Das Leben ist scheiße. Das Universum ist unfair und ich habe keinen Bock mehr.

Hallo ihr Lieben,
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Mir geht es so scheiße wie schon lange nicht mehr. Konnte mich heute zu nichts aufraffen, habe den ganzen Tag geweint oder die Wand angestarrt und so getan als würde ich nicht existieren. Hab jetzt fast 3 Monate lang nicht gearbeitet weil ich die Praktikumsstelle wechsel und es eher nicht geklappt hat. In knapp 2 Wochen fange ich jetzt wieder an, aber ich bin kurz vorm durchdrehen. Ich fühle mich einfach nicht bereit dazu und habe Angst das es so endet wie beim letzten mal, im Krankenhaus. (Habe zu viele Tabletten geschluckt und bin dann im Krankenhaus gelandet) Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Mit meinen Eltern drüber reden bringt nichts. Sie verstehen es einfach nicht, machen mir Vorwürfe und sind total überfordert. Sonst habe ich niemanden, weder Freunde noch sonst wen. Mit meinem Therapeuten drüber sprechen würde es wahrscheinlich noch schlimmer machen. (Den Typen kann man echt vergessen) Ich bin überfordert, verzweifelt, habe Angst und bin schon wieder kurz davor Scheiße zu bauen. Habt ihr eine Idee was ich machen kann?

Du hast doch noch ganze 2 Wochen Zeit !!!!! Versuch doch Dich ersteinmal zu beruhigen. Bei Deinem Klinikaufenthalt hat man dir doch sicher ein paar Tipps gegeben, was Du für Dich tun kannst wenn kurze Panikattacken auftauchen.
Notfalltropfen oder Tee, ärztlich verordnete Beruhigungsmittel etc. Wenn Du jemand zum Reden brauchst ruf die anonyme Telefonseelsorge an, die können Dir sicher konkret weiterhelfen.

Hallo Ria

Es scheint dass du einen echt miesen Tag hinter dir hast, dass tut mir leid. Darf ich fragen wie alt du bist? Du schreibst, dass du kurz davor bist Scheisse zu bauen. Heisst das, dass du dich umbringen willst? Hast du konkrete Suizidpläne? Wenn ja, bist du dir absolut sicher, dass du wirklich dein Leben beenden willst? Das bedeutet, dass du nie wieder Musik hören kannst, du wirst nie eine Familie gründen, nie dein Praktikum antreten, nie wieder deine Eltern sehen etc. Oder möchtest du einfach, dass sich die jetzige Situation ändert, weil diese beinahe nicht zum Aushalten ist? Wenn du jetzt nicht ganz klar sagen kannst: Ich will Leben, dann ist jetzt der Moment um deine Eltern zu informieren und darüber nachzudenken dich in eine psychiatrische Klinik einzuweisen zu lassen, denn dort können sie dir helfen. Wenn deine Eltern nicht helfen können oder wollen wendest du dich am besten an einen diensthabenden Arzt.

Ich will hier nicht altklug klingen, doch schlimme Zeiten gehen vorbei. Es gilt durchzuhalten, also gib nicht auf. Auch wenn es im Moment vielleicht nicht so scheint und alles um dich herum dunkel ist, dass Leben kann wunderschön sein. Bitte wirf es nicht weg. Hast du schon mal versucht eine Heiss-Kalt-Dusche zu nehmen, damit du deinen Körper wieder einmal so richtig spürst? Was hat dir früher gut getan? Gibt es Musik die dich fröhlicher stimmt und zu der du evt. tanzen kannst? Welches ist dein Lieblingsfilm welcher dich ein wenig aufstellt. Zeichnest oder schreibst du gerne? Treibst du gerne Sport oder bummelst den Schaufenster nach. Du kennst dich am besten, es hat früher funktioniert es wird dir Heute sicher auch gut tun. Nur Mut, probier es aus.

Was ich zu deinem Praktikum noch sagen wollte. Du hast Angst vor dem Start deines Praktikums, das ist doch OK. So wie ich es verstanden habe hast du bei deiner letzten Anstellung negative Erfahrungen gesammelt. Ich denke es ist eine normale Reaktion dass du vor der neuen Herausforderung auch Angst hast. Die Menschen um dich herum kannst du nicht beeinflussen, doch dich kannst du verändern. Hast du dir mal überlegt was dein Beitrag sein kann, dass dein Praktikum ein Erfolg wird?
Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Mut und Kraft…

Mit lieben Grüssen

Lavendin

PS: Was ich noch fragen wollte, wieso wechselst du den Therapeuten nicht, wenn du mit ihm nicht klarkommst?

Was soll am Leben sch**ße sein? 😕

Mach`was draus.

Es gehört dir.

Beginne mit einem Therapeutenwechsel.

