leitung dabei waren.
Die Frau vom ASD (Jugendamt) teilte mir mit, dass sie Meldungen von der Hebamme sowie vom Kinderarzt vorliegen hat, dass bei Yannik der Verdacht auf eine Kindeswohlgefährdung, Gedeihstörung sowie eine Entwicklungsverzögerung besteht.
Zudem hätte man in der Einrichtung die Beziehung zwischen Yannik und mir beobachtet und festgestellt, dass das Kind sich zunehmens von mir abwendet und sich nicht weiterentwickeln möchte. Ich würde das Kind HUNGERN lassen (Unverschämtheit!!!) und sie müsse im Interesse des Kindes schnell handeln und ihn mir entziehen.
Er käme dann erstmal in eine Bereitschaftspflegefamilie bis eine Dauerpflegefamilie für ihn gefunden würde. Dazu muss ich einen Antrag auf Gewährung zur Hilfe zur Erziehung unterschreiben, anderenfalls geht es vors Amtsgericht, wo sie mir das Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht entziehen würde.
Ich sagte ihnen auch, dass Yannik wieder gut zugenommen hat und dass das ein älterer Stand sei, wovon sie die Infos haben. Außerdem bot ich auch an, dass ich mich mit Yannik in eine Mutter-Kind-Einrichtung für psychisch kranke Mütter begebe. Doch das Jugendamt ging darauf nicht ein.
Für mich brach erst einmal eine Welt zusammen. Ich weinte ununterbrochen und ließ mich nur schwer beruhigen, sodass ich den Antrag vor verschwommenen Sehen gar nicht richtig lesen konnte.
Ich durfte mich nur kurz von meinem Sohn verabschieden und der Bereitschaftspflegemutter alles wichtige zu und für ihn mitteilen und dann gehen.
Seither leide ich. Ich bin schon in psychiatrischer Betreuung, nehme seitdem ein Antidepressiva.
Doch fühle ich mich dennoch todunglücklich und weine viel.
Das wichtigste im Leben wurde mir genommen und ich bekomme es laut Anwältin auch nicht schnell wieder. Leider bin ich erwerbsunfähig, was das ganze noch unerträglicher macht.
Kann mich nicht ablenken.
Wir dürfen unser Kind nicht sehen
es heißt, dass wir ihm mit unserer instabilen Psyche schaden würden.
Wie soll ich nur ohne ihn leben? Therapie dauert, bis die absolviert ist.
Laut Jugendamt dürfen wir erst, wenn wir eine Therapie gemacht haben, unser Kind wieder sehen.
Die Bindung wird jetzt wohl dadurch zerbrechen. Wir hatten wirklich eine super Beziehung. Jetzt habe ich alles verloren! Wäre es für Yannik besser in der Pflegefamilie aufzuwachsen und keinen Kontakt zu uns zu haben? Ich möchte das Beste für ihn! Ich will, dass es ihm gut geht! Sollte ich ihn zur Adoption frei geben, damit er nicht immer hin und her gerissen wird und er ein gutes Leben haben kann? Eigentlich kann ich das nicht, aber ich muss ja an mein Kind denken.
Als Mutter werde ich wohl sowieso nie mehr anerkannt. Ich weiß nicht weiter.
Bitte helft uns!
LG