Hallo zusammen,
ich habe ein Problem und möchte mir das hier von der Seele schreiben:
Kurz zu mir: Ich bin 30 Jahre alt und verheiratet.
Bei mir wurde vorige Woche eine mittelschwere Depression sowie eine Panikstörung diagnostiziert. Vermutlich ist für diese Depression mein berufliches Versagen. Ich bin gelernter Industriekaufmann und habe eine Weiterbildung zum Betriebswirt.
Angefangen hatte alles mit dem Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber in die Automobilbranche. Bei meinem ersten Arbeitgeber war ich fast 10 Jahre beschäftigt und musste dort aufgrund von Rationalisierungsmaßnahmen gehen. Ab diesem Zeitpunkt ist ein beruflicher Werdegang ein Desaster. Bei meinem zweiten Arbeitgeber (Automobilbranche) hatte ich überhaupt keine Einarbeitungszeit und es wurde mir alles zuviel. So kam es, dass ich nach nur drei Monaten mein Arbeitsverhältnis gekündigt habe. Das war der Zeitpunkt, als sich meine Angst krankhaft über mein Leben gelegt hat. Ich habe mittlerweile vor allen Situationen, welche das Leben mit sich bringt, eine krankhafte Angst in mir. Nun dachte ich, dass sich das wieder von selbst erledigt und die Angst verschwindet.
Dann habe ich zu einem neuen Arbeitgeber gewechselt. Hier wurde ich gleich von den neuen Kollegen sehr gut aufgenommen. Leider hatte dann dieser nach nur neun Monaten Insolvenz angemeldet. Ich habe selbst noch die eine betriebliche Insolvenz mitgemacht. Wieder diese Angst den Arbeitsplatz zu verlieren. Die lieb gewonnenen Kollegen und Kolleginnen zu sehen, wie auch diese um ihren Job bangen. Ich bin ein Mensch, der sehr viel Sicherheit im Leben benötigt. Durch diese Insolvenz bin ich wieder in ein tiefes Loch gestürzt. Dort zu arbeiten, war dennoch eine große Bereicherung für mich. Hier habe ich selbst mein Arbeitsverhältnis nach nur einem Jahr gekündigt.
Danach bin ich wieder zu einem neuen Arbeitgeber gewechselt. Aber hier war ich nur zwei Wochen beschäftigt, da dort ein schreckliches Betriebsklima geherrscht hat. Auch dadurch bekam meine Angst wieder überhand und ich konnte nicht mehr arbeiten. Ich saß an meinem PC und wusste, was zu tun war. Aber meine Angst hatte mich so gelähmt, dass ich handlungsunfähig war. Wurde dann von meiner Ärztin krank geschrieben und daraufhin von meinem Arbeitgeber innerhalb der Probezeit gekündigt.
Nach einer kurzen Zeit der Arbeitslosigkeit wechselte ich in ein Start - Up - Unternehmen. Dort habe ich mich in sämtliche Bereiche eingearbeitet und alles auf einen aktuellen Stand gebracht. Da ich bei einem Start - Up - Unternehmen beschäftigt war, war mir klar, dass ich mit weniger Verdienst auskommen muss. Ich hatte dem Start - Up und mir eine Chance gegeben, da ich in diesem Unternehmen ein großes Potential gesehen habe. Nach der Probezeit habe ich um eine Gehaltserhöhung gebeten, da es dem Unternehmen wirtschaftlich gut ging. Bei der Nachfrage wurde mich deutlich gesagt, dass man mich nicht benötige und sich mein Chef nicht erpressen ließe. Ich war daraufhin sehr verunsichert und meine Angst begann wieder zu wachsen. Nach langem Hin und Her habe ich dann die Gehaltserhöhung erhalten. Doch danach hat sich alles verändert. Die Persönlichkeit meines Chefs hatte sich sehr zum negativen verändert. Eine Arbeitskollegin hatte viel Mist gebaut, wodurch wir einen unserer wichtigsten Kunden verloren hatten. Das konnte ich verstehen, doch mein Chef fing an, die Fehler anderer auf mich zu projizieren und behandelte mich auch dementsprechend. Durch den Verlust des wichtigsten Kunden liefen die Geschäfte immer schlechter und ich hatte mich dazu entschlossen, mich weiter zu bewerben.
