Hallo alle zusammen!
Also, es geht um folgendes: Mein Vater ist vor ca. 11 Jahren an Demenz erkrankt. Damals war ich 12 Jahre alt. Nachdem er an der Halsschlagader operiert wurde und dabei zwei Schlaganfälle erlitt, wurde von den Ärzten im nachhinein vermutet, dass es sich "einfach" um eine Depression handelt. Erst schleppend und nach mehreren Untersuchungen stellte sich dann herraus, dass es sich um Demenz handelt. Mein Vater hat das die ganze Zeit über in der er noch klar denken konnte nicht hingenommen und einfach gesagt, dass es nicht so sei. Demnach hatte die ganze Familie und insbesondere meine Mutter keine Möglichkeit mit ihm darüber zu reden "was später sein soll". Ich habe für mein Alter relativ alte Eltern aber dennoch war mein Vater zu jung um an Demenz zu erkranken. Jetzt ist er 66 Jahre alt. Ich habe sehr viele Probleme/Konflikte damit. Ich werde nie die Möglichkeit haben mich als Erwachsene mit ihm zu unterhalten. Werde nie wissen ob er das was ich mache gut findet. Ich war ein ziemliches Papakind als ich klein war. Doch als die Krankheit kam und ich auch relativ zeitgleich in die Pubertät kam, stritt ich sehr viel mit ihm, war ungerecht. Heute tut mir das leid aber ich kann es nicht mehr ändern. Gepflegt wird mein Vater zu Hause von meiner Mutter und einer Pflegehilfe die morgens und vormittags bei uns ist während meine Mutter arbeitet. Ich wohne auch noch zu Hause. Es zerfrisst alle die hier wohnen(meine Mutter, Oma, Bruder, mich).Wie hat mein Bruder einmal gesagt? "Man hat das Gefühl in diesem Haus nicht mehr lachen zu dürfen." Ich möchte auch nur noch sehr ungern Freunde nach Hause einladen. Die haben zwar alle Verständniss dafür aber dennoch ist es mir unangenehm. Wenn überhaupt kommen nur noch Freunde die ich schon sehr lange kenne und die meinen Vater noch kannten als er gesund war und mein Freund. Ich muss oft zu Hause bleiben und auf ihn aufpassen weil meine Oma (92) das nicht möchte und Angst hat. Ich war jetzt 4 Jahre arbeitslos, weil ich mich einfach zu nichts aufraffen konnte und meine Mutter nicht alleine lassen will/wollte. Doch jetzt bin ich an einem Punkt angelangt an dem ich einfach nicht mehr kann. Ich werde ab dem Sommer wieder die Schule besuchen, das Fachabi nachholen und ein einjähriges Praktiukm machen. Ich glaube einfach nicht, dass ich mich darauf konzentrieren kann wenn ich weiterhin zuhause wohne. Allerdings haben wir auch nicht das Geld damit ich ausziehen kann. Ich fühle mich teilweise wie ein Kind das fragen muss ob es raus darf. Wenn meine Mutter in wenigen Tagen in Rente geht wird es noch schlimmer werden. Da sie dann überhaupt keinen Ausgleich mehr zu der Pflege zu Hause hat wird sie darunter irgendwann zusammenbrechen. Sie war schon einmal mehrere Wochen wegen Burnout krankgeschrieben. Das Ding ist, dass mein Vater nicht bettlägrig ist. Er rennt den ganzen Tag rum. So lange bis er teilweise umkippt und man kann einfach nichts tun. Ich brauche einfach einen Platz für mich. Es macht mich fertig. Ich renne die ganze Zeit von meinem Freund zu mir, von mir zu meinem Freund. Ich habe das Gefühl dass ich nirgends wirklich zur Ruhe kommen kann und die brauche ich aber so nötig. Auch meine Beziehung leidet unter der ganzen Sache. Wie soll ich mal ein selbstbestimmtes Leben führen wenn ich aus dieser ganzen Sache einfach nicht rauskomme? Ich fühle mich wenn ich mal mein Zimmer verlasse auf Schritt und Tritt beobachtet. Bin innerlich irgendwie immer auf der Flucht und angespannt. Meine Mutter weiß glaube ich dass es besser wäre meinen Vater in einem Heim pflegen zu lassen aber sie will es nicht. Ich will einfach nicht akteptieren, dass meine Mutter dadruch auch krank wird. Es reicht wenn ich meinen Vater "verloren". Bitte nicht auch noch meine Mutter. Ich will sie nicht im Stich lassen aber andererseits muss ich hier raus.Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich will sie auch nicht damit belasten. Weil sie traurig ist wenn ich es bin. Bitte helft mir weiter.
