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Den Chef kritisieren

zer.o

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Am Mittwoch sind Mitarbeitergespräche und ich weiß nicht wie ich meinen Frust in Worte fassen soll. Denn der Chef selbst ist das Problem und ich kann ja nicht alles sagen was ich denke. Sonst wäre es eine Abwandlung vom Refrain des Songs „ABCDEFU". Aber sein Umgang mit den Mitarbeitern ist einfach total veraltet und er denkt nicht mal daran, dass alte Konzept seines Vaters zu modernisieren.

Er ist der Typ “Nicht geschimpft ist genug gelobt” und sucht gerne mal solange das Haar in der Suppe (=Arbeit der Angestellten), bis er etwas findet. Wertschätzung ist Mangelware, alles wird als selbstverständlich angesehen.

Dass er fast nur noch per E-Mail mit uns kommuniziert definieren wir als teil der mangelnden Wertschätzung. Meiner Meinung nach sieht er in den Mitarbeitern Erfüllungsgehilfen, da er sich „ja nicht um alles kümmern kann“. Seine ganze Familie hat diese „Ich bin was Besseres“ Allüren und lebt in ihrer eigenen privilegierten Welt.

Auch nervt dieses permanente Misstrauen gegenüber den Angestellten. Regelmäßig kommen Anweisungen und Kritik per E-Mail. Ich bekomme das Gefühl dumm und unfähig zu sein. Man darf kaum was selbst entscheiden, fast alles muss man sich absegnen lassen.

Auch im täglichen Umgang ist es oft ein “von oben herab” und das nicht nur bei ihm, sondern auch beim Rest seiner Familie, die ebenfalls einen Posten im Unternehmen haben, weil sie mit ihrer faulen Art auch nirgendwo sonst unterkommen würden.
Sie alle glauben als einzigen die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben, halten sich für unfehlbar und sind uns allen überlegen.

Am besten wäre es, wenn wir Heinzelmännchen wären. – Die Arbeit wird erledigt und es sind keine Kosten entstanden.
Denn auch Finanziell wünschen wir uns mehr Anerkennung unserer Leistungen. Nur gönnt er weder Kunden, Lieferanten noch seinen Mitarbeitern auch nur das schwarze unter den Fingernägeln. Es gab zwar nun den Steuerfreien Inflationsausgleich, der allerdings auch als Weihnachtsgeld anzusehen sei. Zwar freuten wir uns über das zusätzliche Geld, aber Weihnachtsgeld hatten wir dennoch gerne gehabt schließlich lief es 2022 extrem gut und haben Aufträge bis Mai/Juni.

Am liebsten würde ich ihm im Gespräch sagen, dass ich kündige, aber ich habe nichts. Auch weil ich bei der Jobsuche extrem wählerisch bin, komme einfach nicht weg. - Aber das ist ein anderes Thema.

Ist vielleicht etwas viel Text, aber das musste mal raus. Jemand einen Rat, wie ich die Kritik sachlich formuliere?
 
An deiner Stelle würde ich mir erst mal überlegen, ob du mit Kritik da irgendwas bewirken wirst, auch wenn sie noch so sachlich vorgetragen wird. So wie du das beschreibst, denke ich das nicht. Das, was ihr Mitarbeiter kritikwürdig findet, scheint deren Firmenphilosophie zu sein. Da werden sie nichts dran ändern, bloß weil jemand im Mitarbeitergespräch eine höfliche Anmerkung macht. Das könnte dir höchstens noch schaden.
 
Was sollen diese Mitarbeitergespräche denn dann überhaupt bewirken in diesem etwas diktatorischen Firmenstil?

Ich denke, dass Du Deine Ansprüche etwas runterschrauben solltest und schnellstmöglich nach etwas Anderem gucken solltest.

Du könntest es so formulieren z.B., dass Du es schön finden würdest, wenn weniger per email, sondern mehr direkt kommuniziert würde z.B.

Wie waren denn bisherige Mitarbeitergespräche?
 
Man findet inzwischen relativ schnell einen neuen Job, so lange man etwas Berufserfahrung hat und bis drei zählen kann.

Ich würde die Kritikpunkte einfach sachlich vortragen und wenn er auf Durchzug schaltet kann er sich ja einen neuen Mitarbeiter suchen. So einfach ist das.

Mein ehemaliger Vorgesetzter war auch der Meinung, er könne sich alles rausnehmen... na ja, inzwischen gehen der Abteilung die Mitarbeiter aus und er findet keine Neuen 🙂
 
Man findet inzwischen relativ schnell einen neuen Job, so lange man etwas Berufserfahrung hat und bis drei zählen kann.

Ich würde die Kritikpunkte einfach sachlich vortragen und wenn er auf Durchzug schaltet kann er sich ja einen neuen Mitarbeiter suchen. So einfach ist das.
😀
Der TE hat ja nicht mal geschrieben, in welcher Branche er tätig ist.
 
Ich schließe mich an, ich würde nur dann die Kritik auspacken, wenn Du wenigstens ansatzweise das Gefühl hast, dass er sich das anhört und ggf. darüber nachdenkt.

Meine Frage auch: wozu in dieser Athmosphäre Mitarbeitergespräche?
 
Eigentlich könntet ihr ihn loben, für das, was er nicht macht. Es heisst ja nicht umsonst, Lob verpflichtet.
Man kann einen Schrieb aufhängen, wo man sich einen schönen Advent wünscht und dann dem Chef dankt für seine ...blabala alles das halt, was er so gar nicht zusammenkriegt. Was zum Nachdenken..
 
@Hollunderzweig
Bei dem Typ Chef wird das wahrscheinlich verpuffen. Hab ja auch so ein Exemplar, mit dem normale Gespräche nicht möglich sind. Die Fluktuation ist im Büro extrem hoch, bis dato findet er aber immer wieder (noch) neue Doofe. Negative Bewertungen der MA auf diversen Bewertungsportalen werden immer wieder gelöscht. Ich werde ja noch nicht mal zum MA-Gespräch gebeten, weil er weiss, was ich da von mir geben werde. Die doofe Halbzeitkraft ist sowieso nur lästig.
 
Wie sehen das denn Deine Kollegen?
Sagen die auch was?
Ich würde die Kritik als Wunsch formulieren.
So nach dem Motto, ich wünschte es gebe mehr Motivation in Form von.....usw auf.
 

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