Einen neuen Arbeitgeber hatte ich dann zum 01.10.2017 gefunden und es wurde mir auch eine intensive Einarbeitung versprochen. Voller Elan und Motivation bin ich dann zur Arbeit gegangen. Doch bereits am ersten Arbeitstag wurde mir mitgeteilt, dass die Kollegin, welche mich einarbeiten soll, nur noch eine Woche da sei. Ebenfalls wurde mir gesagt, dass das nun eine Doppelbelastung für die Firma sei. Letzte Woche konnte ich dann einfach nicht mehr. Schon wieder der falsche Arbeitgeber. Mein Kopf war wie leer, ich habe nur noch gezittert.
Die Kündigung innerhalb der Probezeit kam letzten Samstag.
Diagnose einer mittelschweren Depression. Meine Fachärztin hat mir nun einen stationären Aufenthalt in einem Fachkrankenhaus empfohlen, was ich jetzt auch tun werde. Jetzt habe ich natürlich sehr viele Schuldgefühle in meinem Kopf und mache mir sehr viele Gedanken, wie es weiter gehen soll. In den letzten zweieinhalb Jahren habe ich insgesamt sechs Mal meine Arbeitsstelle gewechselt. So kann es nicht mehr weiter gehen. Immer werde ich enttäuscht. Ich bin ratlos.
Ist es hier jemandem ebenfalls so ergangen? Ich fasse keinen Fuß mehr in meinem Berufsleben . Ich fühle mich als kompletter Versager.
Wichtig für mich ist es jetzt, eine stationäre Therapie durchzuführen, um meine Depression und meine Ängste in den
Griff zu bekommen.
Nachgedacht habe ich auch über eine Umschulung. Aber zu was konnte ich mir noch nicht beantworten
Danke, dass ihr diesen langen Text durchgelesen habt. Ich musste mir das mal von der Seele schreiben.
ich habe ein Problem und möchte mir das hier von der Seele schreiben:
Kurz zu mir: Ich bin 30 Jahre alt und verheiratet.
Bei mir wurde vorige Woche eine mittelschwere Depression sowie eine Panikstörung diagnostiziert. Vermutlich ist für diese Depression mein berufliches Versagen. Ich bin gelernter Industriekaufmann und habe eine Weiterbildung zum Betriebswirt.
Angefangen hatte alles mit dem Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber in die Automobilbranche. Bei meinem ersten Arbeitgeber war ich fast 10 Jahre beschäftigt und musste dort aufgrund von Rationalisierungsmaßnahmen gehen. Ab diesem Zeitpunkt ist ein beruflicher Werdegang ein Desaster. Bei meinem zweiten Arbeitgeber (Automobilbranche) hatte ich überhaupt keine Einarbeitungszeit und es wurde mir alles zuviel. So kam es, dass ich nach nur drei Monaten mein Arbeitsverhältnis gekündigt habe. Das war der Zeitpunkt, als sich meine Angst krankhaft über mein Leben gelegt hat. Ich habe mittlerweile vor allen Situationen, welche das Leben mit sich bringt, eine krankhafte Angst in mir. Nun dachte ich, dass sich das wieder von selbst erledigt und die Angst verschwindet.
Dann habe ich zu einem neuen Arbeitgeber gewechselt. Hier wurde ich gleich von den neuen Kollegen sehr gut aufgenommen. Leider hatte dann dieser nach nur neun Monaten Insolvenz angemeldet. Ich habe selbst noch die eine betriebliche Insolvenz mitgemacht. Wieder diese Angst den Arbeitsplatz zu verlieren. Die lieb gewonnenen Kollegen und Kolleginnen zu sehen, wie auch diese um ihren Job bangen. Ich bin ein Mensch, der sehr viel Sicherheit im Leben benötigt. Durch diese Insolvenz bin ich wieder in ein tiefes Loch gestürzt. Dort zu arbeiten, war dennoch eine große Bereicherung für mich. Hier habe ich selbst mein Arbeitsverhältnis nach nur einem Jahr gekündigt.
