C
Chan
Gast
Ich wollte hier einmal die Geschichte meiner Mutter erzählen.
Weil meine Mutter eine starke Frau ist.
Weil meine Mutter es verdient hat, dass man ihre Geschichte hört.
Und weil ich meine Mutter liebe.
Weil meine Mutter es verdient hat, dass man ihre Geschichte hört.
Und weil ich meine Mutter liebe.
Alles begann wohl mit ihrer Geburt. Sie wurde 1966 geboren und ist somit gerade 43 Jahre alt. Sie wurde mit einem Herzfehler geboren. Undzwar mit zwei Löchern in der Herzscheidewand. (ASD, wenn es jemand kennt)
Was normaler Weise im Säuglings- oder Kleinkindalter entdeckt und behandelt wird, wurde bei ihr leider übersehen.
Und sie lebte ganze 40 Jahre mit einem angeborenen Herzfehler, ohne es zu merken.
Bis zu einem Tag.
Was normaler Weise im Säuglings- oder Kleinkindalter entdeckt und behandelt wird, wurde bei ihr leider übersehen.
Und sie lebte ganze 40 Jahre mit einem angeborenen Herzfehler, ohne es zu merken.
Bis zu einem Tag.
Meine Mutter ist übergewichtig (was wohl auch ein erhöhtes Gesundheitsrisiko darstellt) und so war es schon immer etwas anstrengender die Treppen hochzukommen oder dem Hund nachzurennen.
Allerdings wurde es vor 3 Jahren im Juli 2007 besonders schwer.
Meine Mutter kam von einem Einkauf zurück und als sie die Treppen hochkam, rang sie um Luft, als würde sie ersticken. Sie ließ sich auf mein Bett fallen, noch in ihren Schuhen, und rief nach mir unter keuchen. Ein Bild, das mir im Kopf blieb.
Mein Vater hörte sie nicht. Er saß im Zimmer nebenan an seinem Computer.
Ich half ihr auf, gab ihr zu trinken, redete gut auf sie ein und ließ sie zu Atem kommen.
Allerdings wurde es vor 3 Jahren im Juli 2007 besonders schwer.
Meine Mutter kam von einem Einkauf zurück und als sie die Treppen hochkam, rang sie um Luft, als würde sie ersticken. Sie ließ sich auf mein Bett fallen, noch in ihren Schuhen, und rief nach mir unter keuchen. Ein Bild, das mir im Kopf blieb.
Mein Vater hörte sie nicht. Er saß im Zimmer nebenan an seinem Computer.
Ich half ihr auf, gab ihr zu trinken, redete gut auf sie ein und ließ sie zu Atem kommen.
Das war am Montag gewesen, aber die Woche war noch lange nicht vorbei.
Die Tage waren geprägt von Luftmangel, einem schlechten Gefühl und starken Schmerzen in den Beinen, weswegen wir schließlich auch am Samstag in ein Krankenhaus fuhren.
Nach 5 oder 6 Stunden endlosen Wartens, bekam meine Mutter endlich ein Zimmer und ein Bett, in das sie sich legen konnte.
Da sie Schmerzen in beiden Beinen hatte und an Schwäche und Luftnot litt, ließen die Ärzte ein CT von der Lunge machen und bei diesem CT stellte sich heraus, dass meine Mutter an einer beidseitigen Lungenembolie litt. (D.h. dass die Adern, die wichtig für den Sauerstoffaustausch im Körper sind, verschlossen waren und dieser so nicht, bis nur teilweise stattfinden konnte)
Meine Mutter kam auf eine Halbintensiv-Station.
Dort wurde ein Farbecho von beiden Beinen gemacht und dort stellte sich heraus, dass meine Mutter zusätzlich in beiden Beinen eine tiefe Venen-Thrombose hatte.
Als ich sie im Krankenhaus besuchen kam, erschrak ich mich, weil ein Piepen unser Gespräch begleitete. Ein ÜberwachungsEKG mit Monitor war an sie angeschlossen und ließ mit einem beständigen Piepen verlauten, dass sie noch lebte. Was ich sonst nur aus Filmen kannte, blieb in meinem Gedächtnis hängen, wie das um atemringende Bild von ihr.
Außerdem war an sie ein Tropf angeschlossen und ich sah Sauferstoff, der ihr zugeführt wurde.
Alles in Allem sah sie ziemlich schlecht aus.
Ich weiß es zwar bis heute nicht, aber ich glaube sie hatte in jener Zeit schwer zu kämpfen gehabt und ihr wäre es vielleicht auch lieber gewesen, wenn sie gestorben wäre, denn nun würde sie ein Leben mit lauter Einschränkungen erwarten.
Außerdem bekam sie gleich Heparin- und Marcumartherapien und Kompressionsstrümpfe.
Der behandelne Arzt fragte außerdem meine Mutter, ob er mit seinen Studenten zu ihr kommen dürfe, da sie solch ein ungewöhnlicher Fall sei und es ein Wunder sei, dass sie überhaupt noch lebe.