Liebe Grüße,
Marmot
Also, es geht um folgendes: Mein Vater ist vor ca. 11 Jahren an Demenz erkrankt. Damals war ich 12 Jahre alt. Nachdem er an der Halsschlagader operiert wurde und dabei zwei Schlaganfälle erlitt, wurde von den Ärzten im nachhinein vermutet, dass es sich "einfach" um eine Depression handelt. Erst schleppend und nach mehreren Untersuchungen stellte sich dann herraus, dass es sich um Demenz handelt. Mein Vater hat das die ganze Zeit über in der er noch klar denken konnte nicht hingenommen und einfach gesagt, dass es nicht so sei. Demnach hatte die ganze Familie und insbesondere meine Mutter keine Möglichkeit mit ihm darüber zu reden "was später sein soll". Ich habe für mein Alter relativ alte Eltern aber dennoch war mein Vater zu jung um an Demenz zu erkranken. Jetzt ist er 66 Jahre alt. Ich habe sehr viele Probleme/Konflikte damit. Ich werde nie die Möglichkeit haben mich als Erwachsene mit ihm zu unterhalten. Werde nie wissen ob er das was ich mache gut findet. Ich war ein ziemliches Papakind als ich klein war. Doch als die Krankheit kam und ich auch relativ zeitgleich in die Pubertät kam, stritt ich sehr viel mit ihm, war ungerecht. Heute tut mir das leid aber ich kann es nicht mehr ändern. Gepflegt wird mein Vater zu Hause von meiner Mutter und einer Pflegehilfe die morgens und vormittags bei uns ist während meine Mutter arbeitet. Ich wohne auch noch zu Hause. Es zerfrisst alle die hier wohnen(meine Mutter, Oma, Bruder, mich).Wie hat mein Bruder einmal gesagt? "Man hat das Gefühl in diesem Haus nicht mehr lachen zu dürfen." Ich möchte auch nur noch sehr ungern Freunde nach Hause einladen. Die haben zwar alle Verständniss dafür aber dennoch ist es mir unangenehm. Wenn überhaupt kommen nur noch Freunde die ich schon sehr lange kenne und die meinen Vater noch kannten als er gesund war und mein Freund. Ich muss oft zu Hause bleiben und auf ihn aufpassen weil meine Oma (92) das nicht möchte und Angst hat. Ich war jetzt 4 Jahre arbeitslos, weil ich mich einfach zu nichts aufraffen konnte und meine Mutter nicht alleine lassen will/wollte. Doch jetzt bin ich an einem Punkt angelangt an dem ich einfach nicht mehr kann. Ich werde ab dem Sommer wieder die Schule besuchen, das Fachabi nachholen und ein einjähriges Praktiukm machen. Ich glaube einfach nicht, dass ich mich darauf konzentrieren kann wenn ich weiterhin zuhause wohne. Allerdings haben wir auch nicht das Geld damit ich ausziehen kann. Ich fühle mich teilweise wie ein Kind das fragen muss ob es raus darf. Wenn meine Mutter in wenigen Tagen in Rente geht wird es noch schlimmer werden. Da sie dann überhaupt keinen Ausgleich mehr zu der Pflege zu Hause hat wird sie darunter irgendwann zusammenbrechen. Sie war schon einmal mehrere Wochen wegen Burnout krankgeschrieben. Das Ding ist, dass mein Vater nicht bettlägrig ist. Er rennt den ganzen Tag rum. So lange bis er teilweise umkippt und man kann einfach nichts tun. Ich brauche einfach einen Platz für mich. Es macht mich fertig. Ich renne die ganze Zeit von meinem Freund zu mir, von mir zu meinem Freund. Ich habe das Gefühl dass ich nirgends wirklich zur Ruhe kommen kann und die brauche ich aber so nötig. Auch meine Beziehung leidet unter der ganzen Sache. Wie soll ich mal ein selbstbestimmtes Leben führen wenn ich aus dieser ganzen Sache einfach nicht rauskomme? Ich fühle mich wenn ich mal mein Zimmer verlasse auf Schritt und Tritt beobachtet. Bin innerlich irgendwie immer auf der Flucht und angespannt. Meine Mutter weiß glaube ich dass es besser wäre meinen Vater in einem Heim pflegen zu lassen aber sie will es nicht. Ich will einfach nicht akteptieren, dass meine Mutter dadruch auch krank wird. Es reicht wenn ich meinen Vater "verloren". Bitte nicht auch noch meine Mutter. Ich will sie nicht im Stich lassen aber andererseits muss ich hier raus.Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich will sie auch nicht damit belasten. Weil sie traurig ist wenn ich es bin. Bitte helft mir weiter.
Liebe Grüße,
Marmot