Danach bin ich wieder zu einem neuen Arbeitgeber gewechselt. Aber hier war ich nur zwei Wochen beschäftigt, da dort ein schreckliches Betriebsklima geherrscht hat. Auch dadurch bekam meine Angst wieder überhand und ich konnte nicht mehr arbeiten. Ich saß an meinem PC und wusste, was zu tun war. Aber meine Angst hatte mich so gelähmt, dass ich handlungsunfähig war. Wurde dann von meiner Ärztin krank geschrieben und daraufhin von meinem Arbeitgeber innerhalb der Probezeit gekündigt.
Nach einer kurzen Zeit der Arbeitslosigkeit wechselte ich in ein Start - Up - Unternehmen. Dort habe ich mich in sämtliche Bereiche eingearbeitet und alles auf einen aktuellen Stand gebracht. Da ich bei einem Start - Up - Unternehmen beschäftigt war, war mir klar, dass ich mit weniger Verdienst auskommen muss. Ich hatte dem Start - Up und mir eine Chance gegeben, da ich in diesem Unternehmen ein großes Potential gesehen habe. Nach der Probezeit habe ich um eine Gehaltserhöhung gebeten, da es dem Unternehmen wirtschaftlich gut ging. Bei der Nachfrage wurde mich deutlich gesagt, dass man mich nicht benötige und sich mein Chef nicht erpressen ließe. Ich war daraufhin sehr verunsichert und meine Angst begann wieder zu wachsen. Nach langem Hin und Her habe ich dann die Gehaltserhöhung erhalten. Doch danach hat sich alles verändert. Die Persönlichkeit meines Chefs hatte sich sehr zum negativen verändert. Eine Arbeitskollegin hatte viel Mist gebaut, wodurch wir einen unserer wichtigsten Kunden verloren hatten. Das konnte ich verstehen, doch mein Chef fing an, die Fehler anderer auf mich zu projizieren und behandelte mich auch dementsprechend. Durch den Verlust des wichtigsten Kunden liefen die Geschäfte immer schlechter und ich hatte mich dazu entschlossen, mich weiter zu bewerben.
Einen neuen Arbeitgeber hatte ich dann zum 01.10.2017 gefunden und es wurde mir auch eine intensive Einarbeitung versprochen. Voller Elan und Motivation bin ich dann zur Arbeit gegangen. Doch bereits am ersten Arbeitstag wurde mir mitgeteilt, dass die Kollegin, welche mich einarbeiten soll, nur noch eine Woche da sei. Ebenfalls wurde mir gesagt, dass das nun eine Doppelbelastung für die Firma sei. Letzte Woche konnte ich dann einfach nicht mehr. Schon wieder der falsche Arbeitgeber. Mein Kopf war wie leer, ich habe nur noch gezittert.
Die Kündigung innerhalb der Probezeit kam letzten Samstag.
Diagnose einer mittelschweren Depression. Meine Fachärztin hat mir nun einen stationären Aufenthalt in einem Fachkrankenhaus empfohlen, was ich jetzt auch tun werde. Jetzt habe ich natürlich sehr viele Schuldgefühle in meinem Kopf und mache mir sehr viele Gedanken, wie es weiter gehen soll. In den letzten zweieinhalb Jahren habe ich insgesamt sechs Mal meine Arbeitsstelle gewechselt. So kann es nicht mehr weiter gehen. Immer werde ich enttäuscht. Ich bin ratlos.
Ist es hier jemandem ebenfalls so ergangen? Ich fasse keinen Fuß mehr in meinem Berufsleben . Ich fühle mich als kompletter Versager.
Wichtig für mich ist es jetzt, eine stationäre Therapie durchzuführen, um meine Depression und meine Ängste in den
Griff zu bekommen.
Nachgedacht habe ich auch über eine Umschulung. Aber zu was konnte ich mir noch nicht beantworten
Danke, dass ihr diesen langen Text durchgelesen habt. Ich musste mir das mal von der Seele schreiben.