Die Tage waren geprägt von Luftmangel, einem schlechten Gefühl und starken Schmerzen in den Beinen, weswegen wir schließlich auch am Samstag in ein Krankenhaus fuhren.
Nach 5 oder 6 Stunden endlosen Wartens, bekam meine Mutter endlich ein Zimmer und ein Bett, in das sie sich legen konnte.
Da sie Schmerzen in beiden Beinen hatte und an Schwäche und Luftnot litt, ließen die Ärzte ein CT von der Lunge machen und bei diesem CT stellte sich heraus, dass meine Mutter an einer beidseitigen Lungenembolie litt. (D.h. dass die Adern, die wichtig für den Sauerstoffaustausch im Körper sind, verschlossen waren und dieser so nicht, bis nur teilweise stattfinden konnte)
Meine Mutter kam auf eine Halbintensiv-Station.
Dort wurde ein Farbecho von beiden Beinen gemacht und dort stellte sich heraus, dass meine Mutter zusätzlich in beiden Beinen eine tiefe Venen-Thrombose hatte.
Als ich sie im Krankenhaus besuchen kam, erschrak ich mich, weil ein Piepen unser Gespräch begleitete. Ein ÜberwachungsEKG mit Monitor war an sie angeschlossen und ließ mit einem beständigen Piepen verlauten, dass sie noch lebte. Was ich sonst nur aus Filmen kannte, blieb in meinem Gedächtnis hängen, wie das um atemringende Bild von ihr.
Außerdem war an sie ein Tropf angeschlossen und ich sah Sauferstoff, der ihr zugeführt wurde.
Alles in Allem sah sie ziemlich schlecht aus.
Ich weiß es zwar bis heute nicht, aber ich glaube sie hatte in jener Zeit schwer zu kämpfen gehabt und ihr wäre es vielleicht auch lieber gewesen, wenn sie gestorben wäre, denn nun würde sie ein Leben mit lauter Einschränkungen erwarten.
Außerdem bekam sie gleich Heparin- und Marcumartherapien und Kompressionsstrümpfe.
Der behandelne Arzt fragte außerdem meine Mutter, ob er mit seinen Studenten zu ihr kommen dürfe, da sie solch ein ungewöhnlicher Fall sei und es ein Wunder sei, dass sie überhaupt noch lebe.
Nach einer Woche im Krankhaus, wurde sie schließlich entlassen.
Anderthalb Wochen später fuhr sie 3 Wochen auf Reha an einen kleinen See. Jedoch konnten die Leute dort nicht richtig mit ihr arbeiten, weil sie sich nicht trauten sie richtig zu belasten, da das Krankenhaus vergessen hatte ein Herzecho zu machen und das Herz bei einer Lungenembolie ja schaden nehmen kann.
Anderthalb Wochen später fuhr sie 3 Wochen auf Reha an einen kleinen See. Jedoch konnten die Leute dort nicht richtig mit ihr arbeiten, weil sie sich nicht trauten sie richtig zu belasten, da das Krankenhaus vergessen hatte ein Herzecho zu machen und das Herz bei einer Lungenembolie ja schaden nehmen kann.
Meine Mutter kam nach drei Wochen wieder nach Hause und dann gab es eine lange Pause.
Im Dezember des Jahres (Im Juli war sie im Krankenhaus gewesen!) ließen die Ärzte das Herzecho in der Kardiologie nachmachen und man stellte einen Herzfehler fest.
Einen Angeborenen, mit dem meine Mutter ganze 40 Jahre gelebt hatte.
Einen Herzfehler, der die Thrombose und Lungenembolie erst auslößte!
Einen Angeborenen, mit dem meine Mutter ganze 40 Jahre gelebt hatte.
Einen Herzfehler, der die Thrombose und Lungenembolie erst auslößte!
Sie wurde zum deutschen Herzzentrum überwieden und dort direkt auf die Station für angeborene Herzfehler gelegt.
ANGEBORENE Herzfehler. Ihr könnt euch vorstellen, wie ein Standartpatient auf dieser Station aussah.
Durchschnittlich zwischen 1 Monat und 2 Jahre alt. Kinder, dessen Eltern teilweise weinend am Bett saßen und meine Mutter kurz vor Weihnachten mit 40 Jahren mittendrin.
Ihr wurden mit Hilfe eines Katheters durch ihre Leiste 2 Occluder ins Herz eingesetzt. (Das sind wie zwei kleine Regenschirme, die man an der Herzscheidewand aufgespannt hat)
Es war ein kleiner Eingriff, der jedoch sehr viel bewirkte.
Am nächsten Tag musste sie schon wieder ihr Bett räumen. Ein wenige Monate altes Kind wurde mit einem Hubschrauber zum Herzzentrum gebracht.
ANGEBORENE Herzfehler. Ihr könnt euch vorstellen, wie ein Standartpatient auf dieser Station aussah.
