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"Deine Arbeitskollegen sind nicht deine Freunde"

L

Lyrica

Gast
...hat mir letztens jemand gesagt.
Ich kenne Menschen, die viel auch gemeinsam in der Freizeit machen und Arbeitskollegen sind, aber auch welche, die wirklich nur das nötigste sprechen.
Leider hab ich im Umfeld bei älteren Freunden auch schon erlebt: Solange niemand krank wurde war alles okay, aber wehe jemand bekommt mehr Geld oder fällt aus und man muss für ihn die Arbeit machen.

Hab auch so einen Fall im Bekanntenkreis. Die "netten" Kollegen waren nachdem eine gute Freundin von mir wegen Burn out ausfiel gar nicht mehr so nett. Es wurden Gerüchte verbreitet und sie hat am Ende freiwillig den Arbeitsplatz verlassen.

Wie ist das bei euch?
Habt ihr zu den Kollegen eher ein distanziertes Verhältnis?
Oder geht ihr durch dick und dünn und erzählt euch alles?
 
Wie ist das bei euch?
Habt ihr zu den Kollegen eher ein distanziertes Verhältnis?

Wir verstehen uns im Büro einigermaßen gut, aber außerhalb der Arbeit haben wir normalerweise nichts miteinander zu tun. Ich würde da auch von einem relativ distanzierten Verhältnis sprechen (wobei sich auch einige Kollegen untereinander privat treffen oder gemeinsame Unternehmungen machen).
 
Ich meinte gerade so gemeinsame Unternehmungen wie ins Schwimmbad gehen, Freizeit verbringen.
Hab ne Freundin, die meinte auch nochmal:

Kollegen werden nie deine besten Freunde sein. Ich hab genug Freunde, da brauche ich die nicht. Meine Freunde baue ich lieber außerhalb auf.

Ich kenne Leute, die besuchen sich zu Hause, gehen ins Schwimmbad, mit den Kindern zum Ponyhof reiten und da kennen alle die gesamte Familiengeschichte.
 
Ich hab genug Freunde, da brauche ich die nicht.

Das ist bei mir nicht so. Ich könnte nicht behaupten, genug Freunde zu haben. Trotzdem würde ich nicht unbedingt meinen Freundeskreis aus dem Kollegenkreis erweitern wollen, schon deswegen, weil ich dann das Gefühl habe, nicht über alle Dinge wirklich offen reden zu können (z.B. wenn es mal berufliche Probleme zu besprechen gibt).

Gelegentlich gehen wir gemeinsam Wandern (als Abteilungs-Unternehmung), oder wir grillen mal gemeinsam. Aber meistens beschränkt es sich auf zwei bis drei gemeinsame Aktionen pro Jahr.
 
Ich glaube, man sollte "freundschaftliches" Verhältnis unter Kollegen nicht mit "Freundschaft" verwechseln. Ob aus einem Kollegen ein Freund wird, erkennt man meiner Meinung nach ohnehin erst, wenn einer der beiden nicht mehr im Unternehmen tätig ist. Bleibt der Kontakt oder bricht er weg?

Außerdem denke ich, dass man das ("Deine Arbeitskollegen sind nicht deine Freunde") nicht verallgemeinern kann und dass es Brachen- und Menschenabhängig ist. "Muss" man im Job am gleichen Strang ziehen, um ein Ziel zu erreichen (z.B. Restaurant - Koch und Kellner müssen zusammenarbeiten, um den Gast zu befriedigen) oder sind es eher Einzelkämpfertätigkeiten (z.B. Vertrieb - jeder bekommt nur Provision für seine Erfolge). Im ersten Fall ist es ein eher "Abhängigkeitsverhältnis" im zweiten ein "Konkurrenzverhältnis" als eine Freundschaft, wo man sich partnerschaftlich auf Augenhöhe begegnet / begegnen sollte.

Außerdem noch zu berücksichtien: Hat man auch außerhalb des Jobs ähnliche Interessen? Ein gemeinsames Hobby? etc... Also alles, was man auch bei Freundschaften außerhalb des Jobs "prüft".

Das heißt aber alles nicht, dass man berufliche Kontakte nicht pflegen und sein Netzwerk für sich nutzen sollte.
 
Als ich in einer Lehrausbildung war, waren viele Lehrlinge untereinander privat befreundet. Ich hatte auch eine Hand voll meiner Kollegen privat getroffen. Einer davon zählte sogar zu meinen engsten Freunden.

Aber Lehrlinge sind eine "Klasse" unter sich.
Generell war aber mein Lehrbetrieb eine Ausnahmeerscheinung, ich verstand mich dort auch mit vielen Ausgelernten; ging sogar oft mit dem Abteilungsleiter-Stellvertreter auf Pause.

Als Erwachsene habe ich zu den allermeisten Kollegen ein distanziertes Verhältnis, möchte und werde es genau so beibehalten. Ehrlich gesagt wäre mir sogar ein Siezen lieber als das "geheuchelte Geduze".

Freundschaft kann nach meiner Erfahrung nur entstehen, wenn die Beteiligten zufrieden mit ihrer Berufswahl, ihrem Werdegang und ihrem Stand im Betrieb sind. Sobald einer unzufrieden ist, der Freund befördert wird, bessere Leistung liefert etc. entwickelt sich der Neid; Feindschaft entsteht.

Ich rede auch nie über meine Weiterbildungen; auch wenn sie mit meinem Beruf in Zusammenhang stehen. Eben weil ich weiß, dass es viele neidische Puten gibt, die dir das madig machen wollen. Auch wenn ich jemanden sympathisch genug finde, um meine Freizeit mit der Person verbringen zu wollen, lasse ich bestimmte Dinge weg, da man das Besprochene ja auch in die Firma transferiert und es Personen unter Umständen mitkriegen, denen es nichts angeht - dann entsteht Neid eben auf der dritten, unbeteiligten Seite.
 
Als Erwachsene habe ich zu den allermeisten Kollegen ein distanziertes Verhältnis, möchte und werde es genau so beibehalten. Ehrlich gesagt wäre mir sogar ein Siezen lieber als das "geheuchelte Geduze".

Gegen das Duzen habe ich nichts, das ist mir allemal lieber als die Siezerei.

Mir geht es aber auch so, dass ich meine Weiterbildungen niemandem erzähle. Auch von meinen privaten Interessen und Aktivitäten erzähle ich nicht viel. Nur meine Urlaubsziele werden berichtet, aber ob ich ins Theater, Kino oder eine interessante Ausstellung gegangen bin, ob ich in meiner Freizeit Theater spiele oder Sprachen lerne - davon erzähle ich nichts (und es würde vermutlich auch niemanden interessieren).
 
Freundschaftliches, aber gleichzeitig distanziertes Verhältnis. Wir fahren alle sehr gut damit und niemand wird bei Krankheit & Co ausgeschlossen. Achja, das DU ist bei uns ganz üblich in der Firma. Bis hin zum Chef, trotzdem herrscht eine respektvolle Atmosphäre.

Wenn ich so darüber nachdenke, erzählen wir grundsätzlich schon viel in der Firma - kommt auch auf die Abteilung drauf an. Allerdings breitet niemand sein Innerstes aus; sobald aber ein privates Problem da ist, und es einen in der Arbeit behindert, wird darüber schon gesprochen. Um eben eine Lösung zu finden. Wenn man möchte ....
 

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