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Depressionen, Liebeskummer

Lauri11

Neues Mitglied
Hallo

ich habe Depression und bin auch in Behandlung.

Ich habe gerade sehr starken Liebeskummer. Jeder sagt zu mir, dass das normal sein und in ein paar Wochen weg geht doch es ist jetzt seit Dezember so und wird ehr schlimmer.

Der Junge um den es sich handelt geht in meine Klasse. Wir waren erst befreundet, dann haben wir uns 2x geküsst, aber das nur ganz kurz, weil meine innere depressive Stimme mir immer gesagt hat, dass ich nicht gut genug für ihn sei, hässlich bin, irgendwas falsch machen könnte... ich habe mich bei ihm sehr wohl gefühlt, aber mehr als dass er mich in den Arm nimmt habe ich nicht zugelassen, wegen dieser Gedanken. Ich konnte nicht mehr mit ihm lachen und Spaß haben, wie in der Freundschafszeit, konnte nicht locker sein und ihm auch nicht in die Augen schauen. Er hat dann nach ein paar treffen mir gesagt, dass er keine Gefühle für mich hat. Meine Welt ist zusammen gebrochen. Mir fällt es schwer darüber zu sprechen auch mit meiner Therapeutin.

Als die Treffen waren, war ich noch nicht in Behandlung und ich mache mir Vorwürfe, dass meine Depression alles versaut hat. Er hat die ersten Annäherungen gemacht, er hat mich geküsst und war auch die ganze Zeit viel bemühter und zuvorkommender zu mir, als vorher wo wir nur befreundet waren. Wir machen in 3 Wochen unseren Abschluss, im Juni ist der Abiball. Ich wünsche mir von ihm noch eine Chance zu bekommen. Mein wahres ich zu zeigen und nicht das depressive. Ich würde am liebsten mit ihm nochmal reden, doch er hat die ganze Sache glaube ich abgeharkt. Oder ich würde mit seinem besten Freund mal reden, aber das ganze über andere laufen lassen soll man ja auch nicht. Wenn er in der Schule mit Freunden über Mädels spricht tut mir das weh und selbst zum Abiball möchte ich nicht gehen, weil ich ihn und seine Eltern dort nicht sehen will. Ich möchte ihn nicht aufgeben, wenn ich so starke Gefühle habe und ich glaube, dass es ohne Depressionen anders verlaufen wäre.

Was kann ich tun?
 
AW: Depressionen, liebeskummer

Du könntest ihm einen Brief schreiben..

Wenn er nicht antwortet, dann akzeptiere die Trennung und suche dir lieber jemand anders.
 
AW: Depressionen, liebeskummer

Zu diagnostizieren Depressionen habe ich so meine eigene Ansicht.
Zu dieser Ansicht gehört – leider – dass man keine gelingende Beziehung mit einem Partner führen kann, da man mit sich selbst nicht im reinen ist. Ausnahmen könnten dann gelten, wenn der Partner bedingungslos darauf ein zu gehen im Stande ist.
Du hast diese ganzen inneren Hindernisse schön beschrieben…

….“weil meine innere depressive Stimme mir immer gesagt hat, dass ich nicht gut genug für ihn sei, hässlich bin, irgendwas falsch machen könnte... ich habe mich bei ihm sehr wohl gefühlt, aber mehr als dass er mich in den Arm nimmt habe ich nicht zugelassen, wegen dieser Gedanken. Ich konnte nicht mehr mit ihm lachen und Spaß haben, wie in der Freundschafszeit, konnte nicht locker sein und ihm auch nicht in die Augen schauen…“

… und er hat nichts begriffen. Verübeln kann ich es ihm natürlich nicht, er wusste es nicht besser.

Ich möchte dir vielleicht – wenn man mich nicht korrigiert – den Rat geben, Beziehungssachen zurück zu stellen.

Meiner Ansicht nach kann jemand, der depressiv ist, nicht unterscheiden, welche Trauer echt ist und welche zusammen gesponnen wird. Wenn man sich in einer solchen Verfassung befindet, so kann es passieren, dass einem zum Beispiel die weltbeste reise gebucht wird mit allem drum und dran. Und dann, wenn man sich schön gemacht hat und zum exclusiven Essen aufbrechen möchte, überkommt einen der Hammer aus dem Nichts heraus und man stürzt ab, obwohl es keinen kleinsten Grund gibt. Das Gefühl ist ein fake. Auf der anderen Seite weiss ein Depressiver, dass er diese Traurigkeit nicht auf Dauer verträgt. Dann stirbt der Vater. Es ist ein Anlass für echte Trauer – für jeden -, aber der Absturz der darauf folgt, wird den Depressionen zugeordnet. Genau in dem Moment wäre es aber richtig gewesen sich selbst zuzugestehen, dass die Trauer intensiv und bis zum Abgrund ausgelebt werden darf – ABER nur zeitlich begrenzt und dann ist es gut.
Du siehst also, dass Depressionen die Wahrnehmung vernebeln. Deswegen kann man in einer Beziehung, die man mit Höhen und Tiefen ausleben möchte und wird, das eine vom anderen nur schwer unterscheiden und kommt zuletzt damit nicht zurecht.

Die Folgen davon hast Du ebenfalls beschrieben.
auch wenn Du sie nicht erkannt hast:

…Wenn er in der Schule mit Freunden über Mädels spricht tut mir das weh und selbst zum Abiball möchte ich nicht gehen, weil ich ihn und seine Eltern dort nicht sehen will. Ich möchte ihn nicht aufgeben, wenn ich so starke Gefühle habe und ich glaube, dass es ohne Depressionen anders verlaufen wäre….

Du beginnst Dich abzukapseln. Dabei fehlt dir zwangsläufig der soziale Kontakt und das feedbak der anderen.
Zum Schluss setzt Du Dich gar zuhause hin und gerätst in einen Abwärtskreis immer derselben Gedanken und drehst Dich immer nur noch um Dich selbst.
Genau das aber gibt Dir keine Möglichkeit mehr, irgend eine Idee von aussen wahr zu nehmen.

Richtig wäre, wenn Du – wie du schreibst – realisieren könntest oder würdest, dass es ohne Depressionen anders laufen würde: dass Du nämlich genau das nicht tust, was die Depressionen von Dir verlangen, dass Du also zum Abiball hingehst und die Situation aushälst. Auch wenn Du es nicht genießen kannst.
 
Heii meine Liebe

Wenn ich dich wäre, würde ich dem Jungen die Sache mit deiner Depression erklären, sodass ihr gemeinsam einen Weg finden könnt. Auch wenn ihr vielleicht nur Freunde seit, ist das immer noch besser, als so wie du jetzt dran bist.

Wünsche dir alles Gute.
LG
 

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