Durchschnittlich zwischen 1 Monat und 2 Jahre alt. Kinder, dessen Eltern teilweise weinend am Bett saßen und meine Mutter kurz vor Weihnachten mit 40 Jahren mittendrin.
Ihr wurden mit Hilfe eines Katheters durch ihre Leiste 2 Occluder ins Herz eingesetzt. (Das sind wie zwei kleine Regenschirme, die man an der Herzscheidewand aufgespannt hat)
Es war ein kleiner Eingriff, der jedoch sehr viel bewirkte.
Am nächsten Tag musste sie schon wieder ihr Bett räumen. Ein wenige Monate altes Kind wurde mit einem Hubschrauber zum Herzzentrum gebracht.
Heute ist das ganze schon fast 3 Jahre her. Meine Mutter muss noch immer die Kompressionsstrümpfe tragen und wird es sicher auch immer tun.
In ihrem Potemoneille findet man heute eine Patienten-Identifikations-Karte, auf der steht, dass sie Occluder eingesetzt bekommen hatte.
Sie trägt immer eine Liste mit sich herum, auf der steht, was sie für Medikamente nimmt - die ich im übrigen auch auswendig kann.
Sie nimmt noch heute und für den Rest ihres Lebens Macrumar und kann wohl ganz einfach bei einer größeren Verletzung verbluten, da dieses Medikament ihr Blut so stark verdünnt, dass es nicht mehr gerinnt und eine Blutung nicht mehr stoppt.
Wenn sie sich schneidet, dauert das fast eine halbe Stunde, bis es nicht mehr blutet.
Wegen diesem Medikament muss sie auch einmal im Monat zum Arzt und ihr Blut untersuchen lassen.
Sie kann nie wiede längere Strecken fliegen oder sitzen, wegen ihren Beinen. Ins Kino gehen wir nicht mehr.
Außerdem kann sie kaum noch schwimmen gehen. Im Sommer ins Freibad oder an einen See geht nicht mehr. Sowohl die Hitze zerrt an ihr, wie auch das Wasser, in dem sie ihre Strümpfe nicht tragen kann.
In ihrem Potemoneille findet man heute eine Patienten-Identifikations-Karte, auf der steht, dass sie Occluder eingesetzt bekommen hatte.
Sie trägt immer eine Liste mit sich herum, auf der steht, was sie für Medikamente nimmt - die ich im übrigen auch auswendig kann.
Sie nimmt noch heute und für den Rest ihres Lebens Macrumar und kann wohl ganz einfach bei einer größeren Verletzung verbluten, da dieses Medikament ihr Blut so stark verdünnt, dass es nicht mehr gerinnt und eine Blutung nicht mehr stoppt.
Wenn sie sich schneidet, dauert das fast eine halbe Stunde, bis es nicht mehr blutet.
Wegen diesem Medikament muss sie auch einmal im Monat zum Arzt und ihr Blut untersuchen lassen.
Sie kann nie wiede längere Strecken fliegen oder sitzen, wegen ihren Beinen. Ins Kino gehen wir nicht mehr.
Außerdem kann sie kaum noch schwimmen gehen. Im Sommer ins Freibad oder an einen See geht nicht mehr. Sowohl die Hitze zerrt an ihr, wie auch das Wasser, in dem sie ihre Strümpfe nicht tragen kann.
Aber.
Sie lebt. Sie lebt vielleicht sogar mehr als zuvor.
Mein Vater ist letztes Jahr ausgezogen und endlich haben auch die Streitereien zwischen meinen Eltern aufgehört. Es ist ruhig geworden in letzter Zeit.
Uns gehts gut. Meiner Mutter gehts gut, meinem Vater gehts gut, mir gehts gut.
Ich verzichte auf mein Kino oder aufs Baden im See oder einen Urlaub in Japan oder Amerika.
Ich verzichte auf eine perfekte Mutter.
Weil sie eine verdammt starke Frau ist.
Weil sie viel durchgemacht hat.
Und weil ich sie liebe.
Sie lebt. Sie lebt vielleicht sogar mehr als zuvor.
Mein Vater ist letztes Jahr ausgezogen und endlich haben auch die Streitereien zwischen meinen Eltern aufgehört. Es ist ruhig geworden in letzter Zeit.
Uns gehts gut. Meiner Mutter gehts gut, meinem Vater gehts gut, mir gehts gut.
Ich verzichte auf mein Kino oder aufs Baden im See oder einen Urlaub in Japan oder Amerika.
Ich verzichte auf eine perfekte Mutter.
Weil sie eine verdammt starke Frau ist.
Weil sie viel durchgemacht hat.
Und weil ich sie liebe.
Ich wollte hiermit zeigen, dass es fast immer einen Ausweg gibt und dass das Leben danach vorallem eins tut:
Weiter gehen. :blume:
Weiter gehen. :blume:
LG Chan