Hallo Ria

Wie geht es dir?

liebe Grüsse

Lavendin

Hallo, danke erstmal für die ganzen Antworten. Ich habe mich etwas beruhigt, aber bin jetzt am überlegen ob ich nochmal in eine Klinik fürs erste gehe, das heißt Fachabi und Praktikum abbrechen und mir Zeit nehmen gesund zu werden oder zumindest so stabil das ich bei dem Gedanken an arbeit und Zukunft keine Selbstmordgedanken mehr kriege. Allerdings habe ich Angst darüber mit meinen Eltern zu reden und ich habe auch schon schlechte Erfahrung in der Klinik gemacht (Heimweh, ständig Stationen gewechselt) Allerdings fand ich die Betreuer und Psychologen sehr nett was ja eigentlich das wichtigste ist und ich habe mich letztes mal auch nicht wirklich geöffnet und war auch irgendwie noch nicht ganz bereit gesund zu werden und dafür zu arbeiten. Ich habe wirklich Angst und überhaupt keine Ahnung was ich machen soll. Wäre wirklich nett wenn mir jemand von euch seine Meinung dazu sagen würde und wie ich vielleicht mit meinen Eltern darüber reden könnte, bin übrigens 16 (bzw in 2 Wochen 17)

Hallo Ria

Es ist schön von dir zu lesen und noch viel schöner zu hören, dass du dich etwas beruhigt hast. Darf ich fragen wie deine Beziehung zu deinen Eltern ist? Du hast geschrieben, dass es nichts bringt wenn du mit ihnen sprichst, sie nichts verstehen und dir vorwürfe machen. Ist das allgemein so? Könnte dies auch eine Reaktion von deinen Eltern auf deinen Suizidversuch gewesen sein, weil sie in dem Moment selber überfordert mit der Situation waren und sich Sorgen um dich gemacht haben? Was denkst du, wenn du ganz ruhig zu ihnen gehen würdest und sie bittest gemeinsam eine Lösung für deine momentane Situation zu finden, würden sie dich dabei unterstützen? Wenn du ihnen ganz ruhig schilderst wie es dir geht, wovor du Angst hast usw.?

Vielleicht ist ein Klinikaufenthalt der richtige weg, vielleicht kannst du das ganze auch ambulant lösen. Las dich beraten damit du das richtige Angebot für dich findest. Doch bei jedem Angebot gilt, wenn du nicht gesund werden willst und du dich nicht öffnest, dann sind alle Therapeuten und Psychologen machtlos. Die Macht gesund zu werden liegt alleine in deinen Händen. Die Therapeuten und Psychologen können dich nur auf deinem Weg begleiten und dich unterstützen, doch sie können kein einziger Schritt abnehmen.

Du hast geschrieben, dass die Situation schlimmer würde wenn du es deinem Therapeuten erzählst, dass du diesen Typen echt vergessen kannst. Darf ich fragen was genau das Problem ist?

mit lieben Grüssen

Lavendin

PS: Daran denken, schlimme Zeiten gehen vorbei... immer.... du musst nur durchhalten... !

Naja, ich werde es versuchen auch wenn ich schon vor Angst zittere. Es ist nicht so das wir nicht miteinander klar kommen. Ganz im Gegenteil ich habe meine Eltern fast schon ein bisschen zu lieb, ich werde sicher ganz schön Probleme haben wenn ich in ein par Jahren ausziehen muss 🙄 Und ich weiß auch das sie mich sehr lieb haben, aber sie haben Probleme mit dieser ganzen Situation klar zu kommen und es überforder sie auch... 🙁

Also mein Psychologe ist...naja...vom alten Eisen sag ich jetzt mal. Er findet SVV ist eine Modeerscheinung und stellt es gleich mit Tattoos...(Dazu muss ich hoffentlich nichts sagen, oder?)🙄 Außerdem fühlt man sich nicht wohl bei ihm und meiner Meinung nach kann man dann auch schlecht Vertrauen aufbauen. Er hat sehr komische Ansichten und ich fühle mich meist schlechter nach einer Sitzung als vorher. Mir würden wahrscheinlich noch ein par mehr Gründe einfallen, aber ich bin etwas müde grade.

Liebe Grüße zurück und danke für die Antwort 🙂

Hoi Ria

Es freut mich das du eigentlich ein gutes Verhältnis zu deinen Eltern hast und ich denke es ist verständlich das sie auch ein wenig überfordert mit der Situation sind, oder? Sie lieben dich und sehen das es dir nicht gut geht und wissen auch nicht genau wie sie dir helfen können... Ich denke es ist auch ein Zeichen das sie dich lieben.

Ich glaube ich kann nachvollziehen was du bezüglich deinem Therapeuten schreibst. Kennst du DBT?

mit lieben Grüssen

Lavendin